PRO & CONTRA CO-Abhängigkeit

  • Hallo n i c i,

    Zitat

    Ich möchte mehr, ich möchte sein, ich möchte - wenn - dann eine Partnerschaft, wo man gemeinsam Ausflüge plant, gemeinsam Freunde einläd und besucht, gemeinsam Sorgen und Nöten teilt, und nicht den Muffigen spielt,

    der ja über alle Dingen ist, aber doch mit keinem Ding zurecht kommt.

    Bei dem Satz muß ich fast ein bisschen lächeln, wenns nur nicht so wahr wäre.
    Nun, das Zusammensein mit einem Dauerchaoten ist schon schwer, zum Glücklichsein bleibt nicht mehr viel über, man sollte
    eigentlich dem Partner sowas gar nicht zumuten. Nur wieso ist dennoch der Absprung sooo schwer???
    Wenn ich nicht alles selbst erlebt hätte, würde ich nie im Leben glauben, dass das möglich ist.

    Ich bin zwar heute noch mit ihm beinander, aber nur weil dazwischen eine fast einjährige Trennung liegt. Das hat uns beide verändert, und auch er ist nicht mehr so aufbrausend und rücksichtslos wie damals.

    Natürlich gibt und gab es immer schon sehr anziehende Seiten an ihm, sonst hätte ich es eh nie so lange ausgehalten. Sonst würde ich ihn
    nicht unterstützen und ich tue es gern. Wir kommen gut miteinander aus.
    Wenn er mich so, wie beim letzten Mal vor ca. 2 Wochen anbrüllt, bin ich sofort wieder weg und das weiß er.

    Wenn sich das trotzdem so anhört, als könnte ich nicht ohne ihn sein, stimmts nicht. Obwohl XY nach wie vor der wichtigste Mensch in meinem Leben ist,
    würde ich sofort gehen, wenns zu seinem Nutzen wär, 100 % tig.


    Hey Melanie,

    ich hoffe sehr, rede mich nicht komplett um Kopf und Kragen. Sicher habe ich keine Manipulation im Sinn. Ich denke das eigene Tun und Handeln zu überdenken, kann nie schaden.

    Na und warum sollte ich meinen Partner ändern wollen? Ich mag ihn ja eh wie er ist, alles andere sind Luftschlösser, die nicht umsetzbar sind.
    Ich kann ja nicht was fordern, was jenseits aller Möglichkeiten liegt.

    Aber ist schon richtig, dass ich derzeit auf vieles verzichten muß, was man sich so unter einer "normalen" Partnerschaft vorstellt. Doch zum Glück bin ich ja schon ein großes Mädchen und weiß, dass nicht alle Wünsche wahr werden und daß für vieles man auch selbst verantwortlich ist.

    Na und ein Eisklotz bin ich noch nicht, aber nach der längeren Abstinenz liegen eben meine Hormone auf Eis. :oops: Das Dank dem A***Alk!!!

    Nun aber auch das ist etwas, das ich nicht verdrängen möchte, auch wenns de facto so ist.


    Allen eine lieben Gruß
    Emma

  • Zitat von Emma2010


    Obwohl XY nach wie vor der wichtigste Mensch in meinem Leben ist,
    würde ich sofort gehen, wenns zu seinem Nutzen wär, 100 % tig.

    Liebe Emma,
    das finde ich einen sehr spannenden Satz. Er klingt für mich nach grosser selbstloser und fast aufopfernder Liebe, der Bereitschaft alles für einen geliebten Menschen zu tun, damit es diesem gut gehen kann.

    Ich lese auch darin, dass Trennung für Dich sehr schmerzhaft wäre, Du diese Schmerzen aber auf Dich nehmen würdest, wenn es ihm dadurch besser gehen könnte... und frage mich, was denn mit Dir ist? Würdest Du auch zu Deinem Nutzen und Besten den wichtigsten Menschen in Deinem Leben "aufgeben" bzw. verlassen?

    Für mich kann ich mittlerweile sagen, dass ich keine Heldin bin und keine Heldin sein will! Meine Bereitschaft für einen geliebten Menschen zu leiden oder im extremen gar zu sterben, ist gering. Und als ich mich trennte, als ich dann wieder Kontakt aufnahm und als ich dann wieder den Kontakt abbrach, tat ich es jedes Mal für mich, zu meinem Nutzen.

    Ich erinnere mich noch, wie ich sicher war, dass ich es schaffe, ihm mit seiner Sucht beizustehen, dass ich an uns glaubte, gegen alle Welt, wie stolz und glücklich wäre ich gewesen, er wäre bei mir oder mit mir trocken geworden und wir somit glücklich... bis ich dann für mich erkannte, dass meine Liebe, meine Kraft und meine Bereitschaft doch nicht ausreichen, ich gar nicht so selbstlos bin.

  • Fortsetzung:

    Und ich zudem wahrnahm, dass er gar nicht fähig war mir zu geben, was ich für ein gutes und erfülltes Leben brauche. Nicht nur die stoffliche Sucht, auch die darunter begrabenen seelischen Gegebenheiten machten Liebe und Fürsorge für mich schwer möglich. Auch, wenn er es gerne gewollt hatte.

