Die Geschichte meines Sohnes u mein Mann der Alkoholiker

  • Hallo zusammen,
    Ich habe den Beitrag " Kann man zweimal auf Alkoholiker reinfallen "
    ja schon geschrieben, möchte aber auch noch die "Leidensgeschichte"
    meines Sohnes in diesem Beitrag schildern.


    Er ist im Grunde genommen sein ganzes Leben mit Alkoholikern aufgewachsen.

    Von seinem Vater hatte ich mich damals getrennt, weil es nicht mehr ging.
    Aber ich tischte ihm irgendwann den Stiefvater auf, was im normalen Fall
    ja auch schon schwierig ist, er war zu dem Zeitpunkt 9 Jahre.


    Am Anfang hatte ich das Gefühl, das sie sich relativ gut verstanden.
    Es hielt aber nicht sehr lange an.
    Mein Mann demütigte ihn, hier ne Ohrfeige, da ne Ohrfeige, trat ih ständig in den Hintern,aber mit voller Wucht, stellte ihn ,wenn er sauer auf ihn war mit nackten Füssen draußen in Schnee,
    schrie so laut mit ihm rum, das es die ganze Straße hörte, warf ihn einfach raus mit den Worten, da bevor ich mich vergesse, verschwinde, geh zu deinem Opa.Der wohnt auch nur 240 KM weg.
    Rief meine Eltern an, die sollen meine Blagen abholen.
    Er war so ein Tyrann, wenn er betrunken war. Ich bekam leider nie was davon mit, weil er das immer nur tat, wenn ich nicht da war.

    Und die ganzen Verbalen Verletztungen, da findet man keine Worte für.
    Ihm wurde eingeprägt, mir nichts zu erzählen.

    Und wenn mein Mann gut drauf war, hat er kein normales Gespräch geführt, sondern,mach die Tür zu, Mach das Licht aus, mach die Musik nicht so laut,mach dies nicht mach das nicht, kein Lob, keine Anerkennung, keine Achtung, keine Wärme gar nichts.

    Soetwas habe ich natürlich mitgekriegt, habe ihm auch gesagt, er solle mal endlich vernünftig mit ihm umgehen, so geht das nicht weiter.

    Ja aber der ist so bockig und macht immer was er will ,er hat immer eine Ausrede gefunden.

    Ich habe mich ständig mit meinen Mann in der Wolle gehabt.
    Mein Sohn hat natürlich alles Hautnah mitgekriegt, wie mein Mann auch seine eschwister und mich behandelt hat.

    Er machte eine Achterbahn in der Schule, erst Gymnasium, dann Realschule,dann Hauptschule,der Abstieg war da.

    Seit er ca. 10 Jahre war, habe ich kein Lachen mehr in seinem Gesicht gesehen, das habe ich dann immer auf die Trennung von meinem Exmann geschoben, und weil er sich nur scheiße seinen Kindern gegenüber verhalten hatte.

    Er rauchte,mit 12 trank auch schon mal Alkohol, war höchst agressiv, gereitzt.

    Klar ich dachte, weil es alle dachten, der ist faul, hat die falschen Freunde,
    ist vielleicht die Pupertät. Es waren tausend Gründe , nur habe ich nie gedacht, das es mein Mann ist, der der Grund war.

    Mein Mann und mein Sohn lebten nicht miteinander, sondern nebeneinander her. Am besten gar nicht übern weg laufen, je größer u älter mein Sohn wurde, wurden die Angriffe, von meinen Mann "nur noch" verbal vollzogen. Das hört sich an, falsch er hat ihn jetzt nicht mehr Körperlich angegriffen, er hat ihn seelisch kaputt gemacht,

    Mit Schlägen war da nicht mehr viel, das hat er sich nicht mehr getraut. er musste wohl langsam Angst vor ihm kriegen.
    Das bekam ich wieder mit und habe zu meinem Mann gesagt, so meine Kinder machst Du nicht kaputt, endweder es passiert jetzt was oder es ist aus und vorbei und sie endlich zu, das Du mit meinem Sohn ein Vernünftiges liebevolles Verhältnis kriegst.

