Beiträge von lawyer

    Liebe Ette,

    ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass er so schnell wie möglich einen Therapieplatz bekommt! Wenn ich mich zurückerinnere - ich habe, nachdem mein Mann seine Zusage für eine Langzeittherapie erhalten hatte, die Wochen, die Tage und am Schluss die Stunden gezählt, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe mit ihm (er hat aber auch bis zum Abend vor der Therapie getrunken. Eine Entgiftung hatte er nicht). Leider war auch er nicht überzeugt, deshalb war der Erfolg nur von kurzer Dauer.

    Ich wünsche Dir, dass Du in der Zeit, in der Dein Mann weg ist, viel Kraft tanken kannst. Lass es Dir richtig gut gehen und genieße diese Zeit so gut es geht!

    Liebe Grüße
    lawyer

    Hallo lütte,

    ob etwas "schlimm" ist oder nicht, ist immer relativ. Entscheidend ist aber allein, wie es Dir mit dem Trinkverhalten Deines Mannes geht. Wenn Du damit "Bauchschmherzen" hast, dann ist es für Dich schlimm. Natürlich gibt es viel schlimmere Fälle, aber das sollte doch für Dich keine Rolle spielen!

    Mein Mann geht auch arbeiten, trinkt "nur" Bier, ist nicht gewalttätig, trinkt nicht zu Hause, uriniert nicht in die Ecke usw., aber es stört mich trotzdem sehr!

    Ein "Luxusproblem" ist es keineswegs!

    Und solange nicht die nötige Einsicht da ist, wird sich auch nichts ändern - ganz im Gegenteil - es wird allmählich schlimmer.

    Wünsche Dir alles Gute!

    LG
    lawyer

    Hallo liebe Blumenwiese,

    schön, wieder von Dir zu lesen. Dass er nicht mehr trinkt, ist natürlich positiv, auch wenn die Umstände, die dazu geführt haben, nicht schön waren. Aus Deinem Beitrag geht hervor, dass Du Dir gar nicht mehr so sicher bist, ob Du weiterhin mit ihm eine glückliche Beziehung führen kannst, obwohl er jetzt trocken ist. Diese Zweifel habe ich auch manchmal. Ich gehöre auch nicht zu denen die sagen:"Wenn der Alkohol nicht wäre, dann wäre alles super". Mein Mann ist zwar nicht trocken, aber er hat öfters Trinkpausen und in dieser Zeit merke ich, dass auch er antriebslos ist und zu nichts Lust hat. Das zieht mich auch manchmal ziemlich runter.

    Ich finde es beachtenswert, dass er Dir gegenüber so ehrlich ist, auch wenn es für Dich hart ist, Dir das anzuhören.

    Lass Dir einfach die Zeit, die Du brauchst. Niemand drängt Dich, sofort eine Entscheidung zu treffen, ob Du weiterhin mit ihm zusammen bleiben willst.

    Alles Gute wünsche ich Dir!

    Julia

    Hallo sigismunde,

    willkommen im Forum! Habe Deinen Beitrag schon vorher gelesen, komme aber erst jetzt dazu, Dir zu antworten.

    Deine Situation kann ich sehr gut nachempfinden, da es mir ähnlich geht. Mit alkoholkrankem Mann, Kleinkind und Vollzeitjob fühle ich mich auch manchmal sehr überlastet. Ich bin faktisch alleinerziehend.

    Am meisten leid tut mir die Situation für unseren kleinen Sohn, der öfters meine schlechte Laune und unsere Diskussionen mitbekommt. Bei uns zu Hause wird nicht getrunken, aber oft liegt mein Mann im Bett, da die Trinkerei seine ohnehin fehlende Motivation noch verstärkt.

    Die Psychotherapeutin meines Mannes sagt mir auch immer, dass ich Geduld haben solle, mein Mann wolle ja seine Familie nicht verlieren, aber er brauche Zeit. Leider warte ich schon lange darauf, dass er sich ändert, aber bis jetzt ist noch nicht viel passiert. Er merkt selbst (und sagt es auch), dass es sich ohne Alkohol viel besser anfühlt, aber wenn er schlecht drauf ist (er leidet auch an Depressionen), sind alle guten Vorsätze wieder vergessen.

    Damit es mir besser geht, mache ich für meinen Mann nichts mehr, wenn er trinkt, weder Wäsche waschen, noch Kochen etc. Ich nehme in erster Linie Rücksicht auf unser Kind und auf mich selbst und nicht (mehr) auf ihn. Wenn er aufhören will, da er seine Familie behalten will, wird er auch alles dafür tun, damit dies klappt. Ich habe jedenfalls nicht mehr den Nerv, noch besondere Rücksicht auf ihn zu nehmen.

