EKA, Depressionen, ADS ...

  • Hallo Mirabai

    Ich bin EKA, habe Depressionen und ADS.

    Ich kann Dich allerdings irgendwie nicht verstehen.
    Wenn Du ADS hast, dann lebst Du damit schon seit 34 Jahren. Was ändert sich jetzt, wenn die Diagnose steht?

    Für mich ist Depression das allerschlimmste, immerhin endet sie für 25% betroffenen tödlich.
    Ich habe aber noch nie gehört, dass Jemand an ADS gestorben wäre.
    Ich meine, von all den Sachen die ich mitschleppe ist das ADS noch das leichteste zu ertragen.
    Ich kenne auch nicht anders, also kann ich auch nicht beurteilen, wie es ist wenn man kein ADS hat.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Mirabai

    ich geb zu, ich kann Deine gefühle nicht nachvollziehen, aber jetzt verstehe ich es besser.

    Du schreibst von "Etikett", entfernung vom Leben von Normalität.

    Ich denke es liegt nur an Dir, wie Du das empfindest. Was ist denn für Dich Normal?
    Jeder trägt sein Päckchen, so gesehen sind wir alle nicht Normal.
    Z.B. wenn ich meine Familie anschaue, mein Sohn hat ADS, mein anderer Sohn hat eine schwere Körperliche behinderung, deren Papa ist Alkoholiker. Und trotzdem leben wir alle Normal und Glücklich.
    Ich glaube es liegt an Dir wie Du die Sache siehst und empfidest, nicht an ADS oder EKA oder Depri.
    Es liegt in Deiner Hand sich normal und lebendig zu fühlen.
    Ich habe den Eindruck, dass Du Dich nicht annehmen kannst, so wie Du bist.
    Liebst Du Dich? Glaubst Du, Du bist ein wertvoller, liebenswerter Mensch - so, wie Du bist?

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Mirabai,

    Du bist also EKA, hast Depressionen und ADS. Mal ganz provokativ gefragt, definierst Du Dich über „Krankheiten“ oder über das was Dich ausmacht, Dein Wesen, Deine Stärken, Deine Schwächen? Denn diese „Krankheiten“ beeinflussen zwar Dein Leben, aber sie sind nicht Dein Leben.

    Ich bin EKA, es hat mir Probleme bereitet, teilweise sehr große, vor allem im zwischenmenschlichen Bereich. Ich weiß besser als mir lieb ist, was Depressionen sind. Das ist EKA bin hat mich unter anderem zu dem Menschen gemacht der ich bin. Ich mag mich so wie ich bin, zumindest nachdem ich mir selbst zugestanden habe, so zu sein wie ich bin. Ich will mich nicht anders haben, ich mag mich. Gegen Depressionen gibt es Mittel und Wege. Zum einen medikamentös, für mich wichtig um erst einmal aus meinem Loch zu kommen, zum anderen ändern von Verhaltensweisen. Wie das geht, da gibt es Hilfen. Mir hat das Erinnern an schöne Erlebnisse und körperliche Betätigung gut geholfen, aber da ist jeder anders.

    Ich bin wesentlich besser damit gefahren Lösungen für meine Probleme zu finden, als Begründungen zu finden, warum ich diese Probleme habe. Praktisch mein Verhalten zu ändern und nicht theoretisch zu suchen, wo es herkommen könnte. In dem Zuge, in dem ich meine Probleme gelöst habe, sah ich auch wo sie herkamen. Erst habe ich mein Verhalten geändert, dann habe ich mich mit den Ursachen beschäftigt, dass kam dann mit und mit fast automatisch.
    Solange ich mich nur mit den Ursachen beschäftigt hatte, sah ich keinen Ausweg, weil sie mir keine Anregung gaben, was ich denn mal anders machen kann. So wie meine Probleme mit mir verschwanden, verschwanden auch langsam die Depressionen nahezu aus meinem Leben. Mit beginnenden Schüben kann ich inzwischen ganz gut umgehen.

    Was ich sagen will, versuche das zu ändern, was Dir schadet, versuche dort etwas zu ändern wo Du Probleme hast und nicht herauszufinden warum Du Probleme hast. Der Rest kommt nach und nach von allein. Du bist mehr als ein EKA mit Depressionen und ADS. Du bist ein Mensch mit Gefühlen und Fähigkeiten. Etiketten klebst Du Dir selbst auf, nicht andere.

    Gruß
    Skye

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