• Hallo Martha,

    die Möglichkeit in den geschützten Bereich zu kommen habe ich bereits in Erwägung gezogen. Gäbe es die Möglichkeit, beispielsweise mit Paypal zu zahlen, hätte ich das wohl auch bereits getan. Kann derzeit sicherlich jede Hilfe brauchen, die ich nur bekommen kann. Der Ablauf Rechnung schicken -> Überweisung -> Freischaltung benötigt aber (Wochenende eingerechnet noch) so viel Zeit, dass es mir jetzt (Heiße Phase Entzug) erst mal leider nicht helfen kann. Am Dienstag habe ich ja den Termin bei der Suchtberatung, dann werde ich sicherlich auch sehen, welches "Paket" aus Hilfen ich mir schnüren kann.

    Derzeit ist es übrigens schon relativ übel. Jetzt hat ja auch der Zeitrahmen begonnen, in dem es gewöhnlich immer los ging mit dem ersten Bier. Weiterhin keine körperlich wahrnehmbaren Entzugserscheinungen, allerdings schon ein ziemliches Verlangen. Dann so die kleine Stimme die flüstert: "Tja, ist halt ne schlechte Idee gewesen, das alleine zu machen - trink doch mal bis nächste Woche, dann gehste zur Suchtberatung und..."

    Mit anderen Worten, würde sagen ich bin schon jetzt mitten im Entzug angekommen. Hoffe, es ist kein schlechtes Zeichen, dass jetzt gerade durchaus *Wille* gefragt ist - über's *möchten* geht's jedenfalls grade nicht.

  • Hallo FloS,

    wenn Du jetzt den Antrag beim Karsten stellst, könntest Du morgen früh die Überweisung machen und wärst zumindest am Montag freigeschaltet, immerhin. Ist gut bei uns und wir freuen uns über jeden, der zu uns kommt :)

    Ja diese Stimme ist übel, versuch Dir vorzustellen, dass es eine Stimme in Dir ist, die "eigentlich" gar nicht zu Dir gehört. Eine Stimme, die Du Dir selbst erschaffen hast, das Suchtgedächtnis - das wird mit der Zeit auch ruhiger. Klar ist das Suchtgedächtnis jetzt genervt, dass will nämlich, dass Du trinkst und das geht jetzt voll auf die Barrikaden, also nicht klein kriegen lassen!

    Nee nee, jetzt ist Willen gefragt, aber eben auch totale Risikominimierung, dass das Suchtgedächtnis so wenig Futter wie möglich bekommt.

    Und klar könntest Du jetzt wieder trinken, doch dann stehst Du in kurzer Zeit wieder da, wo Du heute stehst und dass willst Du ja nicht mehr, oder?

    Ganz viel Durchhaltekraft :)

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Vielen lieben Dank, Martha.
    Echt gut, das so zu lesen. Der Tip mit der absoluten Minimierung von Risiken hat fühlbar was für sich - und die Erinnerung daran, dass es sowas wie ein Suchtgedächtnis gibt, welches grade rebelliert... Gold wert!

  • Hallo FloS,


    Zitat

    Der Ablauf Rechnung schicken -> Überweisung -> Freischaltung benötigt aber (Wochenende eingerechnet noch) so viel Zeit, dass es mir jetzt (Heiße Phase Entzug) erst mal leider nicht helfen kann

    je eher du den Antrag stellst desto schneller bist du im Erweiterten.

    Die heiße Phase ist doch nach diesem Wochenende noch nicht vorbei, überlege es dir.

    LG Martin

  • Hallo FloS,

    ... Du fragtest, am Anfang, nach einer "Preview" ins beginnende trockene Leben.

    Mein Thread (... auf dem Weg ...) beginnt noch in meiner Zeit des kontrollierten Trinkens.
    ... und ich habe wirklich nicht leicht davon lassen wollen!!
    Mittlerweile trinke ich seit 16 Monaten keinen Schluck mehr und fühle mich besser, als laaange zuvor!
    Es geht - nur wollen muss man es!
    ... und Hilfe habe ich auch gebraucht & bekommen!

    Gruß
    :D
    Pittchen

    Das Ziel ist die ZUFRIEDENE Abstinenz !!

