Meine Mutter trinkt... ich kann nicht mehr!!

  • Hallo mystique und herzlich willkommen

    Da im nächsten Monat bereits die Niederkunft ist, bleibt dir nicht mehr viel Zeit, um alles zu regeln. Höchste Priorität muss jetzt erst einmal für dich sein, dass es dir gut geht und damit auch der Ungeborenen. Alles andere sollte vorerst nebensächlich sein. Eine eigene Wohnung wäre natürlich optimal, da es sicher nicht von Vorteil ist, wenn du und die Kleine bei deiner Mutter wohnen bleibt.

    Die Trennung von deiner Mutter kann auch für sie Anlass sein, dass sie über sich und ihr trinken nachdenkt und dann doch bereit ist, Hilfe anzunehmen. Wie ich aus deinem Beitrag ersehen kann, war sie zwar vor etlichen Jahren in einer Klinik, aber das dürfte keine Therapie gewesen sein, sondern eine reine Entgiftung. Das heißt, danach war sie zwar frei von Alkohol, aber das war auch alles. Um aber trocken zu bleiben, muss auch die Einstellung und die Lebensweise umgestellt werden.

    Es wäre also jetzt das Richtige für sie, in einer Klinik zu entgiften und dann eine Therapie mitzumachen. Das kann stationär oder aber auch ambulant sein. In einem Gespräch bei der Suchtberatung kann das geklärt werden. Es ist nur zu hoffen, dass sie in der nächsten Zeit wegen der Enkelin doch einen Sinn darin sieht, nüchtern zu bleiben.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo Mystique, ich erwiedere erstmal ein herzliches 'HuHu' aus dem anderen Forum und ein Hallöle an die ' Neue'.... :lol:
    Ich denke Henri hat das wichtigste bereits geschrieben: Höchste Priorität hast Du und das Neugeborene. Du hast jetzt für doppeltes Seelenheil zu sorgen und das ist eine schwere Aufgabe.
    Ich habe dieses Gefühl der Angst um meinen Vater heute noch in den Knochen, daher weiss ich worum es geht.
    Bei mir ist die Geschichte so gelaufen, das ich mich nach langem Kampf mit letzter Kraft, und einem Auto voll Möbeln in ein anderes Bundesland geflüchtet habe( Hannover- Saarbrücken). So wie ich das heute sehe , wäre ich nicht mehr am Leben wenn ich das nicht getan hätte. Es hat mir einfach die Nerven zerfetzt....ich bin dann in eine , diesmal psychosomatische Kur gegangen. 6 Monate später habe ich dann die Nachricht bekommen das die Polizei Ihn tot in der Wohnung gefunden hat.....da arbeite ich heute noch drann. Will sagen: Ich habe es nicht geschafft meinen alten Herren zu bekehren, bin selber zum Alkoholiker geworden und sehe auch im Nachhinein nicht wie ich Ihm hätte helfen können. Nur wenn Deine Mutter von selber aufhören will, gibt es eine Chance. Ich habe in Deinem Schreiben eins vor allem vermisst: Das Du schreibst wie schlecht es Ihr geht, das Sie Dich wirklich um Hilfe bittet weil Sie es nicht mehr aushält, der dringende Wunsch aufzuhören.....Ich kann Dir nur raten, teile Dir Deine Kräfte gut ein, denn wenn Deine Mutter nicht von selber aufhören will, bist Du nur Statist und brauchst irgendwann selber Hilfe. Viele Grüsse White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo,
    das ist genau das was ich gemeint habe...

    Zitat

    Ich kann aber irgendwie auch nicht tatenlos zusehen, wie sie sich immer weiter kaputt macht...


