Schwiegermutter trinkt und zerstört alles

  • Hallo an Alle

    Ich hoffe meine Geschichte wird nicht zu lange aber ich muss sie vorher erzählen damit ihr meine Frage versteht.

    Seit ca. 1 1/2 Jahren bin ich mit einen Mann zusammen dessen Mutter Alkoholikerin ist. Ich habe das von anfang an gewußt aber ich muss ganz ehrlich sagen ich war mir der Konsequenzen die so ein Alkoholmissbrauch mit sich bringt nicht bewußt und verstehen kann ich es heute auch noch nicht ganz und ich muss zugeben es tut sehr weh.

    Mein Freund ist ja mit dem aufgewachsen und ist es gewohnt obwohl es auch ihm sehr zu schaffen gemacht hat. Vorallem weil er durch mich und meine Familie ein komplett anderes Leben kennen gelernt hat.

    Meinen Freund wurde von klein auf eingetrichtert (auch mit Schlägen) das er schuld ist das die Mutter trinkt (hauptsächlich vom Vater). Er war verantwortlich dafür das es seiner Schwester gut geht, seiner Mutter und das sein Vater so gut es ging endlastet wurde (obwohl der auch mit der Zeit zum tinken anfing heute ist er tatsächlich ein schwerer Pflegegall).

    Für meinen Freund war das alles Normal er hat es hingenommen auch wenn es ihm dabei nie gut gegangen ist aber er hat sich mit seiner Rolle (bis auf einen Selbstmordversuch) abgefunden. Er hat fast alles getan das sich seine Mutter, seine Schwester und auch seinen Vater wohl fühlt und es ihnen gut geht.

    Wie es ihm geht hat nie und interessiert auch heute noch keinen. Dadurch das er mich und meine Familie kennengelernt hat hat er gemerkt das es nicht normal ist und hat sich angefangen zu wehrenund ab zu grenzen was natürlich auf starken Wiederstand gestossen ist. Beschimpfungen und Angriffe seiner Mutter oder seiner Schwester standen auf der Tagesordnung.

    Vorallem seine Schwester verstand es gar nicht (und versteht es auch heute noch nicht) das ich mich so gar nicht in ihre Familienstruktur eingliederte. Ich tanzte nicht nach ihrer Pfeife erfüllte nicht ihre Wünsche und ich fing an mit meiner Schiegermutter zu reden auch über ihren Alkoholkonsum der durch die Belastung durch die Pflege des Vaters nu r noch schlimmer wurde.

    Mir ist klar das ein Alkoholiker keinen Grund zum trinken braucht aber ich merkte das sie anfing mir zu zu hören und ich brachte sie sogar dazu einen Entzug zu machen und auch komplett durch zu stehen. (hat sie vorher 23 Jahre lang nie geschafft).

    Was mir nur auffiel war das wenn wir mit meiner Schwiegermutter etwas ausredeten es immer in ein paar Tagen oder Stunden plötzlich alles wieder anders war. Ich weis auch das ist für einen Alkoholiker "normal". Aber was mir halt auffiel war das diese Meinungsänderungen auch immer mit den Besuchen der Tochter zushingen die mir ja auch schon zuvor öfter mitgeteil hatte das ihre Mutter ja gar nicht so viel trinken würde nur ab und zu und das sie nur jetzt soviel trinken würde weil sich mein Freund so sehr ins negative verändert hat.

    Vor ein paar Wochen ist alles nun soweit eskaliert das mein Freund den Kontakt so gut es geht abgebrochen hat und zwar zu beiden.

    Leider ist es so das meine Schwiegermutter auf dem Hof der meinen Freund gehört ein Wohnrecht hat und dadurch ein gänzlicher Kontaktabruch nicht möglich ist.

    Ich für mich persönlich muss sagen das ich mit dieser ganzen Situaiton mehr als überfordert bin. Ich habe noch nie eine Familie erlebt die so kalt so berechnent und so egoistisch ist und ich weis auch damit nicht um zu gehen und es tut mehr weh.