  • Hallo Pittchen,

    danke für deinen Hinweis auf diesen Thread.
    Wie ich im Browser sehen kann, hatte ich diesen auch schon mal angeklickt und ein wenig darin gestöbert - jetzt werde ich ihn mir noch mal ganz in Ruhe und bewusst durchlesen.

    Apropos bewusst:
    Ich habs soweit geschafft, jetzt im Moment ist es auch eigentlich wieder vom Gefühl her eher unkritisch.

    Note to self: Ganz gefährlich scheint es zwischen ~17h und 21h zu sein. Mal sehn, was noch so kommt. In jedem Fall eine selbstgebackene Pizza.

  • Hallo FloS,

    auch von mir ein herzliches Willkommen bei uns im Forum.
    Während ich Deine Beiträge gelesen habe, wurde ich immer wieder an meinen eigenen Start in die Trockenheit erinnert.
    Anfangs kreisten meine Gedanken sehr oft um den Alkohol.
    Mein Kopfkino hörte und hörte nicht auf.

    In dieser Zeit hat mir die Leute hier im Forum sehr viel geholfen.
    Ich bekam sehr viele aufmunternde Worte und Tipps, aber auch den einen oder anderen Tritt in den A.... habe ich hier bekommen ;)

    Rückblickend kann ich sagen: WOLLEN ist das wichtigste! Die Hilfe im Forum unterstützte mein Wollen. Und dafür bin ich sehr dankbar.

    Nochmals zum Kopfkino: Wenn es bei Dir ähnlich abläuft wie bei mir, wird sich das Ganze von Woche zu Woche zwar reduzieren. Aber vorsicht! Bei mir kamen immer wieder ganz heftige Schübe und mein Gedankenflüsterer wurde immer schlauer! Für solche Fälle ist es gut, sich Strategien zu überlegen. Ich hab z.B. meine Laufschuhe immer in Sichtweite. Und wenn's mal wieder anfängt spule ich einfach ein paar Kilometer runter.

    Viele Grüße, weiterhin viel Erfolg und viel Achtsamkeit wünscht Dir
    Correns

  • glück auf flos

    zunächstmal gratulation, das du bisher durchgehalten hast.

    Zitat von FloS

    Mit anderen Worten, würde sagen ich bin schon jetzt mitten im Entzug angekommen. Hoffe, es ist kein schlechtes Zeichen, dass jetzt gerade durchaus *Wille* gefragt ist - über's *möchten* geht's jedenfalls grade nicht.

    *Wille* is gut - mir hat in vielen situationen auch ne gewisse "sturheit" geholfen (nu grade / jetz erstrecht / usw.), ich hatte ja "allen" kundgetan, dass ich keinen alk mehr trinke ...


    schönen freitag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Guten Morgen liebe Leute :).

    Auch der gestrige Abend wurde erfolgreich (und nach der recht heftigen Phase so zwischen 17 und 21 Uhr auch druckfrei) Bierlos verlebt. Sehr schön war, dass irgendwann meine Freundin kam. Sie blieb ihrerseits auch dem Alk fern, statt dessen gab es die "angekündigte" selbst gebackene Pizza und viele Gespräche (nebenher liest sie jetzt auch hier mit.) Zwischendrin meinte ich mal ein wenig den Kreislauf zu merken - nichts dramatisches, ich war ja zum Glück auch nicht alleine.

    Der heutige Morgen zeichnet sich dadurch aus, frei von Übelkeit und "Fertig sein" zu erscheinen - verpennt bin ich aber trotzdem immer noch etwas. Fühlt sich aber eben ganz klar müde an, nicht verballert - nebenher, von Kaffee und Kippen bin ich ja nun immer noch nicht runter. Gegen die Art "Befreiungsschlag" wurde mir vom Arzt dann doch deutlich geraten.

    Bisher eingespart (mal rein an direkt erlebbarem):

    - ~4000 Kalorien,

    - ~10€,

    - 2 verkaterte Vormittage,

    - 2 besoffene Abende an denen man ned mehr viel machen konnte,

    - 2 Nächte mit zwischendurch wach werden und Ausnüchterung / Beginnenden Kater live erleben.

