Zitat
Immer nur diese ekelhaft Abhängigkeit, die aus 2 Menschen Sklaven macht.......
Ich würde sagen, daß dies sehr häufig der Fall ist. Auch vollkommen unabhängig von irgendeiner offensichtlichen Suchtproblematik. Zumeist auch vollkommen unbewußt.
Viele Beziehungen, wenn nicht sogar die Meisten, beruhen meiner Meinung nach auf einer Sehnsuchts (da ist das Wort schon wieder, das Wort Sucht stammt meines Wissens nach von suchen) - und teilweise sogar Erwartungshaltung. Auf einer „Sehnsuche“ oder gar Erwartung nach einem gewissen Maß an Erfüllung, Zufriedenheit, Glücksgefühlen, Anerkennung, Verständnis, Befriedigung... ,diese Gefühle von jemand Anderem zu bekommen und zu fühlen.
Insofern macht man sich dann nicht in irgendeiner Form selbst zum Sklaven wenn man auch nur irgendeine Beziehung eingeht? Auch eben zum Sklaven seiner selbst? Machen die Beteiligten das dann nicht jeweils selber und sind dann enttäuscht wenn der andere Part nicht so funktioniert, wie man es sich ersehnt (hat)?
Den Fall von 2 Menschen die jeweils mit und in sich ihren eigenen Lebensweg gehen und verwirklichen und zusammen ein Stück des Lebensweges gemeinsam teilen, sich ergänzen und stützen, der ist wohl nur sehr schwer und vollends zu realisieren. Vielleicht ist das sogar unmöglich?
Einfach weil unser inneres Bedürfnis uns, vielleicht sogar lebenslang, nach etwas suchen lässt, was es vielleicht gar nicht gibt oder es nicht vollends zu unserer Zufriedenheit funktionieren wird?
Von daher auch mein Gedanke, ob es erstmal hilfreich ist, es in irgendeiner Form zu versuchen sich selbst auch zu lieben und akzeptieren zu lernen.
Einen gefühlt etwas klareren Kopf wollte bei mir erst erarbeitet werden. Er ist Grundvorraussetzung um überhaupt etwas erreichen zu können. Davor war bei mir die absolute Abstinenz Grundvorraussetzung.
Ob und wie es bei einem anderweitig Abhängigen erforderlich ist kann ich nicht mal ansatzweise beurteilen.
Mir ist das Wichtigste, daß ich leben darf. Jetzt gerade in diesem Augenblick. Ich sehe es nicht mehr als Selbstverständlichkeit, eine Art Versicherung des Lebens.
Einiges kann ich nicht verändern oder beeinflussen, bestenfalls versuchen zu lernen es zu akzeptieren. Bei anderen Dingen habe ich aber zumindest jetzt eine Wahlmöglichkeit daran zu arbeiten. Primär in, an und mit mir.
LG Martin