Hallo zusammen,
Ich habe den Beitrag " Kann man zweimal auf Alkoholiker reinfallen "
ja schon geschrieben, möchte aber auch noch die "Leidensgeschichte"
meines Sohnes in diesem Beitrag schildern.
Er ist im Grunde genommen sein ganzes Leben mit Alkoholikern aufgewachsen.
Von seinem Vater hatte ich mich damals getrennt, weil es nicht mehr ging.
Aber ich tischte ihm irgendwann den Stiefvater auf, was im normalen Fall
ja auch schon schwierig ist, er war zu dem Zeitpunkt 9 Jahre.
Am Anfang hatte ich das Gefühl, das sie sich relativ gut verstanden.
Es hielt aber nicht sehr lange an.
Mein Mann demütigte ihn, hier ne Ohrfeige, da ne Ohrfeige, trat ih ständig in den Hintern,aber mit voller Wucht, stellte ihn ,wenn er sauer auf ihn war mit nackten Füssen draußen in Schnee,
schrie so laut mit ihm rum, das es die ganze Straße hörte, warf ihn einfach raus mit den Worten, da bevor ich mich vergesse, verschwinde, geh zu deinem Opa.Der wohnt auch nur 240 KM weg.
Rief meine Eltern an, die sollen meine Blagen abholen.
Er war so ein Tyrann, wenn er betrunken war. Ich bekam leider nie was davon mit, weil er das immer nur tat, wenn ich nicht da war.
Und die ganzen Verbalen Verletztungen, da findet man keine Worte für.
Ihm wurde eingeprägt, mir nichts zu erzählen.
Und wenn mein Mann gut drauf war, hat er kein normales Gespräch geführt, sondern,mach die Tür zu, Mach das Licht aus, mach die Musik nicht so laut,mach dies nicht mach das nicht, kein Lob, keine Anerkennung, keine Achtung, keine Wärme gar nichts.
Soetwas habe ich natürlich mitgekriegt, habe ihm auch gesagt, er solle mal endlich vernünftig mit ihm umgehen, so geht das nicht weiter.
Ja aber der ist so bockig und macht immer was er will ,er hat immer eine Ausrede gefunden.
Ich habe mich ständig mit meinen Mann in der Wolle gehabt.
Mein Sohn hat natürlich alles Hautnah mitgekriegt, wie mein Mann auch seine eschwister und mich behandelt hat.
Er machte eine Achterbahn in der Schule, erst Gymnasium, dann Realschule,dann Hauptschule,der Abstieg war da.
Seit er ca. 10 Jahre war, habe ich kein Lachen mehr in seinem Gesicht gesehen, das habe ich dann immer auf die Trennung von meinem Exmann geschoben, und weil er sich nur scheiße seinen Kindern gegenüber verhalten hatte.
Er rauchte,mit 12 trank auch schon mal Alkohol, war höchst agressiv, gereitzt.
Klar ich dachte, weil es alle dachten, der ist faul, hat die falschen Freunde,
ist vielleicht die Pupertät. Es waren tausend Gründe , nur habe ich nie gedacht, das es mein Mann ist, der der Grund war.
Mein Mann und mein Sohn lebten nicht miteinander, sondern nebeneinander her. Am besten gar nicht übern weg laufen, je größer u älter mein Sohn wurde, wurden die Angriffe, von meinen Mann "nur noch" verbal vollzogen. Das hört sich an, falsch er hat ihn jetzt nicht mehr Körperlich angegriffen, er hat ihn seelisch kaputt gemacht,
Mit Schlägen war da nicht mehr viel, das hat er sich nicht mehr getraut. er musste wohl langsam Angst vor ihm kriegen.
Das bekam ich wieder mit und habe zu meinem Mann gesagt, so meine Kinder machst Du nicht kaputt, endweder es passiert jetzt was oder es ist aus und vorbei und sie endlich zu, das Du mit meinem Sohn ein Vernünftiges liebevolles Verhältnis kriegst.
Gut, es gab ein Gespräch zwischen den beiden,es wurde etwas besser, haben sich beide bemüht. Es hielt aber nicht lange an. Bis heute nicht !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
In der zwischenzeit ging es weiter bergab, habe Ärzte, Psychologen, Lehrer alle zu Rate gezogen,es wurde zwischendurch noch ne Hochbegabung bei meinem Sohn festgestellt worden, weil wir alle nicht verstehen konnten,auch die Lehrer nicht, das er so schlecht in der Schule war, obwohl er so intelligent war.
Habe in dem Bereich versucht um ihn zu helfen, aber es half nichts, wurde schlimmer fing öfter zu trinken an mit freunden, oft blau, kiffte,
dann wurde es so schlimm, er verletzte sich selbst, er zerschnitt sich die Arme , haute seine Faust solange in den Türrahmen bis sie dick blau und blutig war.
Jedes mal wenn er sauer, wütend wahrscheinlich einfach verletzt war und sich unverstanden fühlte ging er hoch in sein Zimmer und machte sich selbst kaputt.
Wir gingen zum Therapeuten, ich wollte ihm so sehr helfen, jeden Dienstag hatten wir Therapie, aber er bockte, was soll ich mit son Kram, ich will das nicht, das ist völliger schwachsinn,.Jedesmal wenn der Dienstag kam hatten wir die Hölle auf Erden zu Hause, mir wurden teilweise die Augen geöffnet, im Bezug auf meinem Mann und sein Alk und meinem Sohn kam alles wieder hoch was er die ganzen Jahre erlebt hatten.
