Liliane - Nach zehn Jahren die erste trockene Woche

  • Im Moment fällt es mir wieder extrem schwer nicht zu trinken. Ich weiß nicht warum.

    Kann es sein, dass du noch nicht so ganz akzeptiert hast, dass du krank bist…alkoholkrank?


    Ich hatte ja schon einige Jahre gewusst, dass ich Alkoholiker geworden bin. Auch hatte ich schon ganz lange den ganz großen Wunsch, mit dem Saufen aufzuhören. Aufzuhören zu Saufen habe ich trotzdem nicht geschafft.
    Erst, als ich akzeptiert habe, dass ich Alkoholiker bin und es nur die absolute Abstinenz geben kann, wenn ich leben will, war es mir möglich, mit dem Saufen aufzuhören. Ohne Suchtdruck, ohne Verzichtsgedanken.
    Ich weiß, dass es keinen einzigen Schluck Alkohol für mich geben kann, weil ich dann sofort wieder in die Suchtspirale gezogen werde. Und ich weiß auch, dass ich den Weg daraus nicht noch einmal finden würde.

    Man kann dem Thema ja gar nicht aus dem Weg gehen, egal wie einsam und zurückgezogen man lebt.


    Alkohol wird es immer geben. Die Welt um mich herum wird nicht trockener, nur, weil ich nicht mehr saufe.

    Mein nüchternes Leben ist in mir drin ….in meinem Kopf.
    Andere können Alkohol trinken, ich kann es nicht ….weil ich Alkoholiker bin.

    Du bist jetzt 8 Monate nüchtern.
    Herzlichen Glückwunsch dazu 💐

    Du hast hier seit August nicht mehr geschrieben. Hast du hier hin und wieder gelesen?
    Mit hilft es sehr, hier zu lesen. Zu lesen, wie andere in ihrem nüchternen Leben ‚zurechtkommen‘, zu lesen, dass ein zufriedenes nüchternes Leben nicht nur theoretisch möglich ist, sondern dass ganz viele hier tatsächlich zufrieden nüchtern sind.
    Ich habe mich beim Schreiben hier sortiert, Gedanken zu Ende gedacht, Reaktionen von den Leuten hier bekommen ….Kritik und Zuspruch, habe mitgenommen, was ich mitnehmen konnte und mich immer wieder hinterfragt.

    Und ich komme für mich wieder an den Punkt, dass ich sage: Erst, als ich akzeptieren konnte, dass ich Alkoholiker geworden bin und dass ich das auch immer bleiben werde und dass ich diese Krankheit nur stoppen kann, solange ich nüchtern bleibe und niemals heilen kann, konnte ich zufrieden nüchtern werden. Ich bin es seit fast 3 Jahren.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Aber die Frage ist, leidest du an Einsamkeit? Du schreibst du fühlts dich einsam wenn du Fotos von Freunden beim Wein trinken siehst. Aber ansonsten bist du eigentlich nicht gerne unter Menschen. Vielleicht fühlst du dich gar nicht einsam, sondern sehnst dich unbewusst noch nach Wein trinken?

    Ja, das kann gut sein. Ich denke häufig darüber nach, was genau ich da fühle und weiß es gar nicht so genau.

    Also du hast einen Freund, einen Hund. So einsam stelle ich mir das nicht vor. Man muss ja nicht geselliger sein.

    Das richtig. Ich bin nie alleine und fühle mich mit den Beiden als eine Familie. Gesellig bin ich tatsächlich nicht.

    Kann es sein, dass du noch nicht so ganz akzeptiert hast, dass du krank bist…alkoholkrank?

    Mhm ja, da ist was dran vielleicht.

    Du bist jetzt 8 Monate nüchtern.
    Herzlichen Glückwunsch dazu 💐

    Danke! ☺️

    Ich weiß, dass es keinen einzigen Schluck Alkohol für mich geben kann, weil ich dann sofort wieder in die Suchtspirale gezogen werde.

    Das ist bei mir definitiv auch so. Ich glaube, mein Freund versteht es so langsam auch.

    Und ich komme für mich wieder an den Punkt, dass ich sage: Erst, als ich akzeptieren konnte, dass ich Alkoholiker geworden bin und dass ich das auch immer bleiben werde und dass ich diese Krankheit nur stoppen kann, solange ich nüchtern bleibe und niemals heilen kann, konnte ich zufrieden nüchtern werden.

    Das klingt logisch. Ich arbeite daran.

    Ich bin es seit fast 3 Jahren.

    Dir auch herzlichen Glückwunsch!

    Ich danke euch vielmals für eure Antworten! Mir hilft das irgendwie gerade tatsächlich.

    Mit hilft es sehr, hier zu lesen. Zu lesen, wie andere in ihrem nüchternen Leben ‚zurechtkommen‘, zu lesen, dass ein zufriedenes nüchternes Leben nicht nur theoretisch möglich ist, sondern dass ganz viele hier tatsächlich zufrieden nüchtern sind.
    Ich habe mich beim Schreiben hier sortiert, Gedanken zu Ende gedacht, Reaktionen von den Leuten hier bekommen ….Kritik und Zuspruch, habe mitgenommen, was ich mitnehmen konnte und mich immer wieder hinterfragt.

    Das werde ich jetzt auch regelmäßiger. Ich glaube, ich habe das auch nicht richtig gemacht, weil es dazu passt, dass ich mir sage, dass sich das alles schon von selbst regelt mit dem Alkohol. Ich weiß an sich auch, dass es eine Sache für für immer ist.

  • Ich glaube, ich habe das auch nicht richtig gemacht, weil es dazu passt, dass ich mir sage, dass sich das alles schon von selbst regelt mit dem Alkohol. Ich weiß an sich auch, dass es eine Sache für für immer ist.

    Nee, da regelt sich nix von alleine.
    Gut, dass du das jetzt erkennen konntest.

    Die Sucht wird immer bleiben. Das ist nun mal so. Punkt.
    Mit dieser Sucht leben, zufrieden damit leben, das ist möglich.
    Nicht gegen die Sucht kämpfen, mich mit ihr versöhnen, denn ich werde sie nie wieder los, das konnte ich hier lernen….beim lesen und beim schreiben. Das wünsche ich dir auch. Bleibe dran, es lohnt sich.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

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