• Morgen,

    bin heute 40 Tage trocken. Yeehaaa! Meine Suchtberaterin sagt das ich 5 Wochen nach Kostenzusage der Rentenkasse in die Salus Klinik Lindow "einziehen" darf.
    Bin echt gespannt was mich erwartet.

    Zu meinem jetzigen Zustand kann ich nur sagen, ich hab mich schon lange Zeit nicht mehr so gut gefühlt.
    Alles was ich mir vornehme kriege ich auf die Reihe, und durch den Sport habe ich auch ein positives Körpergefühl.
    Suchtdruck habe ich mehr oder weniger jeden Tag, allerdings verschieden stark ausgeprägt. Meist ist es doch nach wenigen Minuten überstanden.
    Komischerweise überfällt mich der Suchtdruck nicht mal bei Kumpels die Bier trinken oder in der Kaufhalle wenn ich Alkohol sehe, sondern häufig in der Natur wenn ich mich sehr wohl fühle.
    Jetzt ein, zwei Bierchen das wär's, denke ich in solchen Momenten.
    Aber ich halte der Versuchung tapfer stand. Ich will es schaffen, mir selbst zeigen das ich stark bin und mich nicht mehr vom Alkohol lenken lassen werde.
    Wenn ich dann Abends im Bett liege muss ich oft an den Suchtdruck-Moment des vorübergezogenen Tages denken, und dann bin ich froh, das ich es mal wieder geschafft habe zu widerstehen.

    Gut Leute, ich melde mich mal wieder wenn ich mehr weiß, bis dahin wünsch ich euch Alles Gute.

    Bis bald Alex

  • Hallo Alex,

    herzlichen Glückwunsch zu den ersten 40 Tagen und willkommen hier im Forum.
    Der Wunsch nach Alkohol wird noch einige Zeit in Dir wach bleiben.
    Auch bei mir meldet sich der Wunsch in den "unmöglichsten" Situationen.
    In den letzten Wochen blieb ich aber davon verschont.

    Es ist sinnvoll, wenn Du Dir eine kleine "Strategie" zurecht legst.
    Bei mir funktioniert das Laufen ganz gut.
    Sei achtsam und geduldig. Und bleib trocken, es lohnt sich sehr.

    Viele Grüße
    Correns

  • Hallo,

    möglicherweise besteht ja ein Zusammenhang, dass das:

    Zitat von metallus

    sondern häufig in der Natur wenn ich mich sehr wohl fühle.
    Jetzt ein, zwei Bierchen das wär's, denke ich in solchen Momenten.


    von dem

    Zitat von metallus

    überfällt mich der Suchtdruck nicht mal bei Kumpels die Bier trinken oder in der Kaufhalle wenn ich Alkohol sehe


    kommt?

    Bei meinen früheren vergeblichen Versuchen war das jedenfalls immer so. Aber ich habe es erst in der Rückschau begriffen.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Morjen,

    wie meinstn das jetzt? Das der Suchtdruck deswegen (wenn ich allein bin) kommt weil ich vorher vielleicht meinen Kumpels beim Bier trinken zugekiekt habe?

    Gruß Alex

  • Ah ja,

    na gut, es ist natürlich so das ich es möglichst vermeide mich mit Leuten zu treffen die Alkohol trinken. Aber ab und zu kommt es schon vor, schon allein wenn ich in meinem Wohngebiet einkaufen gehe treffe ich viele Leute, und alle die ich kenne nehmen Drogen oder trinken Alkohol.
    Aber Ihr habt schon Recht, doch manchmal lässt es sich nicht vermeiden. Langfristig gesehen hab ich vor wegen des Studiums wegzuziehen (nach der AEB), dann fällt dieser Punkt schonmal weg, vorausgesetzt ich lerne neue Menschen kennen die nicht trinken.

    Gruß Alex

  • Zitat von metallus

    Aber Ihr habt schon Recht, doch manchmal lässt es sich nicht vermeiden. Langfristig gesehen hab ich vor wegen des Studiums wegzuziehen (nach der AEB), dann fällt dieser Punkt schonmal weg, vorausgesetzt ich lerne neue Menschen kennen die nicht trinken.