    Ich weis das meine Schwiegermutter krank ist (sie hat leider zwei Wochen nach dem Entzug wieder angefangen zu trinken) und sie tut mir auch leid auch wenn ich weis das sie sich nur selbst helfen kann. Aber es hat halt auch immer wieder Auswirkungen auf unser Leben auch wenn wir uns schon sehr weit abgegrenzt haben.

    Kennt irgendwer von euch das auch wie seit ihr damit umgegangen wie geht ihr damit um.

    wäre dankbar wenn ihr mir eure Ehrfahrungen mitteilen könntet

    lg

  • Hey,
    Ich stamme auch aus einer solchen Familie wie dein Freund und mache ähnliche Erfahrungen mir der Familie meines Partners.
    Ich fand es eine Erleichterung zu merken, dass meine Empfindungen zu hause richtig sind und ich mir alles nicht bloß einbilde.
    Was meine Familie betrifft, habe ich das, was hinter ihrem verhalten steckt, erkannt. Ich weiß nun, dass es nicht meine schuld ist, sondern dass sie mich und andere an sich binden wollen, will sie alleine nicht klar kommen.
    aber genauer will ich mich damit auch nicht befassen. Sie sind krank und es hilft mir nicht, Verständnis für sie aufzubringen. Wenn ich das mache, falle ich nur in die alte rolle zurück.

  • Lass seine Schwester seine Schwester sein, die Mutter weiter trinken.. aus einer “gesunden “ Perspektive wirst du bitte mit ihnenauf erinnert Wellenlänge sein.
    Wenn man sich auf einem sinkenden Schiff befindet, sollte jeder erwachsene für sich selbst Verantwortung übernehmen. So sich in krank machenden Familien. Sonst geht man mit unter.

    Informiere dich, wenn du magst, über systemische Theorien zur Suchtentstehung. Klaus Hurrelmann hat dazu etwas geschrieben. Bei den Texten hab ich alles verstanden.

    Solidarische Grüße,
    Natalie

  • Oh, ich lese nun, was die Korrektursoftware aus meinem Text gemacht hat.
    Ich meinte, dass du niemals mir denen auf einer Wellenlänge sein wirst. Dafür sind eure Motive zu unterschiedlich. Du willst ihm helfen sich zu befreien, damit er endlich ein freies Leben führen kann. Und die Familie setzt natürlich alles daran, dass er bei ihnen bleibt, das System weiterhin stabilisiert und die Aufgaben innerhalb beibehält.
    Dieses System aufrecht zuhalten, ist das Motiv seiner Familie- du erklärt in ihren Augen das Gegenteil.
    Bei meiner Familie ist es genau so. Die Familie meiner Mutter setzt mit sehr zu, macht mit Vorwürfe, ignoriert mich, gibt mit die Schuld, das Mutter anfing zu trinken, als ich ein Kleinkind war. Das ist totaler Quatsch, aber scheint der Familie meiner Mutter einen Sündenbock zu geben. So schieben sie die Schuld auf mich und müssen sich nicht mehr damit auseinander setzen, vielleicht selbst etwas versäumt zu haben.
    Was meine Familie betrifft, habe ich mich dazu entschieden, sie machen zu lassen.ich bin kein Fachmann, keine Psychologin und kann ihnen nicht helfen.also müssen sie ihre verquere Einstellung selbst in Frage stellen. Wenn nicht, dann nicht. Ich habe mich gelöst.

    Natalie

  • @Zimtee

    Danke mittleweile sehe ich das auch so

    Ich bin halt in einer ganz anderen Welt aufgewachsen (Gott sei Dank) und ich finde es schade das eigentlich alle darunter leiden aber ich und mein Freund (Verlobter) müssen und werden das Beste daraus machen für uns.

    Eigentlich irre wenn man bedenkt was sich ein Alkoholiker mit seiner Sucht alles zerstört.

    Aber jeder muss wissen was er will und was ihm wichtig ist.