    So nach der Exkursion in meine Geschichte zurück zum Thema: diese selbstlose Liebesfähigkeit, so sie denn tatsächlich Liebe ist, ist ein dickes PRO und all zu oft leider auch nur ein dickes CONTRA, weil sie eben doch keine Liebe, sondern das Schutzschild vor der eigenen inneren Leere ist und in burn out oder schlimmeres führen kann. Orlando

  • liebe emma


    sich selbst aufopfern, den anderen mehr lieben als sich selbst. trennung nicht durchziehen können, aus einer verlustangst. verlustangst deswegen, weil der co dann diese liebe aufgeben müsste. er hällt daran fest.er lebt für den anderen, nicht für sich selbst.

    du würdest gehen, für ihn. FÜR DICH?

    du verzichtest freiwillig auf normalität. behauptest du magst ihn so wie er ist.verharmlost. ich geh soweit zu behaupten du verherrlichst die sitution, baust dir eine seifenblase auf in der du lebst.aus der angst herraus, diesen schmerz einer trennung nicht aushalten zu können. dein schlechtes gewissen das dich dann plagen würde, den mann den du liebst im stich zu lassen, der da so auf deine hilfe angewiesen ist.

    emma, du machst deine beziehung abhängig von ihm. gehen für ihn, ihn lieben. nur wo bist DU? lebst du dafür, andere zu lieben, für andere da zu sein. bist du bereit dich selbst aufzugeben? mutter theresa?

    es gibt frauen, die machen auch dem mann von sich abhängig. damit er sie niemals verlassen würde. die gehen soweit den mann krank zu machen, damit er bei ihnen bleibt. abhängigkeit schaffen zu einem zweck: weil er ihr das gefühl gibt, das sie für sich selbst nicht haben.LIEBE. nur für welchen preis?

    wer die liebe für einen anderen über die liebe zu sich selbst stellt macht sich von dem anderen abhängig!

    lieben gruß melanie

  • Hallo Emma,

    Zitat

    Natürlich gibt und gab es immer schon sehr anziehende Seiten an ihm, sonst hätte ich es eh nie so lange ausgehalten. Sonst würde ich ihn
    nicht unterstützen und ich tue es gern. Wir kommen gut miteinander aus.
    Wenn er mich so, wie beim letzten Mal vor ca. 2 Wochen anbrüllt, bin ich sofort wieder weg und das weiß er.


    Kenn ich. Aber wird die Sch... besser, wenn sie leiser wird ?!!
    Bei uns war es so, dass ich es gehasst hab, wenn wir zusammen weg waren, Er sich die Kanne gab, und ich den Abend nicht mehr genießen konnte vorlauter Schauen nach ihm.
    Gut - Er trank dann nur noch daheim.....gut ??? :evil: nee, nix gut,
    sondern nur verlagert. Oder wie Dir - leiser !
    Geändert hat sich deswegen noch lange nichts.
    Und schon sind wir Cos wieder ein Weilchen zufrieden gestellt, und funktioneren wieder. Was fürn Sch...spiel.
    Und so mit etwas Abstand, denk ich, war es genau das, was den Absprung immer schwer gemacht hat....es ging ja dann immer noch ein bisschen.
    Wir bekamen doch immer wieder ein paar Krümel hingeschnissen und waren wieder zufrieden.
    Gott, wie blöd von uns, andere haben den halben Kuchen, ohne klagen.
    Ja, Emma, ich bin auch ein großes Mädchen (naja, geht so) und weiß dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen, aber dennoch will ich mich nicht mehr mit Krümel abfinden müssen, dass ich es trotzdem tat, ja dafür bin verantwortlich.
    Aber mein Leben ist ja nicht zu Ende, ich hab noch ein Weilchen diese Verantwortung zu tragen, und diesmal will ich das Stück Kuchen, was mir zusteht. Nicht mehr, aber auch nicht WENIGER.

    Melanie schrieb :

    Zitat

    emma wach mal aus deinem alptraum auf und komm zurrück in die normalität, in die realität.


    tja, wie soll man denn zurück in die "Normalität", in die "Realität" wenn man sie garnicht mehr kennt ?!
    Das war bei mir so anfangs der Gedanke.
    Aber ich hab es geschafft, und darüber bin ich ganz glücklich und auch ein wenig stolz (> war hartes Stück Arbeit).
    Ich habe mir die sogenannte "normalen" Partnerschaften angesehen,
    kritisch - denn 100 % gibt es nirgens, und Stück für Stück hab ich es gesehen : die vielen tausend >Ungereimtheiten, die kranken Strukturen bei uns.
    Dafür musste ich aber ehrlich sein.
    Ehrlich beim Hinsehen auf mich, und ich hab gemerkt, dass was ich so vehement als richtig empfunden hab ( mein Handeln, denn sonst hätt ich nicht so gehandelt, wenn ich ich nicht überzeugt gewesen wäre ) war es nicht !!!
    Mir hat dieses erste Spiegelbild nicht gefallen. Musste ich doch meine Fehler / meine Erkrankung eingestehen.
    Und wer macht das denn gern ?!!
    Aber nun weiß ich, das ist das, was mich gerettet hat.
    Auch wenn ich bis dato nicht gewusst hatte, dass ICH überhaupt gerettet werden muss.
    Ich wünsch Dir, Emma, dass Du diese Erfahrung auch machst,

    Zitat

    Ich fühle mich und sitze wie ein Kaninchen vor der Schlange und warte .....


    Ein Kaninchen hab ich im Spiegel aber nicht entdeckt,
    sich selbst beschützen, dass ist kein Kannichen, glaub mir.

    LG nici :wink:

  • Hallo Melanie, Orlando und Nici,

    - zwar kann ich eure Überlegungen gut nachempfinden, doch glaubhe ich und spür, das mein Leben wieder relativ gut gelingt, kann mich über genügend schöne Momente freuen, bin zufrieden.

    Bin stolz darauf, dass ich hier kein Neuling mehr bin, hab`na logisch auch dank euch einiges verstanden, gelernt und dies` und jenes angenommen.

