Bei sich bleiben nach meinem Verständnis

  • In diesem Forum hat jeder das Recht, seine Meinung zu schreiben, wobei ich davon ausgehe, dass ich an Erfahrungen anderer teil haben kann, sie aber nicht zu beurteilen oder zu bewerten habe.
    Ich kann keine Erfahrung übernehmen, sondern muss meine eigenen Erfahrungen machen und befinde mich in unterschiedlichen Phasen meiner Co.-Genesung. Wenn ich mich zu sehr mit den Problemen anderer befasse, bin ich nicht mehr bei mir und von mir abgelenkt, das ist ähnlich wie zuvor die Beschäftigung mit dem suchtabhängigen Partner.
    Bei sich bleiben, bedeutet für mich, aufnehmen und teilhaben, Anregungen bekommen, wie Andere sich verhalten/verändert haben.
    Wenn mir etwas nicht gefällt, nicht in angreifende oder verteidigende Position geraten, sondern von mir schreiben, wie geht es mir mit diesem Gedanken, was fühle ich dazu. Dann bleibe ich bei mir, kann so sein, werde so angenommen, wie ich gerade bin - und der Andere darf so sein, wird so angenommen und bleibt bei sich.
    Nichts ärgert Co.-Abhängige an Anderen so sehr, wie meine eigenen verdeckten Anteile, meine Aufregung und Wut haben immer etwas mit mir selbst zu tun. Wenn ich das verstehe, bin ich in der Lage, bei mir hinzusehen. Du lehrst am besten, was du selbst am nötigsten brauchst, in dem Du über Dich schreibst. Während ich das schreibe, lerne ich wieder ein Stück für mich dazu, was sich gut anfühlt.
    Danke Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Hallo Laurina

    Zitat

    In diesem Forum hat jeder das Recht, seine Meinung zu schreiben, wobei ich davon ausgehe, dass ich an Erfahrungen anderer teil haben kann, sie aber nicht zu beurteilen oder zu bewerten habe.

    Sehe ich auch so. Nur wie kann ich was stehen lassen wenn ich es vorab für mich nicht bewerte?

    Ist es nicht meist so das ich nicht das inhaltliche, sondern die Situation des anderen bewerte und somit weit weg von mir bin? Es liegt auch mit an der Krankheit , erst woanders zu schauen um sich nicht sehen zu müssen. Meist verteidige ich ja meine Situation in anderen Threads.

    Zitat

    Bei sich bleiben, bedeutet für mich, aufnehmen und teilhaben, Anregungen bekommen, wie Andere sich verhalten/verändert haben.

    Meine Erfahrungen aus der nassen Zeit haben ja nicht ausgereicht um bei mir zu bleiben. Ich schaute dann genau hin , wer oder von wem was geschrieben wurde .Nicht die Veränderungen der Anderen brachten mich wieder zu mir zurück sondern das Umsetzen und Handeln aus den Erfahrungen derer , die die Krankheit gestoppt haben.

    Mal meine Gedanken dazu.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Wie kann ich etwas stehen lassen, wenn ich es nicht vorab für mich bewerte? So Deine Frage.

    Ich kann es stehen lassen, indem ich mich auf mich konzentriere, was ich dabei empfinde, was es in mir auslöst, damit habe ich es nicht bewertet und greife es nicht an.

    Wenn ich die Situation des Anderen bewerte, bin ich weg von mir. Ich könnte z.B. schreiben, ich kenne diese Situation auch und sie löst folgendes in mir aus, mir geht es gerade so damit, wie es mir gerade geht. Sie erinnert mich an folgende Situation oder ich bin gerade in der gleichen Situation. Ja natürlich verteidige ich meine Situation in anderen Threads, wenn ich gefühlsmäßig in die andere Person hineinspringe, wobei mir meist nicht bewusst ist, dass ich von mir selbst schreibe.

