Vater trinkt...macht nun Entzug

  • Hallo
    Ich komme von der Co seite zu dir
    Erstmal herzlich willkommen hier.
    Diese übertriebene Euphorie kurz nach der Entgiftung ist wohl normal und teilweise bedingt durch die Medikamente die heut zu Tage während einer Entgiftung und danach verabreicht werden.
    Es kommen auch noch dunklere Phasen,besonders wenn die körperlichen Beschwerden zu Tage treten ,Schlafstörungen ,Kribbeln in den Gliedmaßen und all sowas, erste Probleme etc.
    Als nicht zu viel Hoffung reinlegen das dass so bleibt,leider.
    Frag dich mal bei den ,,trockenen ,,hier im Forum durch ,dort kannst du viele Antworten bekommen ,was das betrifft.
    LG R..

  • Liebe Emmi,
    ich bin auch flammneu im Forum, deswegen sag' ich mal nicht "Willkommen".

    Die Erfahrung, dass sich bei der Behandlung eine euphorische Stimmung äußert, habe ich auch beim Entzug meines Ex gemacht. Mein Problem war eher: Wie gehe ich damit um? Die Stimmung aufnehmen und auch Friede und Freude verbreiten - auch wenn man das nicht so wirklich glauben mag? Oder lieber bremsen und dafür dann der Miesepeter oder der Entmutiger sein? Ich habe meistens zu seinen euphorischen Vorstellungen (Nein, er hat keinen Suchtdruck. Nein, er will nie wieder Alkohol trinken. Nein, die Erfahrung wird ihm ein für allemal reichen) eigentlich gar nicht gesagt. Also weder bestärkt noch gedrückt. Ob das richtig oder falsch war, wer weiß das schon?

    So oder so - wenn er jetzt im Krkh war und sein Trinken wirklich zu einer lebensbedrohlichen Situation geführt hat, dann fühlt er sich jetzt besser und das ist sicher Anlass zu einer gehobenen Stimmung. Natürlich wird das erstmal auch verstärkt, durch jeden Tag an dem er nicht trinkt. Das Gefühl, es jetzt sein lassen zu können, vieles wacher zu erleben und wieder im Leben zu stehen, befeuert die Euphorie vermutlich. Aber die Frage ist - wie lange hält er, dieser Vorsatz und das damit verbundene gute Gefühl?

    Schütze dich selbst und versuche nicht zu viel zu erwarten - auch wenn für ihn jetzt erstmal alles locker und easy ist. Aber um Gotteswillen - auch wenn du die allerbeste Tochter der Welt gewesen wärest oder jetzt wirst - wie hättest du ihn vom Trinken abhalten oder wegbringen wollen? Du hast ihm ja wohl kaum die Flasche angesetzt. Der Mann ist erwachsen und alt genug und es war seine Entscheidung. Und selbst wenn du ein schwieriges Kind gewesen wärest (Michael Mittermeyer hat ja dafür einen speziellen Ausdruck, den ich aber nicht wiedergeben möchte :wink: ) - würden alle Eltern "schwieriger" Kinder zur Flasche greifen, dann wäre ja jeder Elternsprechtag nur von zumindest Angetrunkenen bevölkert....

  • Hall ihr,

    ich komme zwar von der Co-Seite, bin aber auch EKA....

    Zitat von Honeymaker

    Mein Problem war eher: Wie gehe ich damit um? Die Stimmung aufnehmen und auch Friede und Freude verbreiten - auch wenn man das nicht so wirklich glauben mag? Oder lieber bremsen und dafür dann der Miesepeter oder der Entmutiger sein?

    Du meinst, was wäre die beste Reaktion für ihn ?
    Sich zu überlegen, wie reagiert man, damit der andere sich so oder so fühlt- das ist Manipulation.
    Ich meine das nicht als Abwertung, sondern als Hinweis.
    Ich war selbst jahrelang so, habe es nicht anders gekannt, meine Mutter hat es mir als völlig normal vorgelebt.
    Auch war ich mir selbst nicht nahe, wusste oft nicht- was will meine Seele, was brauche ich.

    Als Antwort auf: wie gehe ich damit um? - Höre in dich hinein, was macht das mit dir, wie fühlst du dich, was möchtest du sagen/fragen.....
    Das ist eine authentische Reaktion, die dir weiterhilft.
    Sie sollte nämlich nicht deinem nassen Angehörigen weiterhelfen- das ist Manipulation.

    Und liebe Emmi, lasse deine Gefühle ruhig zu. Bevor sie aber aus dir "herausbrechen bzw über dich hereinbrechen" (was in der Tat unangenehm ist):
    Schaue sie dir mal in einem ruhigen Moment an.
    Weine, wüte... was immer dann hochkommt ist echtes Gefühl und will gelebt werden, auch körperlich (also Tränen, Kuscheltier knuddeln, in die Ecke kauern, in Kissen boxen, was zerstören usw).
    Schreibe auf, was hochkommt, auch die Fragen und Hilferufe.

    Und dann schaust du die Liste an, wenn du ruhig bist:
    Wer kann dir deine Fragen beantworten, und wer kann dir helfen, was musst du tun, an wen dich wenden,- werde konkret und handele nach dein Gefühlen.

    Dann springen sie auch nicht mehr aus der Ecke auf dich.
    Das tun sie jetzt nur, weil sie sich nicht genügend beachtet fühlen.

    Liebe GRüße
    Girasole

    PS:Und wichtig,- immer hier lesen und schreiben! Es gibt nichts, wofür du ch schämen musst, wirklich gar nichts.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!