    ...und wenn Du nicht aufpasst macht Dich das kaputt. Du musst einen Weg finden dem aus dem Weg zu gehen.
    Zum wegschütten: Sinnlose Freizeitbeschäftigung, allenfalls als stiller Protest tauglich, wird aber nicht vom Weitertrinken abhalten. Es könnte aber die Stimmung sehr zum Nachteil verändern und das würde ich mir überlegen.....worum gehts, was kommt dabei heraus. Gruss White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • hallo Mystique, schön wie Du Dir das so fleissig von der Seele schreibst, klasse.
    Nun, irgendwie bist Du ja jetzt auch wieder ein Stück schlauer, oder??Es könnte sein das Deine Mutter jetzt andere Strategien fährt, weitertrinken wird Sie wohl. Sprich Sie aber in regelmässigen Abständen auf die Therapie an, jetzt wo das Thema auf dem Tisch liegt. Vermeide nach Möglichkeiten aggressive Auftritte, auch wenn Du innerlich explodierst. Sonst zieht Sie sich ganz zurück und trinkt woanders. Versuche Sie kontinuierlich geduldig wie ein Maulesel auf der Schiene zu halten....evtl.springt ja ein Besuch beim Suchtberater dabei raus.....Pass bitte auf das das nicht zu Deiner obersten Priorität heranwächst...schau nach vorne.
    Viel Kraft dazu...White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Mystique
    Sie will Dir gegenüber nicht zugeben , das Sie den Alkohol braucht, wirklich braucht, das solltest Du nicht unterschätzen. Das mit der Wegschütterei wird auf die Dauer ganz schön teuer.....ich hab da auch schon was zu geschrieben.
    Überleg doch mal was Du schon erreicht hast, biete Ihr an diesen Termin zu machen und dann geht Ihr zusammen hin. Du hast Ihr mit aller Deutlichkeit Deinen Standpunkt klargemacht, auch in Bezug auf das Kind, und Sie weiss jetzt das Du keine Ruhe gibst, Alkohol in Deiner Nähe ist auch Tabu...Sie steht jetzt mächtig unter Druck, wenn Sie sich jetzt immernoch immer weiter rauslammentiert und auch mit Dir zusammen nichts unternimmt ....MUSST Du gehen. Ein Nervenzusammenbruch von Dir wär nicht so Klasse.
    Das mit MONTAG ist übrigens Quatsch....so bald wie möglich, auch um Deinetwillen. Gruss White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • hallo mystique,

    ich kann dir als erwachsene tochter einer alkoholiker-mutter nur sagen: zieh dich da raus! du hast KEINE chance, wenn sie nicht will. überhaupt keine! meine mutter ist mir auch immer entgegengetorkelt, hatte sich einparmümiert und gesagt"nein, ich hab doch nix getrunken."

    es hat keinen sinn. reden nicht, wegschütten nicht, einsperren nicht. sie muss so weit unten landen, dass SIE merkt, dass es nicht mehr geht. das kann körperlich sein, verlust der arbeit, verlust der tochter, oder was auch immer. das ist wahrscheinlich bei jedem etwas anderes, was ihn/sie zum aufwachen bringt. oder eben auch nicht. aber das hast DU nicht in der hand! das musst du dir immer wieder klar machen.

    du bist machtlos. das hab ich auch ganz mühsam lernen müssen, mit schlechtem gewissen, angst, dass sie sich was antut, dass man sie tot in der wohnung findet..... und? wenn es so gewesen wäre? ICH hätte es nicht verhindern können. das ist brutal, aber es ist so. du kannst dich nur um dich und dein kind kümmern und ihr anbieten dass du für sie da bist, wenn sie schritte richtung abstinenz gehen will. und sieh zu, dass dieser psychostress nicht am ende DICH kaputtmacht. pass auf dich auf!

    liebe grüße

    lavendel

  • Hallo mystique

    Zieh es so durch. Es wird zwar auch nicht leicht für dich sein, aber immer noch besser, als tagtäglich mit einer Betrunkenen zu reden. Es wird ihr zwar wehtun, wenn du kaum noch mit ihr redest, aber das soll es auch. Nur so bekommt sie das Gefühl, dass ihr durch die Trinkerei doch etwas entgeht. Sie wird sich zwischen dem Trinken und dir entscheiden müssen. Noch mehr Druck wird sie bekommen, wenn das Baby da ist und du es der betrunkenen Oma vorenthältst.

    Momentan ist für dich jedoch das Wichtigste, dass du auf dich Acht gibst.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo mystique

    Erfreulich, dass ihr so ein Gespräch hattet. Mich wundert nur, dass sie keine größeren Entzugserscheinungen hatte. Allerdings können die noch kommen und wenn sie zu stark werden, musst du den Notarzt rufen. So ganz wohl ist mir nicht bei dem Gedanken, dass sie kalt entzieht, das kann für sie gefährlich werden, lieber wäre es mir, wenn sie vorher zu einem Arzt gegangen wäre. Es wird ihr die nächsten Tage vermutlich nicht besser gehen als heute und sie wird das angekündigte Gespräch mit dir auch vielleicht vermeiden wollen.

    Fraglich ist, ob sie es morgen auch nüchtern durchhält, sie hat sich so an den Alkohol gewöhnt, sodass es einfach zu schwer für sie ist. Das hat dann aber nichts mit ihrem guten Willen zu tun, sondern die Sucht ist einfach zu stark. Anscheinend hast du aber einen wunden Punkt bei ihr getroffen, sonst hätte sie sich nicht so einsichtig gezeigt. Wenn sie morgen doch einigermaßen nüchtern ist, spricht nichts dagegen, dass du nochmals mit ihr über das weitere Vorgehen redest und gleich am Montag die Termine planst.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo Mystique,


    Wär ja schön , wenn Deine Hoffnungen wahr werden. Falle aber bitte nicht in ein grosses Loch wenn nicht. Wie Henri schon geschrieben hat, ist das gesundheitlich sehr bedenklich mit dem kalten Entzug. Scheue Dich also nicht einen Arzt zu rufen wenn es zu schlimm wird. Zeig Ihr in regelmässigen Abständen das Du da bist, ermuntere Sie sich mit dir zu unterhalten, biete Ihr viel Wasser, Tee ö.ä. an , evtl.ein Spaziergang....???Diese im Bett-Brüterei ist eine Qual, und Ihr habt bestimmt auch noch andere Gesprächsthemen.....


