• Hallo!

    Danke Tocco, Wacholderfrau, Penta, Matthias und Correns und García und Maik und Bruce und Lena für euren Besuch und eure Worte und Wünsche!

    Mir wäre es recht, wenn das noch viele Jahre so weiter ginge, mit allen von uns!

    Liebe Grüße

  • Weiter im Text.

    Ich und die Anderen.

    Sie verwechseln mich täglich, die anderen. Winken mir, grüßen mich, rufen mir zu dass sie sich freuen mich wieder zu sehen, werden mich sogar anrufen oder erklären mir dass ich ihre Lieblingsstudentin o.ä. war.
    Ich lächle, winke auch und freue mich mit. Wobei all diese Menschen eines gemeinsam haben.
    Sie kennen mich nicht, haben mich noch nie gesehen und ich kenne sie natürlich auch nicht.
    Trotzdem vergeht kein Tag draußen ohne mindestens eine von diesen Begegnungen.
    Erklärung habe ich keine dafür.
    Wenn man mit mir unterwegs ist, sollte einen das nicht stören und Erklärung kann ich eben auch keine dazu geben.
    Und nein, ich kenne sie wirklich nicht. Aber sie gehören trotzdem dazu, die Fremden, denen ich vertraut bin.
    Ich werde auch oft nach dem Weg gefragt, nach der Uhrzeit, nach Waren in Geschäften, nach der Funktion von Automaten, nach allem möglichen.
    Umgekehrt helfe ich auch ohne gefragt zu werden, mache Mülltonnen Deckel auf, binde alten Leuten ihre Schuhe zu, halte Türen auf und rede mit manchen Omas übers Wetter, fische Insekten aus dem Wasser, trage Schnecken von der Straße und öffne Nüsse für die Krähen.
    Ein paar dieser Dinge, die, die ich nicht in der Hand habe, die waren schon dabei, beim Saufen, weil mich das Warum interessiert hat.
    Zwei Jahre später zucke ich mit den Schultern. Grüße sie eben und winke, egal in welcher Stadt ich bin und nehm's meistens wie es ist.
    Aber ich frage auch niemanden mehr, ob er auch dauernd verwechselt wird, weil das Lächeln, dass ich auf das Nein meines Gegenübers dann doch irgendwann von mir gebe, dieses Na egal, doch nicht so egal ist, wie mein Lächeln vorgibt.
    Es wäre nämlich viel lustiger, mit wem darüber herzlich zu lachen, dem es auch so geht.
    Das ist allerdings nur eins der Dinge, über die ich nicht rede, weil ich nicht wüsste mit wem.
    Schreibe ich sie eben hier rein, alleine und doch nicht alleine.
    Prima.
    Und so schön trocken.

    LG

  • glück auf schnuffig

    Zitat von schnuffig

    Sie verwechseln mich täglich, die anderen.
    ...
    Sie kennen mich nicht, haben mich noch nie gesehen und ich kenne sie natürlich auch nicht.

    sinds tatsächlich völlig fremde? (z.b. weil du der lieblingsstudentin zum verwechseln ähnlich siehst?) - oder kennen sie dich nich, weil du grade selber dabei bist dich (wieder oder neu) kennenzulernen?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias!

    Das geht schon mehr als mein halbes Leben lang so.
    Mein Umgang damit hat sich aber geändert.
    Es ist nur eigenartig es aufzuschreiben, wenn ich bedenke, dass im neu aufgelegten Standardwerk für psychische Erkrankungen nun auch Trauer bei Verlust eines Menschen, die über zwei Wochen dauert, PMS und ähnliches Zeugs als Erkrankung aufgelistet wird.

    Habe ich also das Recht, einfach so zu schreiben, zu sagen, wie ich bin, wie ich die Welt sehe, und sie mich, ohne abgeurteilt und in eine behandlungswürdige Schublade gesteckt zu werden?

    Das ist eine der zentralen Fragen für mich.

    Besser ich sage nichts, oder tu so, als hätte ich das erfunden hat sich ja nun wenn ich an meine alten Strategien denke, nicht so bewährt.

    Gar nicht so einfach das.

    Liebe Grüße

  • Guten Tag!

