• Nur wenige Stunden kenne ich diese Website, habe kaum etwas gelesen & habe mich also recht spontan entschlossen, hier etwas zu schreiben.
    Ich selbst bin Alkoholiker & lebe seit Anfang Mai mit dem Entschluss, abstinent zu leben & eine Therapie zu absolvieren. Seit dem 10. Juni bin ich trocken.
    Die stationäre Therapie liegt zu diesem Zeitpunkt 37 Stunden zurück & hat beim Abbruch 43 Stunden gedauert. Ich bin mit den zumindest sinnlos erscheinenden Regularien & ständigen Schurigeleien nicht fertig geworden. Da ich auf mein Fragen auch keine Antworten erhielt, habe ich letztlich entnervt die Segel gestrichen.
    Wie es jetzt weiter gehen soll mit mir, weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mein AG will gehörig Druck machen, meine medizinischen & therapeutischen Bezugspersonen sind nicht erreichbar. Mir fiel nun auf, dass ich mich noch nie mit anderen Betroffenen ausgetauscht habe. & genau dieses tue ich hiermit.
    Fest steht für mich eigentlich nur, dass ich auf jeden Fall trocken bleiben will (& auch guten Mutes bin, dass zu schaffen).

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Dante,
    Herzlich willkommen, hier im "Club".

    "Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert".

    Du kannst Dich hier austauschen, mit Gleichgesinnten, die Dich begleiten, oder wie auch immer, das gemeinsame, was die Menschen hier verbindet, ist der Weg in die dauerhafte Nüchternheit.

    Sebastian

  • Na, schönen Dank für deine "Ermutigung", hiippi. Soll ich daraus nun schließen, meine guten Vorsätze sausen zu lassen, da sie eh in die verkehrte Richtung führen? :lol:

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  • Hallo Karsten, vielen Dank für deine Antwort. Bei meinen Problemen mit den Regeln handelte es sich in keinem Fall um irgend etwas, was mit Alkohol auch nur im entferntesten zu tun zu haben schien. Es ging um solche Sachen wie Badeordnung oder unkorrektes Verhalten nach dem Anklopfen an der Tür.
    Überhaupt habe ich mir im gesamten letzten viertel Jahr nicht so wenig Gedanken gemacht über mein Alkoholproblem wie in den besagten 43 Stunden da vor Ort.
    Im Gegenteil habe ich endlos lang um just diesen Therapieort gerungen & alle möglichen Institutionen telefonisch wochenlang genervt. Ich bin nahezu mit Vorfreude angereist & gewissermaßen mit offenen Armen gerannt ins ebenso offene Messer. Wahrscheinlich habe ich meine Erwartung zu hoch und/oder falsch angesetzt, vielleicht hätte ich mich von meiner Psychotherapeutin nicht beschwatzen lassen sollen (sie hat dort mal gearbeitet), vielleicht habe ich mich aber auch noch nicht die Treppe tief genug hinunter gesoffen. Auf letzteres würde ich allerdings gern verzichten.
    Vielleicht hat hier noch ein Forumteilnehmer Erfahrung mit der Saulus-Klinik in Lindow (Mark) & kann mir etwas erzählen. Aber ich weiß umgekehrt auch nicht so recht, was mir das jetzt noch nützen kann. Ich glaube, ich muss einen neuen Weg finden. Bloß fehlt mir noch der Wegweiser.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
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  • Tja, wenn das so ist, bin ich gar nicht therapierbar & genau genommen auch nicht therapiewillig. Demütigung & Therapie kriege ich nämlich nicht zusammen. Bleiben mir also 2 Möglichkeiten: weitersaufen oder "einfach" nichts mehr trinken.
    Trotzdem möchte ich mich für eure Mühe bedanken. Mit meinem weiteren Weg möchte ich euch dann auch nicht weiter belästigen. Ich werde aber dieses Forum weiter lesen.

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  • Hallo Dante,

    zu Therapien muss ich schweigen, weil ich selbst nie eine machte.
    Kann ich nachvollziehen, dass du dich aus deiner Sicht nicht demütigen lassen möchtest, wenn du die Befolgung dieser Regeln so empfandest.

    Dann solltest du irgendwie einen Plan haben, wie du autodidaktisch etwas Demut erwerben kannst.

    Du schreibst:

    Zitat

    Bleiben mir also 2 Möglichkeiten: weitersaufen oder "einfach" nichts mehr trinken.

    Wenn du es denn so einfach kannst, ist das doch gut.

    Wie läuft's denn bei dir ? Hast du denn Probleme mit dem Trockensein ?
    Erzähl' doch mal ein bisschen ...

    Das Schönste kommt noch

  • Ich schrieb nicht grundlos "einfach" statt einfach, weil dass so einfach bestimmt nicht ist. Seit dem 10. Juni bin trocken & bis jetzt ist alles verdächtig problemlos abgegangen.
    Die Demut gewöhne ich mir gerade ab, ich habe keinerlei Bedarf danach. Allerdings muss es weitergehen, & das werde ich morgen mit der Sozialarbeiterin meines AG absprechen, bei der ich morgen meinen ersten Termin habe. Mit einem betrieblichen Suchtbeauftragten habe ich heute Kontakt aufnehmen können, was daraus wird, weiß ich noch nicht, bleibe aber am Ball. Jedenfalls beschrieb er mir eine Selbsthilfegruppe, die ich vielleicht aufsuchen werde. Auch das bespreche ich morgen mit der Sozialpädagogin.
    Wichtig ist nur, dass ich mich jetzt nicht fallen lasse; von alleine käme ich wohl nicht wieder hoch & ich kenne keinen, der mir behilflich sein könnte. Wenn euch mein weiterer Weg interessiert, schreibe ich euch hier im Forum (dann in einem anderen Thread).

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  • Hallo Dante,
    Wie hast Du geschrieben...? Es muß weiter gehen...!!!
    Aber in welche Richtung ?
    Es ist tatsächlich nicht so einfach...
    Demut ist eine Lebenshaltung...vor der Natur, vor der Schöpfung...vor sich selber...vor anderen...usw.
    Glaubst Du wirklich, Du könntest auf Dauer nüchtern
    bleiben ?
    Du hast schon richtig bemerkt, das Du von alleine nicht mehr hochkommen würdest...

    Aus Achtung und Respekt vor Dir selber...
    Sollest Du überlegen, wie es weiter gehen könnte...!!

    Es ist zu allererst Dein Problem, nicht das der anderen!!!

    Meine Gedanken dazu...

    Sebastian

  • Meine Antwort stelle ich wie angekündigt in einem neuen Thread bei "Alkoholsucht im Alkohilker-Forum" ein.

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