    Ich kann an den Erfahrungen der Anderen teilhaben und dabei meinen Standpunkt beleuchten, umsetzen kann ich aber erst dann, wenn dieser Schritt reif für mich ist. Damit meine ich, wenn ich lese, Person X hat ihre Situation so umgesetzt, das mache ich nun ebenfalls so, das wird mir nicht gelingen, wenn ich innerlich noch nicht dort bin und Zwischenschritte brauche. Von daher ist eine Entwicklung nicht zu forcieren, einige brauchen viele Rückschritte bis sie satt sind, andere können schneller umsetzen. Je nachdem, welche individuellen Erfahrungen mich prägen, manchmal ist es auch ganz bequem, noch ein wenig am alten Muster festzuhalten. Wenn es mir bewusst ist und nicht belastet und aus der Bahn wirft, kann ich mich sozusagen selbst betrachten, mal wieder co.-mäßig gehandelt zu haben, es ist ja ein Weg mit vielen Schritten, der nicht von heute auf morgen erreicht ist. Lernen kann ich von den Umsetzungen anderer, gehen und handeln muss ich selbst.
    Eben habe ich ein wenig über Sprüche gelesen, Nietzsche schreibt in etwa, die Krankheit der Menschen liegt darin begründet, dass sie sich um das Unkraut auf anderen Feldern kümmern, anstatt das eigene zu bestellen. Oder: auch im Hass gibt es Eifersucht, wir wollen unseren Feind für uns, das sind für mich alles co.-abhängige kranke Anteile, die ich so erlebt und gefühlt habe, in mir trage und an denen ich an mir arbeite. Darum meine ich, miteinander Erfahrungen teilen und jeder für sich genesen, da gibt es genug zu tun.

    Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Als ich diesen Thread eröffnete war mir noch nicht ganz klar, woran ich gerade knacke, nämlich am bei sich bleiben.

    Es geht ums Ignorieren. Seit ich an meiner Co.-Abhängigkeit arbeite, haben sich drei frühere Freundinnen von mir zurückgezogen.
    Sie lebten alle auch mit einem Alkoholiker und hatten verschiedene Wege, eine erklärte mir, sie habe genug an Therapie und mag davon nichts mehr hören, sie hat jetzt ein vollgepacktes Leben.
    Meine Versuche, ein Anruf bei ihr und eine Nachricht an sie bei Stayfriends gingen ins Leere ohne eine Resonanz. Ich hätte gern den Grund gewusst und gehe von mir aus, weil ich bei einem Rückzug meinen Grund genannt hätte. Ich frage mich, warum ist mir eine Begründung von ihr wichtig, warum fällt es mir schwer es so stehen zu lassen und anzunehmen? Wobei ich feststelle, dass ich aus meiner Sichtweise berechtigte Kritik annehmen kann, wobei es mir bei ungerechtfertigter Kritik schwerer fällt. Es ist immer schwerer, wenn es persönlich betrifft. Ich habe im Programm einige neue Wegbegleiterinnen kennengelernt, die mich schätzen und als Bereicherung empfinden. Sie sagen auch, was sie meinen und sind ehrlich, so wie ich eine neue Ehrlichkeit mir gegenüber übernommen habe, dabei nehme ich natürlich den Verlust von früheren Freundschaften in Kauf. So hatte ich es mir nicht vorgestellt, schließlich werde ich es annehmen müssen, es fühlt sich gerade nicht gut an.
    Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Hallo Laurina

    da liegen wir ja ganz eng beieinander :) ich bewerte jedoch alles ob es für mich aus erster Sicht in Frage kommt. So bleibe ich ja auch bei mir.

    Erfahrungsmäßig lag ich am Anfang aber auch sehr oft verkehrt, mit meiner Bewertung bei mir oder bei anderen , da ich selbst noch nicht bereit war, erlebte Erfahrungen anzunehmen . Denn das annehmen ist auch mit ein Grundstock um bei sich zu bleiben.

    Gruß hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Lieber Hartmut,

    das kann ich so auch für mich bestätigen.

    Ich muss nun mal den PC herunter fahren und an die Luft.

    Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Zitat von Hartmut

    Denn das annehmen ist auch mit ein Grundstock um bei sich zu bleiben.


    und auch das Ablehnen. Einfach die Balance finden, was das Richtige für einen selber ist.

    Zitat

    Ist es nicht meist so das ich nicht das inhaltliche, sondern die Situation des anderen bewerte und somit weit weg von mir bin?


    schwer, da ich das Inhaltliche immer im Zusammenhang zu der Situation meines Gegenübers betrachte.
    Oftmals hab ich den Eindruck was bei dem einen ok ist, ist bei dem anderen noch lange nicht ok, weil da verschiedene Stadien noch nicht durch sind.
    Deshalb versuch ich mir meine Lage immer wieder vor Augen zu halten und lieber etwas skeptischer/vorsichtiger mit einen Rat um zugehen.

    Liebe Grüße,
    nici :wink:

  • Hallo Nicci

    Zitat

    und auch das Ablehnen. Einfach die Balance finden, was das Richtige für einen selber ist.

    wie kann ich denn aus der Krankheit ganz am Anfang heraus , etwas ablehnen? Ich kann doch keine Balance für mich auf eigene nasse oder Co kranke Gedanken aufbauen. Das nnnehmen bezog ich auf die Langzeiterfahrungen von Menschen , die die Krankheit gestoppt haben.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Zitat

    wie kann ich denn aus der Krankheit ganz am Anfang heraus , etwas ablehnen?


    Klar die Erfahrungen von Langzeiterfahrenen würde ich nicht so einfach beiseite schieben,
    aber ich finde nicht einfach zu erkennen, ob sie die Krankheit wirklich gestoppt haben.
    Und auch wenn z. B. der Tip mit dem freundschaftlichen engerer Kontakt zu dem XY für Langz.Erf. ok ist, ist es für mich noch lange nicht.
    Weil ich noch nicht da angekommen bin, wie sie. Diese Entscheidung muss ich alleine treffen, auch im Anfangsstadium, und kann sie nicht einfach übernehmen.
    Also muss ich auf meine innere Alarmglocke hörn, die da sagt : jetzt noch nicht.
    Bei manchen Ratschlägen würde ich mich gerade in Gefahr bringen co kranke Gedanken wieder Spielraum zu geben. Und da bleib ich lieber auf Nummer sicher.

    Zitat

    Nichts ärgert Co.-Abhängige an Anderen so sehr, wie meine eigenen verdeckten Anteile, meine Aufregung und Wut haben immer etwas mit mir selbst zu tun. Wenn ich das verstehe, bin ich in der Lage, bei mir hinzusehen. Du lehrst am besten, was du selbst am nötigsten brauchst, in dem Du über Dich schreibst.


    Liebe Laurina,
    ich zwinge mich regelmäßig über mich zu schreiben,
    um gerade diesen verdeckten Anteilen auf den Grund zu kommen.
    Dabei verspür ich keine Aufregung oder Wut, und ich hoffe es ist ein gutes Zeichen. Eine tolle Aussage, Laurina.

    Liebe Grüße,
    nici :wink:

