Beiträge von Dante

    Was heißt "hart" zu deinem Freund?

    Sei gut zu dir!


    Dass er dich in seiner Saufphase nicht sehen will, kommt dir sogar entgegen.

    Wenn du damit leben kannst - er meldet sich wenn er nüchtern ist, & nur dann trefft ihr euch - ist das vielleicht ein brauchbarer Kompromiss.


    Mir selbst ist ein ähnlich gelagerter Fall bekannt. In diesem ist die Initiative für die Regelung von der Freundin/Partnerin ausgegangen:

    Wenn er trank, wollte sie ihn nicht sehen, wenn er nüchtern war, konnte er sich melden.

    Genau: nothing, nix, niente.


    Die größte Ablehnung erlebte ich bei einem Familiengeburtstag, wo ein Verwandter der Freundin des Geburtsstagskindes meinte, alle mit Schnaps & Wein aufmuntern zu müssen.

    "Mit euch habe noch etwas vor," sagte er, an unseren Tisch kommend & einen Schwung Schnapsgläser darauf stellend. "Danke, aber wir trinken überhaupt keinen Alkohol."

    Er guckte erst ganz erstaunt & entfernte sich ohne ein weiteres Wort von unserem Tisch.

    Was glaubt ihr, hat mich das betroffen gemacht?

    Tja, das Suchtgedächtnis, der miese Teufel. :mrgreen:

    Das ist dir also gestern durch den Kopf gegangen, als du vor dem Schlafen in Ruhe 4 Bier getrunken hast.

    & die 100 Tage Abstand aus der Suchtfibel hast du dir auch gut gemerkt & die Tage abgezählt.


    Du bist noch voll dabei, Antonio. Dein Rückfall aus dem Urlaub hat sich verstetigt.

    Du schreibst ja auch, du wolltest es nochmal mit kontrolliertem trinken versuchen.

    Kann es sein, dass dich an der Sauferei nur die Depri stört?

    Alkoholsucht ist nach bisherigen Erkenntnissen nicht heilbar, aber gut zu stoppen,.

    Ich fühle mich nach über 17 Jahren Abstinenz gesund.

    Für die Alltagsgefahren, die vom Alkohol ausgehen, habe ich mir ein gutes Frühwarnsystem antrainiert.

    Die meisten Impulse, die von Alkohol ausgehen, bemerke ich nicht 1x mehr.

    Das ist wie mit einem Zigarettenautomaten. Ich könnte dir nicht sagen, wo in meiner Wohngegend der nächste steht. Zigaretten interessieren mich nicht.

    Bei Tankstellen war das ähnlich. Noch heute muss ich überlegen, wo die nächste ist, wenn ich eine brauche.


    Aber das sind 17 Jahre Trockenheit, mit denen ich hier auftrete. Dein Ex hat diese nicht.

    Ich weiß nicht, ob der Begriff "Druckmittel" passt.


    Die Mehrheit der Suchtkranken lässt sich nicht von solchen Drohungen beirren.

    Wir wissen ja, dass es sehr unterschiedliche Verhaltensweisen von Alkoholikern ihren Kindern gegenüber gibt.


    Es gibt viele Umstände, die Kinder über das Maß belasten können, andere als Sucht. Es gibt auch andere Krankheiten.

    Was z. B. , wenn ein Elternteil auf 1x schwerbehindert wird? Haben wir da so sehr das Kindswohl in den Augen?


    Ich glaube, weder irgendwelche Parolen von wegen "Augen zu & durch" oder "Das Leben ist kein Ponyhof"

    noch die überbetüddelnde Haltung, Kinder vor jedem Ungemach abschirmen zu wollen (was eh nie komplett funktionieren kann) sind irgendwie hilfreich.


    Da gibt es in jedem Einzelfalle eine Reihe von Sachen zu berücksichtigen, die man als Involvierter gar nicht richtig im Blickwinkel hat.

    Auch die Hilfestellung durch SHGen ist da, so glaube ich, begrenzt.

    Das hat weniger mit zunichtemachen, wie damit zu tun, das das Glück meiner Frau für mich Priorität hat und ich ihr nichts, was ihr Spaß macht, sie geniest oder ihr einfach ab und zu gefällt, wegnehmen oder madig machen will.

    So denken wir beide......so funktioniert unsere Beziehung seit über 20 Jahren <3

    ähem...

    Das nennt man trockensaufen.


    Selber darf/kann/will man nicht trinken, also sollen andere im Umfeld wenigstens ihren Spaß daran haben.


    Ich war ganz enttäuscht, wie ich bei einer Bekannten meinen besten Rotwein auf den Tisch stellte, den ich im Keller hatte,

    & sie dann so gar nicht von trinken wollte.

    In der Therapie klärte man mich da auf. Daneben sitzen & in Gedanken mitsaufen ist die eigentliche Triebfeder für ein solch "tolerantes" Verhalten,

    nicht jemanden irgendetwas madig machen.


    Überhaupt, was heißt madig machen? Ich missgönne keinem sein Bier/Wein/Schnaps/Dope/wasauchimmer.

