Beiträge von juergenbausf

    Moin Tian,

    Zitat

    Am Anfang sind das eben noch sehr sehr viele (neue) Gedanken, (neue) Gefühle, welche ich erstmal sortieren und richtig einordnen muss.

    nimm Dir einfach viel viel Zeit dafür.
    Ich habe mir Jahre Zeit dafür genommen und habe ALLES dahinter eingeordnet.

    Arbeit. Gesundheit. Finanzen. Beziehung. Bekanntschaften.
    Jede Veränderung in einem dieser Lebensbereiche wird und wurde von mir darauf abgeklopft, ob sie die Abstinenz gefährdet.

    Bauch UND Verstand müssen einverstanden sein.
    Dann kann das Herz entscheiden.

    Wenn Bauch oder Verstand NEIN sagt, Veränderung nicht annehmen.

    Gruss Jürgen

    Moin,

    Zitat

    Die Sorgen, die ich mir mache, gehen weniger um sie, denn sie ist verantwortlich für ihr tun. Mir geht es mehr um die Gefahr, die sie für andere ist.

    Ok, um sie machst Du Dir also keine Sorgen. Haken.
    Das Haus gehört dem Bruder. Wenn's abbrennt, sein Problem.
    Ist nur ein Haus. Finanzieller Schaden. Seiner. Haken.

    Für welche Person konkret ist sie denn eine Gefahr?
    Ist das eine Person, die sich nicht selbständig um die Abwehr dieser Gefahr kümmern kann oder sieht sich diese Person nicht in Gefahr?

    Gruss Jürgen

    Moin,

    richtig, Achtsamkeit ist wichtig!
    Achte auf Dich und Deinen Weg.
    Ob er da wieder landen wird, wirst Du nur wissen, wenn Du selbst dort landest oder seinen Weg verfolgst, um Dich "an seinem Elend hochzuziehen".

    Menschlich, aber Energieverschwendung.
    Warte doch einfach ab, wen Du wann, wo, auf Deinem trockenen Weg wiedertriffst.
    Interessier' Dich einfach nicht mehr für den nassen Weg.
    Raubt nur positive Energie.

    Gruss Jürgen

    Moin,

    das ist jetzt kein Witz und keine Provokation.
    Abstinenz war eine Entscheidung für mich.
    Wenn "Trocknung" ein jahrelanger Prozess ist, dann hätte ich eine Bitte:

    Vielleicht schafft es ja einer der "Getrockneten" den "Trocknungsprozess" in seinem Faden so zu beschreiben, dass ihn der möglicherweise "noch nicht Getrocknete" versteht.

    Es gibt ja mindestens (!) 3 Möglichkeiten.
    a) der Abstinente war ein "Schnelltrockner" und hat seine "Trocknung" schlicht und einfach nicht bemerkt.
    b) der Abstinente befindet sich in einem "Trocknungsprozess" und weiss es nur noch gar nicht.
    c) der Abstinente hat noch gar nicht angefangen zu "trocknen", besser als nichts, die "Trocknung" kann ja jederzeit noch beginnen.

    Es hat keine Eile, da ich abstinent bin und bleibe und insoweit lange lange warten kann, um eine Antwort zu bekommen.

    Gruss Jürgen

    Moin,

    "Erkenntnisgewinn und Beförderung durch Zeitablauf" erinnert mich an das "Deutsche Beamtentum".
    Bei Menschen, die sich z.B. die Nervenenden ( Polyneuropathie ) oder z.B. einen Grossteil der Hirnzellen ( alkoholische Demenz, Vorstufe Korsakow ) bereits "versoffen" hatten, hat dies widerum durchaus seine Berechtigung, denn die Selbstheilungskräfte des Körpers sind in der Tat vorhanden und enorm.
    Da können 10 Jahre Abstinenz mehr sicher Wunder wirken -> der Alterungsprozess läuft leider gegenläufig.

    Insoweit ist dies tatsächlich einzelfallabhängig, wieviel Genesung drin ist.
    Je kaputter die Ausgangssituation, desto mehr Genesung ist drin.
    Jeder nach seiner Fasson.

    Weiter im "Abstinenzgetöse".
    Abstinent bleiben.

