• Hallo chrisse,

    auch ich wünsche Dir viel, viel Kraft auf Deinem Weg, Schritt für Schritt!!!

    Viele Grüße
    Maria
    ____
    Achte auf Deine Gedanken! Sie sind der Anfang Deiner Taten.
    Chinesische Weisheit

  • Hallo Chrisse

    Keine Angst, eine SHG werde ich dir nicht vorschlagen, denn die ist auch nur gut für dich, wenn du dich damit identifizieren kannst. Wenn du aber nicht gerne hingehst, dann bringt sie dir nichts.

    Das Wichtigste ist, dass du nicht planlos einfach mit trinken aufhörst, sondern dir eine Strategie festgelegt hast. Für den Anfang ist das eine sehr gute Idee. Das muss ja nicht bedeuten, dass du alle Punkte davon rigoros einhalten musst. Es kann durchaus sein, dass du für dich noch etwas anderes findest, das noch effektiver ist.

    Wünsche dir viel Erfolg, den Grundstein dafür hast du jetzt selbst gelegt

    Henri

  • Ich habe auch nicht jeden Tag getrunken. Über das Jahr gesehen. Aber Bevor ich Anfang Juni das Alkoholtrinken endgültig quittierte hatte ich z.B. schon eine dieser Phasen, in denen ich schon jeden Tag etwas trank.
    Etwas waren dann täglich +/-3 Liter Bier.

    Je länger ich am Stück klar bin, desto klarer wird mir auch, wie gut ich mir gerade damit etwas vorgemogelt habe, indem ich sagte:

    " Ich trinke ja nicht jeden Tag."

    Ich könnte heute gar nicht sagen, wann ich vor dem 8. Juni zuletzt nichts getrunken hatte. Meine Güte: ich bin so ein verfechter der Wahrheit und verabscheue nichts so wie die Lüge und habe mich selbst derart betrogen. Und so lange. Und so selbstverständlich.

    Mir wird so allmählich erst klar, auf was mein Unternehmen hinausläuft. Es ist für "unsereinen", der meinte eben nicht jeden Tag voll-hacke gewesen zu sein und in den wichtigen Lebensbereichen noch leidlich gut funktioniert zu haben, jetzt natürlich ganz was anderes mal 2 Tage nichts zu trinken, wenn man weiß, dass es 2 Tage von der Ewigkeit sind.

    Ich bin allerdings sehr froh, eine Einstellung zu der Entscheidung, mein Leben in Klarheit weiterzuverleben gefunden zu haben, die macht, dass ich keine Panik bei der Vorstellung bekomme.
    Aber es ist natürlich ganz was anderes plötzlich.

    Es ist mir sehr wichtig eine positive Einstellung dazu zu haben, beizubehalten und weiterzuentwickeln [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/midi/froehlich/a070.gif] . Ich weiß genau, dass ich trinken würde, wenn sich bei mir diesbezüglich nachhaltig ein Verlustgefühl breitmachen würde.

    Meine einzige Möglichkeit liegt darin, mir das Bewusstsein zu erhalten und auszubauen und zu verfestigen, mit meiner Entscheidung einen Riesengewinn erzielt zu haben. Meine persönliche Disziplin würde dauerhaft nicht ausreichen, um einem Verlustgedanken zu trotzen. Das weiß ich.
    Das mit dem Gewinn möchte ich mir auch nicht einreden müssen, weil ich ein viel zu kritischer Geist bin, als das mir das gelänge.

    Es muss schon stimmen, ich muss es spüren, es muss jeder Nachfrage standhalten. Ich werde nicht aufhören, mir selbst gegenüber Überzeugungsarbeit zuleisten.

    Ich habe vor 2,5 Jahren das Rauchen beendet. Spätestens seitdem weiß ich auch etwas genauer, was für ein Suchtbolzen in mir steckt. Ich hätte nicht die geringste Chance ein Nichtrauchen durchzuhalten, wenn ich Lust hätte, eine Zigarette zu rauchen.
    Ich habe für mich aber gelernt, mein Suchtverhalten und meine bevorzugten Suchtmittel so zu durchleuchten und zu entzaubern, dass sie mich nicht reizen. Ich bin ausschließlich froh, nicht mehr rauchen zu müssen. Und wenn es andere tun schwanke ich je nach Tagesform zwischen Angewidertsein, Mitgefühl und Gleichgültigkeit.

    Mir geht es nach jetzt nach 2 Monaten des trockenen Lebens mit dem Wissen, es ist für immer genauso. Ich hoffe, es bleibt so. Aber ich ruhe mich nicht aus, denn ich weiß um meinem Charakter um sein Gefährdetsein.

    Mein größter Feind ist die Überheblichkeit (was ich jetzt auch schon oft bei euch gelesen habe). Ich habe mir dadurch schon so oft ein Bein gestellt, dass ich denke behaupten zu können, endlich etwas gelernt zu haben.

    Ich komme manchmal so ins Faseln, habe die Frage gar nicht beantwortet, was ich empfinde in dieser ersten Zeit.

    Ich versuch's mal, aber ich finde das gar nicht so leicht:
    Ich habe kein Bedürfnis Alkohol zu mir zu nehmen, das über einen unterbewussten Impuls hinausgeht. Sowie mir ein Gedanke dieser Richtung durch den Kopf schießt, ist im identischen Augenblick ein Reflektionsgedanke da, der automatisch den Alkgedanken realisiert, hinterfragt, entzaubert und dann verwirft.
    Es ist wie ein sehr gut funktionierendes geistiges Imunsystem.

