Beiträge von Stern

    Herzlichen Glückwunsch zu 6 nüchternen Monaten und auch zu 6 rauchfreien Monaten 👍🏻


    Die Richtig stimmt, und so reiht sich ein nüchterner Tag an den anderen.

    Ich glaube, der Mensch fängt schnell an Dinge zu romantisieren, zu verklären, sobald etwas nicht mehr ist oder immer länger zurück liegt. Und deswegen bin ich hier im Forum, um mir das was Alkohol wirklich ist, was er mit mir gemacht hat und wie schlecht es mir damit ging, präsent zu halten.


    Ja, die schlimmen Erinnerungen verblassen. Das ist wohl nicht nur bei den schlimmen Erinnerungen so, die dem Alkohol geschuldet sind.
    Sie hier festhalten kann helfen, später nichts ‚weniger schlimm‘ zu sehen.

    Noch wichtiger finde, dass ich mir bewusst machen konnte, dass ich nur nüchtern leben kann. Egal, was passiert und egal, was nicht passiert.


    Im Alltag denke ich auch nicht mehr an Alkohol, aber ich bin mir trotzdem bewusst, dass er da ist.

    Ich bin Alkoholiker geworden und das ist der Grund, warum es für mich keinen Alkohol mehr geben nicht, nicht ab und zu und auch nicht ausnahmsweise.

    Mein Rückfall liegt jetzt schon wieder über ein halbes Jahr zurück.
    Es ärgert mich, denn es hätten schon bald fast 2 nüchterne Jahre sein können.
    Nun ist es „erst“ wieder ein halbes Jahr her, dass ich trocken bin. Aber es ist ein halbes Jahr. Davor auch schon ganz viele Tage und Monate ohne Alkohol.

    Herzlichen Glückwunsch zu wieder-ein-halbes-nüchternes-Jahr. 💐


    Das ist nicht ‚erst‘ ein halbes Jahr. Das ist schon (wieder) ein halbes Jahr.
    Und die ganzen nüchternen Monate vor deinem Rückfall gehören doch auch zu dir. Du hast da so viel gelernt, was dir heute nützlich sein kann.

    Sei gnädig mit dir. Es zählt nur der Moment….und der ist nüchtern.

    Der Alltag fällt teilweise schwer. Ich komme nicht richtig in die Spur. Es braucht eben Zeit. Es gibt aber schon viele Besserungen im Gegensatz zur Zeit vor der Klinik.

    Schön, dass du deine Erfoge sehen kannst.

    Ich vertraue darauf, dass alles zur richtigen Zeit kommen wird. Bis dahin kümmere ich mich weiter um Hilfe und um meine Gesundheit.

    👍

    Super Einstellung.

    Irgendwie ist es mir unangenehm die Tage oder Monate abzufeiern, ich kann dir nicht sagen wieso, ein Jahr ist für mich ein erstes greibares Ergebnis oder ein Feiertag, ich möchte aber auch nicht übertreiben, der Tag wird mir bis zu meinem Ende wichtig sein, halt ein zweiter Geburtstag aber ich werde darüber kein großes Tamtam machen, vielleicht einfach gut essen gehen.

    Ich finde ja, dass jeder nüchterne Tag gefeiert werden sollte und zum halbjährigen Jubiläum darf es auch schon mal ein Feuerwerk 🎆 geben.

    Herzlichen Glückwunsch zu 6 nüchternen Monaten



    Ohne großes Tamtam ….

    Aber ein bisschen ja dann doch :mrgreen:


    🥳🎂🥁🌻🥳 🎈🎺🥁🥳

    Ich bin auch mal mutig,


    Ich bin schon ein wenig aufgeregt. 😝

    Ich war ja im Mai das allererste Mal in meinem ganzen Leben überhaupt bei einem Forumstreffen.
    Und das allererste Mal in meinem ganzen Leben wussten alle, auf die ich treffen würde: Stern ist Alkoholiker.

    Ich war nicht nur ein bisschen aufgeregt, ich war richtig aufgeregt.
    Und das war völlig unbegründet. Weil ich direkt bei der Begrüßung ein Gefühl von ‚ich-kenne-die-alle-und-die-kennen-auch-alle-mich‘ hatte. Das war ein sehr schönes Gefühl.