    Gut, es gab ein Gespräch zwischen den beiden,es wurde etwas besser, haben sich beide bemüht. Es hielt aber nicht lange an. Bis heute nicht !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    In der zwischenzeit ging es weiter bergab, habe Ärzte, Psychologen, Lehrer alle zu Rate gezogen,es wurde zwischendurch noch ne Hochbegabung bei meinem Sohn festgestellt worden, weil wir alle nicht verstehen konnten,auch die Lehrer nicht, das er so schlecht in der Schule war, obwohl er so intelligent war.

    Habe in dem Bereich versucht um ihn zu helfen, aber es half nichts, wurde schlimmer fing öfter zu trinken an mit freunden, oft blau, kiffte,

    dann wurde es so schlimm, er verletzte sich selbst, er zerschnitt sich die Arme , haute seine Faust solange in den Türrahmen bis sie dick blau und blutig war.
    Jedes mal wenn er sauer, wütend wahrscheinlich einfach verletzt war und sich unverstanden fühlte ging er hoch in sein Zimmer und machte sich selbst kaputt.
    Wir gingen zum Therapeuten, ich wollte ihm so sehr helfen, jeden Dienstag hatten wir Therapie, aber er bockte, was soll ich mit son Kram, ich will das nicht, das ist völliger schwachsinn,.Jedesmal wenn der Dienstag kam hatten wir die Hölle auf Erden zu Hause, mir wurden teilweise die Augen geöffnet, im Bezug auf meinem Mann und sein Alk und meinem Sohn kam alles wieder hoch was er die ganzen Jahre erlebt hatten.
    Er hat die Therapie abgebrochen, man sagte mir wenn er nicht freiwillig mitmacht können wir nichts für ihn tun
    Es war schon soweit, das ich ihn Zwangseinweisen musste. Konnte mich aber nicht durchringen, weil er wollte sich umbringen, wenn ich das tun würde. Er packte sich Sachen und haute ab.

    Er kam gott sei Dank schnell wieder , war foh das er zumindest von aussen heil war.

    Wir beiden haben uns ausgesprochen und ich habe ihm versprochen nichts gegen seinen Willen zu tun.

    Meinem Mann wurde bewußt, endlich!!!! das er meinem Sohn das alles angetan hat und dann wurde er depressiv, knapp 2 Monate, trank aber in dieser Zeit nichts.

    Aber gelernt hat er wieder nichts, er fing wieder an zu saufen, mein Sohn ging jetzt auf die schiefe Bahn, klaute den Roller meines Mannes, baute einen Unfall,klaute einen 2. Roller um den anderen wieder fertig zu machen,fuhr ohne Führerschein und und und . Und dann stand die Polizei bei uns , das war ja wieder der richtige Grund, ein gefundenes Fressen für meinen Mann, er war nicht mehr depressiv, nein er war so fies ekelhaft wie sonst auch die Jahre.
    Er soff jeden Tag wie ein Loch.
    Mein Sohn hatte ihm auch mal weh tun wollen, er wollte ihm einfach mal einen mitgeben, weil er das alles nicht mehr ausgehalten hat.

    Klar das war nicht der richtige weg, es war eine ganz schlimme Zeit, ich hielt aber zu meinem Sohn, und meinen Mann verachtete ich , weil er wieder dieser Kerl wurde.

    Mein sohn wird wahrscheinlich für ein Wochenende in Jugendarrest gehen müssen.
    Bald ist die Gerichtsverhandlung.
    Mein sohn hat mir geschworen, er will jetzt auf den rechten weg kommen, er ist inzwischen 17 Jahre, ist in der Berufsschule und macht auch mit, trinkt ab und an noch alk, kiffen tut er nicht mehr.
    Mit meinem Mann will er nichts mehr zu tun haben, die gehen sich so gut es geht aus dem Weg, zwischendurch, wenn mein Mann wieder trinkt, gibt es tierischen Ärger, mein Sohn war schon drauf und dra ihn jetzt mal so zuverletzen ,wie er es mit ihm getan hat.
    Er sagt mir Mama wenn Du dich von diesem Mistkerl nicht trennst, bin ich weg!!!!! Ich will so nicht mehr leben.
    Er hasst meinen Mann und ich glaube da hat er ein gutes Recht zu. Aber eigentlich müsste er mich auch hassen, denn hätte ich besser hingeschaut, hätte ich es wahrhaben wollen, hätte ich ihm alles ersparen können.
    Im Grunde genommen, obwohl ich es oft gehört habe , habe ich das erst so richtig in den letzten Tagen begriffen, das das leben meines Sohnes vom Alkoholiker kaputt gemacht wurde, und ich die liebende Mutter, da bleibt mir das Wort im Hals stecken,bin ich liebend, das ich soetwas zugelassen habe???? War ich eine gute Mutter ??? Habe ich meine Kinder beschützt???? Eigentlich müsste er mich hassen, ich habe ihn der schönen Kindheit beraubt,es tut mir sehr weh das ich das eingestehen muss.