    Vieles von dem wies mal war, seh ich heute mit anderen Augen, die Zeit als mein Partner noch getrunken hat, mich vielleicht oft auch an meine Grenzen gestossen hat, na aber vielleicht bin ja eine
    von den LebenskünstlerInnen.

    Es gibt nichts das wert und wichtiger ist, dafür die eigene Balance zu opfern. Ich kenne mich gut genug und immer als ich an einem Scheideweg gestanden bin, habe ich für mich, zu meinen Schutz,
    mich für ein gesundes Leben eingesetzt.

    Daher hatte ich auch in der Partnerschaft mit einen Suchtkranken oft sehr riskante Auseinandersetzungen. Oft genug sind wir dann auch getrennte Wege gegangen, weil er nicht von seinem Ideal und ich nicht von meinen Erwartungen (Werte) herab zu steigen bereit war und bin.

    Manchmal hat mich das, ob privat oder beruflich dann zu einem Neuanfang gezwungen. Ich bin ein Mensch, der sehr wenig für sich
    in Anspruch nimmt, brauche nicht viel um glücklich zu sein, bin froh
    und frei von materieller Zwänge.

    Zitat

    Zitat Orlando:

    Und ich zudem wahrnahm, dass er gar nicht fähig war mir zu geben, was ich für ein gutes und erfülltes Leben brauche.

    ...... diese selbstlose Liebesfähigkeit, so sie denn tatsächlich Liebe ist, ist ein dickes PRO und all zu oft leider auch nur ein dickes CONTRA, weil sie eben doch keine Liebe, sondern das Schutzschild
    vor der eigenen inneren Leere ist und in burn out oder schlimmeres führen kann.


    Was brauche ich für ein gutes und erfülltes Leben? Doch nichts was ich nicht schon aus eigener Schaffenskraft zu erreichen vermag.

    Anfangs, ich dachte noch, dass die Eltern mir nicht das geben, was ich glaubte zu brauchen.
    Dann, dass ich von dem Partner nicht bekommen kann, was ich brauche.

    Aber mal ehrlich, wer weiß besser als man selbst, was man wirklich braucht? Es kann zudem sehr befriedigend sein, sich allein was gutes zu tun.

    Ich kenne das Gefühl der inneren Leere nur zu gut, auch die Gründe,
    aber warum darüber weinen? Mir gehts es wesentlich besser damit, das anzunehmen, zu akzeptieren und halt so geprägt bin.
    UNd da wo Leere ist,... schafft mir einen Raum für wieder etwas Neues!

    Das als ein kleiner Ausrutscher in meine Psychologie.
    Nun wieder kurz zurück ins Alltägliche.

    - XY hat am Abend einen leckeren Salat zubereitet mit allem drum und dran, war schön. Ich bin eh meistens für`s Mittagessen zuständig.

    - Jedes schöne Wetter sind wir derzeit gemeinsam unterwegs und walken.
    Der HA hat ihm Bewegung verordnet.

    - Anschließend bin ich alleine noch mal weg zum Sport.


    - Oh Mann, es wäre super schön, wenn`s weiter so entspannt zwischen uns bleiben könnte,....


    Einen lieben Gruß
    Emma

  • liebe emma,

    es gibt ja menschen die sich wohl fühlen wenn sie sich aufopfernd um andere kümmern. nun du machst ja auch was für dich, indem du deine ansprüche auf ein minnimum runterschraubst. ist ja auch eine möglichkeit das ganze hinzunehmen. es ist ja im endeffekt deine ganz eigenen entscheidung so zu leben. wenn du zufrieden bist ist es ja auch vollkommen ok.

    gruß melanie

  • Zitat

    doch glaubhe ich und spür, das mein Leben wieder relativ gut gelingt, kann mich über genügend schöne Momente freuen, bin zufrieden.


    Liebe Emma,
    wie oft warst Du schon an diesem Punkt ???
    Und wie oft musste wir uns dann eingestehen, dass es mal wieder nur eine kurze Zeit der Hoffnung war.
    Es ist ja dein Leben, und Du darfst Dir antun, was Du antuen willst, genauso wie Er das Recht hat.

    Zitat

    Ich kenne das Gefühl der inneren Leere nur zu gut, auch die Gründe,
    aber warum darüber weinen? Mir gehts es wesentlich besser damit, das anzunehmen, zu akzeptieren und halt so geprägt bin.
    UNd da wo Leere ist,... schafft mir einen Raum für wieder etwas Neues!


    Ja, nicht weinen, ABER es auch nicht so annehmen, wir können es ändern, > wenn wir es wollen und den Mut dazu haben.
    Raum schaffen für was Neues, Emma hast Du nun was Neues ?

    Zitat

    Ich bin ein Mensch, der sehr wenig für sich
    in Anspruch nimmt, brauche nicht viel um glücklich zu sein,...


    Genau das sollten wir ändern :
    Nun sag ich mal "ICH will das ..." oder "weil ICH das so nicht will...".
    Zuviele Jahre von meinem Leben hab ich mich hinten angestellt, meine Bedürfnisse einem anderen hintenangestellt.

    Zitat

    Aber mal ehrlich, wer weiß besser als man selbst, was man wirklich braucht? Es kann zudem sehr befriedigend sein, sich allein was gutes zu tun.