    Gruss Jürgen

    Moin Tian,

    Zitat

    Genau dahin wäre ich auch gekommen, evtl. erst in 15 Jahren, oder doch in 5 Jahren, das ist so ein verflucht schleichender Prozess... und hier ist die Krücke, und deshalb kommen auch erst meist Menschen in eine online resp. REAL-SHG (sind so meine bisherigen Erfahrungswerte), welche sich die ultimative Lebensfrage stellen mussten - Saufen oder Leben.

    mit "Weg des Todes" meine ich übrigens nicht den unmittelbar drohenden Tod, sondern das, was "den Weg des Todes" ausmacht.

    Nicht der Tod ist das Thema, sondern der Weg dorthin.
    Sterben müssen wir alle irgendwann.

    Negative Gedanken, Arroganz, Selbstsucht, Einsamkeit, Verzweiflung, Dunkelheit und Hass sind die ständigen Begleiter auf "dem Weg des Todes".
    Nichts, was ein vernünftiger Mensch sich oder anderen wünscht.
    Selbst, wenn ich diesen Weg trotz Saufens noch 20 Jahre physisch gehen kann oder könnte, wo wäre der Sinn?
    Ich sehe keinen und weiss doch um die Gefahr, dass ich da wieder raufgerate, wenn ich vergesse, was Sucht bedeutet.

    Gruss Jürgen

    Moin Tian,

    ich ziehe mal eine Bemerkung aus einem anderen Faden hier herüber, weil sie mir wichtig erscheint.

    Zitat

    Wäre ich 20 Jahre trocken und bin ein (reflektierter) verbitterter ängstlicher Mann mit Angstpotential vor Alkohol und allen Assoziationen, ja, dann, wäre dies nicht mein Weg gewesen und es ist gleich ob ich lebe oder mich totsaufe.(weil der Lebensinhalt identisch ist)

    Dieser Satz definiert Bedingungen, unter denen Saufen wieder in Ordnung, sinnvoll, legitim wäre.
    Ich warne ausdrücklich davor.
    Ich habe das Saufen bedingungslos aufgegeben.

    Es kann mir nämlich sehr wohl passieren, dass ich nach 5, 10, 20 Jahren eine persönliche Phase - auch mehrjährig - der Verbitterung, Einsamkeit, Angst vorm Alleinsein, was weiss ich, durchmachen werde.
    Es gibt mit Sicherheit viele viele viele andere Alternativen als Saufen, so etwas zum Positiven zu ändern.

    Gruss Jürgen

    Moin,

    "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" heisst es so schön im Volksmund.
    Für einen Alkoholiker ist "der Weg der Abstinenz" der Weg ins Leben.
    Saufen bedeutet "den Weg des Todes" zu gehen.
    Punkt.

    Wenn ich stumpf "den Weg der Abstinenz" gehe, werde ich nach 10 Jahren ja automatisch zum "Langzeittrockenen" gemäss der von Hartmut an anderer Stelle mal erwähnten Definition.

    Von Grundbausteinen, positivem Lebensfazit als Bedingung dafür habe ich da damals nichts vernommen.
    Ich halte die Grundbausteine im übrigen für sehr wichtig, gerade für diejenigen, die wenig über sich und Ihre Gefühle, Gemütszustände, falsch antrainierten Verhaltensweisen reflektieren können oder wollen.

    Ich zitiere mal aus den Grundbausteinen ...

    "Letztlich gehört auch zu diesem neuen alkoholfreien Umfeld, jene Plätze zu meiden, an denen man Alkohol getrunken hat, diese Orte mit dem Konsum von Alkohol verbindet."

    Wer den Weg der Grundbausteine absolut ehrlich geht und propagiert(!), wird sich auch nach 15, 20 Jahren Abstinenz von JEDEM in einem Alkoholikerforum fragen lassen müssen, ob ER an sich nach 15, 20 Jahren noch die gleichen Massstäbe anlegt wie an andere nach 1 Jahr, 5 Jahren, 8 Jahren.
    Die Massstäbe ( Grundbausteine ) ändern sich nämlich nicht mit der Abstinenzzeit!