    Aber wie weh hat es meinen Sohn getan, er war ja völlig allein mit seinem Leid, immer wenn ich gefragt habe, sagte er nur immer du verstehst mich eh nicht, obwohl wir eigentlich immer ein gutes u freundschaftliches Verhältnis hatten, natürlich haben wir uns am besten Verstanden, wenn mein Mann und ich gestritten hatten. Wahrscheinlich hatte er da die hoffnung, das wir endlich auseinander gehen.###

    Es tut mir alles sehr leid, ich denke es wird das Beste sein das ich mich wirklich von meinen Mann trenne, er ist alles kaputt, ich will versuchen mit meinen Kindern eine ruhige harmonische Zukunft aufzubauen.

    Vielleicht ist es nicht zu spät,denn so gehts nicht mehr weiter......

    Wie kann mein Sohn mit diesem Schaden weiterleben,und es verarbeiten???? Ich weiß, er würde nie wieder einen Therapeuten besuchen, aber ich denke er braucht genauso hilfe wie ich auch.

    Vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben.
    mir zerreist das Herz, wenn ich an meine Kinder denke, wer ist jetzt wichtiger meine Kinder oder mein Mann, der das verursacht hat.

    Zusammen hat das doch keinen Sinn mehr,oder ?????
    Die Kinder können sich nicht selbst helfen, die stehen dem hilflos gegenüber,

    Ich bin fix und fertig, ist echt komisch, erst tut es gut zu schreiben, dann denk ich drüber nach, dann wird alles viel bewusster und mir gehts einfach nur hundsmiserabel und die Gedanken kreisen wir tausend Karusells in meinem Kopf.

    Ich hoffe ich nerv nicht mit dem vielen geschreibe.

    Ich hoffe auf eure Hilfe
    liebe Grüße Elfe :cry::cry:

    .....in Liebe loslassen....

  • Hallo Elfe67

    ich habe deine anderen Beiträge gelesen, deshalb weiss ich nicht so genau, ob du mit diesem Mann noch zusammen bist.

    Ich kann nicht glauben, was du da schreibst, dein Sohn hat die Hölle durchgemacht, und du hast die Konsequenz daraus noch nicht gezogen?

    Vielleicht hat dein Sohn nicht direkt mit dir geredet, aber Kinder senden eben meistens Signale aus: Ich kann mir nicht vorstellen, dass du nicht mitbekommen hast, dass dein Sohn leidet. Wenn dein Sohn mt zwölf anfängt zu trinken, ist das ein sehr großes Warnsignal, dass du leider nicht ernst genommen hast.

    Wenn du wirklich willst, dass dein Sohn sein Leben wieder in den Griff bekommt, dann mach es ihm vor! Zeige Konsequenz für dein eigenes Leben!!! Dann kann er von dir lernen.

  • Liebe Dil,
    Ich bin froh, das du mir so eine lange Antwort gibst.
    Deine Worte lassen mir die Tränen runterfliessen.
    Ich bin eigentlich(vielleicht auch leider) immer eine starke Frau gewesen,zu stark um Gefühle zuzulassen,innerlich könnte ich schreien und heulen und und und ,aber jetzt heule ich ,es tut alles so weh. Das letzte mal habe ich mal vor Monaten geheult, ich habe immer nur alles unterdrückt.
    Du hast vollkommen Recht mit dem was du schreibst,ich weiß es im Grunde auch selber,kann man so co-abhängig sein, das man den Absprung nicht schafft.Ich will es so. Ich komme mir selbst schon wie ein Alkoholiker vor, der was ändern will, aber nur verspricht.

