Beiträge von siddy

    Hallo renateo,

    Ohne den alten hasen hätte sich mein leben noch lange in einer sackgasse bewegt. Ohne den beiträgen der alten hasen wäre das forum für mich persönlich bei weitem nicht so lehrreich gewesen. Nur dadurch konnte ich erkennen, dass es lösungen gibt für meinen weg.

    Kein runden drehen, dieser ausdruck gefällt mir persönlich nicht.

    Veränderungen im leben brauchen zeit. Jeder seine individuelle zeit.


    Siddy

    Hallo speranza'
    Du sprichst mir aus der seele. So geht es mir ähnlich mit den fädchen, aber auch' ich muss gestehen, ich kann mich im moment definitiv nicht von meinem xy trennen.
    Keine gründe einer co-abhängigkeit...

    Was sollte ich schreiben?

    Andere teilnehmer damit langweilen?

    selbstgespräche will ich auch nicht führen.

    Und solange ich signalisiere, dass ich mich nicht trenne, entsteht auch kaum ein dialog.......


    Viele grüsse
    Siddy

    Hallo Karl,

    dein jetziges Leben hat durchaus einige Paralellen zu meinem Leben. Auch ich habe eine Firma und bin bei vielen bekannt.
    Sicher Trennung ist auf Dauer der richtige Weg, wenn deine Partnerin gänzlich uneinsichtig bleibt. Sie geht im Moment ihren Weg alleine.

    Doch für dich kannst du vieles tun. Ich dachte lange, ich kann mir keine Hilfe holen. Wo? Bei wem? (ohne dass mein Partner dass mitbekommt, ohne dass mich jemand erkennt, wenn ich in eine XY-Beratungsstelle gehe, ohne dass das "Jugendamt" vor der Tür steht) viele, viele Ängste die doch unbegründet waren. Es war ein langer Weg bis man überhaupt erkennt, man kann sich Hilfe holen.

    Mittlerweile begleitet mich eine Therapeutin in einer xy-Beratungsstelle (nicht in meiner Wohn-Stadt).
    Alles ist anonym, es gibt keinerlei Schriftverkehr, der bei uns im Haus landen würde, keinerlei Telefonate, keine Meldung an die Krankenkasse und was ich alles für Bedenken hatte...... Die Beratungsstunden sind bei mir kostenlos. Ich habe soviel Hilfe erhalten und zu mir gefunden. Diese Begleitung hat sehr viele Ängste von mir genommen. Firma, Kind, dieser ständige Gedankenkreisel um den Partner/Alkohol. Ich habe eine Hilfe.

    Finanziell wie geschäftlich bin ich dabei mich abzusichern, mit meinem Kind rede ich offen soweit es in ihrem Alter möglich ist. Mittlerweile erzähle ich das xy-Problem auch meinem engsten Freundeskreis. Ich brauche Zeit und die nehme ich mir jetzt. Die Zeit braucht auch mein Kind. Solange sie vom mir die "Wahrheit" hört, dass sie nicht schuld ist an den Launen des Papas, dass sie für nichts die Schuld trägt, hat sie Halt und Sicherheit. Sie weiß er ist süchtig nach Alk. Sie weiß, das diese Sucht einen Menschen verändert. Sie weiß, dass er unter Alk anders ist als ohne. (Mein xy ist allerdings nie ausfallend oder bösartig uns gegenüber).

    Ich bereite überdacht meinen Rückzug vor. Warum soll ich mich ins Chaos stürzen, wenn "er" ein Problem hat?

    Und das Verhältnis zu meinem Partner hat sich entspannt. Ich dulde keinen Alkohol im Beisein von mir und meiner Tochter. Er kann Nachts trinken.. Es ist mir gelungen, dass mir sein Problem mittlerweile weitgehenst egal ist. Ich habe soviel zu tun, mir meine Zukunft aufzubauen, dass "er" unwichtig geworden ist. Er trinkt weiter, keine Frage, aber er merkt, etwas stimmt nicht. Ob er sein Problem für sich löst, ist mir heute fast egal. Ich werde mich trennen, aber ich will diesen Abgang mit Absicherung und emotionaler Freiheit.


    Siddy

    Hallo Renate,

    du hast bei Karl65 im letzten Eintrag von dir "deine Geschichte" so ergreifend beschrieben, ich war sehr berührt.

