Unbändige Wut und Traurigkeit

  • Hallo Flyer

    ich schreib Dir einfach mal ein Willkommen hier im Forum!

    Ich selbst bin kein EKA, aber vielleicht kannst Du zur besseren Verständlichkeit noch ausführen, was Du Dir wünscht.

    Möchtest Du einfach erst mal hier ankommen und Dich in Ruhe sortieren?

    Dann laß Dir alle Zeit, die Du brauchst.

    Falls Du ein Feedback auf Deinen Beitrag wünscht - wären das die Fragen, die sich mir beim Lesen so aufgetan haben:

    Geht es darum, emotional den notwendigen Abstand zu finden?
    und wenn ja, welche Emotionen ziehen Dich in dieser Angelegenheit
    am meisten runter? .... also welche Emotionen entfernen Dich so weit von Dir selbst, daß Du Dich nicht mehr wohl fühlst? Ist es das Verantwortungsgefühl, das Du mit Dir rumschleppst, oder mehr die Wut auf die Mutter. Wenn Wut, dann: Was macht Dich genau wütend?

    Bei einer notwendigen Betreuung kommst Du als naher Angehöriger evtl. in Frage. Ist das für Dich überhaupt vorstellbar? Und wenn ja, was würde das für Dich und Dein Leben bedeuten? Wenn nein: Wie geht es Dir damit, sie einem Betreuer zu überlassen? Bzw. eine Betreuung in die Wege zu leiten? Habt ihr darüber in irgendeiner Form überhaupt schon gesprochen?

    Also wie gesagt - das sind nur so meine Gedanken gewesen. Du mußt da nicht sofort drauf eingehen. Und es werden sicher noch weitere Rückmeldungen hier aus dem Forum kommen. Ich wünsche Dir auf jeden Fall schon mal alles Gute und einen Austausch, der Dir weiterhilft.

    LG Nys

  • Hi Flyer!

    Wer sagt denn, dass dir das alles egal sein muss? Muss es nicht. Du kannst die Betreuung deiner Mutter organisieren, bzw dabei mithelfen was zu organisieren.
    Ich weiß ja nicht wie deine Mutter mit dir geredet hat, aber wenn ich dran denke, wie meine mit mir geredet hat ( und noch reden würde)....dann werde ich auch wütend und zornig noch dazu.
    Das heißt also würde ich dran denken meine zu pflegen, müsste ich auch dran denken, dass ich dann eventuell im Knast lande, weil ich ihr das Kissen nicht unter den Kopf geschoben habe sondern draufgelegt habe.
    Ist so!
    Deswegen kann ich höchstens organisatorisch das übernehmen was Juristen in etwa moralische Verpflichtung nennen, aber ich bin nicht in der Lage für sie zu sorgen.

    LG

  • Hallo Flyer,

    das mit deiner mutter tut mir leid. Es ist immer schwer sich das mit anzusehen.

    ich habe deinen Beitrag gelesen und habe schon ERfahrungen was die Betreuung angeht.

    Auch mein Vater leidet unter einen starken alkoholproblem und hat leberzirrhose.

    Als er damals ins Krankenhaus kam haben sie mich nach 2 Tagen angerufen und gefragt ob ich derzeit die BEtreuung übernehmen kann da er zum damaligen Zeitpunkt nicht mehr ich sag es mal so zurechnungsfähig war. Ich glaube auch aufgrund von Entzugserscheinungen. Auch das Syndrom was du beschreibst wurde später beim ihm festgestellt. Dies allein ist allerdings noch kkein grund fpr eine BEtreuung, denn wenn ich mir meinen Vater derzeit anschaue, würde man das nie mitbekommen. Er hat höhen, da weis er alles und es gibt phasen da sucht er sogar seine Wohnung.

    Als die Frage der Betreuung kam habe ich natürlich sofort ja gesagt, es ist ja schließlich mein Vater. Ich habe nicht darüber nachgedacht was es für folgen haben könnte. Tja und was soll ich sagen wenn ich dieselbe entscheidung nocheinmal treffen könnte, ich würde es ablehnen. Es war eine reine tortur.
    Du musst entscheiden, ob er aus dem Krankenhaus kann oder lieber angebunden wird. etc. Das ist nicht leicht, vor allem wenn so wie mein Vater er nicht dort bleiben wollte. Und auch nach dem Krankenhausaufenthalt wurde es nicht besser. Man fühlt sich durch die Betreuung so verpflichtet, das man denkt man muss permanent nach der Person schauen. AUch ging mir durch den Kopf, oh gott was ist wenn er stirbt, sie machen mich dann eventuell verantwortlich. u.u.u.

    Außerdem war durch die Betreuung unser verhältnis mehr als angespannt, mein Vater verstand ja nicht wirklich was es bedeutet. Und es gab immer wieder großen Streit der mit tränen auf beiden Seiten endete. Und wenn man weiß das er andere nicht mehr lange hat geht man immer mit einem unguten gefühl.

    Ich will nicht egoistisch klingen aber wie gesagt, nie wieder würde ich die Betreuung übernehmen. Ich habe eine ganze weile mein eigenes leben zurückgestellt und das gerade in der Zeit als ich frisch mutti geworden bin. Jetzt bin ich froh das die Betreuung abgelaufen ist und fühle mich wesentlich freier. Und die Vater tochter beziehung ist wieder da.

    Ich habe einfach erkannt das ich meinen Vati nicht mehr helfen kann, da er sich nicht helfen lässt. Die ganzen Tränen und die Wut sind umsonst. Ich versuche jetzt die Zeit mit ihm zu genießen. Früher hätte ich ihn angeschimpft wenn er Alkoholische getränke da hatte, aber jetzt mach ich das nicht mehr. Ich will ja da das er offen mit mir darüber redet. Auch wenn mir das ganze sehr schwer fällt. Man kann nur noch zusehen wie sie sich das Leben kaputt machen. Es zerreist einen innerlich aber da muss man wohl durch.

    Ach und was ich feststellen musste auch wenn man die betreuung hat, so hat man nicht viele bzw. kaum möglichkeiten solange der andere der betreuut wird noch selbst entscheiden kann.

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