    Aber ich habe insgesamt 3 Kinder 7,13 und17, ich muss es tun, für meine Kinder ,ich muss weiter stark sein,

    Es tut doch sowieso weh, wenn es so bleibt wie es ist oder wenn wir gehen.
    Ich muss lernen, mit dem Schmerz umzugehen.

    ich muss loslassen.

    Heute morgen ist mir was passiert.Ich fahr zur Arbeit, auf der Kreuzung kommt mir ein Fahrzeug entgegen, er fährt über rot mindestens 80 drauf, ich konnte ihm in lezter Sekunde ausweichen,ich stand da, er guckt mich an und fährt. Ich habe nichts gefühlt, war nicht schockiert, ich hätte tot sein können. Ich hatte in dem Moment,den Gedanken, so schnell kanns kommen und du hast keine Probleme mehr, in einer Sekunde alles erledigt. Ich hatte eine richtige innere Ruhe.Das hat mich dann sehr schockiert.

    Vielleicht hab ich doch keine Kraft mehr......

    Liebe Dil danke fürs zuhören....

    Elfe

    .....in Liebe loslassen....

  • Hallo Josu,
    Noch bin ich mit diesem Mann zusammen,
    aber mein weiterer Weg wird wohl nur noch mit meinen Kindern sein, wenn ich es schaffe es umzusetzten.
    Ich will es umsetzen, es ist immer noch ein innerer Kampf in mir und ich hoffe ich erliege dem nicht.


    Natürlich habe ich viel mitbekommen, wie mein Sohn gelitten hat, das war auf die körperlichen
    Angriffe bezogen, das habe ich erst vor kurzem, von meinem Sohn erfahren.

    Das mein mittlerer Sohn auch zwischendurch die Faust ins Gesicht bekam, da war er zwischen 6 und 7, habe ich erst letzten Freitag erfahren. Jetzt ist er 13.Ich war so geschockt, weil niemand hat mir etwas erzählt.
    Ich habe beide gefragt, warum habt ihr mir das nicht sofort erzählt, als es passiert ist.

    Mein Mann hätte beide so geimpft, das sie lieber schwiegen.
    Mein großer Sohn hatte sich innerlich immer gedacht, wenn ich groß und stark genug bin, dann wird er alles zurück kriegen.

    Ich mache mir sehr große Vorwürfe, hätte ich besser hingeschaut, wäre vieles nicht passiert.

    Seit dem ich in diesem Forum bin, leider viel zu kurz, hätte schon viel früher passieren müssen, wird mir alles viel klarer.

    Ich hatte ja sonst keine Vergleiche, ich habe immer die Schuld bei mir oder vielleivcht sogar bei meiner Umwelt gesucht.

    Mein Mann hat mir ja förmlich eingetrichtert,das ich Schuld für sein saufen bin, oder die Kinder, oder die lieben Verwandten. Er hatte immer n Grund parat und anscheinend hatte ich ihm das abekauft...

    Ich werde hier weiter die liebe Hilfe annehmen ,es sacken lassen, dadurch werden mir immer mehr die Augen geöffnet und mich auf einen neuen Weg begeben.HOFFE ICH !!!!!!!

    aAlles liebe
    Elfe

    .....in Liebe loslassen....

  • Liebe Elfe,

    ich denke du schaffst das!!

    a) du hast es schon einmal geschafft dich zu lösen
    b) du hast gesagt: "ich muss es tun - für meine Kinder"
    c) du sagst: "NOCH bin ich mit meinem Mann zusammen"

    Wie bei allem im Leben: Einsicht ist der beste Weg......! Du hast hier einen einen Anfang gemacht dich zu öffnen; Du hast in der letzten Zeit nicht mehr die Augen verschlossen, sondern mit deinen Kindern geredet und genau zugehört. Du hast Dinge erfahren, die sehr schmerzhaft sind und auf die bereits vorhandenen Wunden Salz streuen! Aber: du setzt dich damit auseinander, du denkst darüber nach und du weißt, dass du etwas ändern musst. Das sind Schritte in die richtige Richtung.