    - 2 "Demutstouren" mit Bölkstoff vom Laden bis nach hause.

    - 2 mal hektisch Pfand zusammen kramen, weg räumen und so tun als wär nix gewesen.

    Nebenher rief mich so gegen 20:30 noch meine Oma an. Im vorherigen Fall hätte das bedeutet, entweder mit einigem "lala" ans Telefon zu gehen oder es einfach gleich ganz klingeln zu lassen. Nichts dergleichen war diesmal erforderlich.

    Ich denke man merkt es schon, ich schreibe mir hier grade auch eine kleine Motivationsliste für den heutigen Tag zusammen. Ahja - heute wird auch kein Alkohol getrunken!

  • Guten Morgen FloS,
    Glückwunsch - ein schöner Bericht !! Du wirkst motiviert und guten Mutes !!
    Und Du beobachtest Dich und Dein Umfeld sehr genau und notierst für Dich jedes Detail und Empfindung.
    Deine konkrete Liste ist wirklich klasse ...beeindruckt hat mich - als Frau :D - die Zahl der bisher eingesparten Kalorien - smile.

    Wünsche Dir einen guten Tag und für die nächsten 24 Stunden viel Erfolg und Durchhaltevermögen.

    Liebe kraftvolle Grüße von Hanna

  • Danke Hanna :)

    Die Zahl der Kalorien hat mich, als der Suchtberater sie so ganz nebenher fallen ließ, durchaus auch erst mal beeindruckt. Ich hab's aber mal selber nachgerechnet - kommt hin! Da könnte ich (mache ich aber nicht) 2 Packungen leckeres Salzgebäck in mich rein futtern und wär noch nicht bei der Hälfte - schon beeindruckend!

  • Grml... ich brauche wirklich den Edit Knopf:

    Noch eine für mich sehr beeindruckende Wahrnehmung ist die folgende. Ich schrieb ja davon, dass ich immer "nur" abends getrunken habe. Das entspricht den Tatsachen.

    Trotzdem merke ich aber jetzt, dass auch um 11 Uhr vormittags bereits der Wunsch da ist, ein Bier zu trinken.

    Ist das neu? Nein, ganz sicher nicht. Meine Theorie dazu ist vielmehr: Bisher habe ich diesen Wunsch um die Zeit bereits ganz genau so gehabt - aber ihn per "Kontrolle" zur Seite geschoben bzw versucht aus der Wahrnehmung zu verbannen. Jetzt kontrolliere ich aber nicht mehr - und bekomme es entsprechend richtig mit.

    Wieviel Energie das wohl gekostet haben mag, mir selbst vorzumachen, ich wolle ja auch nur abends? Wie lange das wohl noch in der Form gut gegangen wäre?

  • Hallo FloS,
    ich denke, es ist schon über einen längeren Zeitraum machbar, das Verlangen zeitmäßig zu verschieben.
    Du wusstest ja letztendlich vormittags, dass Du abends wieder trinken kannst, trinken würdest - daher konntest Du Deine mögliche Schmacht nach Bier vormittags locker auf den Abend verschieben.
    Vielleicht aber hattest Du bisher um 11.00 vormittags auch noch einen gewissen Pegel oder "Nachwirkungen", so dass der konkrete Wunsch noch gar nicht so wirklich da war.
    Ich kann das ein wenig aus der Zeit nachvollziehen, als ich noch rauchte ( abends rauchte!!)...wenn ich vormittags das Verlangen hatte, konnte ich das ganz locker erstmal wegschieben, ich wusste ja ganz genau..heut abend kann ich wieder und die Vorfreude hat mich besänftigt!!

    Ob es sich bei Dir dann irgendwann gesteigert hätte, wer weiß..ich kenne mehrere Beispiele von Menschen mit Alkoholproblem, die es über Jahrzehnte geschafft haben, wirklich nur in den Abendstunden zu trinken, also keine Steigerung oder Ausweitung in den Tag hinein..aber eine Steigerung der Menge und in die Nacht hinein............

  • Mir ist gerade etwas eingefallen...

    Mir ist es tatsächlich, nicht so lange her, mal passiert, dass ich mir so gegen 13h dachte: Scheiß drauf! Im Sinne von: Bier auf!

