Ich glaube, ich weiß, was du meinst.
Ich habe auch mit Alkohol meine Gefühle betäubt…hat auch super funktioniert. Nur habe ich den Absprung verpasst und bin süchtig geworden.
Letztendlich wohl weniger, weil ich Gefühle betäuben wollte und mich da bewusst abgeschossen habe, sondern vielmehr, weil ich einfach zu viel und regelmäßig Alkohol in mich reingeschüttet habe.
Ich musste auch noch immer weiter saufen, als die Welt schon lange wieder in Ordnung war. Weil ich Alkoholiker geworden bin.
Da war gar nix mehr schön am Betäuben. Es war für mich die Hölle, ganz ganz schrecklich.
Ich will nie wieder Alkohol trinken, nicht freiwillig und schon gar nicht, weil ich es muss…. weil das erste Glas Alkohol meinen Untergang zur Folge hätte.
Vielleicht helfen dir meine Gedanken, den Alkohol nicht als den ‚Seelentröster‘ zu sehen. Das ist er nicht mehr seit wir alkoholabhängig geworden sind.
Wir werden immer alkoholabhängig bleiben und das Stoppen der Sucht geht nur mit absoluter Abstinenz.
Egal, was war ….das Leben geht nur nüchtern.
Gründe zu suchen, warum ich in die Sucht gerutscht bin, habe ich schnell aufgegeben. Das ganze Leben hat nicht mehr gepasst und weshalb, wieso, warum das so war, ist heute unwichtig.
Heute zählt nur, dass ich nüchtern bin und dass ich weiß, dass es für mich keinen Alkohol mehr gibt.
Heute ist Alkohol keine Option mehr für mich.
Weil ich nie wieder in dieser Suchtspirale gefangen sein will.
Ja, manchmal muss man Gefühle auch einfach aushalten.
Sie gehören doch zu uns, sie machen uns lebendig. Wenn wir fühlen, leben wir. Und ist das Leben nicht Grund genug, es nüchtern zu leben?
Ich habe (wieder) angefangen zu malen, andere joggen oder buddeln in ihrem Garten.
Ich bin sicher, dass es auch für dich etwas gibt, wobei sich trübe Gedanken und Gefühle nach hinten schieben. Alkohol kann das nicht mehr sein.