    Tue es nicht nur für deine Kinder, sondern auch für dich!!!

    Ich wünsche dir ganz viel Glück und Tatkraft! Und nochmals, nach dem, was ich von dir hier gelesen habe bin ich zuversichtlich, dass du es schaffst!!!

    Liebe Grüße

    Aileen

  • Hallo Elfe67,

    Es fällt mir schwer Verständnis für dein Zögern aufzubringen. Vielleicht erklär ich mal kurz warum: Mein Vater säuft auch. ALs Kind habe ich sehr darunter gelitten. Er hat mich zwar nie geschlagen, aber sonst hat es mir eigentlich an allem gefehlt. Ich kann mich also in die Lage deiner Kinder reinversetzen und, naja, ich denke, dass wenn sie dir ihre Probleme erzählen, und du nichts unternimmst, signalisierst du Ihnen, dass ihre Probleme nicht so wichtig sind. Möchtest du das?

    Nein? Dann mach was!!

  • Liebe Dil,
    man kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, leider, ich versuche auch zu lernen,nichts mehr nachzutrauern, was hätte wenn sein können.
    Das macht auch keinen Sinn, weil wenn ich jetzt drüber nachdenke gibt es nichts nach zu trauern.

    Ich sollte versuchen alles abzustreifen (leicht gesagt,schwer getan) und nach vorn zu blicken.

    Wenn das alles so einfach wäre.....

    Ich glaube, ich war so naiv, wenn ich ins Forum gehe, passiert ein Wunder und alles ist so leicht...

    Morgen ist die Welt wieder in Ordnung !!!!

    Nein gar nichts ist in Ordnung und das muss ich endlich einsehen.

    Es ist so, als wenn man auf einem 10 Meter Sprungbrett steht, runterspringen soll, obwohl man
    Höhenangst hat.

    Der erste Schritt ist getan, ich habe Euch gefunden und ihr gebt mir viel Mut und durch Euch bekomme ich ein viel klareren Durchblick.

    Meinen ersten Ehemann habe ich auch nicht gleich verlassen,es hat insgesamt 2 Jahre gedauert, aber ich habe alles allein geschafft, auch ohne Unterhalt,
    die Wohnung allein gesucht, Renoviert,Möbel gekauft, einfach alles allein.
    Ich war stolz auf mich, das ich alles ohne Hilfe geschafft habe.


    Aber vielleicht habe ich auch jetzt Angst davor , weil ich wieder versagt habe, es nicht geschafft habe die Familie zu halten.

    Vielleicht will ich mir das nicht eingestehen, und deshalb nicht gehen.


    Ich denke den ganzen Tag daran, warum, wieso, weshalb....
    Das macht ein ganz mürbe.

    Und mein Mann immer mittendrin, er erzählt mir jeden Tag von seiner Gruppe, von der höheren Macht, und sitzt immer bedröpelt rum immer selbstmitleid und ich stehe mit meinem Wissen aus diesem Forum ihm gegennüber, weiß das ich loslassen soll und er tut mir leid.

    Ich gucke ihn an und denke,er guckt immer auf den Boden,ich verlasse Dich , du sitzt da wie das Opfer ,dabei bist du der Täter du brauchst kein Mitleid von mir, nicht mehr. Nein. Schluß !!!!

    Ich bin froh, das ich hier emotionale Hilfe bekomme, praktische Hilfe habe ich überhaupt nicht, weil mein Mann hat alles Freundinnen, Bekannte, alle in den Jahren vergrault, ich hatte mich entschlossen auch keine Freundschaften mehr einzugehen, weil ich das Vertrauen verloren habe und er mir sowieso wieder alles kaputt machen würde.

    Meine Verwandtschaft wohnt 240 km weg , wir sehen uns vielleicht 1 oder 2 mal im Jahr und auch nur, wenn ich hinfahre.

    Ich traue mich noch nicht mals aus dem Haus, weil ja ein Nachbar vorbei gehen könnte, ich warte immer bis mich keiner sieht und wenn nur ein kurzes Hallo.

    Bei meiner Arbeit bin ich wie eine Schauspielerin, egal wie es mir geht ich bin immer nett, lieb, freundlich,auch wenn mir zum heulen wäre.

