Meine Mutter starb an ihrer Sucht!

  • Hallo Honey,
    es tut mir sehr leid wegen deiner Mama,
    ich kann es sehr gut nachvollziehen was du jetzt empfindest und deine Selbstvorwürfe...
    Mir gings es vor 5 Jahren genauso...
    Habe da meine Mama verloren und dachte sehr lange, dass ich nicht genug getan habe...
    ich wollte auch nie so Leben wie sie gelebt hat...es kam anders...
    ich wurde wie sie...
    Habe sehr lange gebraucht...um es zu verstehen...
    und zum ersten mal sprach ich über ihre Krankheit an ihrem 5 Todestag, in meiner Therapie, kam mir vor als ob ich sie verraten hätte...
    langsam kappiere ich es, dass das ihr Leben war, sie wollte es so...und da sind wir als Kinder machtlos...
    Wünsche dir viel Kraft in der schweren Zeit der Trauerarbeit
    L.G. Nella

    Hej, ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin aber hoffe sehr, dass es so ist

  • Liebe Honey,

    Du möchtest Deine Sinne benebeln, um die Schuldgefühle zu ertragen, auch wenn Du weisst, dass das nichts bringt. Ich habe gerade den Eindruck, dass Du wegen dieser Schuldgefühle auch ganz schön selbstzerstörerisch unterwegs bist und meinst, Du seist nicht besser als sie, da kannst du auch gleich aufgeben zu kämpfen und trinken. Wenn ich völlig daneben liege, vergiss einfach, was ich hier schreibe. Wenn nicht, dann bitte lass nicht zu, dass ihre Sucht jetzt auch noch solche miesen Auswirkungen auf Dein leben hat. Du warst für ihres nicht verantwortlich und hattest es nicht in der Hand, aber Dein eigenes Leben hast Du in der Hand. Kämpf dafür, denn das ist es doch wert!
    Ich wünsch Dir ganz ganz viel Kraft!

    Liebe Grüsse
    Gela

  • Hallo Honey,

    herzliches Beileid.

    Ich hab das mit meinen Eltern zum Glück nicht erlebt, aber mit meinem Mann, er ist am Alkohol gestorben, etwas mehr als 2 Jahre, nachdem ich mich ganz bewusst von ihm getrennt hatte und ihm mehr als einmal zurückgestoßen habe, aus gutem Grund.
    Noch wenige Wochen vor seinem Tod hat er mich angerufen, hatte Fieber, meinte, ich solle ihn besuchen, wobei er aber gleichzeitig nicht gesagt hat, wo er eigentlich steckte, aber ich hätte es vielleicht rausfinden können.

    Ich empfinde keine Schuldgefühle mehr, weil ich einfach so viel mit ihm erlebt habe, dass ich ganz genau weiß, dass ich nichts hätte ausrichten können, dass ein weiterer Kontakt mir und den Kindern sehr geschadet hätte und dass meine Aufgabe darin besteht, mich um mich und unsere gemeinsamen Kinder zu kümmern. Ich finde, beim Thema Alkohol ist Schadensbegrenzung die Aufgabe der Angehörigen. Schadensbegrenzung heißt für mich: Schlimm genug, wenn der Alkoholiker sich selbst zugrunde richtet, daran kann ich als Angehörige nichts ändern. (wirklich nicht!)
    ABER: Ich kann zu verhindern versuchen, dass auch noch alle anderen mit reingerissen werden. Ich selbst natürlich und meine Kinder. Das ist meine Aufgabe.

    Deine Aufgabe ist jetzt zu verhindern, dass der böse Kreislauf weitergeht.
    DAS hast du in der Hand. Indem du dich um dich selbst kümmerst. Und wenn du merkst, dass du das Trinken jetzt schon nicht mehr im Griff hast, dir dann Hilfe suchst.

    Trauer ist ganz normal, tut weh, ist aber nun mal da.
    Auch solche GEdanken wie "Hätte ich doch..." - das ist auch fast immer da, wenn jemand stirbt, hat mir der Pfarrer gesagt.
    Aber mach dir klar, dass du keine Schuld hast. Diese Krankheit ist von außen nicht zu beeinflussen, wenn die Betroffenen nicht wollen.

    Liebe Grüße,
    Doro

  • Hallo

    ja, ich weiß... Ich möchte nicht das Leben von meiner Mutter weiterleben und ich weiß das ich es alleine nicht schaffe. Ich bin schon dabei hilfe anzunehmen.

    Meine Mutter hat ein großes Loch hinterlassen... Und ich vermisse sie trotz allem denn sie war kein schlechter Mensch, nur leider zu schwach...

    Ich danke Euch für Eure Worte!

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