    Ich drück auf jeden Fall die Daumen


    Gruss White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Mystique,


    freut mich wirklich das es anzulaufen scheint, der nächste Schritt wäre ein Besuch bei der Suchtberatung, oder einem Arzt. Für eine ambulante Therapie scheint mir die Situation doch etwas heikel, Langzeittherapie wäre besser.

    Ich will nichts 'schlechtunken`', aber ein paar Tage trocken lösen das Problem nicht. Erst die nächsten Wochen werden zeigen ob eine wirkliche Motivation vorliegt.

    Wie gehts Dir? Da les ich irgendwie nicht viel drüber...das musst Du wohl noch lernen....

    Gruss White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo mystique

    Erst einmal freue ich mich, dass sie heute durchgehalten hat und auch keine schweren Entzugserscheinungen hat. Etwas oder auch etwas mehr angeschlagen wäre immer noch normal.

    Diejenigen von deinen Freunden, mit denen du reden könntest, haben nicht das Verständnis für einen Alkoholabhängigen. Normalerweise interessiert sich niemand für diese Krankheit und deshalb stehen die meisten Leute diesem Problem auch recht hilflos gegenüber, geschweige denn, dass sie gute Ratschläge geben könnten.

    Auch wenn sie es nicht zeigt, es wird ihr doch recht schwer fallen auf den Alkohol zu verzichten. Wir müssen uns darüber klar sein, andere Leute gehen monatelang in eine Therapie, da wird es fast unmöglich für sie sein, es ganz alleine zu schaffen, auch wenn sie eine sehr große Unterstützung von dir erhält. Deshalb ist eine Therapie für sie angebracht und wenn möglich eine stationäre. Dort ist sie erst einmal ein paar Monate „in Sicherheit“ und kommt nicht so schnell in Versuchung, sich doch etwas zu besorgen. Eine ambulante ist natürlich auch möglich, hat aber den Nachteil, dass sie sich jederzeit etwas besorgen kann. Was für sie das Beste ist, wird bei der Suchtberatung geklärt werden müssen.
    Daher, morgen erst einmal einen Termin dort vereinbaren. Und mach ein bisschen Druck, wenn die erst einen Termin für später machen wollen. Noch bist du da, aber nächsten Monat fällst du auch aus.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo Mystique,


    schön das es Dir wieder etwas besser geht. Ich würde einfach ins Telefonbuch schauen, was bei Euch in der Gegend ansässig ist. Anrufen, Termin machen. Ich habe mit der Caritas gute Erfahrungen gemacht aber darauf würde ich mich nicht spezialisieren. Die Adressen müssten auch in jedem Gemeindeblatt stehen. Grundsätzlich machen die alle die gleiche Arbeit, es sind nur verschiedene Träger. Ein Arzt der das ganze begleitet wird nötig sein, nicht für die Suchtberatung, sondern wenn es weitergeht in Richtung Therapie.

    Hoffentlich kann Deine Mutter sich durchringen...


    Gruss White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo mystique

    Es kommt darauf in welcher Gegend du wohnst. Die Suchtberatung wird entweder von der Caritas oder von der Diakonie durchgeführt. Aber auch beim Gesundheitsamt kann man sich beraten lassen. Schau mal unter den o. g. Begriffen oder auch Psycho-Sozialer Dienst oder Sozial-Psychologischer Beratung oder auch einfach unter Suchtberatung im Telefonbuch nach. Die Suchberatung gibt es in jeder Stadt.

    Über die Länge der Therapie wird man euch Auskunft geben. Ob es heute bei den Sparmaßnahmen noch 6 Monate sind, weiß ich nicht. Meistens werden 10 - 12 Wochen angesetzt, werden dann aber bei Bedarf verlängert.

    Lieben Gruß und wünsche euch viel Erfolg
    Henri

  • Hallo mystique

    Sie müsste jetzt 6 Tage geschafft haben, ein sehr guter Anfang. Eine Entgiftung wird mit ca. 10 Tagen angegeben. Wenn sie also weiterhin durchhält, dann hat sie die Entgiftung hinter sich. Da kann sie sehr stolz sein, es nur mit deiner Hilfe geschafft zu haben.

    In dein „Juchu“ kann ich nur mit einstimmen und ich freu mich mit dir, dass sie es bisher geschafft hat. Hoffen wir, dass es auch weiterhin so bleibt.

    Lieben Gruß
    Henri

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!