    Ich wusste es nicht. Das geb ich zu. Ich musste ( und mach es immer noch ) erstmal in mich hinein horchen: was will ich eigentlich?
    Zu groß war meine Angst vor dieser inneren Leere.
    Und ich dachte, warum klagen, ist es doch besser sich mit dem zufrieden zu geben, was man bekommen kann.
    Aber das ist es nicht. Es bedeutet nur, dass man Angst hat. Man muss sich dem halt auch stellen.
    Ist es doch viel "einfacher" sich in gewohnten Strukturen aufzuhalten,
    und damit wir uns besser fühlen, ddem ganzen ein Schleifchen "ist doch gerade so schön und entspannt" umzubinden.

    Liebe Emma, ich wünsch Dir, dass Du es schaffst, Dich NICHT mit dem Momentanen zufrieden zu geben, dass Du ruhig mal weinst und meckerst wenn Du unglücklich bist, und dass Du es Dir erlaubst, VIEL in Anspruch zu nehmen...das hast Du nämlich auch verdient, so wie wir alle.
    Wir müssen uns nicht mit den Krümeln abfinden, nee, wir dürfen auch nach dem Kuchen verlangen.

    Zitat

    Oh Mann, es wäre super schön, wenn`s weiter so entspannt zwischen uns bleiben könnte,...


    das zeigt, dass Du auch nicht glaubst, das es von langem Bestand hat.
    Sei eine Lebenskünstlerin, und leg Wert auf die Kunst deines Eigenen Lebens.
    LG nici

  • Servus Emma2010,

    bitte beantworte mir eine Frage:

    Wenn für Dich die früheren und die jetzigen Lebensumstände mit Deinem mal trinkenden, jetzt gerade mal nicht trinkenden Lebensgefährten so wunderbar und gut und in Ordnung sind, wie Du es hier schreibst, es also keinerlei Leidensdruck gab und gibt, Du keine Probleme mit seiner Alkoholsucht hattest und hast, mit dem früheren und dem jetzigen Zustand also rundum zufrieden warst und bist, warum tauscht Du Dich dann in einem Forum für Angehörige von Alkoholkranken bzw Coabhängigen aus?

    Es ist doch nach Deinem Bekunden alles in bester Ordnung, oder?

    LG
    Spedi

  • Also, wenn ich Emma wäre, ich würde mich hier erschlagen von den vielen gut gemeinten Ratschlägen zurück ziehen!

    Interessant finde ich Deine Haltung Spedi, dass wir uns nur hier austauschen und reflektieren, weil wir krank sind. Wusstest Du, dass die betroffenen Hirnregionen bei Depressionen, burn out oder Co-Abhängigkeit zu 100% regenerieren und heilen können, auch wenn eine Disposition erneut zu erkranken bleibt? Und ich kann und will auch den Erfahrungsaustausch in diesem Forum nutzen, wenn ich gesund bin! Indirekte Diagnosen hier im Forum zu stellen halte ich im übrigen für genauso vermessen, wie direkte.

    Nick, Du schreibst >>> Ist es doch viel "einfacher" sich in gewohnten Strukturen aufzuhalten,
    und damit wir uns besser fühlen, ddem ganzen ein Schleifchen "ist doch gerade so schön und entspannt" umzubinden. <<< und ich Frage mich, weshalb wir uns dann so erschöpft und kraftlos fuehlen und oftmals aufblühen, wenn wir gewohnte Strukturen verändern?

    LG, Orlando

  • Zurückziehen ?! Ich glaube da unterschätzt Du Emma, liebe Orlando !
    Und ich seh das nicht als "Ratschläge" sondern eher als Erfahrungsaustausch.
    Nun kann Sie mit meinen Erfahrungen etwas mitnehmen oder nicht, ganz nach Ihrem Belieben.

    Zitat

    zu 100% regenerieren und heilen können, auch wenn eine Disposition erneut zu erkranken bleibt


    ja, leider seh ich das viel zu oft.
    Nun ist auch jeder gefragt, ob er sich den Co-Sessel nun nur bequemer gestalten möchte, oder ob er ihn verlassen möchte.

    Zitat

    und ich Frage mich, weshalb wir uns dann so erschöpft und kraftlos fuehlen und oftmals aufblühen, wenn wir gewohnte Strukturen verändern?


    nun, bei mir war es nicht nur ein Aufblühen. Eher eine Berg-und-Talfahrt :cry:
    Und ja, stellenweise wär es bequemer gewesen nichts zu ändern.
    Es tat weh hinzuschauen, etwas zu ändern.
    Erschöpfung findet wohl auf dem Hin- und dem Rückweg statt.
    Nur das Aufblühen das hab ich gern mit den selbstgebastelten Schleifchen verwechselt.
    Entfernt man dieses, wenn man es will, muss man dann auspacken,
    was man hat. Und viell. nicht will.
    Um zu erkennen, welches Paket ich in Zukunft haben werde,
    komm ich nicht drumrum.
    Und Diagnosen stellen wir hier nicht, es sind lediglich Erfahrungsaustausch, den wir haben, so wie in jeder SHG.
    So seh ich das.
    LG nici

  • Servus Orlando,

    da ich den anderen Faden nicht für diese Diskussion benutzen möchte, antworte ich Dir hier auf Deinen an mich gerichteten Eintrag:

    Zitat

    Interessant finde ich Deine Haltung Spedi, dass wir uns nur hier austauschen und reflektieren, weil wir krank sind. Wusstest Du, dass die betroffenen Hirnregionen bei Depressionen, burn out oder Co-Abhängigkeit zu 100% regenerieren und heilen können, auch wenn eine Disposition erneut zu erkranken bleibt? Und ich kann und will auch den Erfahrungsaustausch in diesem Forum nutzen, wenn ich gesund bin! Indirekte Diagnosen hier im Forum zu stellen halte ich im übrigen für genauso vermessen, wie direkte.

