Ich bin wieder zurück-Mein Weg aus der Coabhängigkeit

  • Im back.Vielleicht gibt es noch welche die mich kennen.Ich war mit einem Alkoholiker zusammen und coabhängig.Habe mich vor 2 Jahren getrennt und bin aber dennoch immer wieder in Enttäuschungen gerannt.Erst vor einem halben Jahr konnte ich mich richtig dazu entschließen alleine zu sein.Komplett ohne Mann und ich habe es anfänglich trotz aller Bedenken überstanden.Habe mich knapp über 1 Jahr einer SG angeschlossen die von 2 Therapeutinnen geleitet wurde.Es ging darum einen Weg zu finden auf dem man seine Reccourcen wieder entdeckt und es hatte funktioniert.Es gab auch Ängste die ich überwinden konnte zumindest größtenteils.Nach dem auslaufen der Gruppe hab ich mich-auch schon vorher-einem Therapeuten zugewendert.Der Leiter der Suchtberatungsstelle.Hat sich so ergebn.Erst durch ihn bin ich Stück für Stück weitergekommen.Mit den Freundschaften aufbaun klappt es allerdings noch nicht so...aber ich bin dran.
    Na ja und wies der "Teufel" so will ist mir jemand begegnet den ich Jahre zuvor schon gekannt habe aber wo ich Abstand gehalten habe.Ein trockener Alkoholiker.Und nun habe ich Angst wieder in etwas reinzugeraten denn ein paar Dinge erinnern mich an meine Ex-Beziehung.Sicherlich kann mir keiner von euch helfen denn ich muss selbst wissen was ich will und auf mein GEfühl hören......aber trotzdem wäre es schön wieder mit Euch in Kontakt zu sein und auf eure Erfahrungen zurückgreifen zu können.
    Lg von Claudia

  • Guten Morgen Claudia
    Ich bin(war) auch ein Wiederholungstäter und sollte ich jemals wieder eine Beziehung eingehen dann keinesfalls mit einem Alkoholiker ,egal ob trocken oder nass.

    Ich hab als junge Frau aufs Land geheiratet und 2 Kinder bekommen.
    Da ich nirgendwo in meiner Familie Menschen mit Suchtproblemen welcher Art auch immer hatte,habe ich viel zu spät erkannt das sich mein Mann zum Alkholiker entwickelt hat.
    Scheidung nach insgesamt 13 Jahren.

    Ja und 20 jahre später verliebe ich mich wieder in einen Alkoholiker.Dieser hatte vor vielen Jahren mal eine Langzeittherapie gemacht und war 6 Jahre trocken(vor meiner Zeit) Er war sehr offen damit ,sagte es also gleich zu Beginn und ich dachte ok , er ist einsichtig und wird ensprechend Handeln.
    Pustekuchen,obwohl wir sogar schon eine Klinik angesehen und Erstgespräche dort geführt haben,gab es immer wieder Gründe ,,es,, nicht zu tun.
    Ich war jetzt fast 7 Jahre mit ihm zusammen,davon etwa die Hälfte als Fernbeziehung ,dann zog er in meine Stadt (2 Wohnungen) und schleichend wurde sein Alkoholkonsum immer höher und ich wurde alle paar Monate ,,beurlaubt,, sprich er schob mich weg, es dauerte viel zu lange bis ich erkannte das in diesen ,,Auszeiten,, mit sinnfreiem von ihm inziiertem Streit ,nur sein Alkoholverbrauch ,,neu ausgehandelt ,,wurde.
    Ich habe diese Beziehung heute vor 6 Wochen beendet .Nun hat er den Rest seines Lebens immer Urlaub von mir und kann machen was er will,bzw was sein angeschlagener Körper (Gesundheit)noch aushält.
    Vielleicht ist das jetzt unfair ,aber ich würde weder ihn ,selbst wenn er einen Entzug machen würde ,nicht wiedernehmen und auch keinen anderen alkoholkranken Menschen.
    Ich möchte einen ruhigen überschaubaren Lebensabend haben und nicht ständig auf einer Bombe sitzen wo keiner sagen kann ob und wann die losgeht.
    Das ist meine Meinung dazu.

    LG R...

  • Ich denke auch das wenn ein co Alkoholiker wieder zu einem Alkoholiker greift (schreibe es extra so)
    es ähnlich ist als wenn ein Alkoholiker zum Alkohol greift.
    Ob da genug gelernt wurde??
    Ich hab das von mir auch gedacht und mit soviel Abstand(20 Jahre) bin ich trotzdem wieder in meine eigene Falle getappt.
    Ich dachte wirklich ,ach komm ,,diesmal wirds anders,,

    Anders ja aber nicht besser,die Sucht hat halt viele Gesicher!!!

    Lg R..