    In dicken dreidimensionalen Buchstaben bekommt sich dieses Wort immer weiß, immer wieder und wieder, und es ist dann nicht in mir, sonder schön vor mir. Alles was ich je darüber zu wissen glaubte, ist dann weg. Ich kann meinen Kopf schief halten oder mit den Ohren wackeln, mich anstrengen oder entspannen. Irgendwie hat nichts Einfluss darauf. Mein meistgegoogeltes Wort.
    ONTOLOGISCH heißt der weiße Frechdachs. Uns verbindet soweit nichts.
    Keine Ahnung ob ich Synästhetikerin bin. Manches passt, manches nicht.
    Nur weg gehts nicht durchs Nüchtern sein.
    Zwei Jahre hätten dazu wohl ausgereicht.
    Ich könnte ONTOLOGISCH eine Dampflok mit einem Tender nachschicken. Na warte, so erwische ich dich auch noch.
    Aber irgendwie glaube ich, es ist schneller.
    Es ist nämlich immer schneller.

    LG

  • Hallo !
    Vielleicht kann man es zeichnen. Dazu müsste man sich vor ein Blatt setzen und warten bis es drüber huscht.
    Während 99 Prozent von mir sich vorher und nachher fragen, ob ich nichts besseres zu tun habe.
    Eigentlich, wenn ich mal ganz ehrlich bin, nicht. Nichts Besseres, aber viel Notwendigeres.
    Zwiespalt im Prioritäten setzen soweit das Auge reicht. Wie lange schon? Immer schon.

    LG

  • glück auf schnuffig

    Zitat von schnuffig

    Zwiespalt im Prioritäten setzen soweit das Auge reicht.

    ja - und so n tag hat nur 24 stunden.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hi Maik, hi Forum!

    Danke der Nachfrage, mir gehts gut. Ich freue mich jedesmal, wenn ich abends die Fenster öffne und dann zuerst betrunkenes Lachen und später dann Streitereien von irgendwo im Freien höre, kein Teil mehr davon zu sein.
    Ich möchte es nie wieder.
    Ein ganzes Leben ohne Alk, am Anfang ein Gedanke der unvorstellbar ist und dann einer, dem ich aus ganzem Herzen Juhuhhhhuu zurufe.
    Ein Leben ohne Alkohol. Wunderbar!

    LG

  • Hi Schnuffig!


    Schön dass es Dir so gut geht, find ich toll. Ich weiß genau was Du meinst, denn mir geht es genauso wenn ich Morgens den Trinker beim Supermarkt auf der Bank sehe, der darauf wartet dass es endlich acht Uhr wird und er sich seinen Stoff holen kann oder der andere der um halb Zwölf aus der Kneipe an meinem Haus vorbeitorkelt um sich oben in seiner Gartenlaube auszuschlafen, um sich dann für die zweite Runde wieder in die Kneipe zu schleppen und dann kurz vor Sieben entgültig fertig mit der Welt wieder in seinen Garten zu kriechen, kann man schon fast sagen.

    Immer wenn ich ihn sehe denke ich, na dieses Mal fällt er aber um. Doch nein, bis jetzt hat er es immer mehr oder weniger gerade am Haus vorbei geschafft.

    Ich möchte da auch nie wieder hin zurück, wo ich mal war.


    Auf uns ;) LG Maik

  • Hey,

    das "auf uns" war ernst gemeint. Kein Trinkspruch, sondern, darauf es geschafft zu haben aus dem Alkoholsumpf raus zu sein. Der Smiley war jedoch fehl am Platz, da geb ich Dir recht ;) So der hat jetzt aber gepasst.

    LG Maik

  • Hallo Maik!

    Bei mir ist da, wenn ich dieses Auf uns höre, lese, ein Glas dazwischen.
    Auf uns mit einem hörbaren Kling.
    Mir ist aber klar, dass du es auch so gemeint hat, nämlich freundlich.
    Trotzdem fühle ich mich damit nicht wohl.
    Also mit der Freundlichkeit schon.

    Es waren ja auch die vielen kleinen "Na macht nichts" , die von mir gedachten aber nicht gesagten, der Wunsch mit meinen Mitmenschen eine Basis zu schaffen wo keine war, einen Konsens zu finden, irgendeinen Kompromiss, weswegen ich den früher benutzt habe, den Trinkspruch " Auf uns" und auch andere Sprüche um irgendeine Gemeinsamkeit zu schaffen.

    Deshalb lass ich das jetzt.

    Wie gehts dir?

    Liebe Grüße

  • Hallo Forum!

    Beim Einkaufen lief ich einem meiner alten Kumpels über den Weg. Das Gespräch dürfte so drei Minuten gedauert haben, und da ich danach im Auto saß, aber nicht selber fuhr, weiß ich, dass es 29 Minuten dauerte, bis sich das, was ich für mein Suchtgedächtnis halte, wieder abschaltete und ich die Vorstellung mich mit diesen Freunden zu treffen, mit meinem elend verkaterten Aufwachen abschließen konnte. Es dauerte also 29 Minuten bis zu meinem klaren: Nein danke, nie wieder.