    So und ähnlich läuft es doch bei vielen von uns ab. Wir hoffen, wir helfen, wir sind im Zwiespalt zwischen Schuldgefühle und Wut. Meine Geschichte (er) ist ganz anders gelagert und doch ähnelt sie sehr deiner. Die Stufen bis zur Selbsterkenntnis dauern oft sehr lange. Bis man die Situation erkennt, sich Hilfe holen will, aber nicht weiß wo, sich nicht einmal getraut Hilfe zu holen. Täuscht man sich vielleicht doch? Schuldgefühle, ist die Beziehung schlecht, weil sie am Ende ist, trinkt der Partner, weil man selbst nicht mehr die Kraft hat, eine schöne Partnerschaft zu pflegen, ist es der Alkohol, der die Partnerschaft massiv stört? Fragen über Fragen, die einem keiner beantworten kann. Der einzige Weg sich Hilfe holen. Und dann wird vieles klar......

    Der Alkohol ist es nie alleine für den Alkoholiker (Partner), wie du beschreibst, es liegt immer ein psychisches Problem noch mit dahinter. Und man lebt oder muss es zwangsweise mitleben. Und sich da abzutrennen braucht Zeit. Ein langer Weg, der Zeit und Erlebnisse braucht, um zu sich zu kommen. Auch zu verstehen, wo man selbst steht, was man will, wie es weitergehen soll.

    Danke Renate.

    Wirklich gut kaleu,

    'Und für mich selbst war und ist nichts mehr Co möglichst regelkonformes Verhalten, Schubaldendenken und vor allem - das festklammern an Süchten. Auch an der Eigenen.

    Die Eingangesfrage war, ob man dieses verhalten hinter sich lassen kann, grundsätzlich. Und ich meine Ja. Allerdings eben nur wenn man aufhört sich irgendwie daran zu klammern.

    Das einzige was mir wirklich geholfen hat, war radikale Selbstakzeptanz. Und mir einzugestehen, daß ich Fehler machen werde. Immer. Mein Leben lang. Und das das verdammt gut und richtig ist.

    Ich hab mich mein Leben lang nach irgendwelchen vermeintlichen gesellschaftlichen Richtlinien gerichtet, was letzten Endes die Ursache von allem war - Selbstverleugnung um dazuzugehören. Irgendwie passend zu sein.

    Erst als ich radikal damit aufgehört habe, konnte ich auch die Co-Abhängigkeit hinter mir lassen.

    Mich erinnert's Einkaufen heute jedenfalls nicht mehr an's Saufen. Dafür bin ich viel zu beschäftigt mit Dingen die mir gut tun um ängstlich am Bierregal vorbeizuschleichen.

    Prima wenn man 'ne anerkannte Krankheit hat. Da hat man doch gleich schonmal Anerkennung. Nach DSM V hab ich ja heute auch 'ne anerkannte Depression wenn ich länger als 2 Wochen nach dem Tod eines Familienmitglieds noch traurig bin. Auch schick. Krankheitsgewinn ist immer ein pima Versteck. Ich bin dann lieber doch einfach nur traurig. Ist zwar nicht anerkannt, dafür ehrlich.'


    Danke, fuer mich persönlich, ein super guter eintrag. Denke genauso.

    Hallo Grazia,

    es ist schon verrückt die Psyche, ich habe wenig Ehrgeiz, bin in vielen Dingen in meinem Leben schlichtweg zu faul gewesen, aber habe einen starken Willen. Bin immer schon selbständig, eigenständig, stur, ach was man mir nicht so alles nachsagt. Aber mit der intensiven und wie du sagst bildlichen Vorstellung und auch Vorstellungskraft was könnte ich wie lösen, auch wenn nötig ohne viel Ehrgeiz an den Tag zu legen, habe ich es mit meinem Willen immer wieder geschafft.

    Und das lasse ich mir von nichts und niemanden wegnehmen. Daran beißt sich auch mein XA noch die Zähne aus ...grins...

    Dein letzter Satz ist genial, da hast du für mich etwas in Worte gefaßt, was ich von nun an noch mehr an mir verwenden kann.