    Nun, die Frage ist für mich, ob jemand willens ist, sich mit "seinem Thema" auseinander zu setzen. Wenn ich dann lese -von demjenigen- dass alles in bester Ordnung ist, sowohl früher war, als auch heute ist, dann frage ich mich schon, warum dieser jemand sich hier austauschen möchte.

    Niemand, bei dem alles "in Ordnung" ist, kommt auf die Idee, sich einem Alkoholiker-Forum anzuschließen.

    Dass "etwas" nicht in Ordnung ist zeigten ja die Eingangsposts desjenigen, der sich hier in seinem Leidendruck vorgestellt und angemeldet hat.

    Kaum trinkt dann der Angehörioge mal ein paar Wochen nichts, wird so getan, als wäre "heile Welt" - aber am eigenen gluckenhaften Erduldungs-Status wird nicht gerüttelt, im Gegenteil, es wird sich eingeredet, mit wie wenig auszukommen doch schön für einen sei...


    Sorry, soviel "Schönreden" und "Rumeiern" ist mir dann schon die Frage wert, was derjenige denn hier dann möchte? Ich meine, es ist ja OK wenn jemand für sich entscheidet, "ich will so leben". Das darf jeder so halten, wie er/sie möchte. Aber wenn ich so leben möchte, dann schreibe ich mit Sicherheit nicht in einem Betroffenen-Forum.

    Und wenn ich in einem Betroffenen-Forum schreibe, dann doch wohl eher, weil eben nicht alles so in Ordnung ist, wie ich mir das vormachen möchte.

    Dies ist zwar ein Forum, aber wie Karsten und vierle Andere immer wieder versuchen klarzustellen, ist es keine Plauderplattform, sondern eine SHG. In einer SHG fördere ich nicht nur, ich fordere auch. Ich fordere denjenigen auf, sich seinem Problem zu stellen und für sich etwas zu tun. Und davon lese ich im besagten Fädchen nichts.

    Zum Rest kann ich nur sagen, dass ich weder direkt noch indirekt diagnostiziere. Ich antworte auf das, was derjenige wortwörtlich hier so schreibt. Ich schreibe auch nirgends, dass im Stadium einer Heilung hier nicht mehr geschrieben werden sollte, im Gegenteil: ich fordere einen Erfahrungsaustausch. Aber ein Erfahrungsaustausch bedingt, dass sich der Betroffene auch mit seinen Defiziten (nicht denen des Partners!) auseinander setzt, und nicht sich nur alles schön redet.

    LG
    Spedi

  • liebe emma,

    ich hab dir vor einigen monaten schon mal geschrieben, in einem anderen tread.wo du erzählst wie du lebst und es für gut geheissen hast, deine coabhängigkeit hier so darzustellen, es auszuleben als richtig und gut empfindest.

    das was du auch hier wieder reinstellst ist eine form der verdrängung, verharmlosung und abhängigkeit. du stellst es dar, als wäre das was du tust richtig und gut. da du hier im forum auf menschen triffst, die sich von ihrer coabhänigkeit lösen wollen ist dein beispiel das du gibst ein (für mich persönlich) antibeispiel dafür, wie mit coabhängigkeit umgegangen werden sollte. denn das was ich bei dir lese ist eben eine verharmlosung der sitution, eine verdrängung der eigenen bedürfnisse und ein sich nicht mit der eigenen abhängigkeit ausseinandersetzen können/wollen. ich weiss nicht warum du das hier alles so aufschreibst und quasi werbung für das coabhängigenleben betreibst. willst du nun da raus oder nicht?

    nun freiheit und unabhängigkeit finde ich nicht darin, das ich mich klein mache, meine bedürfnisse auf ein minnimum reduziere und alles mitmache.unabhängig sein bedeutet für mich mein leben zu leben , meine bedürfnisse die ich habe auszuleben und mich nicht von einem partner und seiner krankheit abhängig mache und dadurch mein eigenes leben damit verbringe für den anderen da zu sein um ihn zu unterstützen.

    das du das tust ist ja erkennbar in deinen aussagen. das hat nicht mit einer gleichberechtigten liebesbeziehung zu tun. du hast und lebst mit einem schwer kranken mann zusammen und versuchst das beste daraus zu machen. nur was ist denn das beste für dich, ganz allein und unabhängig vom mann?unabhängig dafon, das du dich in deiner person auf ein minnimum beschränkst und es noch als positiv empfindest das du mit ganz wenig auskommst.

    was willst du hier? (legitim das zu fragen! 8) )
    gruß melanie

  • So, schön langsam reicht es mir.

    Ich komme nicht klar damit, dass anscheinend jeder besser weiß, wie ich
    mich den eigentlich verhalten müßte. Und das alles was ich tue, sofort in Frage gestellt wird.

    Ich habe eh schon im ersten Beitrag geschrieben, dass ich hier natürlich gerne von selbst erlebten Erfahrungen, von den selbstgemachten
    Ansichten und Fortschrittten lese, genauso wie ich bemüht bin, von dem zu berichten, dass ich zu ändern vermag, von dem das mir gelingt oder eben auch nicht gelingt.


    Entweder habe ich schon einen Sehfehler oder steht`s so im Forum:
    .... für Co-Angehörige und Angehörige von Alkoholikern


    Ich sehe mich als Angehorige eines Alkoholiker und mein LG ist wie
    ich schon einige Male geschrieben habe, sehr sehr krank.

    Wer meine Beträge gelesen hat, müßte dann ja wissen, dass sich in unser
    beider Leben bereits wesentliches verbessert hat.
    Nun, kann ja beim nächsten Mal gerne versuchen, das aufzulisten.