    Ich mach mich nicht zum Maßstab, im Gegenteil: Ich bin ja der pathologische Fall.

    Aber ich schütze mich. & dazu gehört ein abstinentes Umfeld.


    Als ich heiratete & in die neue Familie kam, war da die Schnapspulle auch immer auf dem Tisch. Kein Problem, wenn es mir zu viel wurde, bin ich einfach gegangen.

    Aber mein Heim bleibt alkoholfrei, da kann ich nicht einfach abhauen.

    Das kommuniziere ich auch. Jeder weiß, dass in meinen vier Wänden nicht gesoffen wird.


    Freu dich doch, dass deine Frau mitmacht. Bei sehr vielen Beziehungen ist das nicht selbstverständlich, & ein weiter trinkender Partner sehr oft,

    bewusst oder unbewusst, Anlassgeber zum mittrinken.

    Moin Berta,

    ist natürlich ne unschöne Sache, ein Rückfall nach so langer Zeit.

    Dann musst du eben wieder von vorne anfangen.

    Wobei, von ganz vorne ja nicht, denn du weißt ja, was zu machen ist.

    Dir braucht man nicht alles neu zu erklären.


    Bring erst 1x Ruhe in dein Leben. Alles andere reiht sich dann schon auf.

    Schlaf & Alkohol ist immer wieder Thema bei frisch Trockenen.

    Immer wieder lesen wir hier, dass anfänglich der Alkohol vor allem getrunken wurde, um besser einschlafen zu können.

    Allerdings ist alkoholbelasteter Schlaf "schlecht",

    weil der Alkohol die REM-Schlafphasen stört & der Schlaf insgesamt weniger erholsam ist als rauschfreier Schlaf.


    Es dauert einige Zeit, bis sich dein Schlaf wieder normalisiert. Das ist zwar unschön, aber auf Dauer mit Sicherheit die bessere Variante als sich in den Schlaf zu saufen.

    Es bleibt mit der Zeit ja nicht bei der Risikominimierung, Paul.

    Über die Zeit entwickelst du neue Gewohnheiten, die mit Alkohol nichts zu tun haben & wunderst dich später nur noch darüber, was du dir zu nassen Zeiten so alles zugemutet & angetan hast.

    Gewohnheiten zu ändern ist schwer & es braucht seine Zeit.

    Bei Ansichten ist es anders, die kann man schnell ändern. Diese neuen Ansichten aber in sein Verhaltensmustern einleben zu lassen ist nicht einfach.

    Ganz schöne Latte, was? :mrgreen:


    Linde hat schon das wichtigste benannt. Wichtig ist, dass du von allem Abstand nimmst, was bei dir bisher mit Alkohol trinken verbunden war.

    Sortiere das doch mal & mach dir nichts vor.

    Keinen Alkohol im Haus & keine Freizeitgestaltung, wo Alkoholkonsum eine wichtige Rolle spielt, sind die Einstiegsschlüssel.


    Dann Selbsthilfegruppe:

    Eine hast du ja schon gefunden, nämlich unsere Online-SHG. Lese dich mal einfach hier durch das Forum & durch unsere Artikel.

    Ich würde mir da keine Sorgen machen.

    Wenn die neue Ärztin chronische Erkrankungen ganz nach vorne in die Patientenakte reiht, macht das durchaus Sinn.

    So etwas muss ja auch bei der Behandlung späterer Krankheiten u.U. berücksichtigt werden z.B. bei der Verschreibung von Medikamenten.


    Darüber hinaus gilt: Die Krankheit werde ich nicht los, die habe ich bis zum Urnengang. Ein Mensch, der seine sucht überwunden hat ist nicht derselbe, der er vor seiner Erkrankung war. Alkoholismus lässt sich ganz gut stoppen, aber nicht heilen.

    Das mit dem offen ansprechen ist ganz wichtig!

    Dazu steht auch etwas im Artikel "Grundbausteine für ein nüchternes Leben"


    Dass das Kennenlernen einer neuen Stadt bei einem Junggesellenabschied nicht im Vordergrund stehen dürfte, ist dir bestimmt klar.

    Du beschreibst sehr gut, worum es bei diesem ( & allen anderen! ) Junggesellenabschieden geht:

    Die Sau raus lassen, wozu hierzulande auch ein passendes Besäufnis gehört.


    Was willst du da? Saufen ja wohl nicht, aber wie ist es, als einzig Nüchterner in einer viel trinkenden Gruppe mitzuziehen? Öde & sterbenslangweilig.


    Zudem wirst mit verstärkter Animation durch die Gruppe rechnen müssen.

    "Alle trinken das gleiche" ist ein wichtiger Grundsatz bei solchen Versammlungen.


    Im Grunde hast die Wahl:

    Schlechtes Gewissen, weil du nicht mitgetrunken hast & den Freunden womöglich den Spaß verdorben.

    Schlechtes Gewissen, weil du doch mitgetrunken hast & dich wieder ganz am Anfang deiner Problembewältigung siehst.

    Schlechtes Gewissen, weil du abgesagt hast & dich so möglicherweise von deinen Freunden isoliert hast.


    Such's dir aus.