    Hallo,

    mit dem Vermeiden ist das einfach eine Frage, wie ich meine Prioritäten setze. Und um meine oberste (nicht trinken) einzuhalten, habe ich es eben vermieden, auch wenn es mit Aufwand (z. B. Umweg) oder "eingeschnappten Menschen", denen ich gesagt habe, dass ich nichts mehr mit ihnen zu tun haben will, einher ging. Außerdem habe ich keine großen Pläne geschmiedet, sondern habe mich darauf konzentriert, trocken zu werden. Das ist meine Basis und "den Rest gibt es umsonst dazu".
    Höre ich da schon die ersten Ausreden, wie bei meinen vergeblichen Versuchen über Jahrzehnte? Da habe ich auch immer gedacht, dass ich keine nicht trinkenden Menschen finde und die "sozialen Kontakte" als Ausrede für den Gang in die Kneipe benutzt. Erst habe ich auch eine Weile Kaffee getrunken - hat aber nicht lange gehalten. Ich mache meine Trockenheit nicht davon abhängig, ob ich soziale Kontakte mit anderen Menschen habe, besonders nicht mit welchen, die das gleiche Suchtproblem zu haben scheinen, wie ich.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Also die Leute die wirklich meine Freunde sind (und eventuell auch ein Suchtproblem haben) werde ich bestimmt nicht sagen das ich nichts mehr mit ihnen zu tun haben will.
    Wenn ich mich geplant mit ihnen treffe sind sie auch sehr verständnisvoll und trinken nicht.
    In die Kneipe bin ich nie gegangen, nur zum Fußball, da wars immer krass. Ich fahr schon ne ganze Weile nicht mehr ins Stadion und ich denke das werd ich auch so beibehalten. Fällt zwar tierisch schwer aber wenns gut für mich is scheiß ich drauf.

    Gruß Alex

  • Hallo Metallus,

    Niemand muss seinen Freunden sagen, dass man nichts mehr mit ihnen zu tun haben will, aber wenn das Bestehen auf ein vollkommen alkoholfreies Umfeld konsequent eingehalten wird, dann werden einige von ihnen mit der Zeit ganz von alleine von der Bildfläche verschwinden, völlig ohne Drama.

    Wenn Du also mit deinen Freunde gesprochen hast, und sie verstanden haben, worauf es bei Dir ankommt, dann ist doch alles in Ordnung, allerdings dies hier:

    Zitat

    Wenn ich mich geplant mit ihnen treffe sind sie auch sehr verständnisvoll und trinken nicht.

    widerspricht diesem hier dann doch etwas:

    Zitat

    wie meinstn das jetzt? Das der Suchtdruck deswegen (wenn ich allein bin) kommt weil ich vorher vielleicht meinen Kumpels beim Bier trinken zugekiekt habe?

    Ich kenne das Gefühl auch, in Bier-trinkender Gesellschaft dazusitzen, und zufrieden festzustellen, wie wenig einem das doch ausmacht, und wie leicht es einem doch fällt zu widerstehen. Aber auf lange Sicht bringt einem das alles einfach nicht so viel, denn das trügerische Gefühl der Sicherheit gegenüber dem Alkohol nimmt immer mehr zu, und nach und nach ist man dann immer mehr davon überzeugt, dem Ganzen doch gewachsen zu sein, und traut sich auch das eine oder andere höhere Risiko zu, denn "es macht einem ja nichts aus."

    Und schon bewegt man sich langsam wieder in Richtung Rückfall, und man hat's noch nicht mal gemerkt. Höchstens später, allein in der Natur, wenn man mit sich und seinen Gedanken wieder alleine ist.

    Gruß, Bruce

  • Hallo metallus
    deine wahren Freunde werden zu dir halten,und ins Stadion würste bestimmt später auch mit Freude gehen können.(ohne Alk)Im Augenblick hast eine Therapie vor dir und die möchtest du bestimmt nüchtern antreten.Danach siehst du die Welt etwas anders- auf Alkohol jetzt bezogen.
    Ich selbst habe 2 Therapien gebraucht um trocken zu werden.
    Ich möchte dir einen Tipp geben:Das dauert doch nicht mehr lange bei dir bis es losgeht.Je klarer du im Kopf bist,je aufnahmefähiger ist dein Gehirn für die Therapie von Beginn an.Ich habe erlebt das die Leute von der Entgiftung gleich zur Entwöhnung und die ersten 4 Wochen praktisch verschenkt haben weil der letzte Rückfall noch garnicht lange her ist und der Kopf nicht klar.Dauert halt alles seine Zeit.Sind meine Erfahrungen.Ich wünsche dir maximalen Erfolg.Gruß K.U.D.68

  • Hallo,

    na das mit dem Kumpels beim trinken zukieken passiert halt wenn ich ihnen zufällig begegne. Und das sich Leute abwenden kann ich jetzt nach so kurzer Zeit sogar schon bestätigen.

    Wenn ich die Therapie beginne bin ich dann ja ca. schon 3 Monate trocken, das ist ja dann schon eine kleine Basis für die Therapie.

    Danke für eure Tipps
    Gruß Alex

  • Hallo Metallus!

    Ganz wichtig ist es dass Du Selber Dir am nächsten bist!
    Ich musste mir das auch immer wieder sagen oder auch sagen lassen.

    Mir hat das die Perspektive geändert.
    Ich muss für mich selber gucken,damit ich meine Trockenarbeit machen kann.
    Alles und alle andern sind Details.

    Rückwirkend ist es so,dass die wahren Freunde da geblieben sind.
    Bei anderen hört der Kontakt von selbst auf.
    Und es gibt neue,trockene Freunde.

    Ich freue mich,dass Du einen Klinikaufenthalt bekommen hast!
    Dort kannst Du sehr viel lernen :wink:

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

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