• Hallo,

    ich hatte bereits meinen eigenen Thread eröffnet, aber ich möchte ihn unter diesem Thema nicht mehr weiterführen.

    Daher nochmal ganz kurz zu meiner Vorgeschichte und ganz unten dann der jetzige Stand der Dinge. Der Text, den ich hier einfüge, ist von November 2014.

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    ich bin 30 Jahre alt und die Partnerin eines Alk. Ich denke bei ihm, dass dieser Umstand mit seinen Krankheiten zu tun hat, die er 2008 diagnostiziert bekommen hat. Teilschizophrenie, bipolare Störung.
    Er ist 34 und ich schreibe mal meine Geschichte auf...

    Ich fange mal an... Ich lernte 2005 während meiner festen Beziehung einen Mann kennen, von dem ich sofort total hin und weg war. Es entwickelte sich ein klein wenig mehr, wir trafen uns heimlich, unternahmen Sachen, küssten uns, mehr nicht.
    Ich war so verliebt, so unheimlich doll.
    Bereit meinen Exfreund zu verlassen war ich jedoch auch nicht zu dem Zeitpunkt.
    Derjenige, in den ich mich so verliebte, nennen wir ihn M., ging kurz darauf für einige Zeit ins Ausland. Wir hatten noch ein wenig Emailkontakt, das war es aber auch. Ich vergaß ihn jedoch nie und musste sehr oft an ihn denken und wollte eigentlich nur ihn.

    Ende 2007 bekam ich eine Nachricht, er sei wieder in der Heimat, ob wir uns nicht mal treffen wollten. Das war für mich das Zeichen. Ich traf mich wieder mit ihm und beendete ziemlich schnell meine damalige auch bereits 5jährige Beziehung.

    M. hatte zu dieser Zeit eine sehr schwere gesundheitliche Phase. Er kam zurück nach Deutschland um sich hier therapieren zu lassen. Er trank im Ausland ganz viel, igelte sich ein, wäre dabei fast drauf gegangen. Die Eltern "retteten" ihn aus dieser Lage und holten ihn zurück. Wir trafen uns nun also unter diesen Umständen. Und diese Umstände hielten noch sehr lange an. Er trank weiter sehr viel, schloss sich teils tagelang ein und aß nichts, trank nur Alk..

    Ich wusste, dass ich diesen Mann wollte, koste es was es wolle, ich stehe zu ihm, helfe ihm und eines Tages wird alles gut. So dachte ich damals.

    Was folgte waren mehrere abgebrochene Therapien, er ging dann im März 2008 zurück ins Ausland, weil ja ein Kämpfer wieder an den Ort seiner Niederlage zurück muss und eine Fernbeziehung. Wir haben uns ca. einmal im Monat für immer so eine Woche gesehen und diese miteinander in einer schönen Stadt verbracht. Vom flughafen holte er mich immer total runtergekommen ab, wieder durchgesoffen die tage zuvor. es folgten dann immer 2 tage harter entzug, in denen ich ihn auch nicht berühren durfte usw. sehr schwer für mich damals, weil ich noch immer blind vor liebe war und es doch alles so schwer begonnen hatte... wie sollte es denn da weitergehen?

    er entschied sich dann im märz 2009 zurück zu kommen, dass wir eine richtige beziehung führen können. das lief schief. durch seinen Alk. und seine krankheit konnte er teils richtig böse werden. ihm "rutschte" die hand aus, er beschimpfte mich. trank noch immer jeden abend.

    ich war blind vor liebe und glaubte noch immer, dass irgendwann alles gut wird.

    ich wurde im april 2009 schwanger. mit zwillingen. er hatte wieder phasen, in denen er meine sachen aus dem 3. stock auf die straße schmiss, mich beleidigte, beschimpfte, auf mich los ging.

    die kinder kamen ende 2009 zur welt. unser ein und alles.

    die jahre gingen weiter so...