    Aber inzwischen habe ich meinem Chef schon anvertraut, das es mir nicht gut geht, aber das die Arbeit mich wenigstens ablenkt.

    Das ist doch auch nicht normal, oder das man sich nicht mehr traut mit Menschen zu sprechen, ich war eigentlich immer eher schüchtern, aber so eigentlich nicht.

    Sogar meine Mutter ,mit der ich sehr oft telefoniert habe, versuche ich so wenig wie möglich anzurufen, so alle drei Wochen, sage ich ihr ,Hallo wollte nur Bescheid sagen, das ich noch lebe.

    Sonst haben wir drei mal die Woche angerufen.

    Und sie weiß Bescheid über alles, also daran liegts nicht.

    Bin froh, das mein großer Sohn ganz gute Freunde hat, die ihn auffangen, die auch Bereit sind uns zu helfen, so zwecks umziehen,oder einfach so helfen....

    So wieder volle überlenge.....

    Ich bin froh das du da bist liebe Dil, du findest immer so die richtigen Worte

    alles liebe

    Elfe

    .....in Liebe loslassen....

  • "Aber vielleicht habe ich auch jetzt Angst davor , weil ich wieder versagt habe, es nicht geschafft habe die Familie zu halten. "

    Hallo? DU hast nicht versagt!!!!!

    "Vielleicht will ich mir das nicht eingestehen, und deshalb nicht gehen. "

    Hallo? Du hast es dir bereits eingestanden!!!!!!

    Josu hat eben einen Beitrag mit ziemlich direkten Worten geschrieben. Auch wenn ich es ein bisschen zu direkt fand, aber es ist wahr. Gehe, denn deine Kinder werden es dir danken.

    Liebe Grüße (muss mich leider für heute Abend verabschieden)

    Aileen

  • Hallo Josu,
    ich kann dich verstehen, das du mir so den Kopf zurecht rücken möchtest, meine Kinder sind mir sehr wichtig, ich will ja nicht zögern,die ersten Schritte sind gemacht, und ich werde weiter gehen.
    Ich muss die nötige Kraft aufbringen,die ich im Moment nicht habe.... Aber je mehr ich in diesem Forum bin,wird mein Entschluss fester.
    Was ist mit Dir hat sich deine Mutter sich denn sofort getrennt ???? Oder lebtest Du allein mit ihm ???

    liebe Grüße
    Elfe

    .....in Liebe loslassen....

  • Hallo Elfe67

    meine Mutter ist leider sehr füh gestorben, danach sind wir dann zur Mutter meines Vaters gekommen ... Und die hat entweder nicht bemerkt, wie sehr wir litten oder es nicht merken wollen. Keine Ahnung. Es war eine klassische Coabhängigkeitsbeziehung. Irgendwann hab ich mich mit der Situation abfinden müssen (weil ganz auf mich alleine gestellt) und wie du ja siehst, bin ich jetzt nicht hier ihm Forum wegen meines Vaters, sondern wegen meines eigenem Alkoholmißbrauchs.

    Glücklicherweise habe ich jetzt den Sprung geschafft, aber meine Schwester säuft immer noch und macht gerade sich und ihren Körper kaputt. Und ich kann nur zusehen...

    Ich hoffe also, dass du bald die Kraft findest die entscheidenen Schritte zu gehen.

  • Liebe Josu ,
    ich kann verstehen, das du mit direkten Worten sagst, sie zu das du deine Kinder daraus holst,
    Du kannst alles sehr gut nachvollziehen, was mein Sohn durchmacht. Du öffnest mir mit deiner direkten Art noch mehr die Augen.
    Ich möchte meinen Sohn eine bessere Zukunft geben.
    Er soll hier später nicht schreiben müssen, ich werde ihm jetzt helfen, uns helfen.
    Es tut mir sehr Leid das du früher keine Hilfe bekommen hast, Kinder sind dem so hilflos ausgesetzt und deshalb muss meine Stärke wieder her.
    alles Liebe
    Elfe

    .....in Liebe loslassen....

  • Hallo Elfe67,

    Schön wenn ich dir die Augen öffnen konnte: Ich denke du kannst es jetzt schaffen. Wenn du dich erstmal gelöst hast und die schwere Last abgestreift hast, kommt die Kraft von ganz alleine wieder. Meinst du nicht auch?