  • Ich habe schon am Anfang, als ich das erste Mal von Co.-Abhängigkeit und meiner Erkrankung erfuhr, viele Dinge zwar abgelehnt, sie aber dennoch getan und war süchtig danach. Genau das ist der Widerspruch, denn ich musste erst für mich herausfinden, was ich selbst will und was mir gut tut. Das passiert mir heute seltener, und ich fühle mich klarer in meinen Bedürfnissen, vor allem was mir zusteht, was ich für mich beanspruchen kann, das lag brach und musste erst in mir geweckt werden. Heute habe ich z.B. wieder mal Co.-Anteile entdeckt betreffend meiner Harmoniesucht, ich halte noch schwer Konflikte aus, vor allem wenn ich den Grund nicht weiß und hätte es gerne im Guten geklärt. Das war nicht möglich, wenn ich völlig ignoriert werde, das ist mir bisher noch nicht passiert. Im Grunde mag ich es lieber gemocht und nicht abgelehnt zu werden. Habe dann versucht, für mich anzunehmen, dass dies meine Sache ist und mein Leben weitergeht, auch wenn ignoriert werde, dass es nicht lebenswichtig für mich ist. Und sie, wenn sie ignoriert, ist das ihre Sache und ihr Recht, das hinzubekommen war nicht einfach.
    Zum Schreiben zwinge ich mich nicht, aber wenn mir etwas auf der Seele liegt, schreibe ich gerne und teile es.
    Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Doch ich muss mich oftmals noch zwingen bei mir zu bleiben bzw. zu schreiben, weil es einfach noch so in mir drin ist, dieses kümmern um andere.
    Und das wollt auch hier nicht im Forum praktizieren.Deshalb pass ich auf, und schreib auch in meinem Thread.
    Aber es gelngt immer besser, und ich kann Meinungen anderer einfach auch mal stehn lassen und mir meinen Teil denken oder auch mitnehmen.
    Ignorieren, ein sch...Sache, ich glaube das ist so ein typ. Kampfmittel von Frauen.
    Ja ich hätte die gleiche Gedanken wir Du, und auch für mich wär es da wichtig, genau hinzusehen auf den Wert dieser Freundschaft,
    um dann festzustellen, nee, mein Morgen hängt nicht ab davon.
    Aber das wär für mich auch schmerzlich und ein echter Kampf.
    Da lob ich mir ne Freundin, die kann so Sachen meist schnell abhaken und zuckt mit der Schulter. Früher kam Sie mir oft kaltherzig vor.
    Nun aber seh ich, das ist Sie nicht, Sie hat nur den richtigen Punkt raus.
    Wo ich kein Ende finde.

    Liebe Grüße,
    nici :wink:

  • Hallo nici,

    wenn ich mich nicht mehr um den alkoholabhängigen Partner kümmere, ist es wichtig für mich zu erkennen, wo ich in meinem Umfeld co.-abhängig handel und mir sozusagen Ersatz suche. Gestern war ich erst empört und wütend, dann wollte ich die Ignorantin analysieren und für sie einen entsprechenden Text heraussuchen, etwas spitzfindiges schreiben. Als ich das alles durch hatte, habe ich mich gefragt, was dabei meine Gefühle und Bedürfnisse sind, warum es so schwer für ist, wenn man mich nicht wichtig nimmt - und ob sie denn für mich so wichtig ist. Dann stellte ich fest, dass ich erwartet habe, dass sie sich so verhält, wie ich mich verhalten hätte, ich habe nämlich meine Entscheidungen immer erklärt, fühlte mich zur Rechtfertigung verpflichtet. Von mir kommt nicht nur ein "nein" sondern eine Erklärung, weil ich mit meinem nein verstanden werden möchte. Ich bin aber berechtigt, ein nein auszusprechen und eine Entscheidung für mich zu treffen, ohne eine Erklärung, da hakt es bei mir noch mit meinen angelernten Verhaltensweisen. Es ist gut, sich das mal anzusehen und von dem Bedürfnis wegzukommen, von allen gemocht zu werden und beliebt sein zu wollen, da fehlt mir in einigen Bereichen der Mut, obwohl ich das theoretisch schon verstanden habe. Ich brauche niemanden überzeugen, dass ich in Ordnung bin, das sollte ich von mir selbst glauben und davon überzeugt sein. Das bin ich noch nicht in dem Maß, wie ich es mir wünsche. Wenn ich dadurch, dass eine Person mich ignoriert, wütend und verunsichert bin, zeigt es mir auf, wie wenig ich von mir selbst halte. Damit fand ich zu mir und kam zu dem Entschluss, dass ich nun damit durch bin und auch keinen Kontakt mehr wünsche, schließlich brauche ich nicht um Zuneigung betteln, sie mir erkämpfen, wie ich es in der Suchtbeziehung gelebt habe. Als ich bei mir blieb, konnte ich auch von mir schreiben, ich schrieb ihr ein paar Zeilen, dass es mir leid tut, und ich mich damit unwohl gefühlt habe, es ist aber meine Sache, von daher wünsche ich ihr alles Gute und werde mich nicht mehr melden. Damit konnte ich es abschließen, und es fühlt sich nicht mehr belastend an, ich brauche nicht weiter nach dem wie und warum zu fragen, es ist nun so in Ordnung wie es ist.
    Lieben Gruß Laurina :wink:

