jammern und wehklagen

  • Nun, wer jammert, hat sehr oft noch Reserven.

    Zu böse, der Spruch? Ich denke nicht.

    Ich gehe nur von mir aus: alle Situationen, in denen ich gejammert habe, wäre ich besser beraten gewesen, meine Energie auf Veränderung der Situation zu verwenden, als auf jammern.

    Als ich das realisiert habe, habe ich das Jammern auch sofort wieder eingestellt und statt dessen gehandelt.

    Die Reserven dazu hatte ich ja... :roll:


    Was ich damit ausdrücklich nicht meine, ist die Ausnahmesituation, wenn ein geliebter Mensch Mensch verstirbt und vor lauter Schmerz und Trauer kein Ausweg sichtbar ist. Das ist für mich kein Jammern, das ist Not. Hier wüsste ich auch keine Handlung, die etwas bewirken kann - der Tod ist endgültig.

    LG
    Spedi

  • Hallo Melinak,

    nein wir nehmen das nicht heraus, sonst müsste wir jeden Thread schließen, da des öfteren eine Post beinhaltet ist , die nicht zum Thema gehört. Die Entscheidung ist auch keine Diskussionsgrundlage .

    Zudem Diandra ja auch geschrieben hat , das es für sie beendet ist.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Melanie!

    Ich hatte immer ein Ventil um inneren Schmerz den mir jemand zugerfügt hat den Druck herauszunehmen. Ich kann so richtig wütend werden und ihm gehörig die Meinung sagen. :wink: Das konnte ich schon als Kind und mir waren in dem Moment die Konsequenzen piepegal.

    Aber ein anderes Beispiel ich selber bin ja rheumakrank und rede kaum darüber. Mir gehen die Kommentare der anderen Menschen schlicht und einfach auf die Nerven. Es kann sich keiner in mich hineinversetzen der nicht in meiner Haut steckt wofür ich auch Verständnis habe.

    Wenn es mir mal ganz schlecht geht nützt mich jammern auch nicht viel da muss ich ganz alleine durch - eben durch selbst erlernte Strategien und Körperwahrnehmung.

    Jammern würde mich dann zusätzliche Kraft kosten und ich würde stagnieren.

    Würde ich über Vergangenes jammern könnte ich auch nichts mehr ändern es ist passiert, es würde mir auch nicht guttun immer wieder Dinge aufzuwühlen.

    Natürlich würde ich niemanden der einen schweren Schicksalsschlag erleidet welcher Art auch immer als Jammerer hinstellen wenn er mir davon erzählen möchte und in Tränen ausbricht weil die innere Not so gross ist.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • lieber spedi,

    Zitat

    Ich gehe nur von mir aus: alle Situationen, in denen ich gejammert habe, wäre ich besser beraten gewesen, meine Energie auf Veränderung der Situation zu verwenden, als auf jammern.

    Als ich das realisiert habe, habe ich das Jammern auch sofort wieder eingestellt und statt dessen gehandelt.

    interessanter denkanstoss. jammern bewirkte bei mir ein mich aufbäumen und aufrichten aus der jammerei raus zu kommen mich auf zu richten und was zu ändern.

    dafor musst ich aber erst mal anfangen zu jammern um zu sehen worunter ich leide.

    aber da stimm ich mit ein, reserven was zu ändern waren ja zum glück noch da und die jammerei hatte dann auch ein ende.

    gruß
    melanie

  • Hallo Melanie, was du hoffst und was geschieht ist dem geschuldet was du von dem Thema erwartest. Es bleibt ein öffentliches Forum und da geht es nun mal nicht nur nach seinen Wünschen. Es bestimmt auch nicht der einzelne User . Ich sehe nun nichts das am Thema vorbei gegangen ist da es aus einem Austausch geschehen ist .

    Um wieder direkt an das Thema anzuknüpfen kann man / ich / du , sich dann beschweren , wenn das nicht fruchtet , herum jammern oder wehklagen .

    Ich kenne auch jammern in der Form , um auf sich aufmerksam zu machen , wie schlecht man doch behandelt wird . Einige nehmen auch eine Krankheit gerne als Schutzschild , um in einer Opferrolle weiter jammern zu können .

    Dem Text vom Spedi schließe ich mich vollends an .

    Zitat

    Was ich damit ausdrücklich nicht meine, ist die Ausnahmesituation, wenn ein geliebter Mensch Mensch verstirbt und vor lauter Schmerz und Trauer kein Ausweg sichtbar ist. Das ist für mich kein Jammern, das ist Not. Hier wüsste ich auch keine Handlung, die etwas bewirken kann - der Tod ist endgültig.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • lieber hatmut,

    Zitat

    Ich kenne auch jammern in der Form , um auf sich aufmerksam zu machen , wie schlecht man doch behandelt wird . Einige nehmen auch eine Krankheit gerne als Schutzschild , um in einer Opferrolle weiter jammern zu können .

    klar kenn ich das auch.

    ich frag aber deshalb, weil oftmals erzählungen von alten geschichten als jammern bezeichtnet werden. das es dann erzählungen sind, die teil eines lebens darstellen und nicht das ziel haben aufmerksamkeit zu bekommen ist mir einfach wichtig.diese erzählungen dienen der bildlichen vorstellung des anderen um zu erkennen der hat das selbe damals durchgemacht wie ich jetzt.ein austausch über erlebtes.

    das das sich oft wie jammern anhört weil diese geschichten mit viel leid und schmerz geschehen sind. doch der einzelne erzähler sich diesem leid und schmerz schon angenommen hat und heute eben das ohne diesen hintergrund erzählt.

    was ich damit ausdrücken möchte ist nicht jedes erzählen schlimmer situationen ist gleich ein jammern.wer sich aus der opferrolle befreit hat erzählt diese geschichten mit einem ganz anderen background. die frage ist, ist das für den mitleser erkennbar oder nicht?

    gruß
    melanie

  • Hallo Melanie!