    Super

    LG

    nikada

    Hallo Grazia,

    ja ich kenne das wie du. Ich habe und hatte immer schon in meinem Leben mit meiner Vorstellungskraft einen Weg oder ein Ziel gefunden.
    Ich habe immer eine genaue Vorstellung was ich will. Ob es gelingt, ist etwas anderes. Aber die Vorstellungskraft ist da.

    Sie gibt mir immer einen Lebensinhalt, ein Ziel.

    Liebe Grüße
    Nikada

    Hallo Natalie,

    immer kleine Schritte, du machst es wirklich gut. Ich wäre froh gewesen, wenn ich in deinem Alter schon so weit gewesen wäre. Mach weiter so! Entweder sie merken die Veränderung deinerseits und gehen auf dich zu oder du musst akzeptieren, dass sie sich nie ändern werden. Ähnlich wie bei unserem A-Thema.

    Sich von den Eltern zu trennen war für mich viel schwieriger als von meinem Exmann. Sie sind ein Stück von einem selbst. Aber auch sie dürfen gewisse Grenzen niemals überschreiten.

    Erst als ich wirklich die Hilfe meiner Eltern brauchte (ich war in existenzieller Not).Liebe, Unterstützung, Trost wie auch finanzielle Hilfe (sie haben viel Geld), habe ich in aller Deutlichkeit ihr wahres Denken gesehen, mir anhören müssen wie lieblos und kalt sie eigentlich sind. Sie haben mir mit nichts geholfen. Hatten mich wieder wie zur Kinderzeit alleine gelassen. Und ich Idiot bin immer wieder an diese Mauer zum Betteln gerannt. Gebettelt nach Liebe. Sie haben bis heute nicht verstanden, was ich eigentlich will.

    War immer ein liebes Kind, hatte ihnen nie Sorgen gemacht. Das war der Fehler.

    Die Hilfe, die sie mir letztendlich anboten, sah so aus: Schulterklopfen und die Worte: " Ruf an, wenn du jemanden brauchst zum Reden, ich bin ja auch immer so alleine (meine Mutter), wohnen kannst du bei uns leider nicht, wir haben ja kein Zimmer mehr frei und die Mietwohnungen sind belegt"...

    Nur soviel dazu. Damit fiel entgültig das Fallbeil.
    Es war für mich ein langer, bitterer Weg, aber er hat sich gelohnt. Heute bin ich frei, nicht mehr in dem krankmachenden Netzwerk. Sie wollten nur nehmen, aber niemals geben. Alles nur Egoismus und Lüge.
    Dafür bin ich mir endlich zu schade.

    Ich wünsche dir einen guten Weg wie er auch immer verläuft mit deinen Eltern. Mut und Kraft!

    Liebe Grüße

    nikada

    Hallo,

    ein ganz tolles Thema Grazia.

    Die Vorstellungskraft war die Kraft die bei mir noch übrig geblieben ist, trotz aller Widrigkeiten. Ich hatte mir vorgestellt, so willst du jetzt nicht mehr leben. Wie dann? Und es kamen Wünsche, Ideen, Gedanken. Und die realistischen Wünsche haben sich in eine enorme Vorstellungskraft umgewandelt. Es wurde daraus ein Ziel. Und das verfolge ich jetzt, ob ich mal links oder rechts ausweichen muss, aber ich bleibe auf meiner Zielgeraden. Ohne Vorstellungskraft wäre das nie möglich gewesen.

    Super Grazia.

    Nikada

    Hallo Carpenter,

    du sprichtst in meinen Augen genau ein generelles Problem in Partnerschaften an, das "Verbiegen" des Partners und "Verbiegen/Anpassen" wollen von sich selbst. Ich habe in meinen Ehejahren mit meinem Ex-YX nach wenigen Ehejahren gefühlt, dass ich nicht so sein will, wie er es sich vorgestellt hat. Erziehungsversuche, emtionale Erpressungen, Liebensentzug, die ganze Palette. Ich habe immer wieder rebelliert, innerlich wie natürlich viele Konfrontationen, da ich am meisten darunter gelitten habe, dass ich Verbogen werden sollte. Bewußt wurde mir das erst nach der Scheidung, dass das einer der Gründe war, dass ich mich in der Partnerschaft nicht mehr wohl gefühlt habe, Abneigung sogar Hass immer größer wurden. Bis zum vollständigen Erlöschen der "Liebe".

