immer Trennung....?

  • Liebe Taro,

    herzlichen Dank für deine Antwort.

    Unsere Denkweisen und vielleicht auch Lebenserfahrungen scheinen sich zu ähneln.
    Du sprichst mir bei all deinen Einträgen/Antworten oft aus der Seele.
    Durch was du dich gerade durchkämpfst, Respekt und Anerkennung. Es mit Sicherheit ein langer und harter Weg, und er wird dich noch ein Stückchen egoistischer machen. Steh dazu, gesunder Egoismus ist ein Lebenserhaltungstrieb, den braucht jeder Mensch.

    Auch gesunder Egoismus in der Partnerschaft.

    Das schließt aber nicht aus: Eine Partnerschaft ist nur möglich, wenn durch die Gemeinsamkeiten, die einen verbinden, auch die Bereitschaft da ist, dem anderen zu helfen.

    Aber, das weiß ich, es hat seine Grenzen!

    Hilfe kann man nur geben, wenn der andere es will.
    Hilfe kann man nur geben, zu der man selbst bereit und fähig ist.
    Hilfe kann man nur geben, wenn man selbst nicht darunter leidet.
    Hilfe kann man nur geben, wenn der Helfende nicht zum Opfer des anderen wird.
    Hilfe soll man nur geben, wenn man nicht Opfer seiner selbst wird.

    Getrennt von einander muss jeder seinen Weg gehen. Und wenn diese Erkenntnis beide leben können, sich jeder für sich weiter entwickeln kann und weiterhin eine Gemeinsamkeit besteht, auch wenn sie sich vielleicht verändert hat, dann hat man auch gemeinsam wieder eine Chance.

    Bestand hat nur Veränderung!

    Ich habe mich vor Jahren aus einer 20-jährigen Ehe gelöst. Das war der schwierigste Weg meines Lebens. Dort war ich der klassische Co-Abhängige./Süchtige. (Hatte nichts mit Alk zu tun). Die Trennung hätte schon lange, lange zuvor sein müssen. Und ich bin immer noch am Lernen meine Grenzen auszulotsen, um mit meinem jetzigen Mann vielleicht weiter leben zu können oder mich zu trennen. Heute weiß ich (hoffe ich), wann die Grenze erreicht ist.

    Um alle Grenzen abzubauen, die einen gerne wieder in das Co ziehen, das ist ein schwieriger Lernprozess, der nie aufhört. So ist man doch als Co, gerade wir Frauen, familiär wie gesellschaftlich erzogen worden. Daher immer diese Auf und Ab's. Aber jedes "Ab" bringt auch wieder einen Schritt nach vorne, so wie du geschrieben hast. Und du hast vollkommen recht, wenn ich merke, dass ich es nicht schaffe, werde ich mir prof. Hilfe holen. Wo der Weg dann auch immer hinführt.

    Ich wünsche dir weiterhin ganz viiiiiiel Egoismus ...grins...

    Liebe Grüße
    .. wir lesen von einander... :lol:

  • Hallo Papi,
    Zitat:
    "Ich glaube einfach, dass es im Zusammenspiel Alkoholiker und Co-Abhängiger kein "gemeinsam" gibt. Jeder für sich muss seinen Weg finden."
    Da gebe ich dir absolut Recht. "Gemeinsam" gibt es da icht. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen und selbst sehen, wie und was er verändern will und kann. Das sehe ich genau wie du.
    Zitat:
    "Machen sich beide jeweils auf ihren Weg und stellen dann fest, dass es immer noch viele Berührungspunkte gibt, dann ist auch eine gemeinsame Zukunft möglich."
    Möglich ist das, ja. Mittlerweile denke ich wirklich, dass es von den jeweiligen Menschen abhängt, wie sie sich mit sich und der ganz persönlichen Geschichte auseinander setzen wollen. Ich bin auch nicht die hoffnungslose Optimistin, ganz bestimmt nicht. Ich sehe nur in meinem Fall den Hauch einer kleinen Möglichkeit... Mal sehen. Wenn am Ende oder wann auch immer die Trennung dann doch stehen sollt, gut...dann wäre es so. Soweit erstmal meine Gedanken.
    Zitat:
    "Dir muss es gelingen, innerlich Abstand zu Deinem Alki und zur Sucht zu bekommen. Das ist ein Prozess. Und auf dem Weg kommen Zweifel und man kippt wieder um. Ärgert sich. Macht sich erneut auf den Weg. usw.
    Mir hat der räumliche Abstand einfach geholfen, meinen innerlichen herzustellen."
    Um den nötigen Abstand zu bekommen, den ich auch als wichtig ansehe, arbeite ich angestrengt in meiner Therapie. Das tut manches Mal oder sagen wir mal sehr oft sehr weh, aber wem erzähle ich das...
    Ich bin mir ziemlich sicher, was mir wichtig ist, was ich will bzw. nicht will. Das kann ich klar sagen...auch meinem Mann gegenüber und DAS ist der größte Schritt, den ich in meiner Entwicklung gemacht habe.
    Hab vielen Dank für deine offenen Worte.
    Taro

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