    Für mich war dieses 1. Forumstreffen, auch, wenn es im kleinen Rahmen war, eine sehr wertvolle Erfahrung.

    Warum schreibe ich das hier?
    Vielleicht, weil ich beim vorherigen Forumstreffen nicht dabei war.. weil ich mich noch nicht getraut hatte… und weil ich mich jetzt so richtig auf das nächste Forumstreffen freue.

    Du schreibst, es liege ganz allein in deiner Verantwortung, dass du nie wieder saufen wirst, was impliziert, dass du jederzeit die Kontrolle über die Sucht hättest, wenn du es nur möchtest. Das ist jedoch nicht der Fall.

    Natürlich liegt es ganz alleine in meiner Verantwortung, dass ich nie wieder saufen werde. Es bleibt meine lebenslange Verantwortung.
    Für mich impliziert da auch gar nix, dass ich die Sucht unter Kontrolle hätte, wenn ich es nur möchte.

    Alleine mit dem Willen ist Sucht nicht zu kontrollieren. Das habe ich viele Jahre versucht und bin immer wieder gescheitert.
    Ich weiß heute viel mehr über die Alkoholsucht und das und der Austausch in diesem Forum haben mir geholfen, meiner Nüchternheit doch auch ein gutes Fundament gebaut zu haben. Und ich habe akzeptieren können, und das finde ich für mich persönlich einen ganz wichtigen Baustein, dass ich Alkoholiker geworden bin und dass ich das auch für immer bleiben werde. Es gibt kein ‚zurück-auf-Anfang‘.

    Zwischen erkennen, dass ich Alkoholiker bin und akzeptieren, dass das jetzt so ist und sich auch nie wieder ändern wird, liegen bei mir unzählige Flaschen Sekt und Wein. Ich will damit sagen, dass bei mir im Kopf eine Menge passieren musste, um heute sagen zu können, dass ich zufrieden nüchtern bin und dass bei mir alleine die Erkenntnis, Alkoholiker geworden zu sein, noch nicht ausgereift hat, um ins Handeln zu kommen.
    Heute weiß ich, dass ich der Sucht nicht ausgeliefert sein muss, dass ich sie mit absoluter Abstinenz zum Stillstand bringen kann. Und das sie nur genau so lange ruht, wie ich keinen einzigen Tropfen Alkohol trinke. Ausnahmen gibt es nicht.

    Sucht ist nicht mit dem Willen zu stoppen, jedenfalls nicht nur. Natürlich gehört aber eine gehörige Portion Wille auch dazu, sonst wird das nüscht.
    Die Einsicht in die Notwendigkeit, auch eine gewisse Sturheit und die Liebe zum Leben und inzwischen auch wieder zu mir selbst sind genauso wichtige Begleiter auf meinem nüchternen Weg wie das Wissen, dass meine Alkoholsucht lediglich gestoppt ist. Sie ist und bleibt eine unheilbare Krankheit, die ungestoppt in einen grausamen Tod endet.

    Risikominimierung schützt nicht automatisch vor Rückfällen, da gehe ich noch mit. Aber wenn ich diese Grenzen bewusst aufweiche oder mir zu viel Spielraum erlaube, dann überlasse ich die Verantwortung nicht mehr mir selbst – sondern öffne der Sucht die Tür.

    Ich habe nichts von Grenzen aufweichen geschrieben und auch nichts von zu viel Spielraum erlauben.
    Und ja, es liegt liegt letztendlich ganz allein in meiner Verantwortung, dafür zu sorgen, dass ich nie wieder Alkohol trinke. Wem sonst will ich denn dafür die Verantwortung übertragen?

    stolz kannst Du auch sein, Iwona, denn nach der Zeit des (hoffentlich abschreckenden) Beispiels bist du nun schon viele Jahre ein positives Beispiel für Deine Familie.

    Dem schließe ich mich an und ergänze: Auch für mich bist du ein positives Beispiel.💐

    Trotz, dass es nicht immer leicht ist, bist du voller positiver Gedanken und strahlst eine so schöne Leichtigkeit aus, dass es eine Freude ist, bei dir zu lesen.

