verdammter alkohol

  • Hallo Jessie,

    willkommen hier bei uns im Forum. Obwohl es Dir so schwer fällt zu schreiben, hast Du Deine Angst überwunden. Damit hast Du einen ersten großen Schritt für Dich getan.

    Ich selbst kann Dich sehr gut verstehen. Auch ich habe heimlich mindestens meine Flasche Wein täglich getrunken und habe weite Wege dafür in Kauf genommen.

    Das kennen hier sehr viele. Du mußt Dich also für nichts schämen und kannst ganz offen und ehrlich über Dich schreiben. Auch wenn Du hier im Forum in den verschiedensten Unterforen liest, wirst Du Dich in vielen Beiträgen wiederfinden und kannst aus den Erfahrungen anderer Betroffener lernen.

    Also schreibe weiter. Eröffne in einem entsprechenden Unterforum einen neuen Thread über Dich und stelle auch dort konkrete Fragen, wenn Du welche hast.

    Liebe Jessie, hast Du Dir selbst schon eingestehen können, dass Du Alkoholikerin bist?

    Noch eines, nur weil man immer allein getrunken hat, muß man es nicht allein schaffen müssen, damit aufzuhören. Das wäre Dummheit.

    Wenn Du Dich für Dein Leben entscheiden willst, also damit für eine dauerhafte Abstinenz vom Alkohol, solltest Du als erstes zu einem Arzt gehen.

    Wichtig ist erstmal, dass Deinem Körper unter ärztlicher Aufsicht der Alkohol vollständig entzogen wird. Erst dann kannst Du mit klarem Kopf darüber nachdenken, wie Du Dir ein Leben ohne Alkohol aufbauen kannst.

    Ich wünsche Dir viel Mut und Kraft, die richtige Entscheidung für Dich zu treffen.

    Ein zufriedenes Leben ohne Alkohol ist für jeden zu schaffen. Auch für Dich.

    Also handle und warte nicht zu lange. Es ist Dein Leben und es ist verdammt kurz.

    lg
    Teufelchen

  • Hallo jessie,

    schön, dass Du wieder gekommen bist.

    Zitat

    ist wohl der richtige name für mein verhalten.

    Ist erstmal ein Ausdruck dafür, dass Du eine Erkrankung hast. Alkoholismus. Deshalb mußt Du aber nicht bis an Dein Lebensende Alkohol trinken, sondern kannst Deine Erkrankung sehr gut in den Griff bekommen.

    Deshalb gehörst Du in ärztlicher Behandlung! Deine Nüchternheit und damit Du selbst, müssen Dir wichtiger sein, als alle Krankenkassen-Sachbearbeiter oder medizinisches Personal. Nebenbei gibt es unter ihnen doch auch eine beträchtliche Anzahl von Alkoholikern.

    Du bist doch nicht die einzige Alkoholikerin, nur eine von vielen und uninteressanter als Du glaubst für die anderen. Nur Dir selbst mußt Du wichtig sein.

    Besprich den Entzug mit einem Arzt. Es gibt auch Medikamente, die ihn unterstützen. Ich empfehle immer einen Entzug in einer Klinik zu machen, da der psychsiche Entzug auch nicht zu unterschätzen ist.

    Freue Dich darauf, dass das Gift aus Deinem Körper kommt und Du dann endlich die Möglichkeit hast, Dir mit klarem Kopf Gedanken über ein neues Leben machen zu können, so wie Du es willst.

    Mehr kann ich Dir jetzt nicht mehr raten. Die weiteren Schritte mußt Du schon selbst gehen.

