Wie kann ich sie aufwecken?

  • Oh wei, leider denke ich, dass Sie selbst aufwachen muss. Bei allem was uns selbst weh tut, müssen wir selber handeln. Wenn sie selbst etwas anderes leben will, muss sie etwas dafür tun. Und frag Dich, wer bist Du, und was willst Du? Vieles was die Krankheit Sucht ( Co Sucht ) beinhaltet, ist ihr vielleicht nicht bekannt, weil das von der Umwelt gerne akzeptiert ist, dass man mal trinkt. Sicher kennt Dein Vater auch ihre Co Knöpfe, und drückt sie fleissig. Schuldzuweisung, Mittleid, er macht sie klein, damit sie sich wehrt, und er trinken kann.

    Ich weiss nicht, ob ich selbst wirklich stark Co war, aber mir wurde es bewusst, als ich Filme darüber sah. Also Filme von Partnern von Abhänigen. Ich war ehrlich gesagt auf einem Seminar, Beruflich. Ich erkannte die Co Knöpfe, die er immer wieder bei mir drückte. Obwohl ich mich immer schon beklagte, tat ich Dinge, weil ich dachte, das gehört zur Loyalität einer Ehe. Verabredungen entschuldigen, Termine für ihn wahr nehmen. Ich dachte, das ich ein Verräter wäre, wenn ich die echten Gründe erzähle. Auch wenn er mir mit dieser Aufgabe ( ja er bat mich immer darum ) sehr belastete. Gepart mit Vorwürfen, so dass ich mit der Zeit gar nicht merkte, dass er ja so gar nichts mehr für mich tat. Und es gibt Menschen, die einem Versprechen geben, einen dann aber immer wieder vertrösten, um einen dann sogar noch einen Vorwurf machen.

    Ich habe sogar gedacht, ich darf meinem Kind ( ist noch klein ) nicht den Vater nehmen. Er hat mich auch finanziell unter druck gesetzt.


    Aber vielleicht fragst Du sie mal, was Sie alles erlebt hat. vielleicht merkt sie, wenn sie sich selbst hört, was los ist. Wenn dann die Frage kommt, wie viel Geduld sie denn noch mit ihm hat, und warum, denkt Sie vielleicht noch mal nach. Ich bekam diese Frage gestellt, und handelte. ich lebe seit 2,5 Monaten mit meinem Kind in Ruhe und mit viel Feude. die 1,5 Jahre als Co waren genug. Da fing er das Trinken an.

    Die die Hilfe und Rat braucht

  • Hallo Seelchen,

    ja, verbrannte Erde das kenne ich. Bei meinem Vater war es auch so, das Gefühl. Keins mehr da. Und als das Telefon klingelte vor 1 1/2 Jahren und mir mitgeteilt wurde, das er betrunken eine Treppe heruntergestürzt war und starb, war da nicht mal Trauer. Nichts.
    Wie du deiner Mutter helfen kannst? Indem du Dir hilfst. Learning by doing. Lass sie teilhaben an deinen Unternehmungen. Erzähl ihr von dem was du machst. Leb dein Leben. Erklär ihr in den Worten, die sie erreichen, die sie verstehen kann, was da abläuft. Ohne Druck und Hektik. Es muß selber bei ihr Klick machen.
    Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen. Hab mal aufgeschrieben, wie ich so machen würde, wenn ich noch eine Mutter hätte

  • Machen kannst du erstmal nichts. Die Erkenntnis muss sie selbst bekommen. Ich habe ja in deinem Thread im EKA-Teil von meinem Vater berichtet. Gespräche mit ihm laufen in der Regel wie folgt ab:

    "Mama ist schon wieder betrunken." Dann heult er sich aus und fordert, ich solle eingreifen "und was machen".
    Meistens gehen diese Gespräche dann so weiter, dass ich ihm erkläre, dass er co ist und sich selbst aufraffen muss, um irgendwas zu ändern, dass Mutter ja nun zig Gespräche hatte und es einfach nicht will. Dass sie sich wohl dazu entschieden hat, sich zu Tode zu trinken und dass wir sie davon nicht abhalten können. Dann schlussfolgert er, dass sich dann ja nie was ändern wird. Ich bestätige das, er will davon nichts hören. Ich sage ihm, dass ich dafür nicht zuständig bin, dass er sich entweder abfinden soll, oder endlich mal selbst den Hintern hochbekommen und Konsequenzen ziehen soll.
    Das wiederum kommt bei ihm nicht im Hirn an. Er sagt dann eine Weile nichts, dann wieder die alte Leier. Also hab ich ihm nach dem letzten Mal gesagt, dass ich auf diese ewige Wiederkehr des Gleichen (Nietzsche lässt grüßen) keine Lust mehr habe.. Und er sich entweder das zu Herzen nimmt, was ich ihm geraten habe. Dass es durchaus kompetentere Hilfe gibt als ich.. Dass er entweder zu dem neuen Hausarzt geht (der alte war da ein schlechter Ratgeber, da selbst Alkoholiker) oder direkt zur Suchtberatung. Er will sich aber selbst nicht damit auseinandersetzen, sondern alles bequem serviert bekommen- also war damit mein "Job" erledigt.
    Er weiß nun, dass es Hilfe gibt, er aber bereit sein muss, sie anzunehmen. Er ist dazu nicht bereit, da er noch viel zu sehr in diesem System drinhängt und wahrscheinlich auch selbst nicht aktiv werden will. Ich soll ja alles übernehmen, oder die Familie meiner Mutter. Die Familie schiebt aber selbst alle Schuld auf mich, also führt das auch zu nichts.

    Ich denke, du kannst bei deiner Mutter nichts ausrichten, ebenso wenig, wie du bei deinem Vater was ändern kannst. Die Co-Abhängigkeit ist eine eigenständige Krankheit/Sucht. Nur der betroffene kann sich selbst befreien. Wenn deine Mutter von deinem Vater loskommen will, kannst du ihr dabei helfen, ja. Aber du hattest ja schon geschrieben, dass sie das gar nicht möchte, sondern alle weiteren Einschränkungen und Unannehmlichkeiten in Kauf nimmt.
    Ich habe etwas die Befürchtung, dass die du von deinem Vater gelöst hast, was ja auch sehr wichtig ist, aber dich nun an deine Mutter klammerst und dort versuchst, sie vor ihrem Unglück zu bewahren- was aber leider nicht möglich ist, wenn sie weiter darauf zu läuft. Denk an dich und investier deine Energie nicht in deine Mutter! Wenn sie bereit ist, kannst du ihr Unterstützung anbieten.. Solange dies nicht geschehen ist, ist alle Mühe umsonst. Wie bei einem Alkoholiker.

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