    Aber um es in aller Klarheit zu sagen, kann ich meinen Partner ganz sicher jetzt nicht im Stich lassen.
    Wir kommen gut miteinander aus. :roll:

    Wie, hallo Orlando du schon geschieben hast, gehts mir drum, sich
    auszutauschen und um durchs Schreiben, die eigenen Schwerpunkte zu finden.

    Das glaube ich ist doch wahrscheinlich viel weniger Co-Abhängig, als
    nur zu gucken was denn für denn anderen gut ist, oder sein könnte.


    Sorry ihr Lieben, aber das wollte ich jetzt mal gesagt haben.


    Gute Nacht Emma

  • Zitat

    ... jeder besser weiß, wie ich
    mich den eigentlich verhalten müßte. Und das alles was ich tue, sofort in Frage gestellt wird.


    Bitte schön , Emma ! Dafür sind wir ja da. :wink:
    Denn wenn ich hier schreibe muss ich damit rechnen, dass mir andere Ihre Erfahrungsberichte mitteilen > ein Austausch stattfindet.
    Auch wenn es nicht immer das ist, was wir hören wollten!
    Aber nur das kann ich dir hier schreiben. Alles andere wäre geheuchelt.
    Und das sind ehrliche Antworten und keine Besserwisserei.

    Hilfe - Kontrolle - Frust - Leiden - Tiefpunkt - Ehrlichkeit - Schmerz - Distanz - Genesung
    das war so mein Werdegang. Sag mir Emma bei welchem Punkt bist Du ?
    Mein Empfinden bei Dir ist: Du bist im Leiden, hast deinen Tiefpunkt noch nicht erreicht und bist noch nicht soweit, die daraus erfolgte Ehrlichkeit zu sich selber zuzulassen.
    War bei mir keinen Dold anders, und du kennst meinen Thread nun auch schon ne Weile.
    Ja, es geht hier um Angehörige von Alkoholikern, aber wie Karsten bereits schrieb, um die, die für sich selbst erkannt haben, dass sie coabhängig sind und ihr Leben nicht mehr durch den Alkoholkonsum eines Partners oder Angehörigen beeinflussen lassen möchten.
    Das Du hier deine Schwerpunkte finden möchtest les ich ja, und auch das Du beginnst eigene Bereiche abzustecken,
    was mich aber dann immer wieder stuzig macht,
    ist das Du dann immer wieder mit guter Mine ins "Helfen" fällst... "ich meinen Partner ganz sicher jetzt nicht im Stich lassen.
    Wir kommen gut miteinander aus "

    Da reicht ein Spaziergang, ein leckerer Salat, und schon sprüst Du Freude aus.
    Das Du Dich entwickelst, Wissen aufnimmst hier, ok.
    Aber sag mir doch bitte nicht, dass es Dir da gut geht dabei.
    Wenn Du langsam versuchst Dich zu lösen ( nun mal egal, ob Trennung oder nicht), und dabei ehrlich die Gefühle stehen lässt ( ja, Er hat sich abends beim Essen bemüht, ich seh seinen Willen, > trau dem ganzen aber nicht/ bin auf der Hut/ versuch mir die innere Distanz zu behalten/ weiß nicht wie es mir geht damit...usw.)sehe die Sache schon anders aus.

    Bei Dir kommt dann aber meist so ein "alles-in-bester-Ordnung"feeling rüber, was ich angesichts dieser zerstörrerischen Sucht als ein falsches Signal empfinde.
    Bei mir hängt eine ganze Familie dran. Meine Kinder tragen die ganze Last ja mit. Machen den ganzen Prozess auch mit durch,
    und glaub mir, da hätte es ein nettes Abendessen nicht getan,
    wissen sie doch > es folgte auch der nächste Morgen, der dann nicht so schön war.
    Liebe Emma, Du musst dich hier nicht erklären oder die Ellenbogen rausstelln,
    aber bitte schreib die Schönwettergefühle hier mit Bedacht,
    denn bei den Lebensgeschichten, die man hier liest, wo Menschen und Familien leiden, reicht es nicht : das man ganz gut miteinander auskommt !

    LG nici

  • Ach jeh, was sind wir doch alle hier nur bei uns selbst und geben mit jedem "DU bist...", "DU machst (nicht)...", "DU solltest aber ..." und wenn nicht fehlt DIR nach meiner Erfahrung, die mir von anderen hier bestätigt wird, jedwede Heilungseinsicht und bist DU nach meinem erleben hier fehl am Platz...

    Ich würde sagen, es ist typisch Co, zu wissen was und wie es richtig ist und das Gegenüber mal mit Engelszunge und mal mit Druck verbessern zu wollen.

    Für mich ist das, was hier passiert kein Erfahrungsaustausch. Erfahrungsaustausch heißt für mich bei mir zu bleiben. Ich schreibe was ich und wie ich es erleb(t)e, welche Ideen und Gedanken ich habe, zu dem, was mich hier lesend berührt und kann mich so mit meinem ganz individuellen Tempo reflektieren und entwickeln. Und ich kenne es sehr gut, wie schwer es ist bei mir zu bleiben, wenn ich den Eindruck habe, der andere schadet
    sich gerade selbst. Ich will doch nur helfen... Ebenso kenne ich es, und
    genau darauf spreche ich gerade an und reagiere hier, wie es ist, wenn
    Forumianer es besser als ich wissend auf mich einwirken wollen

  • Hilfe - Kontrolle - Frust - Leiden - Tiefpunkt - Ehrlichkeit - Schmerz - Distanz - Genesung

    Hallo Nici,

    und einen schönen Sonntag :), um es vorweg zu sagen, mag ich deine Postings auch wenn sie mir oft zweischneidig vorkommen.
    Du erzählst was von dir und bist dir selbst gegenüber, kommt mir vor, fast schonungslos offen.