Er hat die Therapie abgebrochen, man sagte mir wenn er nicht freiwillig mitmacht können wir nichts für ihn tun
Es war schon soweit, das ich ihn Zwangseinweisen musste. Konnte mich aber nicht durchringen, weil er wollte sich umbringen, wenn ich das tun würde. Er packte sich Sachen und haute ab.
Er kam gott sei Dank schnell wieder , war foh das er zumindest von aussen heil war.
Wir beiden haben uns ausgesprochen und ich habe ihm versprochen nichts gegen seinen Willen zu tun.
Meinem Mann wurde bewußt, endlich!!!! das er meinem Sohn das alles angetan hat und dann wurde er depressiv, knapp 2 Monate, trank aber in dieser Zeit nichts.
Aber gelernt hat er wieder nichts, er fing wieder an zu saufen, mein Sohn ging jetzt auf die schiefe Bahn, klaute den Roller meines Mannes, baute einen Unfall,klaute einen 2. Roller um den anderen wieder fertig zu machen,fuhr ohne Führerschein und und und . Und dann stand die Polizei bei uns , das war ja wieder der richtige Grund, ein gefundenes Fressen für meinen Mann, er war nicht mehr depressiv, nein er war so fies ekelhaft wie sonst auch die Jahre.
Er soff jeden Tag wie ein Loch.
Mein Sohn hatte ihm auch mal weh tun wollen, er wollte ihm einfach mal einen mitgeben, weil er das alles nicht mehr ausgehalten hat.
Klar das war nicht der richtige weg, es war eine ganz schlimme Zeit, ich hielt aber zu meinem Sohn, und meinen Mann verachtete ich , weil er wieder dieser Kerl wurde.
Mein sohn wird wahrscheinlich für ein Wochenende in Jugendarrest gehen müssen.
Bald ist die Gerichtsverhandlung.
Mein sohn hat mir geschworen, er will jetzt auf den rechten weg kommen, er ist inzwischen 17 Jahre, ist in der Berufsschule und macht auch mit, trinkt ab und an noch alk, kiffen tut er nicht mehr.
Mit meinem Mann will er nichts mehr zu tun haben, die gehen sich so gut es geht aus dem Weg, zwischendurch, wenn mein Mann wieder trinkt, gibt es tierischen Ärger, mein Sohn war schon drauf und dra ihn jetzt mal so zuverletzen ,wie er es mit ihm getan hat.
Er sagt mir Mama wenn Du dich von diesem Mistkerl nicht trennst, bin ich weg!!!!! Ich will so nicht mehr leben.
Er hasst meinen Mann und ich glaube da hat er ein gutes Recht zu. Aber eigentlich müsste er mich auch hassen, denn hätte ich besser hingeschaut, hätte ich es wahrhaben wollen, hätte ich ihm alles ersparen können.
Im Grunde genommen, obwohl ich es oft gehört habe , habe ich das erst so richtig in den letzten Tagen begriffen, das das leben meines Sohnes vom Alkoholiker kaputt gemacht wurde, und ich die liebende Mutter, da bleibt mir das Wort im Hals stecken,bin ich liebend, das ich soetwas zugelassen habe???? War ich eine gute Mutter ??? Habe ich meine Kinder beschützt???? Eigentlich müsste er mich hassen, ich habe ihn der schönen Kindheit beraubt,es tut mir sehr weh das ich das eingestehen muss.
Aber wie weh hat es meinen Sohn getan, er war ja völlig allein mit seinem Leid, immer wenn ich gefragt habe, sagte er nur immer du verstehst mich eh nicht, obwohl wir eigentlich immer ein gutes u freundschaftliches Verhältnis hatten, natürlich haben wir uns am besten Verstanden, wenn mein Mann und ich gestritten hatten. Wahrscheinlich hatte er da die hoffnung, das wir endlich auseinander gehen.###
Es tut mir alles sehr leid, ich denke es wird das Beste sein das ich mich wirklich von meinen Mann trenne, er ist alles kaputt, ich will versuchen mit meinen Kindern eine ruhige harmonische Zukunft aufzubauen.
Vielleicht ist es nicht zu spät,denn so gehts nicht mehr weiter......
Wie kann mein Sohn mit diesem Schaden weiterleben,und es verarbeiten???? Ich weiß, er würde nie wieder einen Therapeuten besuchen, aber ich denke er braucht genauso hilfe wie ich auch.
Vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben.
mir zerreist das Herz, wenn ich an meine Kinder denke, wer ist jetzt wichtiger meine Kinder oder mein Mann, der das verursacht hat.
Zusammen hat das doch keinen Sinn mehr,oder ?????
Die Kinder können sich nicht selbst helfen, die stehen dem hilflos gegenüber,
Ich bin fix und fertig, ist echt komisch, erst tut es gut zu schreiben, dann denk ich drüber nach, dann wird alles viel bewusster und mir gehts einfach nur hundsmiserabel und die Gedanken kreisen wir tausend Karusells in meinem Kopf.
Ich hoffe ich nerv nicht mit dem vielen geschreibe.
Ich hoffe auf eure Hilfe
liebe Grüße Elfe