  • Hallo Renate
    danke für deine Antwort.Es ist ja gottseidank nicht mein Ex auf den ich mich einlasse.Dieser trockenen Alkoholiker ist so wie es mitbekommen habe wirklich trocken und das seit knapp 20 Jahren.Vielleicht muss ich die Erfahrung machen.Um dann evtl. festzustellen das mein auch lieber die Finger von einem trockenen Alkoholiker lässt??Ich habe festgestellt das ich wohl noch an mir selbst arbeiten muss-was ich auch mache-wenn ich wieder so etwas ähnliches wie meinem Ex anziehe.
    Vielelicht gibt es ja Fälle wo solche Beziehungen mit einem trockenen Alkoholiker geklappt haben??
    Claudia

  • Hallo Rosa-Li,
    ja so "Faelle" gibt es ..... allein hier im Forum einige. Aurora, z.B. oder "Silberkralle", der mit seiner Herzensgutesten gluecklich seine Trockenheit lebt....vielleicht schauen die Beiden ja noch selbst bei Dir rein...
    -----
    Hoer einfach darauf, was Dir die innere Stimme sagt. Ja, klar, die Gefahr eines Rueckfalls bleibt immer bestehen. Schau halt drauf, wie "er" damit umgeht....bewusst, klar, konsequent.
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    Ansonsten ist eine Beziehung mit einem Menschen, der sich so intensiv mit sich selbst auseinandergesetzt hat, wie es der Prozess der Trocken-Werdung erfordert, natuerlich auch sehr anspruchsvoll. Aber gerade deshalb vielleicht auch .... interessant?
    Ein Mensch, der gelernt hat, seine eigenen Motive zu benennen, klar nach seinen inneren Wertmasstaeben zu handeln, ist manchmal schon "happig" fuer den Partner...denn die beliebten, kleinen Schummelecken, die gibts dann nicht - fuer Beide!
    Die Frage waere also, kannst Du mit einem Partner sein, der von Dir genau das verlangen wird, was er selbst einbringt? Innere Groesse, Offenheit....Selbstaendigkeit.
    ------
    Wenn das "Grummeln" ueberwiegt, bleib erst mal auf Abstand. Ansonsten fuer Dich und ihn eine klare Ansage.....beim ersten Schluck bist Du weg! Gerade WEIL Du weisst, was danach kommt.
    Viel Glueck,
    Lindi

  • Hallo Rosa-Li, hallo Lindi,

    Zitat

    Ansonsten ist eine Beziehung mit einem Menschen, der sich so intensiv mit sich selbst auseinandergesetzt hat, wie es der Prozess der Trocken-Werdung erfordert, natuerlich auch sehr anspruchsvoll. Aber gerade deshalb vielleicht auch .... interessant?
    Ein Mensch, der gelernt hat, seine eigenen Motive zu benennen, klar nach seinen inneren Wertmasstaeben zu handeln, ist manchmal schon "happig" fuer den Partner...denn die beliebten, kleinen Schummelecken, die gibts dann nicht - fuer Beide!
    Die Frage waere also, kannst Du mit einem Partner sein, der von Dir genau das verlangen wird, was er selbst einbringt? Innere Groesse, Offenheit....Selbstaendigkeit.

    Weils´mich selber betrifft, möchte ich da ein paar Worte zu sagen.

    Bei mir ist es gerade umgekehrt - ich bin die abstinente Alkoholikerin - er ist Co. und das was Lindi schreibt, ist mir auch schon an mir selber aufgefallen - ich bin recht anspruchsvoll was das Reflektieren und das Auf- sich-schauen angeht - nicht nur bei mir - sondern auch beim Anderen. Ich wünsche mir von meinem Partner, dass er genauso schaut, dass es ihm gut geht und auch Verantwortung für sich übernimmt. Denn ich bin der Meinung, dass man nur eine Beziehung führen kann, wenn beide geerdet sind und fest mit beiden Beinen im Leben stehen. Ansonsten läuft es ja wieder auf die Abhängigkeitsschiene hinaus, wo ich selber nicht wieder hin möchte. Gerade dieses Reflektieren und in mich Hineinspüren ist ja überlebenswichtig für mich.

    Nun darf ich aber bei der ganzen Sache nicht vergessen, dass ich mich wirklich in den letzten 3 Jahren ausschließlich mit mir beschäftigt habe und natürlich einen großen Vorsprung habe - da kommt es wiederum auf mich und meine Geduld an, die auch nicht immer die Beste ist, besonders, wenn ich merke, dass er sich selber im Weg steht. Ich gehe dann immer und halte Abstand, sobald ich merke, dass ich mich zu sehr reinhänge.

    Vielleicht hilft Dir der kleine Einblick auf die andere "Seite" etwas weiter...


    Grüßle

    BC

  • Bei mir was der letzte Xy auch nicht derselbe wie vor 20Jahren,es handelt sich um 2 verschiedene Personen.
    Der letzte Ex(bis vor 6 wochen)
    machte ja vor 20 Jahren seine LZT und lernte dort seine spätere Ehefrau kennen.Beide dachten trocken und gestärkt wäre es eine gute Idee sich zusammen zu tun ,da man sich aufgrund der selben
    Suchtvergangeheit besonders gut zu verstehen und gegenseitig helfen zu können (trocken zu bleiben) er blieb es 6 jahre lang,machte eine tolle berufliche Karriere während sie die Kinder bekam und zuhause blieb , sie begann wieder zu trinken und nahm dazu Tabletten.
    Sie starb daran,hinterlies 4 minderjährige Kinder und riß ihn damit aus dem Berufsleben,,so das er gleich durchfiel bis in öffentliche Hilfe.(Materiell)
    Das bot natürliche beste Gründe auch wieder zu Trinken ,so lernte ich ihn 1 1/2 jahre nach ihrem Tod kennen.
    Doch statt nach dem qualvollen Tod seiner Frau,etwas zu begreifen ,zu ändern,daraus zu lernen fährt er heute auf derselben Schiene,schlimm ist sowas!
    So wird der Alkohol der ,,Gewinner,, sein.
    Er (XY) jedenfalls nicht!

    LG R..

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