    Leider kann ich's nicht besser beschreiben. Aber ich finde es schon hilfreich, es mal versucht zu haben.
    Die Auseinandersetzung mit mir im Allgemeinen und im Bezug auf Suchtmittel und speziell Alkohol im besonderen scheint mir überhaupt ein ganz zentraler Punkt zu sein.

    Ich ahne auch langsam, worum es hier geht und ich denke ich werde nicht so schnell wieder verschwinden...

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo Chrisse,

    liebe Glückwünsche zu deinem Entschluß in ein alkoholfreies, befreites Leben.

    Es ist ein nicht immer einfacher Weg, viele Stolpersteine sind manchmal zu umgehen, auch Stimmungschwankungen gehören immer wieder dazu.

    Wenn Du aber konsequent dein Ziel verfolgst, wirst Du mit jedem trockenenTag, reichlich belohnt.

    Siehe die Abstinenz nicht als Verlust und Verzicht !, sondern als GEWINN !

    Alkohol ist schließlich KEIN LEBENSMITTEL.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen, es lohnt sich !!!

    Liebe Grüße, rose
    4 Monate in Freiheit ! :D

  • Hi Chrisse,

    eine Frage, die mich auch umtreibt.

    Mein letzter Stand der Beantwortung ist der, dass ich mir nicht allzu viele Gedanken machen sollte, wie der Begriff des Alkoholikers bei anderen besetzt ist, sondern mich auf eine eigene Interpretation konzentrieren.

    Für mich habe ich den Verdacht, dass ich mich da auch immer noch gerne dran vorbei mogeln möchte. Ich hatte den Begriff seit meiner Vorstellung im Forum vor etwa drei Wochen vermieden. Dann habe ich beim lesen gemerkt, das von erfahreren Foris großen Wert auf die Bekenntniss auch gerade mit diesem Wort gelegt wird.

    Ich habe etwas darüber nachgedacht und (ich glaube) gestern in meinem Vorstellungsthread den Satz ergänzt:

    " Ich bin Alkoholiker."

    In meinem Umfeld habe ich ihn noch nicht direkt benutzt und ich werde meine Suchtkrankheit niemals auf die Stirn tätowiert zur Schau stellen. Aber darum geht es auch nicht dabei, sondern nur darum, dass man mit sich selbst damit klar ist.

    Was heißt das schon ?: Alkoholiker.

    das ist ein Mensch der die Suchtkrankheit Alkoholismus hat.

    Naja, da ich nicht mit Alkohol umgehen kann, sondern er mit mir, bin ich wohl Inhaber dieser Krankheit und also Alkoholiker.

    Eigentlich ganz einfach.

    Eine andere Sache ist das Verständlichmachen Leuten gegenüber, die überhaupt keine Ahnung haben von der ganzen Problematik.


    Ich finde zum Beispiel legitim zu sagen ich wäre allergisch gegen Alkohol.
    Es ist meistens auch in Ordnung zu sagen: Ich trinke keinen. Punkt.

    Mein Favorit ist: ich möchte lieber klar bleiben.

    Aber wohlbemerkt sage ich all das nur, wenn auf meine erste Ablehnung überhaupt eine Nachfrage folgt.

    Ansonsten heißt es bei mir nur : nein danke. Man ist ja höflich. :wink:

    Das Schönste kommt noch

  • P.S.:

    ... und Menschen gegenüber die wirklich wissen möchten wie es mir geht, geht es ja nicht um die Definition einzelner Vokabeln.


    P.P.S.:

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es die meisten Leute halt auch gar nicht so genau wissen möchten. Unsereins beschäftigt sich jetzt folgerichtig sehr viel damit und wir sprudeln über, wenn wir angesprochen werden.
    Aber in Wirklichkeit wollen die Leute nur eine griffige Darstellung und ein gutes Gefühl dabei. Mit gutem Gefühl meine ich, sie wollen das Gefühl haben, es geht dir gut damit, auch wenn sie es nicht verstehen.

    Und wenn es einem wirklich gut geht und man sich selbst sicher ist, kommt das auch so rüber.

    Ich nehme diese Außendarstellung als Übung und Gradmesser für mich, wie weit ich mir selbst gegenüber bin in der Realisierung meines Alkoholismus und wie entspannt ich damit umgehe. Je positiver meine Einstellung zu meiner Trockenheit ist, umso unverkrampfter komme ich damit rüber, wenn ich jemandem erzähle, dass ich mein Leben getrennt vom Alkohol lebe.

    Das Schönste kommt noch

  • P.P.P.S.:

    Ich hoffe, ich kam richtig rüber. Das ist beim Schreiben manchmal so eine Sache wenn man sich selbst nochmal liest.
    Ich möchte nicht den Eindruck erweckt haben, ich hätte in meinem Vorstellungsthread den Satz " Ich bin Alkoholiker" nur ergänzt, weil ich das bei anderen gelesen hatte.
    Sondern weil ich es gelesen habe, hat mir das zu denken gegeben. Ich denke diese Ergänzung mit diesem Satz war für mich ein wesentliche Bereicherung in der Beendigung meiner Eierei .
    Es fällt mir schwerer mich mit diesem Satz zu identifizieren als ich gedacht hab. Das allein zeigt mir, dass es wichtig ist, es so deutlich auszusprechen.

    Ich bin Alkoholiker.

    Das Schönste kommt noch

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