Hallo, liebe Mitglieder. Ich wuerde gerne meine Situation beschreiben und um Unterstuetzung bitten aber auch geben, wenn ich das kann. Ich komme auch Griechenland , lebe auch hier, bin 36 Jahre alt, verheiratet und mit einem 4,5 jaerigen Sohn.
Und nun zum Problem...mit meinem Mann haben wir uns im Jahr 2001 kennen gelernt. Ich war damals so 25, er 6 Jahre aelter. Er hatte mir schon vom ersten Augenblick an sehr gefallen. Ich kann zwar nicht sagen, dass er mich vom Aussehen umgehauen hat. Schoen war er ja, obwohl paar Kilos mehr drauf , aber irgendwie strahlte er eine interessante Persoenlichkeit aus (ist er auch). Er war von mir begeistert. Das stellte sich im Nachhinein heraus, da er nicht offen flirtete, eher zureuckhaltend war (spaeter stellte sich heraus, dass das auch mit seiner chronischen Depression zusammenhaengt). Na ja, dann wurden wir ein Paar. Schon am Anfang der Beziehung , nach c.a. 2-3 Monaten , sprach er mich darauf an, dass er in den letzten Jahren etwas zuviel trinkt (abends) und ich sehr diskret damit umgehen wuerde. Zu diesem Zeitpunkt war mir das aber nicht sehr aufgefallen, muss ich sagen. Er erzaehlte mir irgendwann einmal davon, dass er irgendwelche Diaettabletten genommen hatte, die spaeter Schlafstoerungen verursacht haben und die inzwischen verboten wurden. Deshalb hatte er den Alkohol immer abends dazu benutzt, um schlafen zu koennen. Auch sagte er mir irgendwanneinmal, dass er, wenn er genervt ist, koerperlich Schmerzen (in den Armen z.B. ) empfindet und dann unbedingt ein Beruhigungsmittel braucht. Im Sommer 2002 war es dann, dass ich ich zum ersten Mal spuerte , wie abhaengig er doch war. Wir waren mit dem Schiff nach Kreta unterwegs, wir hatten gerade das Auto in der Garage geparkt, und als wir auf dem Weg zu der Kabine waren fing er an laut zu fluchen. Weil er seinen Alkolol unten im Parkplatz vergessen hatte! Er geriet fast in Panik.Ich traute meinen Ohren nicht. Und dann quetschte er sich durch alle die Aytos ein, um die Flasche zu holen....
Die Beziehung ging weiter. Inzwischen aber vermutete ich schon eine Depression , versuchte ihn zum Besuch bei einem Psychiater zu ueberrreden. Als ich ihn irgendwann einmal Mittags trinken sah, war es mir zu viel. Es kam zur Trennung. Ich war fest entschlossen, obwohl wir schon uber 1,5 Jahre zusammen waren. Dann aber kam er schon nach 1-2 Wochen mit mir in Kontakt. Er hatte aufgehoert zu trinken und sogar dazu bereit, den Arzt zu besuchen. War er auch tat. Das war im Winter 2003.
Tatsaechlich stellte der Arzt (bis heute sein Psychiater) eine Depression fest. Er begann mit verschieden AD (Antidepressiva) zu experimenteren. Wir sahen keine gewaltigen Unterschiede in seinem Verhalten aber er machte weiter. Dann fing er auch schon wieder an, ein Glaeschen Wein zu trinken und als ich ihn einmal darauf ansprach reagierte er wuetend. Ich dachte er hat Recht, da auch sein Arzt (soviel mir mein Mann sagte) den Alkohol als zweitrangiges Thema ansah. Im Winter musste ich auf eine Insel aus Berufsgruenden auf eine gr. Insel umziehen, fuer die naechsten 2 Jahre. Ich ging. Wir verlobten uns, heirateten dann auch standesamtlich. Als ich nach zwei Jahre in meine Heimatstadt zurueckkam stellte sich heraus, dass er waernd der Zeit meiner Abwesenheit wieder zu trinken angefangen hatte. Ich hatte es schon mitbekommen, da er mich in diesen 2 Jahren auch auf der Insel besuchte, aber die Wahrheit wollte ich doch nicht wahr haben. Es gab auch einen Zeitpunkt, wo er auch seine Therapie abgebrochen hatte, weil er einfach enttauscht war. Dann aber beharrte ich sehr darauf,ueberredete ihn und er ging wieder zum Arzt. Im Jahr 2007 war ich schwanger (ich wollte so sehr ein Kind, er lies sich Zeit damit und behauptete immmer wieder, er sei "unreif" Vater zu werden und habe wegen seiner Depression Angst, er koenne das nicht schaffen). Die Schwangerschaft kam durch Zufall (auch er war verbluefft und zunaechst sehr skeptisch). Unser Sohn kam 2008 und wir waren gluecklich. Ich kann sagen, dass mein Mann ziemlich veraendert war, viel mit dem Baby half. Natuerlich trank er weiterhin, jeden Abend, ohne auch einen auszulassen. Mit der Zeit distanzierte er sich aber immer mehr. Ich stand immer oefter alleine da. Alleine im Haushalt, alleine die Spaziergaenge, die verschiedenen Einladungen zu Geburtstagen, Hochzeiten, Festen...Immer hiess es "du...ich kann nicht" "du weisst doch ich mag sowas nicht..." . Immer die Ausrede"wegen der Depression". Dann wendete ich mich vor 2 -3 Jahren an eine Psychologin. Ich war einfach enttauscht...die Psychologin (der kognitiven Theorie) war fuer mich einfach ideal. Es war einfach das, was zu mir wie angegossen passte. Sehr frueh zeigten sich erste Erfolge im Bereich des Umgangs mit Menschen in meinem Alltag. Ich kann jezt nicht auf Einzelheiten eingehen, aber ich lernte fordender zu werden, was ich voerher nie so hatte- die Ursache liegt natuerlich in der Kindheit.