    Ich habe verstanden. Das war die Basis für mich mit einer neuen Beziehung, keiner versucht den anderen für seine Zwecke zu verbiegen. Manchen Zwängen unterliegt man, die muss man dann auch in einer Partnerschaft akzeptieren, aber sein eigenes Leben muss man behalten.

    Mein XY-Alkoholiker kam ins Leben. Wir haben uns stundenlang über das "Erziehen" unterhalten. Er sah es genauso, hatte er ja auch in seinen Beziehungen vor mir das gleiche Problem. Leider wurde sein Alkoholproblem durch den Beruf wieder ausgelöst, immer schlimmer, das hat sämtlich Vorsätze vernichtet.

    Das ließ ich mir nicht mehr gefallen, Streitereien ohne Ende. Plötzlich waren Erziehungsversuche seinerseits sehr massiv, ja zwanghaft, um sein Problem unter den Tisch zu kehren. Damit er zu seinem Alkohol kam, auch wenn ich z.B. nicht wegfahren wollte, Gäste einladen usw. usw. Aus diesem Kreislauf herauszukommen ist sehr schwer. Auch wenn man es erkennt. Man hat Zwänge, Ängste, natürlich auch wieder Vorteile. Aber insgesamt sehe ich für mich, dass massive Erziehungsversuche des Partners meistens der Tod einer Beziehung sind.

    Mit einem Alkoholiker, aber auch mit einem Menschen, der ein großes Problem mit sich selbst hat, welches und warum auch immer, ist das doppelt schwer, Erziehungsversuche zu relativieren oder abzulehnen.

    Größenwahnsinnig war ich und bin ich nicht, ich will einfach mein Leben, mein eigenes Denken im Einklang, selbstverständlich mit Kompromissen, mit gesundem Egoismus, in der Beziehung leben können wie es auch der Partner leben soll. Ich habe ihm nie signalisiert, ich weiß es besser, das war sein Leben. Trinken bis zum Umfallen. Die Konsequenzen für uns beide, die habe ich nicht akzeptiert. Ich bin mit Sicherheit auch nicht frei von Versuchen zu Erziehen, wer ist das schon? Aber in natürlichen Maßen glaube ich funktioniert das auch. Ich reflektiere immer wieder nach Streitereien wieso, warum und arbeite daran, dass ich mich auch dann wieder ein vertretbares Stück zurücknehme.

    Solange der ständig, zwanghaft erziehende Partner nicht erkennt, dass er selbst das Problem ist, mit seinen Verhaltensweisen, wodurch es immer wieder zu den gleichen Streitereien kommt, gibt es keine Basis, um vielleicht wieder im Einklang zusammenleben zu können.

    Nikada

    Hallo,

    mein Werdegang:

    Depressionen, lebensgefährlich Schilddrüsenüberfunktion (stressbedingt nach Aussage des Internisten!)
    Therapie
    Scheidung

    Leider ein Rückfall!

    Aber inzwischen schon wieder trocken, mit bißchen Kampf, mit viel Energie, Beschäftigung mit mir usw.usw.., aber leider konnte ich die Trennung noch nicht durchführen.

    Da dieser, mein als Beispiel gesehener Weg, hier nicht ausreicht, dann frage ich mich, ob dieser Bereich Co_Abhängige nicht ad absurdum gestellt werden sollte.

    Dann müßte ich ja eigentlich nur einen einzigen Satz hier schreiben:

    Ich habe mich getrennt, arbeite jetzt an mir. Es war nett, Euch kennengelernt zu haben.

    Trennungsschmerz Trennungsprobleme gehören ja dann auch nicht zur Rubrik Co.-Abhängig.

    Wenn das so einfach wäre, die Psychologie in Schubladen zu stecken, die man je nach Bedarf wieder herauszieht.


    Oder man trennt die Forenteile. Sollte dann vielleicht keiner beim anderen lesen können? Jeder bleibt in seinem Bereich?

    Mit Recht, bei einigen der Co.-Abhängigen sehe ich es auch so, dass das "Wollen" nicht so wirklich im Vordergrund steht, ich hatte auch eine Zeit lang wenig Lust hier zu lesen. Auch ein Psychotherapeut kann nur seine Hilfe anbieten, wenn sie angenommen wird. Aber auch diese Menschen werden das lernen müssen und an ihre Grenzen stoßen. Der Aufruf von Linde war gut.

