• Zitat

    das besondere aber daran ist ja , das jeder der in den offenen oder erweiterten Bereich freigeschaltet wird , im Vorstellungsbereich bestätigt , das er Alkoholiker ist.

    Zitat

    Nun liegt es aber nicht an mir /uns das herauszufinden . Das liegt in jedem einzelnen.

    Hallo Hartmut,
    das Bestätigen im Vorstellungsbereich ist ja erstmal ein eher „formeller“ Akt, der ja einen weiteren Prozess der Auseinandersetzung mit der Alkoholkrankheit erst ermöglicht.
    Und dieser Prozess verläuft eben nicht immer so gradlinig und kompromisslos wie Du es Dir möglicherweise wünschst.
    Wie „ernst“ es jede/r mit ihrer/seiner Alkoholkrankheit nimmt, das liegt in der Tat in jedem einzelnen selbst.
    Ich weiß von mir, dass ich meine Alkoholkrankheit sehr lange nicht ernst genommen habe. Und nach meiner Erfahrung ist das bei sehr vielen Alkoholikern so.

    Zitat

    Wieso können die Emotionen nicht weg sein? Wo sollen sie denn hin? Ich unterdrückte oder verdrängte doch damit nur unnötige auskommende Illusionen. Und positiv gesehen konnte ich ja nichts mehr verlieren.Ich war ja schon verloren als nasser Alkoholiker.

    Den fett eingefärbten Satz habe ich nicht verstanden.
    Womit hast Du unnötig aufkommende Illusionen verdrängt? Wie ging das?
    Hast Du dafür ein Beispiel?

    LG Manfred

  • Hallo Manfred

    Zitat

    Und dieser Prozess verläuft eben nicht immer so gradlinig und kompromisslos wie Du es Dir möglicherweise wünschst.

    Wieso kommst du darauf das ich es mir wünsche? Wie andere oder wie lange andere im Prozess stehen, hat doch nichts mit dem zu tun , wenn ich meine Erfahrungen mitteile.


    Zitat

    Womit hast Du unnötig aufkommende Illusionen verdrängt? Wie ging das?

    Einfach , um ein Beispiel zu geben, einen nassen Gedanken nicht weiter oder zu Ende gedacht . Nun , da ich diese Frage schon mal bekommen habe , frage ich mich ,ob es ungewöhnlich ist, sein Denken zu unterbrechen?

    villeicht liegt es auch an meiner Art, wenn ich mal etwas akzeptiert habe analysiere ich nicht jedes Tun sondern Tu das was zu tun ist :)

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    Zitat

    Zitat:
    Und dieser Prozess verläuft eben nicht immer so gradlinig und kompromisslos wie Du es Dir möglicherweise wünschst.
    Wieso kommst du darauf das ich es mir wünsche? Wie andere oder wie lange andere im Prozess stehen, hat doch nichts mit dem zu tun , wenn ich meine Erfahrungen mitteile.

    Das ist halt mein Eindruck aus Deinen Posts.
    Du könntest ja auch von Deinen Erfahrungen mit Deiner Unenschlossenheit schreiben (von Deinem Prozess), die/den es ja auch gab.

    Zitat

    Zitat:
    Womit hast Du unnötig aufkommende Illusionen verdrängt? Wie ging das?
    Einfach , um ein Beispiel zu geben, einen nassen Gedanken nicht weiter oder zu Ende gedacht . Nun , da ich diese Frage schon mal bekommen habe , frage ich mich ,ob es ungewöhnlich ist, sein Denken zu unterbrechen?

    Vielleicht ist es so, dass Du alle aufkommenden Illusionen mit nassem Denken gleichsetzt?
    So ganz habe ich es ehrlich gesagt immer noch nicht verstanden.
    Was sind denn für Dich unnötig aufkommende Illusionen?
    Was wäre denn beispielsweise ein nasser Gedanke?

    Mir ging es mit meiner Aussage ...

    Nach meiner Erfahrung sind Emotionen nie „weg“, sondern sie machen sich auf irgendeine Weise immer bemerkbar.

    … vor allem um den Umgang mit den Emotionen.

    Nachdem ich aufgehört hatte zu trinken, habe ich sie ja seit langer Zeit zum ersten Mal wieder gespürt. Meine Ängste, meine Wut, meine Traurigkeit, meine Freude, meine Lust, etc.
    Für mich war und ist es immer noch eine Herausforderung damit umzugehen, sie zu verstehen und einordnen zu können.
    Immer wenn ich sie verdränge, mich nicht weiter mit ihnen beschäftige, sie ignoriere, dann zeigen sie sich entweder in körperlichen Reaktionen und/oder in meinem Verhalten und Tun, und zwar in der Regel aus einem Affekt heraus, häufig dann auf unangemessene Art und Weise, in dem ich beispielsweise ungerecht und laut gegenüber Anderen werde.
    Diese Beschäftigung mit meinen Emotionen ist ein wichtiger Teil meines Genesungsprozesses. Andere nennen es auch „innere Inventur“.

