• ...ein kleines Mädchen, das hineingeboren wurde in eine gefühlsarme Familie.
    Sobald es Gefühle spüren und gedanklich verarbeiten konnte, merkte es, das es unerwünscht war.
    Es fing an, seine Umwelt zu beobachten, daraus Rückschlüsse zu ziehen und entsprechend zu agieren.

    Anpassung hatte oberste Priorität. Nur so bekam es ab und zu Aufmerksamkeit. Und das kleine Mädchen lernte schnell!
    Die Verletzungen, die es erlitt, versuchte es, mit sich allein klar zu machen.
    Vieles von dem, was es erlebte, ist so tief vergraben, dass es niemals wieder ausgegraben werden kann.

    Als das kleine Mädchen größer wurde, trat eine junge Frau in den Vordergrund, die entschied, dass das kleine Mädchen geschützt werden muss. Deshalb begann sie, einen Turm zu bauen, den niemand erreichen kann.
    Sie beachtete dabei nicht, dass auch sie selbst unerreichbar für das kleine Mädchen wurde.
    Stattdessen ließ sie zu, das sich andere Anteile ihrer Persönlichkeit in den Vordergrund drängten. Anteile, die ihr nicht gut taten.
    Hinzu kam der Alkohol. Ein weiterer Dämon...
    Und da sie so viel Energie genutzt hatte, um das kleine Mädchen zu schützen, merkte sie nicht, dass die Kraft nicht mehr reichte, um sich selbst auch zu schützen.
    Sie baute vermeintlich Mauern um sich herum auf, die aber kontraproduktiv waren. Aber das sollte sie erst viele, viele Jahre später realisieren.

    Fortan verlief ihr Leben auf einem Weg, der nicht ihrer war und immer in die falsche Richtung führte.
    Es bedurfte viele Jahre Klinikaufenthalte und Therapie, um zumindest im Ansatz zu erkennen, was falsch gelaufen war und wie viel Macht sie inneren Anteilen zugestanden hatte, die eher negativ denn positiv gewirkt hatten.
    Als BDSM in ihr Leben trat, fühlte sie sich zum ersten Mal angekommen und angenommen. Weil es nicht nur psychische, sondern auch physische Auswirkungen hatte.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben konnte sich die Frau, die inzwischen keine junge, sondern eine ältere Frau war, einlassen.
    Sie traute sich, sich zu öffnen, ließ Mauern fallen, öffnete Türen.
    Und wurde verletztbar...
    Und wurde verletzt. Immer wieder. Ihr wurde so langsam bewußt, dass auch das Teil des Lebens ist. Der Schmerz war deswegen aber nicht geringer.
    Noch immer fühlt sich das Leben schwer an. Weil immer noch unerkannte Anteile und Dämonen im Hintergrund lauern, die nur darauf warten, das sie Schwächen zeigt, damit sie herausstürmen können, die Kontrolle übernehmen und sie aufs neue in die Verzweifelung treiben.

    Man nennt es auch Depression und Persönlichkeitsstörung.

  • Hi,
    Noch immer fühlt sich das Leben schwer an. Weil immer noch unerkannte Anteile und Dämonen im Hintergrund lauern, die nur darauf warten, das sie Schwächen zeigt, damit sie herausstürmen können, die Kontrolle übernehmen und sie aufs neue in die Verzweifelung treiben.

    Man nennt es auch Depression und Persönlichkeitsstörung.

    Das wird bestimmt für dich eine Lebensaufgabe den Knoten aufzudröseln und den Dämonen die Schranken zu weissen.Das geht aber nur mit klaren Verstand.Ich drück dir die Daumen.
    atze

  • Das wird bestimmt für dich eine Lebensaufgabe den Knoten aufzudröseln und den Dämonen die Schranken zu weissen.Das geht aber nur mit klaren Verstand.Ich drück dir die Daumen.
    atze
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    Vielen lieben Dank für deine Antwort!

    Ja, es ist und bleibt eine Lebensaufgabe. Naiv, wie ich war, dachte ich 2013 tatsächlich, ein bisschen Therapie reicht und alles ist gut.
    So nach dem Motto: Problem erkannt, Lösung suchen, Haken dahinter!

    lg,

    Topaz

  • Ich habe selbst eine Depression und eine schwere Persöhnlichkeitsstörung. Seit 11 Jahren gehe ich zu einer Psychologin, sie hilft mir sehr.
    Sollte eine Krise kommen gehe ich in die Klinik, tue ich es nicht ist die Gefahr einen Rückfall zu bauen sehr groß.
    Meine psychische Erkrankung ist nun mal da und ich mache alles mögliche um trocken zu bleiben.
    Wenn ich in die Klinik muss so gehe ich dahin. Auf die Art und weise schütze ich mich selbst.

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