Umgang mit der Tochter?!?

  • Naja, ich kann nur sagen, die meissten und schlimmsten Fehler die ich als Vater gemacht habe, waren dann, wenn ich mich nach irgendwelchen "Erkenntnissen" gerichtet habe. :D

  • Dann vielleicht lieber nicht nach "irgendwelchen" Erkenntnissen. ...
    auch wenn ich meine verstanden zu haben, dass du Erkenntnisse generell nicht so magst ;) so gibts doch immer wieder mal einige richtig gute.
    auch wenn es für dich nun nicht leicht zu hören ist: nach meinen Erkenntnissen uund Erfahrungen sowie denen der Pädagogik hast du mit deinem Sohn viel richtig gut gemacht :P

  • Klingt für mich nach prima Regelung.

    Was ist jetzt Dein Problem damit? Fühlst Dich unwohl weil es ihm nicht in den Kram passt?

    Der Kindesumgang ist ihm ja nicht entzogen, nur an verständliche Bedingungen geknüpft.

  • girasole ,

    Zitat

    Dann vielleicht lieber nicht nach "irgendwelchen" Erkenntnissen. ...
    auch wenn ich meine verstanden zu haben, dass du Erkenntnisse generell nicht so magst

    Ich weiss nicht wie ich es formulieren soll. Ich bin da kein prinzipienreiter oder sowas, dann würde ich ja das gleiche wieder machen. Mir geht es mehr darum zu vermitteln - passt Lösung xyz zu mir, zu uns? Fühlt sich das gut an?

    Egal wer die Idee dazu hatte.

    Ich mag ja genau diese Prinzipienreiterei nicht, also weder:

    ICH mach alles sowieso richtig und weiss eh alles besser (das ist bähpfui)

    noch:
    ich mach xyz weil Frau Doktor xyz hat das für der Weisheit letzten Schluss gehalten oder es stand in der Bild der Frau als letzter Schrei (das ist nämlich auch bähpfui)

    Ich fühl einfach in mich rein und bespreche mit den Betroffenen, was passt zu uns, womit fühlen wir uns gut. Egal wer die Idee dazu hatte.

    Genau deswegen find ich es auch so wichtig immer die eigene Motivation zu hinterfragen.

    Wenn jetzt Elalu sich nur unwohl fühlt, weil es "gesellschaftlich falsch" ist ihm den Umgang zu verbieten wenn er hackedicht ist aber er ist doch der Vater und kickifax, ist das der falsche Grund. Hier ist das Bauchgefühl wichtiger.

    Der ist hackedicht? Kein Umgang. Basta.

  • kaleu, ich sehe und mache das in meinen Beratungen so: Erkenntnisse, die aus der Praxis, aus der Erfahrung gewonnen wurden, halte ich für nützlich und beziehe sie ein (da ist schon relevant, woher die stammen und ich übernehme nichts fraglos)
    ebenso versuche ich, die Individuen und ihre individuellen Umstände zu berücksichtigen.

    Ich dachte, dass du ähnlich denkst.

    Und sorry fürs OT :)

    Lg girasole

  • Zitat

    Ich dachte, dass du ähnlich denkst.

    Ich hatte nie das Gefühl, wir wären uns irgendwie unähnlich Girasole.

    Es hat wohl nur jeder einfach seine eigenen Worte um was ähnliches auszudrücken. Aber verstanden haben wir uns noch immer :)

    Ich nehm mir schliesslich ja auch unheimlich viel von Dir und Deinen Erfahrungen mit.

  • Man sollte die berechtigte Väterrechtsfrage nicht zu einem Schonprogramm für trinkende Papas umdeuten. Letztlich muss bei einer Scheidung unter noch komplizierteren Bedingungen die Sucht/Coabhängigen Frage weiter bearbeitet werden. Dazu kann auch gehören, dass der nicht trinkende Elternteil die Kinder schützt indem der Umgang reduziert oder unter Aufsicht gestellt wird. Natürlich unter ständiger klarer Kommunikation mit den Kindern.

    Soweit das Optimum. Leider haben sich viele wohl gedacht, eine Scheidung ist die Maggifix Loslösung vom Trinker und der eigenen Coabhängigkeit. Das geht aber bei Paaren mit Kindern nicht auf. Kinder verbinden für immer. Und eine Exfrau kann problemlos weiterhin voll coabhängig agieren. Ein Trinker kann auch in einer Scheidungsfamilie weiterhin leugnen, manipulieren und verdrehen.

    Darum wird es sicherlich immer wieder zu Fällen kommen wo undifferenzierter Kontaktabbruch betrieben wird. Und genauso oft wird undifferenziert, konfliktvermeidend und unter fortgesetztem Beschweigen des Trinkens Umgang gewährt und der Trinker soll halt selber machen.

    Kinder brauchen grundsätzlich keinen Umgang mit betrunkenen Erwachsenen. Er ist schädlich, und Trinker haben daher kein Anrecht auf beiwohnende Kinder in ihrem Alkoholikerleben, in dem sie meist ohnehin nur rumstehen wie bestellt und nicht abgeholt. Wenn man es schafft, sich jenseits der Paarkonflikte auf diese Suchtebene zu beziehen, und dort eine klare Grenze zu setzen, wird der trinkende Elternteil selbst die Frage lösen: er/sie muss dann nämlich entscheiden, ob die Kinder Nüchternheit wert sind, oder ob man sich weiter jegliche zweite Sicht auf das eigene Tun verbitten will.

    Bei den einen wird letzteres wichtiger sein und das Verhältnis zu den Kindern ist damit beantwortet. Bei dem anderen verändert sich was. Diese Entscheidung sollte an jeden Trinker klar herangetragen werden.

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