    Immer wieder betonst du, dass alles ohne Alkohol möglich ist. Das macht mich mutig für mein Leben.

    Ich finde es gut, dass du deine Gedanken hier lässt. Denn nur so kannst du auf Gefahren hingewiesen werden und aus den Antworten hier für dich mitnehmen , was für dich passt.

    Ich wusste anfangs manchmal noch gar nicht, was für mich passt und habe deshalb immer mal wieder ein paar Seiten zurückgeblättert und nochmal nachgelesen. Einiges passte noch immer nicht und über manches dachte inzwischen doch etwas anders.

    Ich wollte doch nur Eure Erfahrungen/Gefühle vor der ersten Reise erfahren. Ob Ihr ohne Nachdenken los seid oder doch paar Momente darüber nachgedacht habt. Mehr war es gar nicht.

    Ohne Nachzudenken eine Reise anzutreten, finde ich ziemlich leichtsinnig.
    Natürlich weiß ich auch mit Nachdenken nicht immer, was mich erwartet, aber ich kann mich zumindest bei der Planung darauf konzentrieren, dass ich mich nicht bewusst ins Ballermannleben reinstürze (das ist jetzt überspitzt gesagt).

    Risikominimierung ist es, was den größtmöglichen Erfolg für ein dauerhaft nüchternes Leben bietet. Nicht gewährleistet, denn letztendlich liegt es doch ganz allein in meiner Verantwortung, dafür zu sorgen, dass ich nie wieder Alkohol trinke. Und nie wieder beginnt mit jetzt, nie wieder ist in jeder Sekunde des Tages und nie wieder hört nicht mehr auf.

    Ich finde deine Entscheidung, nun nicht in den Urlaub zu fahren, eine sehr gute Entscheidung. Es ist eine Entscheidung für dich.
    Zeigt sie doch, dass du deine Nüchternheit ernst nimmst und dir ein stabiles nüchternes Leben aufbauen willst.
    Mit Zweifel im Gepäck verreisen zu wollen, ist wie mit unnötig viel Ballast wandern zu wollen. Ist möglich, ist aber gefährlich, schwer und verdirbt die Urlaubsfreuden.

    Im ersten Jahr ist ja erstmal alles neu. So viel wird das erste Mal ohne Alkohol erlebt. Da ist es doch viel sicherer, sich erstmal an diese vielen neuen nüchternen Situationen gewöhnen zu können.
    Nüchtern werden ist das Eine. Nüchtern bleiben etwas völlig anderes.

    Ich wünsche dir einen erholsamen Urlaub. Denn das ist es doch, was ein Urlaub bieten sollte. Ohne Stress, ohne Zweifel, ohne quälende Gedanken.

    Mein Einstieg ist ja nun etwas"schiefgelaufen", aber naja.

    Och, damit bist du lange nicht alleine., das konnten andere schon viel besser. :mrgreen:

    Viel wichtiger finde ich, das du bleibst.
    Denn ich lerne gern von den Erfahrungen der Anderen, gern auch aus ihren Fehlern. Vielleicht bleibt mir ja dadurch einiges erspart.

    ‚Disziplin‘ ist auch überhaupt nicht abwertend gemeint. Natürlich braucht es die im Leben.


    Arbeitest du ehrenamtlich oder beruflich beim Blauen Kreuz?


    Hallo Disziplin,

    herzlich Willkommen in unser Selbsthilfegruppe.

    Außerdem habe ich das Gefühl, dass das Wort "Disziplin " nicht gerne gehört wird. Ich lese immer gerne zwischen den Zeilen. Man wird ja mit den Jahren auch immer feinfühliger.

    Warum hast du das Gefühl, dass das nicht gerne gehört wird? Wenn das dein Weg ist und der für dich passt, ist das doch in Ordnung.
    Du heißt Disziplin. Dein Thread heißt Disziplin und du schreibst selbst, dass du u.a. mit Disziplin trocken geworden und geblieben bist. Das ist schon ganz viel Disziplin. Ohne Wertung.