    Aber vielen anderen hier tut das sehr sehr gut und ist ein enorm wichtiger Schritt zur Unabhängigkeit, zur Heilung seiner Co.-Abhängigkeit. Und für diese Menschen ist es wert. Ich hoffe die "Forenleitung" bringt wieder Ruhe hier herein.

    nikada

    Hallo Zimttee,

    auch mich hat das "er" an meine Kindheit/Mutter/Vaterverhalten erinnert. Es beschäftigt mich immer noch, was natürlich ist,
    aber ich verschwende nicht mehr allzu viel Zeit dafür, es ist für mich und meine Eltern nicht mehr lösbar.

    Ich habe den Kontakt zu meinen Eltern komplett abgebrochen. Vorausgegangen war ein langer, leidvoller und tränenreicher Weg. Meine Eltern wollten mich nie verstehen. Es gab eine Zeit, wo ich mit beiden immer wieder Gespräche, Streits geführt habe, mein Aufwachsen mit beiden zu reflektieren. Es gab immer nur sofort Schuldzuweisungen und dabei wollte ich eigentlich doch nur einmal hören:"Wir haben dich lieb, es tut uns leid" - ich war doch ein Kind. Ich war ihnen doch komplett ausgeliefert. Ich habe als junge erwachsene Frau jahrelang gekämpft, um das zu hören. Nach meiner Therapie, wurde mir klar, ich werde sie nicht ändern, sie sind wie sie sind.
    Wenn sie beide das einmal sagen würden, würde ihr Luftschloss zusammenbrechen und sie müßten sich allen "Vergehen" stellen.

    Heute habe ich keinerlei Kontakt mehr, schon seit Jahren nicht mehr, es tut mir gut und ich habe ein sehr befreiendes Gefühl. Ich will nicht mehr in der Vergangenheit und all den Verbitterungen, Tränen und auch Hass leben.

    Es gibt sicher Momente wo man an seine Eltern denkt, leben sie noch? Wie geht es ihnen? Aber es geschah einfach zuviel, jeder Versuch, das Eltern-Tochter-Verhältnis auf liebevolle, gesunde, neutrale Beine zu stellen ist gescheitert. Die Vergangenheit vergessen lassen. Ein bißchen Aufarbeitung. Sie leben in ihrer Vergangenheit, in ihrer Welt und nur ihre Wahrzeit zählt.

    So schließt sich der Kreis, wenn jemand seiner "Sucht" erlegen ist, dann kann man sich nur verabschieden.

    Liebe Grüße

    nikada

    Ein Hallo....,

    dieser Thread hat mich an meinen "Werdegang" vom xy weg zu mir selbst erinnert......

    Daran arbeite ich heute noch, obwohl ich mich vom Co-Verhalten schon sehr weit entfernt habe.

    Ich habe meine Kindheit mit einer schwer depressiven Mutter verbracht. Meine Aufgabe war es, mein eigenes Überleben zu sichern. Was habe ich gemacht? Viele Aufgaben, das Leben der Familie soviel wie ich in meinem Alter konnte zu übernehmen, meine Mutter war nicht in der Lage dazu.

    Immer für sie da, versucht alles zu tun, ein "braves" Kind zu sein. Mein Vater war monatelang auf Montage weg, hat sich einfach entzogen. Ich hatte damals gelernt, nicht an mich zu denken, nur an sie und ihre Krankheit.

    Eines Gutes hatte es, ich wurde sehr selbstständig, bin in der Lage mein Leben absolut alleine zu gestalten. Ich bräuchte keinen Partner, um zu leben. Aber mit einem Partner ist es schöner.

    Später als ich verheiratet war, habe ich wieder nur die Sorgen, Probleme (ganz symptomatisch habe ich mir einen Menschen ausgesucht, der auch depressiv war) meines xy gelebt.

    Ein so schlimmes Co-Verhalten, dass ich selbst psychosomatisch krank wurde, depressiv, bis mein Tiefpunkt kam. Therapie, Scheidung.

