"Du must Dir JETZT der wichtigste Mensch sein "...

  • Hallo zusammen,

    diese Aussage lese ich u.a. hier und habe ich in unzähligen Gruppenstunden in der SHG gehört!

    Eine Aussage die riesig erscheint und für mich immer noch schwer ist in Gänze zu verstehen.....dauerhaft abzuspeichern, denn schon öfters habe ICH mich durch äußere Einflüsse selbst aus dem Fokus verloren....
    und Ende war ein Rückfall!

    Vielleicht können Langzeit trockene Alkoholiker aus Ihrer eigenen Erfahrung aus Ihrer Anfangszeit berichten und versuchen die o.g. Aussage anders zu formulieren bzw. zu erklären, denn hier sehe ich bei MIR großen Bedarf!

    LG

  • Hallo Paco

    ohne eine stabile Trockenheit fällt alles.

    Die konnte ich erst erreichen, als ich mich um das Gefühlschaos , was sich in der nassen Zeit angesammelt hat , nach hinten an stellte. Das hatte Monate, Jahre Zeit , lief ja nicht weg .

    Ich war mir am wichtigsten und tat alles dafür um stabil zu werden . Dazu gehörten weitreichende Änderungen dazu . Ich ging den Weg der Grundbausteine und baute mir ein neues Leben auf .

    Erst dann konnte ich die Altlasten angehen .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    die wichtigen Grundbausteine, dazu hatte ja auch Karsten einen aktuellen
    (Nachfrage)-Thread neu eröffnet, habe ich keine Ahnung wie oft gelesen und werde diese auch für mich anwenden bzw. habe vieles in die Tat umgesetzt, ich sehe SIE als weitere gute Hilfe für MICH an.

    ICH bin ja noch ganz weit weg von einer stabilen Trockenheit, ich habe "nur" für mich akzeptiert das ich KRANK bin und nicht "nur" den Alkohol missbraucht habe bzw. irgendwann in der Zukunft mal wieder
    mit alkfrei Bier oder noch schlimmer mit kontoliiertem Trinken beginnen werde! NEIN, dieser Zug ist abgefahren, das ist die lebenslange Krankheit,
    leider hat auch diese Einsicht viel ZEIT und nerven und Rückfälle bei mir gebraucht!!!
    Hätte, wenn und aber.....ich kann die Vergangenheit nicht ändern, niemand kann dies, ich kann nur nach vorne schauen.....auf mich schauen, mich selbst fühlen....mich wahrnehmen, ganz intensiv von Innen....
    dazu alle Hilfe, die ich bekommen kann, auch annehmen!

    Aber genau Deine Formulierung, " ich war mir am wichtigsten und tat alles dafür um stabil zu sein und stellte das angesammelte Gefühlschaos zurück " ! GENAU darum geht es mir!!
    Gefühle lassen sich nur schwer ausschalten, wird sind Lebewesen und keine
    Roboter....In der Digitalen Welt gibt es NUll und Eins....oder beim Lichtschalter AN oder AUS ( die Möglichkeit Licht zu dimmen, vernachlässige ich jetzt bewusst )

    Gefühle die aus einer gescheiterten Beziehung herrühren kommen wie aus dem nichts, bereitet schlaflose Nächte!
    Es ist nicht der körperliche ENTZUG, denn der ist nach 5 Tagen Entgiftung
    stationär im KH lange rum, es ist das "KOPFKINO", besonders dann wenn man sich durch seinen Alkoholkonsum zusätzliche dringende Baustellen geschaffen hat.
    Führerschein weg, deshalb
    Festanstellung weg
    Beziehung endgültig beendet, nachdem der letzte kleine Glaube zerstört wurde.....usw.

    LG

  • Hallo Karsten,

    ok, ich glaube etwas besser zu verstehen, korrigiere mich bitte falls ich doch falsch liege, danke.

    Meine wichtigste Aufgabe ist für mich einen Weg zu finden in eine stabile
    dauerhafte Trockenheit und dies mit Prio 1.
    Dies geht selbstredend nicht von heute auf morgen, aber mit der eigenen Einsicht das ICH (man) lebenslang erkrankt bin ( nicht nur ein bisschen oder gar nur missbräuchlicher Umgang statt fand ) in Kombination mit professioneller Hilfe und dazu zähle ich mittlerweile auch das Lesen und Schreiben hier im Forum mit dazu.

    Ist aber die gelebte Abstinenz auch innerlich gefestigt, lösen sich auch dann andere Probleme ( Prio 2 , Prio 3 etc. )

    Nur können ganz konkret eintretende finanzielle Probleme sehr schnell neuen Druck aufbauen.....da sehe ich eine große Gefahr drin.

    Wer mal 6-8 Wochen aus dem normalen Alltag ausscheiden kann, der kann ohne Probleme auch auf stationäre Langzeittherapie gehen.....

    Genau dies war in meinem gestrigen Gespräch mit meinem Leiter der SHG ein großes Thema..... Für mich ist dies nicht so ohne weiteres möglich und meine Whg. möchte ich nicht auch noch verlieren....

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