    Ich bin echt nur froh, dass ich keine Telefonnummern mehr habe, keine Emailadressen und nicht mal mehr Adressen besitze, dass ich nie einem dieser Kumpels in einem Lokal über den Weg laufen werde, weil ich in keines mehr gehe.

    Dass dem so ist habe ich eine knappe halbe Stunde bedauert, wäre es anders, wären wir irgendwie in Kontakt, würde ich mich nicht an die Grundbausteine halten, wäre alles kaputt was ich mir so schön aufgebaut habe. Inklusive mir selbst versteht sich.
    Eine grausame Vorstellung, die ich nie in der Realität erleben möchte.
    Dafür kann ich etwas tun.
    Auch darüber bin ich froh.

    Liebe Grüße

  • Hallo!

    Wenn ich schon dabei bin, hab ich mir von meinen alten Freunden auch das Gesamtpaket verkaufen lassen.
    Mit dem alten Trick, der Nacht in Verbindung mit Alkohol magische Eigenschaften zuzuschreiben, die beide nicht besitzen.
    Weder Nacht noch Alk.
    Ich weiß das und ich kann dieses Wissen auch nicht mehr rückgängig machen.
    So ist das nun mal wenn aus einer Meinung durch Erfahrung und ein paar andere Zutaten Wissen wird.
    Das hat man dann.
    Keine Magie wo keine ist. Weil da nie eine war. Nicht mal eine Sehnsucht danach. Wenn schon, dann wars eher eine nach Mystik und ein besoffener Mystiker kann nix.

    So fertig.

    LG

  • Hallo!

    Inbetween hat bei Nys einen Kommentar hinterlassen in dem steht, dass es gut ist, dass ich mein Leben jetzt anders angehe und es mir gut damit geht.

    Ich bin froh, dass da nicht steht, dass ich anders geworden bin!

    Denn da gibts nun mal Grenzen.
    Wie ich festgestellt habe, als ich kürzlich ein "Psychobuch" las,
    in dem eine Menge Tests waren, mit Worten darüber, dass es ganz normal ist, wenn man durchfällt und warum man durchfällt.
    Kein Wort über die, die alle Tests bestanden haben und nirgends durchgefallen sind. Kein Wort über mich also.
    Ich werde immer beides sein.
    Ausgestattet mit einer Menge kalter Empathie, also mit der Fähigkeit das Verhalten und die Gefühle meiner Mitmenschen zu berechnen und das dann, wenn auch gewöhnlich als Antwort auf eine Frage, jemandem hinzuknallen. Das ist meine Vorstellung von sachlich, kommt aber öfters als gruselig an. Oder kalt. Was das Gleiche sein dürfte.
    Andererseits gehts aber auch in warm.
    Es geht beides.
    Genauso wie ich mich gerne intellektuell anstrenge und dann was mit meinen Händen mache.
    In dem Jahr hab ich vermehrt probiert aus all den Widersprüchen eine Einheit zu formen.
    Das mit der Kälte und dem Intellekt bleiben zu lassen.
    Was aber nicht möglich ist. Also lasse ich es einfach.
    Wird besser sein.
    Ein wertfreies Ich bin ich halte ich mal für angebracht.

    Liebe Grüße

  • Hallo Schnuffig, ich hoffe, du hast dich über meinen Beitrag nicht geärgert - in dem Sinn, ich wollte mir anmaßen, über dich zu urteilen.
    Ich hatte nur beim Lesen das Gefühl, dass es dir jetzt besser geht damit - dass du eben entscheiden kannst, ob du kalt oder warm sein willst, während das in der Spiel-Phase weniger der Fall war.

    Ich finde auch, besondere Fähigkeiten (zum Beispiel die Gabe, Menschen, Situationen etc. einschätzen oder "lesen" zu können), gehen mit besonderer Verantwortung her (mag spießig und langweilig klingen, ich gebe es zu).

    Ich kann mich dann entscheiden, meine Fähigkeit zur Manipulation zu verwenden (mich persönlich macht das nicht glücklich) oder nicht. Das ist für mich eine Frage der bewussten Entscheidung - so ähnlich wie die Frage, ob ich ein Messer zum Brot schneiden oder zum Töten verwenden will. Ich finde, das hat nichts mit Charakteränderung zu tun.

    Kannst du nachvollziehen, was ich meine?

    Lieber Gruß
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

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