    Eigentlich bin auch oft so, obwohl schön langsam ich die beinharte Zeit an Selbstkritik ausklingen lassen will und mich lieber auf das besinne, was mich ausmacht, das was mich vorwärts bringt.


    Ich sollte vielleicht etwas an meiner Rhetorik feilen, denn irgendwie kommt das was ich eh begriffen habe, bei euch nicht immer so an.


    Nun an welchem Punkt stehe ich, nur das wird auch wieder niemand glauben, aber eindeutig am Höhepunkt meiner Genesung.
    Das hat gar nichts mit der Beziehung zu tun, sondern liegt daran, das ich
    das ausleben kann, was mich tatsächlich ausmacht.

    Sehr lange habe ich mich bemüht, mich an allgemein gültige Regeln
    im sozialen Gefüge anzupassen, wollte dazugehören, das tun was
    "normal" ist. Party machen, trinken, Unterhaltung liefern, den Männern
    imponieren, in den Vereinen aktiv dabei sein,....

    Doch das gibt mir im Prinzip recht wenig, fühle mich da in meinen Wurzeln wesentlich besser. Mag es daheim entspannt haben, tobe mich im Garten und Gemüsebeet aus, schätze meine Alltagstauglichkeit, ziehe unheimlich gerne allein über Wald und Wiesen, oder quassel gern mit den Leuten im Ort, ...

    Gut, es hört sich vlt. ein bisserl fad an, aber ich mag es halt so
    zu leben.
    Möchte auch gar nicht mehr nach den Sternen greifen, oder im Lotto-Jakpot gewinnen, weil ich mich im Hier und Jetzt halt auch schon wohl fühle.


    Zitat

    ..., Du musst dich hier nicht erklären oder die Ellenbogen rausstelln,
    aber bitte schreib die Schönwettergefühle hier mit Bedacht,
    denn bei den Lebensgeschichten, die man hier liest, wo Menschen und Familien leiden, reicht es nicht : das man ganz gut miteinander auskommt !


    Das ist mir schon bewusst, aber ich schreibe auch nicht das, was
    dazu passen könnte, sondern nur das was gerade ansteht. Wenn`s Schönwettergefühle sind, dann darf ich das doch wohl mal mitteilen?


    Ich denke, es kommt eben einfach darauf an, wo am Weg sich man befindet.
    Wer für sich entdeckt hat, sich im Abwätsstrudel von Abhängigkeit
    zu befinden, dem würde ich sicher auch nahelegen, da ehest auszubrechen.


    Nici, dir reicht es vielleicht nicht, nur gut miteinander auszukommen, aber weißt du, wenn`s jemanden im Freundes und Familenkreis so richtig
    schwer erwischt hat, ob`s jetzt diese oder`ne andere Krankheit ist, hört sich mal jede Geben - und Nehmen Strategie auf.

    Viel mehr zählen dann die guten Tage, dieser Mensch, die Gefühle wenn sie noch da sind, ein Lächeln im eigenen Gesicht und im Gesicht des anderen, sich mit ihm/sie schon über auch
    manche Kleinigkeiten mitzufreuen,...


    Es ist mir ehrlich gesagt egal, wenn das für manch Fremde dennoch
    nicht ganz nachvollziehbar ist.


    Schönen guten Tag
    Emma

  • Servus Emma2010,

    warum nur wundert es mich nicht, dass Du mir nicht auf meine Frage antwortest.

    Du bist einer der Schreiber(innen), die mir immer wieder vor Augen führen, wofür dieses Forum nicht gemacht ist: nur zum nett plaudern, ohne jede Konsequenz.

    Wir erwarten von den Menschen, die sich als "Hilfesuchend" hier angemeldet haben, zumindest die Bereitschaft, an der eigenen Situation etwas zu ändern. Und dazu gehört jetzt nicht, eine "Geben- und-nehmen-Strategie" zu entwickeln oder alles, was nicht passt, sich passend schön zu reden

    Aber gut, lassen wir das. Du willst das so, und dann ist das für Dich ja auch OK und Du sollst nach Deinen Wünschen so leben können, das macht Dir hier niemand streitig.

    Lesen oder gar ernst nehmen muss Deine Postings hier ja dann künftig niemand mehr, es ist ja alles OK so wie es ist. Kommentare möchtest Du ja augenscheinlich auch keine lesen, sobald sie nicht Deinen Vorstellungen enstprechen.

    Selbsthilfe in "Reinkultur" - Kaffekränzchen pur.

    Dir noch eine gute Zeit,

    LG
    Spedi

  • liebe emma,

    meine mum hatte auch ab und an gute tage. das waren die die mich im co gefangen hielten. die weniger guten die sie hatte und hat waren dabei vergessen. ich lebte tatsächlich nur von einem guten moment zum nächsten und blendete das elend aus. das ist co. das sind meine erfahrungen im umgang mit langzeitalkoholikern. doch da die guten tage weniger wurden und die schlimmen immer mehr bin ich aus dem ganzen usgestiegen. meine mum ist krank. doch helfen kann ich ihr nicht. ich habe meine mum sehr lieb. dennoch bin ich mir wichtiger als alles andere und werde mich nicht aufopfern für sie da zu sein.das ist egoistisch und ich liebe meinen egoismus sehr, weil der mir das leben gerettet hat.denn das was meine mum mir abverlangte war für mich nicht mehr tragbar.ich bin schlichtweg darunter zusammen gebrochen. ich weiss noch, die zeiten sehr wohl, wo ich das eben nicht spüren konnte und nur von dem einen lächeln, augenblick den du beschriebst dann in hoffnung alles ist gut weitergemacht habe.