    Gruss Jürgen

    Moin,

    ich hatte nie (mir bekannte oder von mir empfundene) Nachteile, weil ich

    nicht kokste
    kein Heroin spritzte
    nicht Dope rauchte
    nicht Nikotin rauchte
    kein Ecstasy, LSD oder andere chemische Drogen nahm

    Ich habe heute die gleichen Vor- und Nachteile wie jemand, der nie Alkohol zu sich nahm.

    Ich habe früher jeden gemieden, der die o.a. Drogen abhängig zu sich nahm oder überhaupt zu sich nahm.
    Ich meide heute zusätzlich jeden persönlichen Kontakt zu Menschen, die missbräuchlich oder abhängig Alkohol konsumieren.
    Dies ist eine freiwillige Einschränkung, die meiner Einstellung zu Drogenmissbrauch und Drogensucht und meinem Wunsch nach Selbstschutz vor Co-Abhängigkeit entspringt.

    Professioneller Kontakt zu solchen Menschen im Rahmen Hobbys, Freizeitveranstaltungen, Sport, Musik, Selbsthilfegruppen, Foren, Arbeit, usw. ist völlig ok.

    Ärgerlich und unverschämt ist, dass die Nahrungsmittelindustrie die Droge Alkohol fahrlässig unters Essen mischt und ich mehr aufpassen muss, um da nicht hereinzufallen.

    Gruss Jürgen

    Moin,

    Mensch Andreas, Du gehst ja richtig ab.

    Ich habe keinen "trockenen Alkoholiker" kennengelernt, der die von Dir beschriebene "Methode zur sexuellen Befriedigung" in der Realität anwenden konnte oder wollte.
    Das wollte ich wohl so zum Ausdruck bringen, um Dr. Gerner vor überhöhten Erwartungen zu schützen.
    Wir sollten einfach seine "Praxisberichte" abwarten.
    Damit ist das Thema selbstverständlich auch für mich beendet.

    Gruss Jürgen

    Moin,

    ich sollte gar nichts.
    Ich übertreibe gern einfach mal in eine Richtung, um die Praxisfähigkeit der abgegebenen Tips in Frage zu stellen.

    Ich bitte jetzt einfach mal jeden, der mehr als 3 One-Night-Stand's in seinem Leben hatte, bei denen er absolut nüchtern war, virtuell und innerlich die Hand zu heben.

    Ok, von diesen, die die Hand hoben, wieviele der Partner(innen) bei Euren One-Night-Stand's waren ebenfalls nüchtern? Mehr als 0?

    Ok, wie praxisnah war der Tip von carpenter?

    Gruss Jürgen

    Moin Katha,

    ich bin schlicht und einfach nur mit guten Gedanken bei Dir, sobald die OP ansteht.
    Ich war ja nun grad' auch erst im Krankenhaus, ich hab' schlicht und einfach den Arzt gefragt, ob er den Eingriff bei sich auch machen lassen würde und wie der JA sagte, hab' ich mir keine Sorgen mehr gemacht.
    Ich neige nicht dazu, mir das Kleingedruckte im Detail durchzulesen, bevor ich eine OP machen lasse. Das würde nur Ängste erzeugen oder verstärken um Dinge, auf die ich keinen Einflusse habe.
    Du packst das.

    Gruss Jürgen

    Moin,

    Zitat

    Was Deine Mrs. Right angeht, machst Du alles richtig. So wie ich Dich verstanden habe, würdest Du sie natürlich nicht vor der Tür stehend versauern lassen, aber Du machst Dich jetzt auch nicht konkret auf die Suche nach ihr. Das klingt für mich vernünftig...

    Bleib Du vorerst lieber mal beim guten, alten One-night-stand...keine Verpflichtungen, keine nähere Bindung und trotzdem Spaß...gibt bestimmt auch ne Menge Stoff für Deinen Roman Smilie

    was für "wilde Theorien" ...
    Als ob das (nüchtern) überhaupt (noch) Spass machen würde, 'ne besoffene Frau auf 'ner verdreckten, stinkenden Kneipentoilette oder hinterm Bierwagen zu v*****.
    Vieles erledigt sich schlicht und einfach von selbst durch Abstinenz.

