Hallo sigismunde,
willkommen im Forum! Habe Deinen Beitrag schon vorher gelesen, komme aber erst jetzt dazu, Dir zu antworten.
Deine Situation kann ich sehr gut nachempfinden, da es mir ähnlich geht. Mit alkoholkrankem Mann, Kleinkind und Vollzeitjob fühle ich mich auch manchmal sehr überlastet. Ich bin faktisch alleinerziehend.
Am meisten leid tut mir die Situation für unseren kleinen Sohn, der öfters meine schlechte Laune und unsere Diskussionen mitbekommt. Bei uns zu Hause wird nicht getrunken, aber oft liegt mein Mann im Bett, da die Trinkerei seine ohnehin fehlende Motivation noch verstärkt.
Die Psychotherapeutin meines Mannes sagt mir auch immer, dass ich Geduld haben solle, mein Mann wolle ja seine Familie nicht verlieren, aber er brauche Zeit. Leider warte ich schon lange darauf, dass er sich ändert, aber bis jetzt ist noch nicht viel passiert. Er merkt selbst (und sagt es auch), dass es sich ohne Alkohol viel besser anfühlt, aber wenn er schlecht drauf ist (er leidet auch an Depressionen), sind alle guten Vorsätze wieder vergessen.
Damit es mir besser geht, mache ich für meinen Mann nichts mehr, wenn er trinkt, weder Wäsche waschen, noch Kochen etc. Ich nehme in erster Linie Rücksicht auf unser Kind und auf mich selbst und nicht (mehr) auf ihn. Wenn er aufhören will, da er seine Familie behalten will, wird er auch alles dafür tun, damit dies klappt. Ich habe jedenfalls nicht mehr den Nerv, noch besondere Rücksicht auf ihn zu nehmen.
Liebe Grüße
laywer