Fragen einer Angehörigen

  • Hallo Zusammen,

    ich bin nun seit zwei Tagen in diesem Forum und habe gelesen und gelesen. Vorweg ein großes Kompliment an alle, ihr seit alle sehr offen und von dem Umgang untereinander könnte sich so mancher Nichtalkoholiker eine große Scheibe abschneiden.
    Ich habe meine Geschichte, welche Gott sei dank, keinen jahrenlangen Leidensweg enthält, aber für mich trotzdem völlig schockierend ist, im Teil der Angehörigen gepostet.
    Ich bin erst vor wenigen Wochen darauf gestoßen, dass mein Partner Alkoholiker ist...und zwar genau in dem Moment , als wir eine gemeinsame Wohnung bezogen und er sich völlig veränderte. Plötzlich wurde aus dem liebevollen Mann....ein ziemliches Scheusal, welcher nur noch trank und mich beleidigte und bedrohte.....auch wenn er sich am nächsten Tag wieder liebevoll um mich bemühte. Endkonsequenz, ER zieht nach nur fünf Wochen wieder aus. Nicht ich habe den ersten Schritt dazu getan, auch wenn ich ihn nicht aufhalten werde, sondern er. Ich habe nun soviel über das schauspielerische Talent eines Nassen Alkoholikers (auch das war für mich ein neuer Begriff) gelesen, dass ich euch gern etwas fragen würde. Gibt es Kriterien nach denen sich ein Alkoholiker in dieser Phase seine Partnerin aussucht. Wie ist es möglich, dass man so lange nichts davon bemerkt?.....und unter welchen Umständen zieht man es als Alkoholiker vor, wieder allein zu leben?Ich habe hier oft davon gelesen, dass es Menschen in dieser Phase eher vorziehen, mit einem Partner zusammen zu leben, weil es ihnen vieles einfacher macht. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich ihn mit seinem Verhalten konfrontiert habe u. a. auch, dass ich Alkoholverstecke fand und eindeutig klar machte, dass ich eine solche Behandlung meiner Person nicht dulden werde. Totzdem, verstehe ich es nicht und würde ihm gern helfen, denn im Grunde meines Herzens mag ich ihn noch sehr.

    LG Varescu

  • Hallo,

    Deine Frage wurde schon oft diskutiert und es gibt immer wieder Überschneidungen bei den Aussagen.
    Aus meiner Sicht sucht sich ein Alkoholiker immer den für ihn bequemsten Weg aus...eine Partnerin, die ihm idealerweise nicht auf seine Sucht anspricht, ihn gewähren läßt, ihm gleichzeitig aber lästige Dinge abnimmt, die ihn bei seiner Sauferei nur stören können. Auf Kritik an seinem Alkoholkonsum reagiert er z.T. mit Unverständnis (soo viel sauf ich ja nicht, andere trinken noch viel mehr, ich hab das im Griff...solche Sprüche), z.T. mit Agression, weil die eigene Verdrängung der Sucht nur dann funktioniert, wenn so getan wird, als bestünde sie überhaupt nicht. Nicht selten wird ein Alkoholiker tief in sich drin wissen, daß er süchtig ist und fühlt sich dann ertappt, wenn man ihn auf seine Sucht anspricht.
    Ein ziemlich sicheres Zeichen für eine Alkoholabhängigkeit ist das Verhalten, seinen Alkoholkonsum zu verschleiern...Heimlichkeiten, Lügen, das sind alles Begleiterscheinungen einer Alkoholsucht.
    Und genaugenommen ist ein Alkoholiker lieber alleine, als daß er sich ständig mit einer Partnerin auseinandersetzt, die ihm helfen will, indem sie ihn auf die Sucht anspricht. Diese Hilfe ist ihm nicht willkommen...er will sich nicht helfen lassen.

    Indem Du ihn direkt auf seine Sucht angesprochen und deutlich gemacht hast, daß Du so ein Verhalten nicht dulden wirst, hast Du ihm in einer mMn. absolut richtigen Weise nur zwei Alternativen gelassen...entweder mit dem Saufen aufhören oder alleine weitersaufen. Er hat sich offenbar fürs Saufen entschieden.