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  • Zitat

    Dann stellte ich fest, dass ich erwartet habe, dass sie sich so verhält, wie ich mich verhalten hätte, ich habe nämlich meine Entscheidungen immer erklärt, fühlte mich zur Rechtfertigung verpflichtet.
    Von mir kommt nicht nur ein "nein" sondern eine Erklärung, weil ich mit meinem nein verstanden werden möchte. Ich bin aber berechtigt, ein nein auszusprechen und eine Entscheidung für mich zu treffen, ohne eine Erklärung, da hakt es bei mir noch mit meinen angelernten Verhaltensweisen


    Oh je :shock: ich glaube Du kennst mich :oops:
    Genau das sind meine Gedanken und Gefühle.
    Aber ist das wirklich so eine falsche Denkweise ???
    Man spricht mit seinem Gegenüber, und will ja das das Gesagte auch verstanden wird. Sonst würd ich mich ja erst garnicht äußern.
    Und wenn ich eine Entscheidung getroffen hab, warum sollte ich diese nicht erklären können ? (bei Personen wo mir wichtig sind)
    Ich kann doch zu dem stehn, was ich will oder gesagt hab.
    Wenn das andere nicht so praktizieren : ihr Ding.
    Und ja, leider muss man es einfach mal so stehn lassen. Ich werde auch keiner Erklärung hinterher hetzen,
    aber ich werde mich aber weiterhin da erklären, wo ich es für mich für richtig halte. Und bei Freundinnen würd ich es weiterhin so tun.
    Sollte sich Eine da anders verhalten, so wie deine Freundin,
    würde ich aufgrund dieser Verhaltsweise die Freundschaft in Frage stellen oder sogar aufgeben.
    Und ich denke, genau das hast Du getan.
    In Bereiche, wo nicht so viel Herzblut dran hängt, kann ich Menschen schon gut ziehen lassen, aber bei mir wichtigen Personen ???

    Zitat

    Wenn ich dadurch, dass eine Person mich ignoriert, wütend und verunsichert bin, zeigt es mir auf, wie wenig ich von mir selbst halte.


    Oder wie wenig von solchen Menschen zu halten ist.
    Viell. auch so eine Co-Tick, das wir es immer gleich auf uns münzen, wenn andere sich Schei... verhalten.

    Liebe Grüße,
    nici :wink:

  • Hallo Nici,

    was Du schreibst, tut mir gerade gut. Ich muss nicht immer alles bei mir suchen und kann dabei bleiben meine Entscheidungen zu begründen, wenn es nach meinem Gefühl so stimmt. Wenn es für sie besser ist zu ignorieren, so ist dies nicht mein Problem, hätte es fast zu meinem gemacht. :lol: Ich habe es jetzt abgehakt, wenn ich ihr nicht mal eine Erklärung wert bin, kann da nicht so viel gewesen sein, was soll ich da noch hinter her trauern und mir einen Kopf machen. Schließlich gibt es genug Menschen, die mich so akzeptieren, wie ich gerade bin, wende ich mich lieber diesen zu. Dann war sie mal eine Abschnittsgefährtin. Heute Abend habe ich Angehörigengruppe, das Thema wollte ich im Grunde thematisieren, nun habe ich es hier geschafft und die Lösung für mich gefunden. Es tut gut, wenn sich etwas auflöst, was zuvor tagelang als ein Problem erschien. Wünsche Dir alles gute, mache mich bald auf den Weg. Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • habe das Thema heute doch noch mal in meiner Gruppe angesprochen.
    Wir kamen überein, dass Menschen, die ignorieren auch gestört sind, sie wollen Macht ausüben auf ihre Art, die extreme Gegenseite von Stalkern. Das ist aber nicht mein Problem, von daher kann ich es da lassen. :wink:

    Mal sehen, was mir als nächstes begegnet.

    Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Gut solche Machtspielchen nicht mitzumachen.
    Ich hab das vor ein paar Jahren bei einer Freundin ebenso erfahren,
    und hab den Kontakt dann abgebrochen.
    Mir geht es gut dabei.
    Nun hat Sie ihre Fühler wieder in meine Richtung ausgestreckt,
    und ich hab ihr dann gleich signalisiert, dass ich da keinen Kontakt mehr wünsche.
    Die Geschichte war dann für mich rum.
    Das war und ist auch nicht meine Vorstellung von einer Freundschaft
    und wird es auch nie werden.

    Einen schönen Tag Dir noch,
    Gruß, nici :wink:

  • Hallo Bamboo,

    dieses projezieren von Ängsten, Befürchtungen und Wut ist weniger meins, ich neige eher dazu, Eselsbrücken zu bauen, um damit zu versuchen, Gesprächspartnern meine Ansichten und Einsichten zu vermitteln mit der unterschwelligen Hoffnung, dass sie es so verstehen, wie ich es verstehe. In dem Fall, bleibe ich zwar bei mir und meine es gut, dennoch ist es unterm Strich eine Manipulation, bin da manchmal etwas spitzfindig und stelle an mich selbst sehr hohe Ansprüche. Da mag es hilfreich sein, sich mal von außen zu beobachten und es einfach zu unterlassen, mit einem positiven Hinweis einzugreifen. In dem Fall will ich lernen, meine Zunge in Zaum zu halten. Was für mich gut und richtig erscheint, muss nicht zwangsläufig für Andere gelten. Bin nämlich bei neuen Erkenntnissen derart im Hochrausch, dass ich alle daran teilhaben und auch mit dort hin nehmen möchte. Das funktioniert so aber nicht, ich kann- wie Du auch schreibst- von mir erzählen, wie ich etwas erlebt, empfunden und umgesetzt habe ohne eine Erwartung, dass mein Gegenüber gleichfalls so begeistert ist.
    Ja, machen kann man viele Sachen, auch hier gilt für mich das rechte Maß zu finden, anfangs habe ich echt übertrieben im Strudel neuer Erkenntnisse und Möglichkeiten wollte ich alles lesen, jeden Tag möglichst Sport und Entspannung, sprich auf vielen Hochzeiten tanzen. Im Laufe der Zeit habe ich reduziert und mehr auf mein Bauchgefühl gehört, ich muss nicht immer aktiv sein, wenn mir nach Ruhe und Faulenzen ist, gönne ich es mir inzwischen. Es kam mir anfangs so vor, als würde ich nach der Co.-Sucht nun in eine Genesungssucht geraten und wollte folglich alles perfekt machen. Inzwischen mag ich mich aber auch, wenn ich nicht perfekt bin. :lol:
    Mit dem Zuhören ist das so eine Sache, es ist schwer für mich, wenn Worte gesprochen werden, die mich nicht erreichen, ich rede nicht gerne über Dinge, die mich nicht interessieren, da kommt es vor, dass ich innerlich abschalte und nicht ganz dabei bin, dann werde ich innerlich unruhig und mich verlässt schnell die Geduld. Wenn es mein Thema ist, bin ich so intensiv dabei, dass ich mich bremsen muss, den Anderen aussprechen zu lassen, mir gehen dann Blitze und Emotionen durch, die ich am liebsten auf der Stelle anbringen möchte. Dann bin ich aber mehr bei mir, anstatt mich in den Anderen hinein zu hören und zu fühlen, ihm das Gefühl zu vermitteln, verstanden zu werden, meines könnte ich ja anschließend in Ruhe anbringen. Auch hier übe ich noch an meiner Baustelle.
    Lieben Gruß Laurina :wink:

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