  • Ja Josu,ich glaube auch.
    Ich habe gerade nachgedacht.
    Im Jahr 2002 hat mein Mann die erste Therapie gemacht,er war 12 Wochen weg, vorher waren wir nie länger als einen Tag getrennt.
    Ich war mit drei Kindern, Job, Haus alles auf mich allein gestellt.
    Die ersten Tage waren die schlimmsten . Ich stürzte mich den ganzen Tag in die Arbeit, habe das ganze Haus neu renoviert, habe mit den Kindern was unternommen.
    Jeder Tag wurde besser, schöner, ja glücklicher....
    Die Telefonate meines Mannes, die zogen mich immer wieder erneut runter,
    Aber es störte mich dann irgendwann auch nicht mehr, ich dachte ich geh gar nicht mehr ans Telefon.
    Meine Kinder blühten auf, es war eine ausgesprochen schöne Zeit.
    Aber dann kam der Tag an dem ich meinen Mann wieder vom Bahnhof abholen musste, ich kriegte schon Tage vorher Bauchschmerzen.
    Da stand er dann, ein völlig fremder....
    Ich dachte,das ist jetzt der Zeitpunkt mich von ihm zu trennen, weil wir hatten in der Zeit als er weg war, ein schönes zuhause.

    Aber er schaffte es mich wieder rumzukriegen.
    Und das alte scheußliche Leben war wieder da, aber nicht sofort, es schlich sich wieder ein,das man es nicht sofort bemerkte.

    Also was sagt mir das, wenn ich endlich meinen Hintern bewegt habe, schaffe ich es wieder mit meinen Kindern einen Neuanfang zu wagen, und wir schauen uns nicht mehr um.


    alles Liebe
    Elfe

    .....in Liebe loslassen....

  • Hallo Elfe67,

    diesen einen Satz von dir finde ich besonders wichtig:

    "Meine Kinder blühten auf, es war eine ausgesprochen schöne Zeit."

    Ich würde mich freuen, wenn ihr da wieder hin kommt.

    In diesem SInne, wünsche ich dir noch einen schönen Abend. Muss jetzt leider Schluss machen.

  • Liebe Zeni,
    ich danke Dir für die knallharten Worte, da ist viel dran, was Du sagst.
    Ich werde auch nicht mehr hier tatenlos rumsitzen, sondern nach Möglichkeiten suchen.
    Es geht leider nicht von heute auf morgen, aus Praktischer Sicht, ne Weile müssen wir noch unter einem Dach ausharren, und in der Zeit werde ich versuchen das es hier einigermaßen läuft und nebenher werde ich alles in die Wege leiten, ne neue Wohnung und,usw.

    Aber ich sage Dir , es tut mir sehr leid, das ich so lange damit gewartet habe, das loslassen ist schwer, das ist ein innerlicher Kampf, da kann sich kein Betroffener reinfühlen, wir können ja auch nicht in den Alkoholiker reinfühlen.

    Es ist ein Wahnsinn!`s Problem, das ich verdrängt habe, aber ich mache ja schon den Schritt mit offenen Augen die Wirklichkeit zu sehen.

    Jetzt kommt das Handeln. Es wird schwer.

    danke wünsche ir mit deinen Eltern viel Erfolg, kann mir aber nicht vorstellen, das sie jetzt einfach so aufhören, mein Mann kann auch n paar Tage nichts Trinken und Dein Vater trinkt doch noch 1 Wiskey, ich denke , wenn sie ernsthaft aufhören wollen zu trinken, müssen sie eine Therapie machen oder vielleivht zu den aa`s gehen,alleine können sie das nicht.

    Mein Mann kann es noch nicht mals mit Therapien, Gruppen u.u.u aber vielleicht hat es bei ihm jetzt endlich klick gemacht. Ich würde es ihm wünschen.

    Ich wünsche auch das deine Eltern es schaffen.

    alles Liebe
    Elfe

    .....in Liebe loslassen....

  • Ich finde es schlimm hier und in anderen Threads zu lesen, was Menschen sich selbst im Namen der sogenannten Liebe antun.

