Hallo,
ich habe vor kurzem dieses Forum entdeckt und sehr viel gelesen.
Ich dachte bisher immer, daß ich selber das Problem und die Ursache für den übermäßigen Alkoholmißbrauch meines Mannes bin.
Wir leben seit 10 Jahren zusammen und er hat schon immer gerne sein Bier getrunken. Nachdem wir uns ein Haus gekauft haben und zusammengezogen sind wurde es dann immer mehr, aber langsam.
Vor 3 Jahren fand ich dann wieder Arbeit. Allerdings brach ich mir 5 Tage nach der Zusage den Arm, so daß sich dies erledigt hatte.
Ich mußte mehrfach operiert werden und als der Arm wieder in Ordnung war wurden noch andere Probleme festgestellt und es folgten noch weitere Operationen. Dadurch konnte ich keine neue Arbeit finden und konnte natürlich zu Hause auch nicht immer alles tun. Da mein Mann die Woche über auf Montage ist, wurde es mit der Zeit ganz schlimm. Immer wenn er nach Hause kam fing er erstmal an zu trinken und obwohl er früher immer friedlich war, wurde er zunehmend aggressiver, wenn auch nur verbal. Diese ständigen Vorwürfe machten für mich alles noch schlimmer. Statt mich zu erholen, zogen mich die Wochenden immer noch weiter runter.
Ich ging zum Arzt und bekam Antidepressiva, wodurch ich ruhiger wurde, aber es löst das Problem nicht. Nach jedem seiner Ausfälle hat er mir versprochen aufzuhören. Ich glaube es immer wieder. Jetzt sagt er immer ich müßte mich doch eigentlich daran gewöhnt haben. Das tut man aber nie. Nachdem sein Bruder jetzt nach einem Schlaganfall eine Krebsdiagnose bekommen hat, Ursachen Alkohol und Nikotin, dachte ich jetzt muß er doch den Gong gehört haben, doch es hält immer nur eine Woche.
Ich fühle mich im Moment so hilflos, weil ich ihn nicht im Stich lassen kann und in dieser familiären Situation auch nicht will. Ich weiß aber auch , daß es für mich so nicht weitergehen kann, da ich am Ende auf der Strecke bleibe und mir wie bisher auch keiner hilft.
Es ist ein ständiger Balanceakt zwischen Liebe und Hass. In der Woche ist alles gut und am Wochenende nur Katastrophen. Ich habe ihm auch schon mehrmals ein Ultimatum gestellt, bin aber immer wieder schwach geworden.
Jetzt habe ich mir einiges von der Seele geredet und schau mal ob mir jemand antwortet.
LG Christine