Antevasin - Hallöchen…

  • Hallo zusammen,

    ich lese schon eine ganze Weile im Forum mit, bin aber immer wieder um eine Anmeldung drum rum getänzelt…

    Kurz zu mir, ich bin 40 und habe 13,5 Jahre Beziehung (halb) hinter mir mit jemandem, der offenbar ein Alkoholproblem hat. „Halb“ hinter mir, weil wir uns noch die gleiche Wohnung teilen. Nicht optimal, ich weiß…

    Liebe Grüße,

    Antevasin

  • Hallo und willkommen bei uns im Forum, Antevasin!

    Ihr teilt Euch noch die Wohnung, d.h. Ihr seid schon als Paar getrennt?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Etwa ein halbes Jahr, nachdem wir zusammengezogen sind gab es eine Phase, wo er nahezu jeden Abend trank und ich lieber auf Arbeit bleiben wollte, anstatt nachhause zu gehen. Mir ist dann irgendwann die Hutschnur gerissen und ich habe ihn direkt damit konfrontiert, dass ich offenbar mit einem Alkoholiker zusammengezogen bin. Ich habe vorher nichts, aber auch gar nichts wahrgenommen, was mich misstrauisch gemacht hätte.

    Von da an war der Fusel Dauerthema in der Beziehung… wir waren zu dritt.

    Es folgte u.a. KT mit dem Ergebnis, mal die Kontrolle zu haben und mal nicht. Vielleicht kann dazu noch jemand was sagen? Bei mir hat das lange für massive Unsicherheit gesorgt, ob das „nur“ Alkoholmissbrauch ist oder bereits Sucht…

  • Im Grunde ist es für Dich nicht entscheidend, ob er alkoholabhängig ist oder nicht.

    Es stört Dich, dass er trinkt und Du kannst damit nicht umgehen! Du musst dafür sorgen,

    dass es Dir gut geht!

    Möchtest Du Dich im offenen Bereich mit anderen Angehörigen austauschen?

    Hier ist der Bewerbungslink für Dich:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo liebe Elly,

    danke für deine Antwort. Ja, wir sind als Paar getrennt, kommen aber gut miteinander aus. Seit der Trennung (vor einem guten Jahr) gibt es offenbar keine Kontrollverluste mehr… er geht zwar noch mit Freunden was trinken, schafft es aber auf einmal wahrzunehmen, wann er genug hat und das dann auch umzusetzen… ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin oder nicht und was das alles soll… völlige Verwirrung.

  • Du kannst Dich ja zuerst einmal bei den Angehörigen in den Threads im Forum einlesen.

    Und dann kannst Du noch immer entscheiden, ob Du Dich mit den anderen austauschen möchtest.

    Vielleicht hilft Dir das Schreiben ja auch bei der Aufarbeitung?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Elly 28. Dezember 2022 um 20:54

    Hat den Titel des Themas von „Hallöchen…“ zu „Antevasin - Hallöchen…“ geändert.
  • Du bist jetzt für den offenen Bereich freigeschaltet

    und hier geht es für Dich weiter!

    Einen guten und hilfreichen Austausch wünsche ich Dir!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Danke für‘s Umsetzen, Elly.

    Das mit dem Alkohol ist natürlich noch immer Thema. Wir knabbern beide daran, dass wir die Beziehung eigentlich woll(t)en, aber es nicht geht. Er fühlt sich nicht auf Augenhöhe mit mir und hat Schuldgefühle, sieht wie viel sich bei ihm verbessert hat; ich hätte gern den Partner von ganz früher zurück, bevor dieses Desaster passierte, traue seinen Erfolgen nicht über den Weg bzw. sie reichen mir einfach nicht für eine Beziehung, ich will keine Beziehung, in der schon vorprogrammiert ist, dass es mir alle Nase lang wieder schlecht gehen wird, weil er dann doch wieder mit Fahne nachhause kommt etc. Wenn ich mich darauf einlasse, verliere ich das Gesicht vor mir selbst.