    Elfe, wovor hast Du Angst? Vor dem Alleinsein? Warum? Jetzt bist Du doch auch allein und nicht nur allein, sondern auch einsam.

    Fürchtest Du den Kindern den Vater zu nehmen? Welchen Vater? Ich sehe in Deinen Beiträgen nur einen erwachsenen Mann der hilflose Kinder misshandelt.

    Was glaubst Du zu verlieren? Hast Du überhaupt noch etwas zu verlieren?

    So wie ich das sehe kannst Du nur gewinnen, wenn Du Deine Kinder nimmst und gehst.

    Skye

  • Hallo Zeni
    ich mußte erst mal alles sacken lassen, mußte auch sehr viel arbeiten, wenn ich jetzt zur Ruhe komme, obwohl ich das im Moment nicht glaube, weil mein Mann mich wie verrückt bedrängt, aber wenn ich zur Ruhe komme, sreche in mit meinen Kindern, ich weiß nur noch nicht ob ich mit dem kleinsten 7 Jahre auch schon darüber spreche.

    Amlebsten würde ich noch heute meine Sachen packen, kannst ja mal meinen neuen Tread lesen, das Leben ist zum Kotzen. Ich bin fix und fertig.

    Danke liebe Zeni

    .....in Liebe loslassen....

  • Hi Elfe,
    habe gerade deinen Spruch gelesen, und er gibt mir sehr zu denken:

    Zitat

    Ich hasse dich,aber ich brauche dich,weil ich dich liebe.

    Mir scheint, es würde eher passen: Ich liebe dich, weil ich dich brauche!

    Ich habe den Eindruck, dass du denkst, du brauchst deinen Mann, bist in einer Art abhängig von ihm, kannst nicht ohne ihn leben! Das ist aber nicht so! Es ist natürlich ein großer Schritt, einen Schlussstrich zu ziehen und eine Veränderung hervorzurufen. Und auch du wirst dich in vielen Dingen umstellen müssen. Aber ich glaube, das ist es allemal wert! Tu es für dich und deine Kinder!!! Und mach dich nicht von einem Mann abhängig, der dir überhaupt keine Unterstützung gibt - im Gegenteil. Er lässt dich nur im Stich, gibt dir keinen Rückhalt, und du musst dich doch auch so um alles alleine kümmern...

  • Hallo Ayki,
    ich weiß auch gar nicht mehr ob dieser Spruch noch stimmt, ich meinte eigentlich damit ich hasse ihn, das ist der nasse Alkoholiker, brauche aber den Mann den ich eigentlich liebe.

    Aber den scheint es nicht mehr zugeben, das hat er mir heute wieder aufs neue gezeigt

    Ja eigentlich mach ich ja schon Jahre alles allein, er macht ja nichts,unter dem Aspekt wird sich wohl nicht viel ändern.

    Ist schon komisch man hat Angst vorm allein sein , dabei ist man jetzt auch schon allein.

    Er hat mich immer im Stich gelassen, mir wird gerade bewusst, das er von Anfang an schon immer seinen Willen durchgesetzt hat.

    Er wollte mich haben, er hat mich gekriegt.

    Er ist ganz selbstverständlich bei mir eingezogen, ohne große Worte

    Er hat sich versetzen lassen, so das wir (ich u die Kinder) alles Abgebrochen haben,ohne eine Frage, ob ich auch will

    Er wollte Kinder, so wie die Orgelpfeifen,2 Habe ich ja mitgebracht, das 3.
    ist mir wohl eingeredet worden

    Er wollte mich heiraten, ich nicht, er hat gewonnen

    Nach einer Depriphase könnte er nicht mehr mit uns Leben,hat sich n Zimmer genommen

    Kam in Kürze wieder, er wollte mit uns wieder Leben...

    USW, das habe ich alles mitgemacht, ich bin so bescheuert

    .....in Liebe loslassen....

  • Hi Elfe,
    nein, du bist nicht bescheuert! Du bist jetzt aufgewacht, und das ist gut so! Also nimm deinen ganzen Mut zusammen und deine ganze Kraft, dann wirst du es schaffen UND ZWAR OHNE IHN - und mit Sicherheit viel besser, als du dir im Moment vorstellen kannst...

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