    Daran kannst Du nichts ändern und man muß es so deutlich sagen:

    Du kannst froh sein, in dieser frühen Phase einigermassen sauber aus der Sache rauszukommen. Man muß sich von dem Gedanken verabschieden, daß man einem Alkoholiker helfen kann, wenn dieser selbst noch nicht soweit ist.

    Eine Beziehung, wie man sie sich im Allgemeinen so vorstellt und wünscht, echte Gefühle...dazu ist ein Alkoholiker durch seine Sucht nicht fähig.

    LG Andreas

  • Hallo Andreas,
    vielen Dank für deine schnelle Antwort,denn im Moment bin ich "süchtig" danach Antworten zu finden. Es stimmt....seine Antworten...in aggressiver Art:quatsch ich bin kein Alkoholiker, du trinkst doch auch was usw.
    Du sagst, ein Alkoholiker ist zu wahren Gefühen nicht fähig. Muss ich dann davon ausgehen, dass all sein Bemühen und seine sonst liebevolle Art, gespielt war. Was hat man davon, sich so zu geben und wie kann man das so lange durchhalten. Natürlich hat es vorher auch schon mal "Auftritte" gegeben....aber die habe ich unter....kann schon mal geschehen abgetan. Mich körperlich bedroht hat er allerdings vorher nie und auch die Auseinandersetzungen waren nicht von solchen Beleidigungen gekennzeichnet.

    LG Varescu

  • Hallo Varescu

    Leider muss ich mich hier anschliessen und aus meiner persönlichen Erfahrung leider zugestehen, dass Du ihm nicht helfen kannst.
    Auch ich war in ebendieser Situation wie dein Partner (Ex)..
    Auch ich habe gelogen. Vor allem mich selbst und damit ja auch meine Partnerin. Ich habe mein Alkoholproblem selbst nicht einsehen wollen/können. Dadurch habe ich mich ständig bedrängt und angegriffen gefühlt. Das durchdringt dann auch ganz schnell ALLE anderen Lebens- bzw Beziehungsbereiche, weil ein grosser Teil des Vertrauens in einer Beziehung durch ständiges Zweifeln und Misstrauen ersetzt wird.
    Auch ich habe mich oft zurückgezogen, hab mich durch Streitereien ja auch noch bestätigt gefühlt und hatte damit ja auch wieder einen Grund zu trinken...
    Eine wahnsinnige Abwärtsspirale.
    Selbst eindeutige Zeichen wie einen Alkoholkalender, den sie über mich geführt hat, brachte mich eher zur Raserei, als zur Einsicht.
    (ich hab da echt in meinem vernebelten Kopf Möglichkeiten gefunden, die Wahrheit umzudeuten und ihr vorgeworfen, sie hätte "keine Ahnung von der Realität" etc..)

    ....

    Erst als sie mich endgültig verlassen hat, kam ich an meinen persönlichen Tiefpunkt, an dem ich FÜR MICH SELBST erkennen musste, wie weit ich in der Abhängigkeit gesteckt habe..

    Diesen Punkt muss aber jeder für sich selbst erkennen, denn sonst wäre es immer nur ein Ändern der "Oberfläche".

    Tut mir leid, dass so zu sagen.

    LG Cemend

  • Hi,

    ich kann wirklich nicht beurteilen, ob alles nur gespielt war...ich kann nur meine Erfahrungen wiedergeben. Ich hab oft genug was vorgespielt, um wieder Ruhe zu haben, um nicht über meine Sucht reden zu müssen...immer wieder Beschwichtigungen, das Trinken einzuschränken, ohne es so zu meinen...es ist eine Art Verschleppung des Problems...man fühlt, daß da was nicht passt, will es einfach nicht wahrhaben, beschwichtigt sich selbst und andere...im Grunde hatte man nie vor, mit dem Saufen aufzuhören.
    Echte Gefühle sind schon da, aber das Saufen ist einem noch wichtiger...dann kommen immer mal wieder so Gedanken wie "ich will so bleiben, wie ich bin...ich laß mich nicht verbiegen, auch wenn es zur Trennung kommt"...übersetzt heißt das eigentlich "wenn sie sich zwischen mich und den Alkohol stellt, dann nehm ich den Alkohol".
    Die Unfähigkeit, Dinge anzupacken, ist für mich ein wesentlicher Aspekt der Alkoholabhängigkeit...auch, wenn es um Gefühle geht...dann kommen auch immer mal wieder Phasen des Selbstmitleids...das Leid, das man anderen zufügt, sieht man nicht oder verdrängt es.

