Anfang zur Trennung ist gemacht

  • Hallo,war länger nicht mehr hier.Viel Arbeit und viel Stress nebenher.Nach zig Rückfällen und viel Streit(und teilweise körperlichen Übergriffen) habe ich meinem Partner gesagt,dass es so nicht mehr weiter geht .Dass ich getrennte Wohnungen haben möchte,da ich nicht mehr zur Ruhe komme.Er ist gegangen und seit 1 Woche weg.Keine Ahnung wohin.Hab ihm über einem Anwalt mitteilen lassen,dass er bis Ende des Monats die Wohnung zu verlassen hat.Er hat sich kurz telefonisch bei mir gemeldet,dass er sich dann ganz trennen will,auf eine Beziehung mit getrennten Wohnungen hat er keine Lust.
    Bin einerseits froh,endlich meine Ruhe zu haben.Andererseits kann ich diese Ruhe gar nicht so richtig genießen.Bin enttäuscht,dass der Alkohol unsere einst mal schöne Beziehung zerstört hat.Denke manchmal an die schönen Zeiten,versuche sie dann schnell zu verdrängen und rufe mir die schlechten Zeiten ins Gedächnis.Habe Angst,was die ungewisse Zukunft bringt.Brauche eine neue Wohnung(diese ist zu teuer alleine),der Auszug,was passiert mit unseren gemeinsamen Sachen...Was mache ich mit der Freizeit,die ich sonst mit ihm im Guten oder im Streit verbracht habe.Gedanken,was wird aus ihm.Schafft er es,endlich vom Alkohol loszukommen?Dann wieder Gedanken,dass er meinen Traum vom zusammensein bis wir alt auf einer Bank im Garten sitzen,zerstört hat.Bin wütend,gezwungen zu sein,nochmal ein neues Leben beginnen zu müssen.
    Wie seid ihr mit der Trennung zurechgekommen ?Wie habt ihr es geschafft,wieder glücklich und zufrieden zu werden?Wie seid ihr mit der Veränderung umgegangen?

    LG Flower 40

  • Hallo,
    schade dass mir niemand einen Rat geben kann,wie man die erste Zeit nach einer Trennung am besten überstehen kann.Ich bin so entäuscht und wütend,weil ich so viele Jahre etwas versucht habe,was zwangsläufig nie zum erwünschten Ziel geführt hat.Viele Jahre meines Lebens habe ich für nichts verschwendet.Wie kommt man über diese Enttäuschung weg?

    Lg Flower 40 :(

  • Gestern fiel mir ein Buch in die Hand, das ich als eines des besten Bücher, die ich bisher gelesen habe, ansehe.

    Ruth Morgan Raffaeli "Wenn die Liebe zur Hölle wird". Es ist darin sehr wenig von Liebe die Rede, sondern davon wie eine zerstörerische Beziehung entsteht, wobei sehr wichtige Fragen zur Selbstbeantwortung und Selbsterkenntis und zum Augenöffnen gestellt werden, und wie Frauen ihr entkommen bzw. schützen können.
    Nur einige Seiten handeln vom Alkohol (was aber den Erkenntniswert um kein bißchen schmälert), es wird nicht nur körperliche Gewalt angesprochen sondern auch psychische Gewalt. Der Weg, der in die Isolation führt und der das Bild einer idealen Partnerschaft bei uns prägt, wird so fest in uns verankert, dass er selbst nach Gewalt und Psychoterror nichts von seinem "Heile Welt Schein" verliert.

    Es gibt hilfreiche Infos, was psychische Gewalt überhaupt ist, wie ich sie erkennen kann und ganz besonders wichtig, was sie mit mir macht. -
    paßt zum Thema "Prinzip Hoffnung" und zur Aussage "Ich liebe ihn doch immer noch".

    Ich habe dieses Buch noch nicht ganz fertiggelesen. Es wird aber mein Dauerbegleiter in nächster Zukunft sein.

    "Der Umgang mit Trauer" und "Wie Sie zu der Frau werden, die Sie sein wollen" sind die letzen zwei Kapitel.

    Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du. Wie kommt man über diese Enttäuschung hinweg, fragst du.

    Indem ich meine Aufmerksamkeit von meinem Partner weg auf meine eigenen Bedürfnisse gelenkt habe; indem ich mich darum kümmere, dass es mir gut geht. Indem ich alte, stillgelegte Bekanntschafte und Freundschaften anfage zu wiederbeleben und versuche, neue zu gewinnen. Indem ich das tue, was ich schon immer gern getan hätte, aber aus Erstarrung und Kraftlosigkeit und mit dem Blick auf den Alko-Partner nicht getan habe.....

    Ich habe mein Leben akzeptiert, ich habe es zugelassen, ich habe mitgetan in dieser Suchtspirale, ich kann daran nichts mehr ändern.
    Ich kann mich aber bemühen in Zukunft ein zufriedeneres, selbstbestimmtes Leben zu führen. Ein Blick zurück in Wut und Enttäuschung behindert mich dabei aber, finde ich.

    Liebe Grüße - du schaffst es sicher, auch bei mir wechselten gute und schlechte Tag ab. Die schlechten sind besonders dann, wenn ich mit meinen Partner Kontakt haben mußte.
    Ich wundere mich zur Zeit über mich, da ich den Umfang meiner früheren Verstrickung und mein Mitspielen immer deutlicher erkenne.

  • hallo flower,

    ich kann deine enteuschung sehr gut verstehen und nachempfinden. ich hatte sie auch. es dauerte einwenig bis ich begriffen habe das ich damit mir was gutes getan habe. sei dir gegenüber nicht so hart, du kannst nichts dafür. mach dich frei von schuld und von dem versagt haben gefühl. es ist wie es ist. nimm es so an und akzeptiere es. damit kommst du ein grosses stück weiter.

    dann versuche dir eine neue zukunft aus zu machlen, mach was fröhliches daraus und versuche das positiv zu sehen. ob das dann so eintreffen wird ist im ersten moment nicht einmal wichtig. wichtig ist das du versuchst das gute gefühl für deine entscheidung zu bekommen.

    gruß
    melanie

  • Hallo,
    trotz der Traurigkeit, die mich manchmal heimsucht,weiß ich ,dass ich auf dem richtigen Weg bin.Mein Partner versucht mich wieder einzuwickeln,mit Versprechungen,letzte Chance usw.Ich habe nicht nachgegeben wie sonst,sondern bin bei meiner Meinung geblieben.Ist nicht so einfach,aber ich habe ein Ziel vor Augen und werde mich durch nichts mehr davon abbringen lassen.Mich hat mein früherer Ehrgeiz gepackt,Dinge die ich mir vorgenommen habe,auch durchzuziehen.Nicht mehr die Hilflose zu sein,die alles ertragen muss.Sondern mein Leben selbst wieder in die Hand nehmen.Ist irgendwie auch ein gutes Gefühl.Ich hoffe,er macht es mir nicht so schwer(Versprechungen,mir ein schlechtes Gewissen machen ect.)Ich werde mich nicht darauf einlassen,aber es wäre ganz schön nervig.Aber was auch kommt:schlimmer wie jetzt kann es nicht werden.Das werde ich mir immer vor Augen halten.
    Es ist gut,dass es dieses Forum gibt.Man fühlt sich nicht so alleine mit seinem Problem und die vielen Beiträge regen zum Nachdenken an.
    Und die Erfolgsgeschichten zeigen,dass man es schaffen kann.Und das macht Mut !

    Einen schönen Abend euch allen !

    Flower 40

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