    Mir geht es dann gut, wenn ich lese, dass Menschen ihre Sucht besiegen wollen. Das freut mich und da möchte ich helfen.

    Darüber bin ich gestolpert.
    Denkst du, dass die Sucht zu besiegen ist?

    Ich habe ganz viele Jahre versucht, mit ganz viel Disziplin die Sucht zu besiegen. Und glaube mir, wenn ich etwas wirklich will, ist mein 2. Vorname Disziplin. Ich bin trotzdem gescheitert. Immer wieder.
    Erst, als ich aufgehört habe, gegen die Sucht zu kämpfen, konnte ich mit dem Saufen aufhören. Ohne Kampf. Weil ich eingesehen und akzeptiert habe, dass ich Alkoholiker geworden bin und dass ich das auch für den Rest meines Lebens bleiben werde.
    Ich habe akzeptiert , dass die Sucht nie wieder weg geht, sondern lediglich mit absoluter Abstinenz zum Stillstand gebracht werden kann. Als Fakt. Nicht als Möglichkeit.

    Darf ich fragen, oder vielleicht habe ich es auch überlesen: Bist oder warst du auch in einer realen SHG?

    Hallo Eva,

    auch von mir noch ein herzliches Willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    Ich halte durch und freue mich auf ein alkoholfreies Leben.

    Wie verstehst du unter ‚durchhalten‘?

    Ich verbinde Nüchternsein gar nicht mit durchhalten. Nüchternsein zu können ist das Schönste und Wertvollste, was ich mir selbst schenken konnte. Und als solches empfinde ich mein nüchternes Leben …als Geschenk.

    Anfangs dachte ich, dass ein langer und schwerer Weg vor mir liegt. Aber mein Weg ist weder lang noch schwer, er ist da und ich gehe ihn. Jeden Tag ein Stückchen weiter und jeden Tag ein wenig selbstbewusster, sicherer und mit ganz viel Stolz und Liebe zu mir selbst.

    Diese Scham, die du auch empfindest, haben wohl so ziemlich alle hier gehabt.
    Mir hat es geholfen, mir bewusst zu machen, dass ich das Vergangene nicht mehr ändern kann. Ich kann aber heute und morgen und übermorgen gut zu mir sein. Und wenn es mir gut geht, spürt das auch mein Umfeld.
    Und: Die Alkoholsucht ist ein Krankheit. Sie hat weder was mit fehlender Willensstärke noch mit meinem Charakter zu tun. Ich bin krank…..nicht schwach oder willenlos oder ein schlechter Mensch.

    Die Alkoholsucht ist nicht heilbar, aber sie kann zum Stillstand gebracht werden … mit absoluter Abstinenz.

    Ich wünsche dir hier einen guten und hilfreichen Austausch.

    Danke, dass du von deinem Rückfall hier schreibst.
    Es ist gut, dass du direkt in die Klinik gegangen bist. So kannst du überwacht entgiften und neu durchstarten.

    Ich bin mir nicht sicher, wieviele solcher Chancen es geben kann. Mir ist das viel zu unsicher und ich bin sehr dankbar, dass ich den Ausgang aus der Suchtspirale einmal geschafft habe. Ich passe wirklich sehr gut auf mein nüchternes Leben auf.

    Rückfällig werden steht nicht auf dem Plan. Hast du deinen Rückfall mit eingeplant?

    Ich hoffe dadurch wieder so stabil zu werden, um das Ziel der dauerhaften Abstinenz doch noch zu erreichen.

    Wieder so stabil, um das Ziel der dauerhaften Abstinenz doch noch zu erreichen? :/
    Gab es schon mal Stabilität?

    Ich wünsche dir die Erkenntnis, dass es für einen Alkoholiker nur mit absoluter Abstinenz möglich ist zu leben. Jedes Glas Alkohol kann der Anfang vom Ende sein. Die Suchtspirale dreht sich immer nach unten. Immer. Und für das für jeden Alkoholiker, der nicht nüchtern wird und auch bleibt.
    Und ich wünsche dir, dass du genau das auch akzeptieren kannst.

    Einsicht in die Notwendigkeit, das ist es, was mich hat nüchtern werden und bleiben lassen.