Bin ich rückfallgefährdet????

  • Hallo zusammen,

    meine Frage richtet sich wohl in erster Linie an alle die schon länger trocken sind.
    Ich muss ein klein bischen ausholen. Sicher haben einige von euch meinen Werdegang verfolgt. Ich bin nun im 4. Jahr abstinent. Hatte in dieser Zeit viele Höhen und Tiefen.

    Vor einigen Wochen habe ich den Bescheid der Rentenversicherung erhalten, das meine EU-Rente durch ist. Die Ausbildung meines Hundes geht voran und ich habe dadurch auch wieder sehr viele soziale Kontakte geknüpft. Mein neues Umfeld weiß um meine Krankheit und gehen super damit um.
    Alles ist Bestens. Finanziell kann ich keine großen Sprünge machen und auch eine Partnerschaft besteht nicht. Aber mir geht es so weit gut. Fast habe ich das Gefühl, das ich mehr als zufrieden mit meiner Situation bin. (Ich glaube sogar das ich glücklich bin, mit dem was ich gerade habe) Ich kann das nur nicht so genau beschreiben weil ich alle meine Gefühle immer unterdrückt habe.

    Nun habe ich wirklich Angst, das das alles zu schön ist um wahr zu sein. In dieser Situation war ich bisher noch nicht. Kann es sein das ich zu übermütig werde und vielleicht sogar auf einen Rückfall zusteuere??
    Ich habe keinerlei Ambitionen mir jetzt "ein Glas zu genehmigen". Aber ich weiß eben, das ein Rückfall meist dann entsteht wenn es uns "gut geht".
    Für einige liest sich das sicher ein wenig chaotisch, aber ich bin gerade sehr unsicher.
    Hoffentlich könnt ihr mir die Unsicherheit ein bischen nehmen.

    Liebe Grüße Chaosimleben

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Hallo,

    das sehe ich ganz pragmatisch.

    Jeder Alkoholiker ist rückfallgefährdet - per Definition sozusagen.
    Insoweit gilt es, immer wachsam zu bleiben und ggf. Frühwarnzeichen zu erkennen.
    Angst ist kein guter Ratgeber, wenn Du aufmerksam bleibst, wird auch nichts passieren.

    Jürgen

  • glück auf chaosimleben

    ich denke: wenn du die "gefahr" erkannt hast ist es schon fast keine mehr.

    Zitat von chaosimleben

    Ich habe keinerlei Ambitionen mir jetzt "ein Glas zu genehmigen". Aber ich weiß eben, das ein Rückfall meist dann entsteht wenn es uns "gut geht".

    mir gehts schon viele jahre gut (unverschämt gut) und ich hatte bisher noch keinen rückfall (teu teu teu).

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von juergenbausf

    das sehe ich ganz pragmatisch.
    Jeder Alkoholiker ist rückfallgefährdet - per Definition sozusagen.


    Hallo chaosimleben,

    genau so sehe ich das auch. Ob im speziellen Fall eine erhöhte Gefahr besteht, kann immer nur jeder selbst entscheiden. Natürlich kann das oft von anderen an bestimmten Verhaltensweisen fest gemacht werden, funktioniert für mich aber meist nur bei persönlichem Kontakt.
    Wenn bei mir so eine Frage aufkommen würde, könnte ich mich z. B. fragen wo denn der Gedanke her kommt. Ist das nur so allgemein "passiert" oder wurde ich durch irgend etwas darauf fokussiert? Ansonsten würde ich aufpassen und die allgemeinen Verhaltensregeln befolgen.
    Mal was anderes: Ich dachte in unserem Alter gibt es keine EU- (Erwerbsunfähigkeit) Rente mehr. Ich kenne nur EM- (Erwerbsminderungs) Rente, die dann prozentual angegeben (voll=100%) wird, fast immer auf 2 - 3 Jahre befristet ist und dann noch 14% abgezogen werden.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo Chaosimleben,
    ich bin auch an die 4 Jahre trocken, doch glaube ich die Rückfallgefahr besteht immer.
    Ich passe auf mich auf und will nicht vergessen wie Gefährlich der Alk. für mich ist.
    Ich arbeite Ehrenamtlich beim Blauen Kreuz und da werde ich immer wieder daran Erinnert welches Gift der Alkohol ist.
    Ich weiss ich muß immer Vorsichtig und Aufmerksam sein, dass mir kein Rückfall passiert.
    Viel Glück,
    Wolfgang

  • Hallo ihr Lieben,

    bin wieder da!!
    Ich habe mir sehr viele Gedanken über meine Ängste gemacht. Ich glaube das ich mir zu viele Sorgen um einen Rückfall mache, weil ich diese Fälle eben immer wieder bei Bekannten oder in der Familie kennen gelernt habe. Wie ihr so schön sagt, so lange ich nicht vergesse das ich krank bin und sorgsam mit mir umgehe, sollte ein Rückfall in meiner momentanen Hochphase ausbleiben.
    Das soll natürlich nicht heißen das ich jetzt übermütig werde. Im Gegenteil, ich bleibe wachsam und vorsichtig. Nur so bin ich so lange abstinent geblieben. Und ich werde auch immer wieder über meine Ängste reden bzw. schreiben. Das hilft mir sehr. Das lange Wochenende habe ich für mich genutzt. Freunde besucht und auch abends mal mit einem guten Freund ausgegangen. Es hat mir sehr gut getan und darin bestärkt, weiter zu machen wie bisher. Aber vor allen Dingen dieses Gefühl zu genießen was mir gerade so gut tut. Zufriedenheit und fast ein bischen glücklich (auch ohne Partner, oder gerade deshalb?? ;) )
    Es ist schön das es euch gibt, nicht falsch verstehen, schöner wäre es natürlich wenn es die Krankheit nicht gäbe. Aber das ist nun mal nicht der Fall.

    Darum vielen Dank an euch.

    GLG Chaosimleben

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!