    Ich für meinen Teil habe mich entschieden (so schwer es mir auch fällt) mich so weit es geht von dieser Familie zu distanzieren was leider auch heisst das vorraussichtlich (ausser es geschieht noch ein Wunder) die Familie meines Freundes nicht an unser Hochzeit teilnehmen werden und meine Schwiegermutter wohl auch nie Kontakt zu ihrer Enkelkindern (die hoffentlich bald kommen) haben wird.

    Ich weis nicht ob es der richtige Weg ist aber ich bin weder bereit mir durch ihren Alkohlismus unsere Hochzeit zerstören zu lassen und ich will und werde meinen Kinder nicht ihrer Launen aussetzen die durch den Alkohol entstehen.

    lg

  • Das ist auch so ein Punkt, über den ich momentan nachdenke.
    Ich bin mit meinem Partner schon länger zusammen; in meinem Alter denkt man auch an Hochzeit. Aber wie eine solche Feier dann ablaufen soll, weiß ich auch nicht.
    den ein oder anderen Familienteil möchte ich nicht einladen. Aber das wird für dicke Luft sorgen. Mit Menschen, die mich schlecht behandeln, will ich nicht feiern. Was mache ich mir meiner Mutter? Vor der letzten Familienfeier war sie so betrunken, dass sie nicht hingehen konnten. die kann schon gar nicht mehr ohne Alkohol, sodass sie entweder betrunken auftaucht oder bleibt direkt zu hause. Schlimmer wäre es, wenn sie sich auf der Feier abschießt. Mein Gedanke war schon, eine Art Security zu engagieren, die dann darauf achtet, dass sich niemand daneben benimmt.
    Im Grunde versauen die familiären Zustände eine mögliche Feier schon im Vorfeld.
    Was sagt dein Verlobter zu der Feier und seiner Familie?
    Steht er hinter deinen Plänen, seine Familie nicht einzuladen?

    Viele Grüße!

  • Hallo ennariam, hallo Zimttee!

    Das mit den Feiern ist so eine Sache, ich zittere da auch immer davor... Bei uns ist es jetzt so, dass mein Vater meine Mutter richtiggehend in Quarantäne nimmt vorher, so dass sie dann eine solche Feier durchhält. Ob das der richtige Weg ist, darf natürlich bezweifelt werden. javascript:emoticon(':evil:') Ein offenes Bekenntnis zum Alkoholismus wäre natürlich besser - auf allen Seiten.

    Dass ihr dann schon im Vorfeld grübelt, ist verständlich. Aber übernimmt man damit nicht schon wieder die Co-Rolle, die Rolle desjenigen, der alles kontrollieren will - und meint - es zu müssen???

    Aber ein Patentrezept habe ich natürlich auch nicht. Leider.

    Liebe Grüße, tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

  • @zimtee tini8

    Ja es ist als würde man russisches Rollett spielen und das an dem Tag der der schönste im Leben sein sollte.

    Ich würde das Spiel dann nur mit zwei Kugeln in der Trommel spielen weil selbst wenn es die Schwiegermutter schafft nicht zu trinken und sich zu benehmen (was ich nicht ausschliesen will) ist da immer noch die Schwester. Wie sie damit umgehen würde wenn sie mal einen ganzen Tag nicht im Mittelpunkt stehen würde weis ich nicht und will ich irgendwie auch gar nicht raus finden.

    Meine Familie weis das meine zukunftige Schwiegermutter Alkoholikerin ist nur das macht es nicht besser.

    Ob wir uns zuviele Gedanken machen ich weis es nicht vielleicht schon aber ich will halt nicht das mir oder meinen Verlobten der Tag versaut wird er hat bis jetzt noch nie eine richtige Familienfest ohne Theater gehabt. Selbst an seinen Geburtstagen war es immer so das entweder die Mutter betrunken war oder sich die Schwester in den Mittelpunkt stellte.

    @Zimtee
    Ja mein Verlobter hat ja den Vorschlag gemacht sie nicht ein zu laden. Ich glaube er kommt besser damit klar wenn er schon im Vorhinein weis das sie nicht kommen als wieder enttäuscht zu werden.

    Aber wie gesagt wir sind noch am überlegen

    lg

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