    Ich kann und will Dir als abstinenter Alkoholiker keine Tipps geben. Aber wenn er Dich körperlich bedroht, ist mMn. der Punkt, an dem alles noch zu einem guten Ende kommen kann, weit überschritten. Gewalt gegen Frauen ist, ganz egal ob nüchtern oder besoffen, durch nichts zu rechtfertigen.

    LG Andreas

  • Hallo Cemend,
    hallo Andreas,

    danke dafür, dass ihr mich in eure Welt bzw. in eure Vergangenheit schauen lasst. Eure Erklärungen helfen mir, die Wirklichkeit langsam wahrzunehmen....auch wenn ich zugebe, dass es für mich sehr schwer zu verstehen ist. Man erwartet einfach logische Verhaltensweisen, kann sich eine solche Veränderung des Menschen und die Bereitschaft...alles....aber auch alles....einfach wieder über den Haufen zu werfen
    was so schön begann....einfach nicht erklären. ...oder verstehen. Du Andreas, hast recht, eine Frau zu bedrohen, ist wirklich nicht hinnehmbar...und dies habe ich ihm ja auch verdeutlicht. Es würde, wie mir bereits eine andere Forumsteilnehmerin sagte, vermutlich über kurz oder lang, auch nicht bei den Androhungen bleiben. Wie ich zwischenzeitlich weiß, hat er dies in seiner vorhergehenden Beziehung auch getan. Er erzählte mir dieses "Einemal" selbst....allerdings......eine Situation, die ich mit meinem heutigen Wissen....als erfunden bezeichnen muss. Ich habe dies damals natürlich auch nicht entschuldigt, sondern gab ihm klar zu verstehen, dass es nichts aber auch gar nichts gibt, was so etwas entschuldigt. Da sich seine damalige Partnerin daraufhin nicht von ihm löste, glabe ich, dass sie schon viel weiter in den Sog gezogen war.....und auch, dass es wohl öfter vorkam als er denn zugab. Eigentlich schäme ich mich ein wenig, euch mit meiner Enttäuschung, Wut und Trauer zu belasten....denn ich könnte mir vorstellen, dass ihr damit auch an eure...schlechten Zeiten...erinnert werdet. Eure Antworten helfen mir jedoch mich im momentanen Geschehen zurecht zu finden.

    LG Varescu

  • Hi,

    also zunächst mal vorab:

    Dazu ist das Forum ja da...um Erfahrungen auszutauschen. Insofern gibts überhaupt keinen Grund, sich nen Kopf zu machen, wie es anderen Usern geht, wenn sie auf Deine Fragen antworten. Sie tun dies ja ausnahmslos freiwillig :)

    Tja, ich kann absolut verstehen, daß es für einen Nichtsüchtigen schwer zu verstehen ist, was einen Alkoholiker bewegt...das gelingt einem als abstinenter Alkoholiker ja selbst kaum. Vielleicht ist es der schleichende Prozess, diese kaum merkbare, graduelle Verschlimmerung der Sucht, der es so unwirklich macht. Kaum ein Alkoholiker ist von einem Tag auf den anderen ein komplett anderer Mensch. Die Situation verschlechtert sich quasi Stück für Stück, grad mal so, daß man es nicht konkret wahrnimmt...und dann ist die momentane Situation der neue Ausgangspunkt, der Normalzustand...und der verschlimmert sich dann auch wieder peu à peu.
    Wirklich übel ist dabei, daß man als Alkoholiker dem Partner immer wieder Hoffnungen macht...Trinkpausen, Beteuerungen, daß man mit dem Saufen aufhört, es auf ein erträgliches Maß runterschraubt...alles Lug und Trug. Der Alkoholiker hat gar nicht vor, die Situation zu ändern...er will nur wieder seine Ruhe haben, versucht es dann mit heimlichen Saufen, um sich keine Vorwürfe anhören zu müssen. Trinkpausen werden auf den Tag genau eingehalten, nur um danach noch mehr zu saufen. Bis es hoffentlich irgendwann mal klick macht...beim einen früher, beim anderen später und bei vielen überhaupt nicht. Eine Beziehung zu einem Alkoholiker ist nur zu retten, wenn der Alkoholiker seine Sucht selbst realisiert, erkennt, daß er was tun muß.