    Gruss Jürgen

    Moin Katha,

    Zitat

    Jetzt komme ich grad aus dem Zoo. Nicht gerade der Ort, wo ich Tiere am liebsten sehen möchte, aber eine einzigartige Gelegenheit, einem Geparden direkt ins Auge zu sehen.
    Das Flusspferd hat mich beeindruckt: Bis zum 2. Augenring hoch dümpelte es im Wasser und sah völlig gelassen aus. Als es sich aus dem Wasser hievte, bemerkte ich, dass es aussah, als trüge es ein bronzefarbenes Seidenkleid. Ich hätte es gern gestreichelt, um zu gucken, wie es sich anfühlt, aber ich brauche vorerst beide Arme noch Smilie.

    danke für diesen Beitrag, ich werde mal wieder in den Zoo gehen.
    Ich liebe Tiere.

    Gruss Jürgen

    Hallo Tina,

    ( ich tue jetzt mal so, als wäre noch Freitag ... )

    was für ein Zufall, dass Du diesen "Trööt" heute eröffnest und er dadurch - für mich jedenfalls - sogar eine besondere Bedeutung erhält.

    1. Heute ist Freitag, mein 50. Geburtstag. Das an sich wäre noch nicht so erwähnenswert.

    2. Ich gehe seit ungefähr 2-3 Jahren jeden Freitag abend ins hiesige Nachtmeeting, jeden Freitag!

    3. Auch heute war ich - natürlich, denn es ist Freitag! - dort und habe mit den Freunden dort auch meinen Geburtstag verbracht. Es war ein wundervolles Meeting und insgesamt ein wundervoller Tag.
    Ich habe ihn mit wirklich wenigen Leuten persönlich verbracht und den Schwerpunkt nach wie vor so gesetzt, wie er mir gut tut.
    Ruhe, Entspannung, kein Alkohol in meiner Nähe, Ehrlichkeit, Gefühle, Zuhören, Respekt, Toleranz, Lebensfreude.

    4. Mein eigenes Geburtstagsgeschenk an mich war die Ehrlichkeit, dass ich auch in der Sache mit dem Brustdruck und der Depression mehr Hilfe benötige, dies mit der gleichen Konsequenz wie die Alkoholabhängigkeit verfolgen werde und die Anmeldung dazu noch am 21.08.

    Gruss Jürgen

    Zitat von silberkralle

    glück auf jürgen

    bin bissl verwirrt - einerseits wetterst du gegen vermutungen und spekulationen ... andererseits das ^ :roll:

    auserdem hab ich bissl n mulmiges gefühl, dass mein faden gesperrt werden könnt, wenn du hier schreibst - woran kanns wohl liegen?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    Hi matthias,

    ich bin wieder da und habe offline kräftig geduldsfadenverstärker und kräftpäckl getankt ... ich hoffe doch alle anderen auch :)
    Ich formuliere das nun der Form halber einfach um, beende damit hoffentlich jede Verwirrung und stelle die Frage(n) gern hier zur Diskussion ( oder auch nicht )

    "Ist es ein Rückfall, eine Frau geküsst zu haben, die z.B. 3 Bier oder 2 Glas Wein getrunken hat?"

    "Ist es nasses Verhalten?"

    "Kann ich eine Periode mit nassem Verhalten und eigener Abstinenz zu meiner späteren Trockenheit dazuzählen?"

    Gruss Jürgen

    Moin frank,

    Zitat

    Ich bin mir aber auch darüber im Klaren, das mein zukünftiges trockenes Leben noch den einen oder anderen Test bereithält.

    Diese Tests werde ich meistern und nicht wieder trinken.

    im wesentlichen geht es aus meiner Sicht nicht um "Tests meistern".
    Es geht um DICH, um DEIN Leben, um DEIN Überleben, um DIE WURST.

    Es geht um die Entscheidung, nicht mehr Dein eigener Gegner zu sein.
    Am Anfang ist das schwer und ungewohnt, nach und nach wird es leichter und selbstverständlicher.
    Wenn Du diese Entscheidung trägst und immer dran bleibst, wirst Du mit jeder Situation irgendwie umgehen können, die das Leben so bringen wird.

    Ich drück' Dir alle verfügbaren Daumen und stehe gern mit Rat zur Seite.

    Gruss Jürgen