    Für mich ist etwas mitteilen weil ich Schmerzen habe nicht mit Jammern gleichzusetzen.

    Etwas mitteilen ist für mich sachlich zu bleiben was ich unter jammern verstehe schrieb ich ja schon.

    Ich kann auch sachlich bleiben wenn ich Schmerzen habe. Vielleicht ein Beispiel dazu zwar etwas überspitzt aber nur um mich deutlich auszudrücken.

    Ich sage beim Arzt:" Frau Doktor mein Ischiasnerv ist sehr gereizt, es strahlt bis in die Ferse aus können Sie mir etwas spritzen?"

    Das ist für mich eine Mitteiliung.

    Oder ich sage:" Mir geht es ja schlecht ich halte es kaum noch aus, was soll das nur werden mit diesen ewigen Schmerzen, mein Leben ist so sinnlos. So schlecht wie mir geht es bestimmt keinem auf dieser Welt nur ich bin so ein armes Schwein und überhaupt das Wetter ist auch wieder so schlecht und mein Mann war so böse zu mir und hat gar kein Verständnis für mich und meine schwere Erkrankung."

    Das wäre für mich jammern weil es ein Zustand ist durch den ich durch muss ob ich jetzt jammere oder nicht.

    Gleichwohl gestehe ich anderen zu das zu tun was ich als jammern empfinde es ist bloss nicht meins und ich blocke in dem Moment.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • liebe speranza,

    nun die situation wie du sie beschreibst kenn ich auch. mein sohnemann kommt oft mit wehwehchens und jammert den ganzen tag. dann nehm ich das kerlchen in den arm und hör ihm zu, was er denn sonnst so auf dem herzen hat. meisst ists dann was anderes was ihn beschäftigt hat.

    mir ist klar bei kindern ist das auch anderest, da kümmer ich mir gern drum. bei erwachsenen gehts mir auch so, das ich denke mann eh was jammert die da wieder rum. doch hinter dem ganzen denk ich mir steckt so viel mehr.vielleicht hilfts wirklich nur mal kurz die aufmerksamkeit zu bekommen oder ein kurzes drücken und bestätigen du bist schon ok?

    da kommt dann wiederum meins in die geschichte mit rein. wie weit kann das gehen? wie gut tut mir das? wo ist meine grenze?

    gruß
    melanie

  • Hallo Melanie!

    Zitat

    doch hinter dem ganzen denk ich mir steckt so viel mehr.

    Das würde ich auch annehmen aber ich weiss es ja nicht. Beruflich versuche ich dann schon vorsichtig hinter die Fassade zu schauen und zuzuhören das geht aber nur wenn sie bereit ist darüber zu reden.

    Ich würde dieser Person auch nicht ins Gesicht sagen dass sie nicht so jammern soll sondern ihr vielleicht Ablenkung anbieten.

    Wenn ich mir aber jetzt den Kopf zerbrechen würde was denn jetzt sein könnte was diese Person bewegen könnte sich so zu verhalten mache ich ihr Problem zu meinem eigenen und mein Helfersyndrom lässt grüssen.

    Privat bin ich da etwas anders da ertrage ich das ewige Jammern anderer Leute eher schlecht und distanziere mich ziemlich schnell. Es tut mir nicht gut und ich bin nicht die Klagemauer für jedermann.

    Die einzige Ausnahme waren meine Kinder die können sich einfach oft nicht anders ausdrücken wenn sie noch klein sind.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • liebe speranza,

    Zitat

    Wenn ich mir aber jetzt den Kopf zerbrechen würde was denn jetzt sein könnte was diese Person bewegen könnte sich so zu verhalten mache ich ihr Problem zu meinem eigenen und mein Helfersyndrom lässt grüssen.

    das stimmt das hab ich auch schon erkannt für mich. das ist ein eher abwarten, das der andere sich öffnet und wenn nicht dann sein lassen.

    beruflich sieht es eher aus, das ich da eben etwas sensibler rangehen muss, wei die bewohner oft nicht in der lage sind mitzuteilen was ihnen fehlt. da sind sie vergleichbar mit kindern.

    privat muss ich sagen, die "klagemauer" bei mir ist inzwischen vollkommen eingerissen. ich habe privat keine lust darauf menschen die mich nur mit ihrem leid, so wie du es beschreibst, auf dauer zu belasten ( ich hatte mal so eine freundin bei der bin ich fast wahnsinnig geworden, die gehört inzwischen nicht mehr zu meinem leben).

    kurzfristiges zuhören, mal drücken ja aber auch hier nach gewisser zeit und dem erkennen meinerseits der andere tut nichts an seiner situation werd ich mich da nicht weiter anbieten.das ist inzwischen selbst bei mir so, das ich das so als unangenehm empfinde.

    ich sehe für mich es gibt unterschiedliche formen des jammerns und wehklagens. es tut gut kurzfristig sein leid zu klagen. dauerndes immer wieder kehrendes jammern lässt allerdings irgendwann jeden anderen dazu bringen sich um zu drehen und zu gehen.

    die absicht dahinter kann eine wirkliche tragödie sein oder aber lediglich ein auf sich aufmerksam machen.

    so ich mach mich vom "acker" danke für die rege beteidigung hier bei einem ich finde sehr interessanten thema.

    gruß
    melanie

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