    Ich versuche gerade den Kopf dominieren zu lassen und nicht auf die Gefühlsebene zu gehen. Neu für mich. Und dementsprechend wackelig.

    Er hat jetzt in Kombination mit einem Freund nochmal ein Tandem gebildet, beide wollen versuchen ihre Regeln zu befolgen wann trinken ok ist und wann nicht…

    Ich blicke in meine eigene Vergangenheit, wo Alkohol einfach Jahrzehnte gar keine Rolle gespielt hat und denke mir, wie schön entspannt das war. Eben weil es sowas an egal war. Ich überlege, warum ich so dermaßen in dieser Situation festklebe und wie ich wieder ins Handeln komme. Das nervt mich unglaublich gerad.

  • Liebe Antevasin,

    durch Deine Anmeldung hier ist ein weiterer Schritt getan. Du hast klar zu verstehen gegeben,

    dass es für Dich nur eine Beziehung mit einem Mann gibt, der dem Alkohol nicht so zugetan ist.

    Ob er nun Alkoholiker ist oder nicht, das ist mal dahin gestellt. Er ist erwachsen und er muss

    wissen, was ihm wichtiger ist. Der Alkohol zerstört soviel. Die Gesundheit kommt noch obendrauf!

    Es ist ja anscheinend nicht nur das Problem mit dem Alkohol, wie ich zwischen den Zeilen lese.

    Es gibt viele Beziehungen, die sich im Laufe der Zeit verändern. Bzw. die Partner verändern sich

    und dann passt es einfach nicht mehr.

    Hast Du Dir denn schon überlegt, wie Du aus dieser WG herauskommst? Hast Du Dir schon Wohnungen

    angeschaut? Besser ist es für Dich auf alle Fälle, wenn Du noch mehr Abstand bekommst.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ja, da hast du Recht mit dem Schritt. Es sind kleine Schritte, aber Schritte…

    Hm, für mich hat das Problem mit dem Alkohol einfach sehr viele andere Probleme mit sich gezogen… lügen, sich Sorgen machen, dem anderen nicht mehr über den Weg trauen… um nur ein paar zu nennen. Das war früher nicht so. Sonst wär ich im Leben nicht mit ihm zusammen geblieben bzw. zusammengezogen.

    Derzeit ist es „lustigerweise“ gar nicht mehr so okay miteinander, sondern ziemlich angespannt. Ich habe mich vorhin so über ihn aufgeregt, dass ich meine Wut nutzen konnte, einen Teil der Unterlagen für eine neue Wohnung anzufordern. Ich habe die letzten Monate völlig blockiert, weil ich wie auf den Kopf geschlagen war, aber mit dem Wut-Impuls von vorhin bin ich weiter gekommen. Tut gut. Ich bin froh, dass ich den so gut nutzen konnte, ich tu mich mit diesem ganzen Erwachsenenkram manchmal leider echt schwer.

    Jetzt kann ich gucken, was sich bietet…

    Letztens war er was trinken, hat danach gegen seine Regel zuhause noch eine Flasche Wein geöffnet und rechtzeitig gemerkt, was da passiert. Die Flasche Wein ist im Abfluss gelandet. Macht keinen Spaß, sich diese Kämpfe anschzuschauen bzw. berichten zu lassen.

    Er ist absolut zuversichtlich, dass auch wenn er gefährdet ist, er das mit dem Alkohol gut bewältigen wird, ich bin mir da leider gar nicht so sicher. Also habe ich gefragt, was ihn so sicher macht. Er meinte, dass er nicht mehr (wie in der krassen Phase) dauernd an Alk denkt. Ich trau dem nicht. Bis an mein Lebensende immer angespannt sein, ob er das hinkriegt oder ob nicht doch hinterrücks wieder die Abwärtsspirale angesagt ist? Ich hab mir mein Leben irgendwie entspannter vorgestellt? Aber ich bin auf dem Weg…

    Uff…

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