    LG Manfred

  • Hallo Manfred

    ich verkompliziere es nicht und analysiere es auch nicht auf den i Punkt. Es geht mir um die Sucht und nicht um eine Komplettsystem Mensch Hartmut Überprüfung . Auch wenn Widrigkeiten mich eine Leben lang begleiteten suche ich nicht immer , einen Zusammenhang mit meiner Krankheit.

    Zitat

    Vielleicht ist es so, dass Du alle aufkommenden Illusionen mit nassem Denken gleichsetzt?

    genau, da ich es nur aus der Sicht des trocken werden sah.

    Zitat

    Was sind denn für Dich unnötig aufkommende Illusionen?

    die mich an der Umsetzung zum Trocken werden nach den Grundbausteine gehindert hatten . Zb. Den Verzicht von früheren eingefahrenen Strukturen die dem Saufen dienten aber immer noch kurz nach dem Trocken werden noch da waren.

    Heute schaue ich auch auf Emotionen da sie nun real sind . Kurz nach dem Trocken werden waren sie es nicht.


    Zitat

    Nachdem ich aufgehört hatte zu trinken, habe ich sie ja seit langer Zeit zum ersten Mal wieder gespürt. Meine Ängste, meine Wut, meine Traurigkeit, meine Freude, meine Lust, etc.

    ich hatte diese ganze Emotionen auch in der nassen Zeit.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    Zitat

    Es geht mir um die Sucht und nicht um eine Komplettsystem Mensch Hartmut Überprüfung .

    Da unterscheiden wir uns offensichtlich. Mir geht es schon darum zu gucken, was sich hinter meiner Sucht verbirgt.

    Zitat

    Zitat:
    Nachdem ich aufgehört hatte zu trinken, habe ich sie ja seit langer Zeit zum ersten Mal wieder gespürt. Meine Ängste, meine Wut, meine Traurigkeit, meine Freude, meine Lust, etc.

    ich hatte diese ganze Emotionen auch in der nassen Zeit.

    In meiner nassen Zeit waren sie verzerrt, diffus, nicht wirklich spürbar und überhaupt nicht von mir zu benennen.

    Es war alles in einem großen Chaos durcheinander. Erst nach und nach ordnete sich dieses Durcheinander. Es gab auch lange Zeiten in der Trockenheit, in denen ich vieles über Arbeit, und alles was damit zusammenhing, unterdrückt und verdrängt hatte.

    Wir sind da offensichtlich im Moment an unterschiedlichen Stellen unseres Genesungsprozesses. Und das ist auch o.k. so für mich.

    Was mir übrigens an Deinen Posts gefällt, dass ist Dein häufiger Hinweis auf das Tun.
    Wobei ich mir dann immer die Fragen stelle:
    Was tue ich gerade? Tue ich genug?
    Und mit welcher Haltung tue ich es?

    LG Manfred

  • Hallo Manfred

    es ist ja nicht alles durch ein Sucht ausgelöst worden aber vieles führte in die Sucht. Und manches hat damit gar nichts zu tun.

    Das dann die Verarbeitung unterschiedlich ist ja auch dann verständlich .

    ich kann irgendwann mit etwas abschließen und gut ist. Auch wenn es nicht geklärt ist. Dann war es eben noch keine Zeit dazu. Gewisse Einblicke meiner Anfänge stehen ja auch im erweiterten Bereich und da sind sicherlich auch Emotionen beschrieben :)

    Zitat

    Was tue ich gerade? Tue ich genug?
    Und mit welcher Haltung tue ich es?

    aus meiner Sicht tust du zumindest gedanklich sehr viel .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    vor vielen Jahren erfuhr ich von folgender Unterteilung:

    Nass – Trocken – Nüchtern

    Nass = mit Suchtmittel
    Trocken = ohne Suchtmittel
    Nüchtern = ohne süchtiges Verhalten

    Ich freue mich über jeden Moment nüchternes Leben, den ich hinbekomme.

    LG Manfred

  • Hallo Manfred und Hartmut
    Euer Dialog ist ein Stück gelebte Selbsthilfe und gibt mir (auch ohne es zu kommentieren) eine Vielzahl an Anregungen, wie Kommunikation innerhalb der Suchtselbsthilfe aussehen kann. Unkompliziert in der Sprache; Nachfragen bei Unverständnis, Ich-Sätze und keine Wertungen. Danke.

  • Grüsst euch

    Fast wörtlich wie in Manfred`s erweiterter Unterteilung steht`s im Flatterhand`schen Glossar.
    Nüchternheit nur möglich mit dem oft schmerzhaften Prozess der Ernüchterung.
    Sehen das die Welt nicht das ist wie ich sie mir erträumte und zurechtzimmerte,
    sondern in ihrer letzten Essenz einfach nur nackt.
    Emotionen wie Ärger, Wut, Hass, Neid, Eifersucht, Trauer oder Angst und auch die
    "andere Seite" Freude und Glück äusseren sich nicht mehr als undefinierbarer
    Gefühlsspaghetti sondern tauchen meist relativ klar im Bewusstsein auf und
    lassen so ihre ursprüngliche Natur erkennen.

    Have a nice day

    OF

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!