    LG Andreas

  • Hallo Andreas,

    natürlich ist es so, dass die anderen User freiwillig auf Fragen antworten oder sich mit ihren Erfahrungen freiwillig zu Wort melden. Man hat nur für sich das Gefühl (denn auch für mich ist in diesem Zusammenhang das Wort KRANKHEIT das erstmal ins Bewusstsein getreten), dass man mit seinen ureigensten Sorgen, in den Anderen wieder etwas wachrüttelt, was vielleicht schon verschüttet war... oder sie bisher damit erfolgreich umgegangen sind.
    Auch ich gehörte zu denen die meinten, einen Alkoholiker am äußeren Erscheinungsbild zu erkennen und musste nun schmerzhaft bemerken, dass das in keiner Weise so ist. Du schreibst....und das ist ja auch nachvollziehbar, dass sich der Alkoholismus nicht von einem Tag auf den anderen entwickelt, sondern als schleichender Prozess. Ich schließe daraus, dass man sodann, seine sich langsam entwickelnden Verhaltensweisen für völlig normal hält. Was ich daran nicht verstehe ist, dass doch zumindest in den "nüchternen Phasen", so etwas wie eine Erkenntnis kommen müsste, dass das was man da am gestrigen Tag "abgezogen" hat, nicht unter den Begriff "NORMAL" fällt....oder ist es so, dass man sich teilweise oder auch GANZ, gar nicht mehr daran erinnern kann? Mir fiel zumindest auf, dass mein Partner am nächsten Morgen so tat (oder war es so), als wäre nichts geschehen. Sagte ich ihm, dass er mich aufs tötlichste beleidigt hat..oder eben auch tätlich werden wollte, meinte er das wäre nicht wahr. LÜGE...oder WAHRHET?

    LG Varescu

  • Hi,

    die nüchternen Phasen sind einem Alkoholiker höchst unwillkommen, grad weil er sich in diesen Phasen seiner Sucht ja irgendwie bewußt ist...da ist dann tatsächlich ab und zu der Wille da, weniger zu trinken in der irrigen Annahme, man könne den Alkoholkonsum kontrollieren.
    Schuldbewußtsein, Reue...ja, das gab es schon...bis zum nächsten Rausch...dann wieder die bequeme Einsicht "Es ist mein Leben, ich kann trinken, was ich will, wann ich will und wieviel ich will"..."ich laß mich nicht verbiegen".

    Zu Deiner anderen Frage:

    Ich konnte mich tatsächlich oft nicht mehr an Dinge erinnern...ob ich sie bewußt verdrängt oder tatsächlich vergessen habe, weiß ich nicht. Einmal hat mich mein Sohn am Morgen darauf angesprochen, warum ich mich in Arbeitsklamotten ins Büro auf dem Fußboden zum Schlafen gelegt habe...ich hab es ihm nicht geglaubt...ich lag ja morgens im Bett...bis ich in meinem Büro auf dem Boden meinen Zollstock und meinen Bleistift gefunden hab...das war schon kurzzeitig ein Schock und ich hab dann auch wirklich erkannt, daß ich ein Problem hatte...aber ich war noch nicht bereit, es zu lösen. Und hab dann weitergesoffen, weil ich ein Problem hatte...rational nicht nachvollziehbar, ich weiß...aber man hat so gehandelt.

    Emotionale Erpressung, Beschimpfungen, Herabsetzungen, haltlose Vorwürfe...die ganze Palette hatte ich auch drauf...einige Dinge, die ich im Suff gesagt habe, waren in der Sache richtig...aber die Art und Weise, wie ich die Kritik geäußert habe, war unmöglich...man kann, auch wenn Alkoholismus eine Krankheit ist, solche Dinge nicht entschuldigen und auch nicht wirklich wieder gutmachen.

    Ich hab auch jetzt als abstinenter Alkoholiker noch genug Auseinandersetzungen zuhause, teils wegen der Aufarbeitung des Alkoholmißbrauchs, teils wegen der Aufarbeitung von Dingen, die ich unter Alkoholeinfluß gemacht habe.
    Aber diese Diskussionen gerieten, seit ich abstinent bin, nie mehr so außer Kontrolle...man kann wieder vernünftig mit mir reden...und auch streiten...so würd ich das bezeichnen.