    Nach der Scheidung lebte ich alleine im ehemals gemeinsamen Haus. Ein Bekannter installierte mir damals einen fehlenden Teil der Haustechnik und frage mich:"Wie willst du es haben?" Meine Antwort:"Ich weiß nicht, mein XY wollte es so und so!" Mein Bekannter antwortete mir darauf: "Was willst du?".

    Das war eines der ganz großen Schlüsselerlebnisse.

    Was will ich?

    Dieser Schritt ist nicht einfach, an sich zu denken, da man ja in uralten Mustern steckt und es so gelernt hat.

    Aber: Heute bin ich mir sicher und gestehe ehrlich, dass ich auch aus Bequemlichkeit und finanzieller Sicherheit, meinem damaligen xy vieles abgenommen habe. Ich hatte ihn "in der Hand", aber er wollte es auch so, das war auch für ihn bequem. Es gehören immer zwei Seiten dazu. Eine Veränderung hätte so viiiel Arbeit bedeutet, ich hätte mich bewegen müssen und viele Bequemlichkeiten aufgeben.
    Das Co-Verhalten hat auch seine schönen bequemen Seiten. Für mich traf das zu. Doch zu welchem Preis? Das mußte ich bitter lernen. Das mußte übrigens auch mein Ex sehen. Geändert hat er bis heute nichts. Da er sich nicht ändern wollte, lebt er heute noch mit den gleichen Problemen. Sein Leben.

    Auch der Weg eine Langzeittherapie, die nicht immer angenehm für mich war, hat mich aus diesem Denkmuster befreit, war für mich der richtige Weg. Ich mußte ehrlich zu mir selber sein. Es war ein so schönes befreiendes Gefühl, das ich heute noch lebe.

    Mit meinem jetzigen Xy ist die Lage ganz anders, ich stecke in Zwängen, die ich nur mit dem Aspekt der Zeit lösen kann. Aber ich weiß, dass ich mich selbst an der Hand nehme und dieses Leben ändere.

    Mein Fazit ist für mich, ich muss es wollen (und muss ehrlich darüber nachdenken, warum ich etwas jetzt im Moment nicht ändere), ich selbst muss mir das Ziel stecken, ich selbst muss handeln. Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich. Kein anderer wird dies für mich tun.
    Mein jetziger Partner wird sich nicht so ändern, wie ich es will, er ist auch sich selbst, sein Leben.

    Gedanklich sich trennen von den Problemen oder Verhaltensweisen des XY kann ein langer und schwieriger Prozess sein, aber man muss es wollen.

    LG
    nikada

    Hallo kaltblut,

    Dein beitrag tut wirklich gut. Wort fuer wort. Ungeschoent, klar und deutlich.

    Da kann ich etwas fuer mich mitnehmen.

    Das hilft mir ein riesen stueck weiter.

    Danke!

    nikada

    Hallo schmetterlingsfee,
    Ich hoffe du hast weihnachten fuer dich und deine kleine entspannt feiern koennen.

    seh nicht hin und schenke dir selbst mut und kraft. Du hast ein kind, ich habe auch ein kind, wir haben auch fuer unsere kinder die verantwortung, dass es uns gut geht. Sehen wir froehlich in den tag.

    Wuensche dir einen guten start ins 2013.

    du hast mir einmal geschrieben: wir schaffen das! wir sind staerker als alle glauben.

    Lg
    Nikada

    Hallo Zimttee,

    da hast du ja ein anstrengendes Weihnachten hinter dir. Respekt, in die Höhle des Löwen, wäre so für mich das Gefühl.

    Deine Gelassenheit muss man ja bewundern.

    Hoffentlich ebnet sich für dich in 2013 der Weg deiner beruflichen und privaten Situation. Wünsche dir alles an Kraft und Energie.

    Liebe Grüße

    nikada

    Hallo Marmas,

    das klingt ja wirklich super. Du bist in Bewegung und versuchst dir du helfen. Therapeut, Hausarzt, mach so weiter...

    Denk einfach weiter, wo kann ich mir noch helfen?

    Vielleicht schaffst du das, einfach rausgehen, sich auf eine Parkbank setzen und die Sonne genießen? Geld brauchst du dazu nicht. Wenn die Gedanken sich ständig wie im Kreis drehen, einfach raus. Im Moment kannst du alle deine Probleme nicht lösen.