    kurzfassung von allem: er trinkt über jahre jeden abend 2- 4 B., auch mal 3 tage kein einziges, aber dafür wird dann am wochenende wieder aufgeholt mit 6 bier. ihm rutscht öfter die hand aus, er betitelt mich manchmal als drecks*ure und so weiter... ein andermal ist wieder alles in butter und wir sind die "schönste familie" nach außen.

    habe im letzten jahr schonmal 2 monate räumlich von ihm getrennt gelebt aber mich wieder einlullen lassen. und es ist nichts besser geworden.

    im juli habe ich ihn angezeigt, weil er mir während einer autofahrt dermaßen ins gesicht geschlagen hat. da war er wieder mal unter alkohol. ich bin gefahren und er war beifahrer.

    er kann einerseits so ein toller mann sein, andererseits ein monster in person. unberechenbar...

    ich gehe seit 2 wochen zu einer psychologin, am freitag ist mein zweiter termin bei ihr.

    erst durch sie bin ich auf den begriff Coabhängigkeit gestoßen und seitdem ist mir einiges klar...
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    Das Jahr nahm genau so ein jähes Ende wie es begann... und wie das davor war und das davor...

    Am 5. Januar bat ich ihn inständig, wie schon Wochen zuvor immer wieder seine Sachen zu packen und zu gehen, andernfalls würde ich das tun. Dieses Mal hat er es wirklich getan.

    Seitdem sind 4 Wochen vergangen. Mir geht es gut. Es ist ein großer Stein vom Herzen gefallen, das Leben zu Hause ist ruhiger geworden, die Spannung steckt aber in mir, wenn es heißt, er holt die Kinder.
    Ich bin dabei wieder viel mehr für mich zu machen. Habe mir für dieses Jahr schon 2 Flüge gebucht (jeweils 3 bzw. 4 Tagestrips), ich gehe zum Sport, achte mehr auf meine Ernährung (so 5 kg sollen noch runter) und diese Aufgaben bzw. Ziele helfen mir sehr gut über alles hinweg. Ich bin mir dessen bewusst, dass ich mit ihm niemals eine glückliche Zukunft haben würde. Ich habe gehofft. 7 Jahre lang gehofft und gebetet, dass irgendwann alles gut wird. Aber das wird es mit ihm zusammen nicht.
    Ich bin zuversichtlich für die Zukunft meiner Kinder und für mich.
    Es kann nur besser werden und das waren auch bereits die vergangenen Wochen.

    Was sein Trinkverhalten angeht, so kann ich dazu nichts sagen, ich will es überhaupt nicht wissen. Es interessiert mich nicht mehr.

    Klar würde ich mich belügen, wenn ich sagen würde: ich denke nicht mehr an ihn. Aber ich denke mir in diesen Momenten: Es ist egal, was er tut! Es ist völlig egal.

    So viel erstmal von mir.
    Ich bin stolz auf mich und auf meinen bisherigen Weg. Auch wenn es erst 4 Wochen sind.
    Ich möchte das nicht mehr.

    Liebe Grüße

    Kummerstier

    Das hat er dann

  • Danke, liebe Renate.

    Ich denke auch, ich bin auf dem richtigen Weg. Und ich bin vor allem vom Kopf her soweit.

    Nächste Woche beginnt meine Therapie. Ich hatte jetzt 5 Stunden "Krisenintervention". Ich denke, das ist nochmal eine wichtige Unterstützung.

    LG

  • Halte durch!!!

    Mein Ex war auch so drauf. Damals bin ich mit den Kindern gegangen.

    Und nachdem er plötzlich arbeiten konnte und nicht mehr getrunken hatte, habe ich mich wieder einlullen lassen.

    Das ging aber nur solange gut, bis seine Bewährungsstrafe abgelaufen war.

    Dann begann das gleiche Spiel von vorn.

    Versuche aus den Fehlern anderer zu lernen.

    Alles Gute für dich
    LG Lorelei

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