    weisst du, eine partnerschaft lebt nicht von einem lächeln, einem spaziergang miteinader oder zwischendurch eine geste einen salat zu machen. das sind dinge die ich mit einem freund auch leben kann. das sind auch dinge die ich im beruf geben kann.ich mag da auch die leute die ich betreue, doch ich gehe wieder heim und habe da dann abstand zu dem menschen.eine partnerschaft lebt von so viel mehr als von dem.da ist ein ständiges miteinander. da ist eine nähe da. wenn die nicht da ist dann ist es eher beschreibend mit einer wohngemeinschaft in der du lebst.wenn du das so leben kannst dann ist das vollkommen ok. ich selbt wünschte mir mehr in einer partnerschaft wie dieses. nun denk ich , es ist und bleibt deins, wenn du dich wohl fühlst ist es ok.

    ich weiss nicht, du meinst du hast das mit der retorik angeblich nicht so drauf, willst da etwas anderst beschreiben. vielleicht beschreibst du die art und weise wie du lebst, das wir uns hier ein besseres bild machen können.

    wobei ich da dennoch wirklich sehr skeptisch bin, weil mich das gefühl hier nicht loslässt, da drüben am anderen ende des pcs sitzt ne frau die so sehr am co festhällt, das sie sich das alles schönredet und nicht wahrnehmen will, das das wie sie lebt ihr ,wenn nicht jetzt, dann irgendwann unter der belastung zusammenbricht.sei es, das der gesundheitliche zustand ihres mannes schlechter wird oder die aufgaben, die sie durch die krankheit des mannes übernimmt zu viel werden.ich weiss was es bedeutet für andere da zu sein, diesen menschen zu helfen. ich hab die kinder und dazu meine eltern versorgt gehabt. ich habe übermenschliches geleistet bis zum zusammenbruch. erst jetzt, nachdem mir kar wurde in was ich mich reingehängt hatte, jetzt wo ich das nicht mehr habe, merk ich erst wiviel ich geleistet habe.das es zu viel ist merkte ich wärend dessen nicht.darum schreib ich das ja auch hier so auf.

    klar ist das meins. meine erfahrung. doch meisstens deckten sich die erfahrungen die ich machte mit denen der anderen hier im forum.ich kann dir nicht sagen, mach das so oder so. das will ich auch nicht. doch ich kann dir erzählen was passieren kann, was geschen kann, wenn du nicht auf dich aufpasst.

    bei mir wurden all die belastungen in meiner seele zu einem bösartigen tumor. der hätte mich fast umgebracht.viele die hier schreiben haben ähnliche erlebnisse. andere schreiben vom burn-out. wieder andere von depressionen.das coabhängigkeit eben auch körperliche krankheiten mit sich bringen ist erwiesen.das ist eben der grund warum ich da nicht dahinter stehen kann, wie jemand werbung fürs coabhängigen dasein macht. das ist nun mein eindruck den ich schon lange habe, was du hier versuchst zu vermitteln. damit vermittelst du mir als co, co sein ist ja nicht so schlimm, wenn man weiss wie damit zu leben ist. nur ist das was du beschreibst eben wie gesgt ein sich selbst reduzieren auf ein minnimum, das habe ich inzwischen durch und bin froh mich nicht mehr auf ein mindestmass an kleinigkeiten redurzieren zu müssen, um noch einbischen freude am leben aus mir rausquetschen zu können.ein lächeln allein wird mir heut nicht mehr dazu bringen mich aufzuopfern. nichts in der welt wird mich jeh wieder dort hin bringen mich selbst zu vergessen. kein mensch dieser welt ist es mir wert mich in meiner freiheit einzuschränken, mich in meinen bedürfnissen zu reduzieren um mit ihm zusammen zu sein.ich bin mir das heute wert.

    auch ich wünsche dir eine gute zeit.

    lieben gruß melanie

  • Zitat

    Zitat Spedi:

    warum nur wundert es mich nicht, dass Du mir nicht auf meine Frage antwortest.

    Ich kenne einige deiner Beiträge und schätze deine Kommentare sehr,
    es ist ja nicht so, dass ich nicht kritikfähig bin.

    Nur um auf die Frage einzugehen, müßte ich schon wieder weiter ausholen und meine Partnerschaft mit einbeziehen. Das will ich aber vermeiden.
    Zu XY, er ist Gott Lob seit November mehr oder weniger nun
    trockener Alkoholiker, anderes steht wesentlich mehr im Vordergrund.
    Das erst macht nun auch das Zusammenleben wieder möglich.

    Ich schreibe hier, unter anderem weil mich seine Erkrankung natürlich
    auch belastet, dennoch bedeutet mir die Zeit, die wir noch miteinander sein können, mehr als alles andere.

    Keine Sorge jedoch, weil ich meine Bedürfnisse sehr wohl genauso
    beachte, lebe meine Interessen, zahle regelmäßig meine Wohnung,
    gehe gern mal zu `nem Kaffeekränzchen, koche auch ab und zu mal
    für meine Schwestern, ...

    Liebe Orlando, Melanie und alle anderen,


    recht schönen Dank für eure Antworten. Nun bei dem unberauschenden Wetter heute werde ich mir das nochmal anschauen. Ich erkenne mich in
    vielen, dass ihr geschrieben habt,

    vielleicht kann ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal darauf
    eingehen.


    Allen einen erholsamen Sonntag,
    Emma

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