    LG Andreas

  • ich finde, wie du das beschreibst, ist es das was ich meine. Der kurze Anflug von schlechtem Gewissen am anderen Morgen....aber beileibe auch nicht immer....nämlich immer dann nicht...wenn die Erinnerung völlig verblasst war. "Normale" Menschen (entschuldige den Ausdruck), streiten sich durchaus auch...aber eben nicht unter dem Vorsatz...wie sagte er einmal: "Ich muss dir weh tun".
    ....und Worte können das...ich habe es gerade an eine andere Userin geschrieben. Sie bleiben auch in Erinnerung und deshalb wird es ja in der Aufarbeitung....gerade auch für den Angehörigen... dann vermutlich so schwer.
    Gerade jetzt ist mein Partner...Welcher seinen Auszug vorbereitet anwesend.....sucht meine Nähe (hat auch grad nichts getrunken)...sucht die Unterhaltung mit mir und baut daneben seine Lampen ab ubd meine wieder dran. Fragt nach meiner demnächst neuen Handynummer und wenn ich sie ihm nicht geben will...weshalb auch...kommt danach...du musst keine Angst haben, dass du von mir blödsinnige Nachrichten erhältst. Im Übrigen ist mir gerade wieder aufgefallen, dass er mich schon wieder nach Dingen gefragt hat, welche wir vor Tagen erst im "nüchternen Zustand" besprochen hatten....und er weiß es schon nicht mehr. Schlimm!

    LG Varescu

  • Hallo Andreas,


    Zitat von Carpenter

    Hi,

    also zunächst mal vorab:

    Tja, ich kann absolut verstehen, daß es für einen Nichtsüchtigen schwer zu verstehen ist, was einen Alkoholiker bewegt...das gelingt einem als abstinenter Alkoholiker ja selbst kaum. Vielleicht ist es der schleichende Prozess, diese kaum merkbare, graduelle Verschlimmerung der Sucht, der es so unwirklich macht. Kaum ein Alkoholiker ist von einem Tag auf den anderen ein komplett anderer Mensch. Die Situation verschlechtert sich quasi Stück für Stück, grad mal so, daß man es nicht konkret wahrnimmt...und dann ist die momentane Situation der neue Ausgangspunkt, der Normalzustand...und der verschlimmert sich dann auch wieder peu à peu.
    .....

    ich bin Co-Abhängige und habe mir diesen Beitrag durchgelesen. Mein Vater ist alkoholiker und hat nicht mehr viel Zeit. Ich habe versucht ihm zu helfen aber warum auch immer er sieht es nicht ein.
    Mann will es immer nicht wahrhaben, du schreibst mir ich will mal sagen direkt aus der Seele. Genau das erlebe ich nämlich bei meinem Vater auch. Er verspricht aufzuhören aber nichts ist.(ich glaub es eh nicht mehr) er versteckt alles etc. Du hasst mir damit nochmal ein bisschen die Augen geöffnet und gezeigt, das ich nicht daran schuld habe es nicht gleich mitbekommen zu haben. ich bin jetzt schon soweit, das ich ihn nciht mehr auf das Thema alkohol anspreche es sei den ich sehe das er etwas trinkt. Da es dann immer in einen großen streit ausartete und er keinen mehr an sich rangelassen hat. Dann sage ich nur "du braucst es nicht verstecken, ich bin nicht blöd und sehe das da ein bier standt". Vielleicht ist es auch falsch zu resignieren, eventuell bestärke ich ihn darin das er weiter trinkt. Aber meine Kraft reich einfach nicht aus, um immer wieder dieselbe leier anzufangen. Aber ich gebe die hoffnung nicht auf das er es vielleicht doch schafft, denn in diesem Forum gibt es so viele die Trocken geworden sind. Danke für eure Beiträge und eure Ehrlichkeit. Auch als Co-Abhängiger helfen eure Beiträge sehr.

  • Hallo Stern,

    es stimmt...mir helfen diese Beträge auch sehr. Man sieht es mit anderen Augen....und weiß aber auch dann genau, was man nicht tun sollte.

    LG Varescu

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