    Ich würde beim Amt etwas Druck machen, den Sachbearbeitern deine Lebenssituation schildern. Nicht abhängen lassen. Reden, reden, reden.

    Kann dich sehr gut verstehen, du fühlst dich ohne innere Heimat, aber wenn du weiterhin wie bisher viele kleine Schritte machst, für dich, findest du auch deine Heimat wieder. Die Hölle vergleiche ich, wenn es mir gerade sehr schlecht geht, mit einem schwarzen Eimer in dem ich sitze, aber meinen Kopf halte ich noch raus und den nimmt mir keiner, bis ich wieder einen Weg gefunden habe, herauszukrabbeln.

    Das Gefühl des Unerwünschtsein und der Einsamkeit ist der "schwarze Eimer". Ein häßliches Gefühl. Aber es ist nur Gefühl. Es geht vorbei.

    Vielleicht hast du die Kraft an schöne Dinge zu denken. So ein bißchen hilft das manchmal.

    Kopf hoch

    nikada

    Hallo Marmas,

    es ist sehr sehr gut dass du im Moment für dich alleine bist. Auch wenn Alleinsein manchmal unerträglich ist. Aber du hast dich und jetzt kann dich keiner weiter zerstören.

    Die Polizei würde dich sehr gut verstehen und sich für dich Zeit nehmen. Es gibt dort Fachleute (meistens Frauen), die dir zuhören und dich und deine Sorgen ernst nehmen! Die Polizei, die Menschen die dort arbeiten, wissen, dass viele Menschen aus falschem Scham sich nicht getrauen zu reden, zu weinen. Sie können dir die Hilfe anbieten, nimm sie in Anspruch, sie wäre einer der ersten Ansprechpartner für dich.

    Finanziell bekommst du immer Hilfe. Es können nicht deine evtl. Schulden bezahlt werden, aber es können dir Lösungswege gezeigt werden, wie du strukturiert und auf dein Leben angepaßt, die finanzielle Mißlage zum Guten wenden kannst. Auch wenn dir manche Behörden vielleicht Angst machen, fragen, reden, versuche es. Die Grundsicherung ist bei uns immer gewährleistet! Finanziell ist etwas das kann man lösen, wie auch immer.

    Du hast es sehr gut erkannt, dass du denkst du bist in einer Abhängigkeit. Das ist ein wunderbarer Schritt nach vorne, zeigt es doch, dass du da gerne rauskommen würdest. Denke nach vorne, in die Zukunft, wie kann ich mich aus dieser Abhängigkeit lösen? Rede mit Menschen, google, schreibe hier im Forum soviel du nur kannst. Hier sind so viele Menschen, die dich verstehen und versuchen dir zu helfen. Das sind auch "Gespräche".

    Du bist nicht allein!

    Und keine Situation, kein Mensch ist es wert, dass man sich selbst aufgibt. Du hast dich, mit all deinen schönen und lieben Seiten. Sei es dir wert.

    Ganz liebe Grüße

    nikada

    Hallo Natalie,

    deine berufliche Laufbahn mit all den Eventualitäten soll ja in deinen Händen liegen und wenn du deine Richtung einschlägst von der du überzeugt bist, finde ich das wirklich gut. Eine Entfernung kann auch schon viel helfen, sich von "Altlasten" zu befreien.

    Oft ist es wirklich schwer, auch wenn man permanent "Nein" sagt, dass das Umfeld das auch akzeptiert. Wofür endlos streiten? Ändern kann man solche Menschen, wie deinen Vater scheinbar sowieso nicht mehr. Seine Geschichte mit seinen Co's, die ihn weiterhin so leben lassen wie er in diesem Punkt das möchte, kannst du auch nicht anders schreiben. Und als Tochter noch viel schwerer.

    Eine Nachbarschaft oder Außenstehende wollen das gar nicht verstehen, ansonsten müßten sie ja über sich selbst nachdenken. Gefährlich.

    Deine Zukunft wird eine spannende Sache. Neues Umfeld, neue Menschen, neuer Wirkungskreis.... Vielleicht finden sich dann wie aus Zauberhand auch die richtigen Freunde.

    Liebe Grüße

    nikada

    P.S.: Diese Beratung hat ja fast Therapiecharakter.... ich glaube du überzeugst mich noch .. :lol: ...