    Liebe Grüße
    laywer

    Hallo arwen,

    wie ich das aushalte? Ich habe mich auch noch nicht getrennt, wahrscheinlich deshalb nicht, weil ich immer noch Hoffnung habe, dass er "vernünftig" wird. Mein Mann trinkt sehr oft nichts, aber er geht trotzdem früh ins Bett, weil er depressiv ist. Auch wir schlafen getrennt, wenn er getrunken hat. Mir ist nie langweilig, wenn er schon im Bett ist, aber schön ist so etwas auf Dauer nicht. Um den Haushalt und um unser Kleinkind kümmere ich mich so gut wie allein und Vollzeit arbeiten gehe ich auch. Deine Wut kann ich sehr gut nachvollziehen, die habe ich auch manchmal! Ich mache schon viele Dinge, die mir Spaß machen, aber ich denke nicht, dass ich so auf Dauer mit ihm zusammenbleiben will und kann.

    Super, dass Du Sport machst, das tut Dir bestimmt gut und bringt Dich auf andere Gedanken!

    LG
    lawyer

    Hallo Kathy,

    ich finde es toll, dass Du schon so früh "aufgewacht" bist und jetzt nach dem richtigen Weg für Dich suchst. Dass Du manchmal noch hin-und hergerissen bist, ist doch ganz normal.

    Es ist meiner Meinung nach egal, ob das Trinkverhalten Deines Freundes noch normal oder schon Sucht ist. Entscheidend ist allein, dass es Dich als seine Partnerin stört. Ein Gesunder, der seine Partnerin liebt, würde sich das jedenfalls zu Herzen nehmen und mit dem Trinken aufhören.

    Wünsche Dir alles Gute!

    LG
    lawyer

    Hallo Georgina,

    Du fragtest am Anfang Deines Threads, wie es uns so geht. Gerne kann ich Dir von mir berichten:

    Ich habe mich auch noch nicht von meinem Mann getrennt, aber weder kaufe ich ihm Alkohol noch gebe ich ihm Geld dafür. Ich koche nicht für ihn mit und wasche nicht seine Wäsche, wenn er trinkt und erledige nicht seinen Papierkram etc. Er muss in einem anderen Zimmer schlafen, wenn er getrunken hat. Unser Zuhause muss alkoholfrei sein, er darf dort nicht trinken. Ich unternehme viele Dinge auch ohne ihn. Aber das mit dem Konsequentsein fällt mir auch in mancher Hinsicht sehr schwer, vor allem wenn es um die Realisierung einer "angedrohten" Trennung geht. Was das angeht, muss ich auch noch an mir arbeiten, denn auf Dauer will ich nicht so leben.

    LG
    lawyer

    Hallo Frau,

    erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Deinen eigenen vier Wänden! Jetzt sind die Tage, die Du noch mit ihm unter einem Dach verbringen musst, gezählt. :D

    Er will Dir eins auswischen, weil Du jetzt Deinen eigenen Weg gehst. Dieser Psychoterror ist eine große Belastung, bestätigt Dir aber auch, dass Du auf dem richtigen Weg bist. Positiv ist nur, dass Dir die Trennung von ihm sicher leichter fällt, wenn er sich so unmöglich benimmt.

    Liebe Grüße und weiterhin alles Gute,
    lawyer

    Hallo Georgina,

    in einem Punkt kannst Du Dir sicher sein: wenn alles so weitergeht wie bisher und Du ihm den Alkohol besorgst etc. wird sich nie etwas ändern! Es gibt dann nämlich keinen Grund für ihn, etwas an seinem Leben zu ändern. Er bekommt seinen Alkohol, Du bist immer da, wenn er Dich ruft, es läuft eben alles so, dass er weiter seine Sucht leben kann.

    Wie Speranza schon schreibt, wird er erst einen Grund haben etwas zu ändern, wenn er seinen Tiefpunkt erreicht hat, wenn also sein Leidensdruck stärker ist als seine Sucht.

    Ich weiß, dass es leicht gesagt ist, aber für Dich wäre es meiner Meinung nach das Beste, Dich abzugrenzen und ihm gegenüber konsequent zu sein. Du leidest doch selber schon sehr an der jetzigen Situation und wenn Du Dich weiter so verhältst wie bisher dann und seine Sauferei unterstützt wird alles noch schlimmer, er wird noch weiter abrutschen und Du wirst auch kaputt gehen.

    Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!

    LG
    lawyer

    Hallo soeckchen,

    willkommen im Forum!

    Meines Wissens bekommt ein Arbeitnehmer, der länger als sechs Wochen am Stück krank ist, keine Entgeltfortzahlung mehr, sondern nur noch Krankengeld. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um dieselbe oder um eine "neue" Krankheit handelt.

    Wenn Dein Mann eine Reha macht, die die DRV bewilligt hat, dann zahlt die DRV Übergangsgeld und zwar ab Beginn der Reha-Maßnahme. So war das bei meinem Mann, als er drei Monate in Langzeittherapie war. Sollte es sich um eine Maßnahme handeln, für die die Krankenkasse (und nicht die DRV) die Kosten trägt, dann bekommt Dein Mann Krankengeld (ab dem Tag, an dem der Anspruch auf Gehaltsfortzahlung endet).

    Als Mutter in Elternzeit müsste Dir doch Elterngeld zustehen?

