• Hallo Ramona,

    Erfahrungen mit einem alkoholkranken Elternteil habe ich ja. Was erwartest du für Tipps?

    Und aus dieser Erfahrung kann ich dir sagen, dass du nun für dich entscheiden musst, wie du mit der Situation umgehst. Er scheint sich nun für seinen nassen Weg entschieden zu haben. Und du? Gehst du ihn weiter mit oder wechselst du auf den trockenen?
    Wenn du ihn nun weiter trägst, wird sich an der Stelle nicht viel ändern- wenn sich was ändern soll, muss der Impuls von dir kommen.
    Du solltest dich nun befreien, wenn du die Situation nicht mehr aushälst- oder eben warten, bis es dich komplett fertig gemacht hat und du den Leidensdruck nicht mehr aushälst.

    Du hast keine Verantwortung für ihn und kannst ihn nicht beeinflussen- das gilt nur für dein Leben.
    Love it, change it or leave it- ist die Devise.

    Alles Liebe, Natalie

  • es kommt auf dich an- momentan bin ich so gestresst, das ich kaum Kontakt zu meinen Eltern möchte. Sonst geht es auch, wenn ich ab und an mal vorbei schaue. Aber ich Kasse mich nicht mehr für ihre Probleme instrumentalisieren.
    Ich würde die raten, auch die Verantwortung für deinen Vater anzugeben. Dass ist wirklich nicht deine Aufgabe. Er soll sich selbst um sich kümmern; so ist zwar schon bequem für ihn, jedoch auf deine kosten. Er ist doch erwachsen! Wenn du Bedenken hast, sprich mir einem Arzt, vllt lässt sich da was machen, wenn er alleine nicht mehr leben kann und seine Gesundheit vernachlässigt. In Sachen Betreuung. Aber das darf nicht an dir hängen bleiben. Ich würde die Regel aufstellen, ab 21 Uhr nicht mehr erreichbar zu sein und nur mir ihm sprechen, wenn er nüchtern ist. Bei SelbstmordÄußerungen die Polizei anrufen. Wichtig ist Konsequenz, sonst nimmt et deine Haltung nicht ernst und lässt sich weiter von dir tragen.
    Wie soll es sonst bei dir weiter gehen? Mit deinem Vater wird es nicht besser werden und du wirst stärker mit reingezogen. Wenn du nicht dein gesamtes Leben und deine Gesundheit dafür opfert willst, solltest du nun beginnen, Grenzen zu setzen.
    Ansonsten wird es nicht besser werden, sondern immer schlummert bis zur Ganztagsbetreuung.

    Wo bleibst du mit deinen Interessen dabei?
    Alles Liebe,
    Natalie

  • Liebe Ramona,

    ich habe, als ich für mich am Tiefpunkt angelangt war (Mutter schwere Leberzirrhose, Vater ständig betrunken) eine Suchtberatung aufgesucht. Hier wurde ich beraten. Auch wenn man mir keine Lösung anbieten konnte.

    Ein Jahr später (meine Mutter starn an einem Sturz) habe ich den Kontakt zu meinem Vater abgebrochen, weil ich dachte, dass er, wenn er sich zwischen mir und dem Alkohol entscheiden muss, natürlich mich wählt. Er hat sich für den Wein entschieden. Eine zeitlang kam ich mir dann wirklich weniger wert vor als eine Flasche Wein. Durch den Kontaktabbruch habe ich aber plötzlich Zeit gefunden, über mich nachzudenken. Und das war gut so. Ich habe eine Therapie angefangen, auch um die Kraft zu haben, die Kontaktsperre aufrechtzuerhalten. Habe mir neue Hobbys gesucht, habe aufgehört zu rauchen. Ich habe so viel mehr Energie. Aber der Weg ist nicht einfach, und war für mich richtig, für andere mag dies nicht so sein. Im Nachhinein habe ich auch gemerkt, wie sehr mich mein Vater manipuliert hat, damit ich ihm ein Leben mit seiner Sucht ermögliche oder erleichtere.

    Du musst diese Probleme nicht alle alleine lösen, hole Dir Hilfe und Beratung.

    Ich würde der Suchtklinik Bescheid geben, weil ich auf keinen Fall mehr alles vertuschen und geheim halten möchte, aber das ist mein Weg.

    Viel Kraft wünsche ich Dir

    Ringelblume

  • Hallo Ramona,

    auch ich habe einen Vater der Alkoholkrank ist und schlechte aussichten hat. Ach er war nach langen hin u her in einer klinik. Doch es hat nichts gebracht wie die Ärtze sagten. Ich habe ein kleines bisschen hoffnung gehabt aber tief in mir wusste ich das er nicht trocken wird.

    Jetzt habe ich seine Betreuung und gehe ab und an mit ihm zum Arzt. Nat. verheimlicht er es auch dort. Aber ich spreche es direkt an und sage ihm auch er muss ährlich sein, sonst bringt das nichts und wir können nicht helfen. Er ist mir auch nie böse darüber.

    Ich würde ihn nie im Stich lassen, denn nur ich kümmer mich intensiv um Ihn. Das würde er nicht "überleben" . Und das hat er auch nicht verdient.

    Allerdings spreche ich das Theme nur noch sehr selten an, bei ihn da er dann sauer wird. Und es eh nichts bring.

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