    Wünsche Dir viel Mut und Kraft dafür.

    lg
    Teufelchen

  • Hallo jessie

    das mit der scham ist so ein riesenproblem das jeder von uns kennt, karsten hat vollkommen recht wenn dein umfeld weiß wie es um dich steht, werden die leute denen an dir liegt dich unterstützen. mir hat es am anfang paar mal den hals gerettet das ich aus meiner krankheit keinen hehl gemacht habe.
    gut ich bin ein sehr offener mensch und seid ich trocken bin ist mir auch ziehmlich egal was andere von mir denken, ich muß in den spiegel gucken können. mein motto ist "ich bin nicht auf der welt um zu sein wie andere mich gern hätten", ist aber eben nicht jedermans sache.

    versuche erst mal ne therapie anzuleiern und rede dann mit deinen eltern, geschwistern vielleicht auch mit der besten freundin wenn vorhanden. normalerweise wirst du da unterstützung finden, gut kann auch negativ
    enden, bin aber der meinung das es wichtig ist damit du dich nicht mehr so allein fühlst.

    wünsch dir die mötige kraft die scham bald zu überwinden, lerne es als krankheit zu sehen die zwar nicht zu heilen aber zu stoppen ist. diabetiker schämen sich ja auch nur wenn sie am kuchenbuffet zugeschlagen haben.

    in diesem sinne augen zu und durch dorothea

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Zitat von jessie29

    hallo teufelchen,

    ...bekommt man da dann tabletten? was passiert körperlich, beim entzug?...

    lg jessie

    Hallo jessie,

    zumindest bist Du schon mal auf dem besten Wege abstinent zu werden. Einen Schritt hast du ja schon gemacht.

    Um Dir Deine Frage zu beantworten:

    Du bekommst Tabletten, die Dir die körperlichen Entzugserscheinungen lindern.
    Welche Du bekommst ist von der Klinik abhängig in der Du entgiftest.
    Wohl am verbreitetsten ist

    DistraNeurin.

    Dieses Medikament stellt Dich ruhig, macht schläfrig und ziemlich benommen. Im Normalfalle bzw.nach Entzugserscheinungen wirst Du am Anfang der Entgiftung ca. alle 2 Stunden zwei Tabletten (evtl.auch als Saft) bekommen. Wenn das Medikament anfängt zu wirken verspürst Du ein kribbeln in der Nase.
    Wenn du zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Bett liegen solltest, wäre es dann jetzt allerhöchste Zeit. Das Zeug zieht Dir die Socken aus. Im laufe der meißt 2 Wöchigen Entgiftungsphase wird die Dosis so nach und nach auf 0 Reduziert um die Absetzterscheinungen auf ein Minimum zu reduzieren.

    Weniger bekannt (zumindest zu meiner Zeit) ist die Behandlung mit

    Rivutil

    Dieses Medikament habe ich bei meinen letzten beiden Entgiftungen bekommen. Die Tablette ist "nur" so groß wie eine Süßstoffpille, und haut Dich nicht von den Socken. Im Gegensatz zu Distra bleibst Du völlig klar im Kopf. Außerdem bekommst Du davon nur 3 mal täglich eine Tablette. Und das ist auch völlig ausreichend. Bei Bedarf wird aber auch eine oder mehrere Zusatzmedikationen verabreicht. Kommt auf die Entzugssymptomatik an.

    Im Enddefekt ist es aber egal, mit was Entgiftet wird, denn viel wichtiger ist, das die Entgiftung unter Aufsicht in einer Klinik erfolgt. Das Risiko von Herz-Kreislauf Versagen und/oder Krampfanfällen ist zu hoch um es einzugehen.

    Spreche mit Deinem Arzt und erkundige Dich auch in Krankenhäusern oder speziellen Entgiftungskliniken. Bei letzteren ist aber meißtens eine Wartezeit von ca. 3 Wochen, in denen Du dich auch regelmäßig melden musst um ein Bett zu bekommen.

    Ich wünsche Dir viel Glück und Kraft auf Deinem Weg in ein trockenes Leben. Es wird nicht immer leicht sein, aber es lohnt sich dafür zu kämpfen. Egal wie beschissen Dir das Schiksal auch mitspielt, es gibt immer ein Mogen für das es sich lohnt Trocken zu bleiben.

    Gruß

    Torsten

    6 Jahre und 5 Monate trocken.

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