Hallo an Alle,
mein Vater ist am 1.6. verstorben, an Leberzirrhose und Mundbodenkrebs.
Es war grausam ihn monatelang unfähig zu sehen. Als er starb, weinte ich, kümmerte mich jedoch schlaflos um die Beerdigung und meine Mutter. Ich lebte wie ein Roboter, setzte meine Maske auf, munterte meine Mum auf, erzählte kaum jemanden dass er gestorben ist. Eine Woche danach ging ich wieder zur Schule und tat so als ob nichts wäre. Jetzt hatte ich vor ca. einer Woche einen ziemlich üblen Nervenzusammenbruch, nur weil eine Bekannte erzählte wie ihr Vater sie mal in Schutz nahm. Ich weinte und weinte, zitterte, schrie und fühlte mich so elend, stundenlang.
Im Moment weiß ich nicht genau wie es mir geht, auf jedenfall möchte mich meine Therapeutin zu einer statiönären Behandlung überreden, da ich einfach nicht mehr wirklich klar komme. Es gibt so viele Dinge in meinem Leben die mich fertig machen. Ich bin mir nicht sicher, wie ich das mit meinem Vater verarbeiten soll. Ich rede mit niemandem darüber und für mich selbst Texte schreiben, hilft mir leider auch nicht.
Ich denke , dass ein Teil von Euch sicherlich auch schon den Tod des alkoholabhängigen Elternteils miterleben musste. Wie seid ihr damit umgegangen? Wie habt ihr euch genau gefühlt ? Wie verlief die Trauerarbeit und was geht in euch vor, wenn ihr an den/die Vertorbene/n heute denkt ? Habt ihr einen Abschluss jemals finden können, zu der Person und zu dem was ihr durch ihn erleben musstet ?
Ganz liebe Grüße, Stracho