    Gegen 16h war ich dann völlig am Ende, bin verstört ins Bett gefallen, irgendwann nachts aufgewacht... Autsch!

    Die besagte Steigerung von Menge und Dauer habe ich auch schon mitbekommen. Denke, ich wäre da schon so ein Kandidat gewesen.

  • Hi FloS,
    umso besser, dass Du Dich nun für einen neuen Weg entschieden hast, der zwar superschwer ist, aber letztendlich Dein Leben, Deine Gesundheit und Deine Lebensfreude rettet!!
    Ganz wichtig ist hierbei auch die Offenheit und das Annehmen von Hilfe - auch von außen, also Arzt und Suchthilfe oder auch dieses Forum hier, aber das machst und planst Du ja auch.

  • Tja, Offenheit - grade habe ich Teile meiner Familie (die ich grade so ans Rohr bekommen konnte) über 1) das Problem und 2) meine Entscheidung informiert. Auch mal was - und dem Vernehmen nach ja nicht ganz unwichtig. Muss allerdings gestehen, dass ich nicht das volle Ausmaß dargelegt habe... kommt wohl noch, aber nicht jetzt, erst mal gehts um mich und ich will mir keinen unnötigen Stress antun.

  • So, grade habe ich ca eine Stunde gepennt. War irgendwie ziemlich müde, so auf einmal. Die Träume gestalteten sich wild. Derzeit fühle ich mich nicht besonders gut. Ein bißchen Kopfweh, schlapp, mir ist zu warm. Vor allem habe ich den dringenden Eindruck, irgendwas tun zu wollen bzw zu müssen, eben nicht den Abend so zu gestalten wie all die Abende davor, eben nur ohne Bier. Mir fällt aber nichts brauchbares ein, was ich tun könnte. Blöd das.

    Grade habe ich "Mission Wasserkasten" erfolgreich abgeschlossen. Ich stellte fest, dass recht wenig an Wasserflaschen übrig war, erschien mir zweifelhaft. Der Verkäufer (kennt mich gut vom Bierkasten holen... mit Vornamen) schien schon doch eher erstaunt zu sein, dass ich bloß Wasser wollte. Erfreut würd ichs nicht nennen - ist wohl klar? Vermutlich rechnet er, erfahrungsgemäß, ohnehin damit, dass ich bald mal wieder nach Alk frage.

    Tja, sonst so... habe mir grade einen Tee gemacht - davon habe ich zum Glück eine schöne Auswahl.
    Könnte für ein paar Stunden zu meiner Freundin fahren - würde ich eigentlich gerne machen, fühle mich aber von der Aussenwelt im Moment, wie ich merke, sehr schnell überreizt. Auch sitzen in der Bahn usw *immer*, speziell aber heute, Leute die sich einen saufen. Würde mir deswegen nicht selbst Alk kaufen, bin aber auch nicht sicher, ob ich mir das wirklich geben will / muss. Es wird Zeit, dass ich mir wieder ein Fahrrad zulege - muss eh irgendwohin mit der Energie, die dann zwischendurch auf einmal da ist. Immerhin, heute habe ich das Treppenhaus gekehrt - auch lange nicht vorgekommen.

    Kein Kindergeburtstag, das.

  • Hallo FloS,
    hast Du ein bißchen Wald in Deiner Nähe ? Vielleicht läufst Du einfach mal rein :wink:.

    Nur nicht trinken reicht nicht, das merkst Du gerade und ich finde, Du bist auf einem guten Weg, indem Du Dir Gedanken machst, wie Du Deine Abende anders gestalten kannst. Paß auf, Dir wird schon noch was einfallen !

    Glückwunsch übrigens zum Gespräch mit Deiner Familie. Klasse ! Der Weg gefällt mir gut !

    Grüße
    Tina

  • Hallo FloS,

    hast du dein Alk immer dort gekauft wo du jetzt das Wasser kaufst ?

    Gibt es in der Nähe eine andere Möglichkeit deine Getränke zu kaufen wo du früher nicht warst ?

    Ich habe seit meinem ersten Tag die Getränkemärkte nicht mehr betreten bei denen ich Alk kaufte.

    Denk mal darüber nach.

    LG Martin

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