    Liebe Grüße und viel Kraft,
    lawyer

    Hallo ette,

    Deine Ausgangsposition ist schon schwieriger als bei mir mit Kleinkind. Große Kinder - große Sorgen.

    Geben Dir Deine Kinder das Gefühl, dass sie Dich zur Zeit besonders brauchen oder ist es Dein Gefühl, dass Du Dich kümmern musst?

    Gibt es vielleicht Oma und/oder Opa, die auf Deine Kinder "aufpassen" könnten, wenn Du weg bist?

    Ich denke, Deine Kinder haben auch etwas davon, wenn Du erholt und gestärkt aus Deinem Urlaub zurückkehrst.

    LG
    lawyer

    Hallo ette63,

    in solch einer Situation ist es besonders wichtig, dass Du etwas für Dich tust! Deine Kinder sind nicht mehr klein und Dein Mann ist für sich selbst verantwortlich, so dass Du kein schlechtes Gewissen zu haben brauchst. Deine Kinder haben auch bestimmt Verständnis dafür, dass ihre Mutter eine kurze "Auszeit" braucht.

    Ich kann Dein Gefühl schon verstehen - das habe ich auch hin und wieder aber wenn ich meinen Verstand einschalte, sind meine Bedenken schon wieder ausgeräumt. Warum sollte ich denn nicht in den Urlaub fahren? Er macht mit seiner Trinkerei alles kaputt, warum sollte ich denn auf ihn Rücksicht nehmen? Fahre jetzt im April zum zweiten Mal alleine mit unserem kleinen Kind in den Urlaub, auch für Sommer habe ich schon einen Urlaub gebucht ohne Rücksicht darauf, ob mein Mann dann überhaupt Urlaub bekommt in dieser Zeit. Wenn er trocken ist und Urlaub hat, kann er mit, ansonsten fahren unser Kind und ich allein.

    Ich habe schon so viel Rücksicht auf ihn genommen, jetzt denke ich an mich und an unser Kind!

    Ich kann Dich nur ermutigen, allein Urlaub zu machen!

    Liebe Grüße und viel Kraft,
    lawyer

    Hallo Klarheit,

    es spielt meiner Meinung nach keine Rolle, ob er als Alkoholiker einzustufen ist oder nicht. Entscheidend ist doch, dass Du mit seinem Trinkverhalten nicht klar kommst und so nicht weiterleben willst.

    Alles Gute!

    LG
    lawyer

    Hallo,

    dass Du wieder beginnst zu hoffen, kann ich sehr gut nachvollziehen. So ist das bei mir auch, wenn er mal ein paar Tage oder länger nichts trinkt und das kommt sehr oft vor. Leider bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass sich langfristig nichts ändern wird, solange nicht die nötige Einsicht da ist.

    FRÜHLING schreibt

    Zitat

    von den schönen momenten kann man die kraft speichern für die nicht so schönen, so seh ich das. egal, wie es weitergeht, du hast was schönes auf dem konto!

    Aber was ist das auf die Dauer für ein Leben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man damit glücklich sein kann, aber wie gesagt, das muss jeder für sich entscheiden.

    LG
    lawyer

    Liebe Aurora,

    was für ein Schock - ich bin sprachlos.

    Wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute und viel, viel Kraft für die nächste Zeit!

    Mein tiefstes Mitgefühl & liebe Grüße
    Julia

    Hallo Frau,

    ich finde es toll, wie Du die Sache durchziehst! Dass Dir die Trinkpausen deines Mannes das Loslassen erschweren und dass Du Dir Gedanken darüber machst, wie es ihm nach der Trennung geht, kann ich gut nachvollziehen. Mir geht es genauso. Aber wie Sperenza, Matthias und Aurora schon schreiben, liegt es nicht in Deiner Hand, was aus ihm wird. Das ist allein seine Entscheidung und seine Verantwortung. Du bist nur für Dich und für Dein Kind verantwortlich und dieser Verantwortung kommst Du nach. Weiterhin alles Gute!

    LG
    laywer

    Liebe Schmetterlingsfee,

    ich selbst bin auch schon mehrmals in einer Suchtberatungsstelle gewesen, um mich als Angehörige beraten zu lassen. Das war noch zu einer Zeit, als ich noch gehofft hatte, dass ich meinen Mann ändern ("trockenlegen") kann. Der Suchtberater hat mir gute Ratschläge erteilt, was ich für mich tun kann und durch ihn habe ich auch einiges darüber erfahren, wie Alkoholiker "ticken". Außerdem tat es gut, mit jemanden zu reden.

    Als der Suchtberater mir dann einmal klipp und klar sagte, dass mein Mann nie aufhören wird zu trinken, so lange er selbst nicht trocken werden will, und er nichts weiter für mich tun könne, war das für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Aber er hatte recht. Seitdem habe ich keine SBS mehr aufgesucht. Was ich für mich tun kann, hatte der Suchtberater ja schon zuvor gesagt.

    Mir persönlich bringt der Austausch mit anderen Angehörigen mehr, aus diesem Grund bin ich hier im Forum. Das hat mich schon sehr viel weiter gebracht.

    LG
    Julia