Auch meinem Mann gegenueber veraenderte ich mich langsam. Ich lernte, dass man etwas dafuer tun muss, um eigene Wuensche zu erfuellen. Auch wenn der Partner unter einer Deprsession leidet. Dann kamm der August 2011. Ich sagte meinem Mann, dass ich es fuer wichtig hielt einmal einen anderen Psychiater zu sehen. Es kann doch nicht sein, dass er nach 8-9 Jahren noch auf ein Wundermittel hofft. Irgendetwas gefile mir nicht. Und warum wollte mich der Arzt nicht einmal dabei haben? Ich ueberredete meinen Mann eine hier bekannt Aerztin zu sehen. Das erste , das sie meinen Mann fragte war warum er seine Frau nicht mitgenommen habe. Und mein Mann sagte mir er wollte wieder seinen alten Arzt. In den naechsten Tagen bekam ich aus einem unwichtigen Anlass heraus meine erste Ohrfeige. Zwar fand er im Nachinein sein Benehmen unverzeihlich aber er behautete , der wirkliche Grund war, dass ich ihn wegen diesem Arztwechsel sehr unter Druck gesetzt hatte. Diese Ohfeige musste laut meiner Psychologin nicht unbedingt noch einmal vorkommen, da mein Mann eigentlich kein aggresiver Mensch ist (zumindest bis dahin, obwohl, ich muss sagen: manchmal macht mir auch nur ein Blick vom ihm Angst). Na ja, ich hatte die Ohrfeige nicht vergessen aber ich musste sehen wie es wieterging. Ich beobachtete nun alles. Ganz knapop jezt die Ereignisse des letzten Jahres:
- JEDEN Abend 1 bis 1,5 Lier (Billig)Wein.
- vermehrte Gedaechtnissluecken.
- vor dem Schlafen gehen viel mehr getorkelt (er fuerhtre es immer auch die Muedigkeit zurueck.)&es fielen ihm nun oefters , z.B. Glaeser von den Haenden.
- an Ostersonntag bei meinen Eltern (in Griechenland wird an diesem Tag viel gegessen, gefeiert) hat er innerhalb von 3-4 Stunden eine ganze Flasche Ouzo alleine getrunken.
- im Juni waren wir am Strand. Dort hat er in einer Taverne wieder sehr viel getrunken. Auf dem Heimweg habe ich ihn zum ersten mal betrunken erlebt. Und der Gipfel: er nahm sein e- Rad , obwohl iuch ihm sagte , dass er nicht in der Lage sei und fuhr weg, zu einem Freund.
-genau 2 Wochen danach. Auf einer Feier (abends) ging er wieder mit dem Rad (Uebrigens:er besizt auch keinen Fuehrerschein, eben aus Angst er koennte trinken b.zw. weil er kein Vertrauen zu sich selbst hat). Auf demNachahuseweg kam dann der Unfall. Das war auch mein persoenlicher Tiefpunkt. Er koennte tot sein. Eine Gehirnerschuetterung hatte er, ihm ist noch nach 1+ Monat manchmal schwindelig. Am koprf hat er nun "nur noch" eine Narbe...
ER hat in der naechsten Woche nach dem Unfall gar nichts getrunken. Er hatte keine Entzugserscheinungen. MEine Psychologin meint er sei nicht koerperlich abhaengig aber gewiss macht der Alkoholmissbrach. Fuer mich ist er eindeutig abhaengig. Ich habe geklaert, dass ich nicht so weiterleben kann. Er war zunaechst nicht bereit zum diskutiern, Mittlerweile lebet er (seit 3+ Wochen) bei seinen Eltern. Er hat den Alkohol eingeschraenkt. Eine letzte Chance koennte ich ihm geben aber unetr ganz konkteren Voraussetzungen. Ich weiss nicht, ob ich durchhalten koennte. Frage an euch: wie Co. bin ich eurer Meinung nach? Ist es nicht zusaetlich schwierig, dass er eine Depression hat? Ich meinen das nicht im Sinne von "alles verzeihen" sondern ganz einfach, dass die Loesung fier ihn noch einen laaaaaaangen Weg hat. Ich bin schon neugierig auf die ersten Antworten!(ich hoffe mein Deutsch ist nicht tragisch)