Kleine Schritte und große Umwege?

  • Hallo,
    ich habe mich mit "Ein kleiner Schritt" im Thread zur "Wer ist Wer" vorgestellt, denke das es für ein weiteres Schreiben hier der "passendere" Thread ist (obwohl es wahrscheinlich egal ist).
    Naja, auf jeden Fall schreibe ich jetzt hier.
    Auch gestern waren es 24 gute Stunden und ich habe nichts getrunken. 2 Tage sind zwar nichts, im Gegensatz zu all den vielen Tagen der Trunkenheit, aber ich habe seit langem mal wieder mit Trinkryhtmus durchbrochen.
    "Große Umwege" habe ich mit in meiner Überschrift aufgenommen, weil es noch immer in meinem Kopf ist,erstmal reduziert zu trinken.
    Auch wenn dieser Gedanke da ist - Annika sagte Hintertürchen - und es auch so kommen wird, habe ich das Gefühl, das sich in diesen 2 nüchtern Tagen eine klitzekleine,kleine Denkänderung stattgefunden hat.
    Gestern Abend im Bett habe ich mich in einer landschaft gesehen mit vielen Wegen, Kreuzungen, Bergen, Tälern, gefährliche Passagen über Brücken und Flüsse, sonnige Wege über herrliche Blumenwiesen.
    Ich stehe an einer Kreuzung und geradeaus zeigt ein Schild "Ziel: Entfernung: du schaffst es" und in der Ferne kann ich das Ziel enttdecken und darauf steht "Nie wieder Alkohol". Rechts von mir steht auch ein Hinweisschild, aber da ist das Wort Ziel verwaschener und der Weg scheint viele Kurven zu haben und er sieht eher schwerer aus.
    Ich scheine mich für den Weg der Umwege zu entscheiden - noch.
    Hoffe, die schreibe jetzt nicht nur Blödsinn. Sorry!!!
    Eigentlich wollte ich was zur Denkänderung schreiben: gestern kam mir der Gedanke, das es vielleicht doch einfacher sein kann, gar nichts mehr zu trinken, als ich mich jeden Tag zu fragen: ist es okay, wenn ich heute mal doch was trinke? Da muss ich mich jeden Tag neu entscheiden.
    Ich weiß, das ich für diese 2 Tage viel zu euphorisch bin, weil es mir kaum schwer fiel, nichts zu trinken (habe ja noch die Hintertür), aber trotzdem bin ich froh, das es mir heute so geht, wie es mir geht. GUT!!!
    Jetzt lese ich mir nochmals eure Antworten durch, ob es da noch offene Fragen gab oder ähnliches.
    @Ele. Danke erstmal für deine PN. Leider kann ich dir nicht antworten, da ich keine Berechtigung dafür habe. Mir fehlt eine Freigabe, von der ich nicht weiß, wie ich sie bekomme. :?:
    @Baggy. Wie oft habe ich vor dem Fernseher gesessen, mich über das sch**** Programm geärgert, war aber nicht mehr in der Lage, etwas anderes zu tun. Das war mit Sicherheit nicht schön!!!
    @Coraly. Danke für deinen langen Beitrag. Gestern hatte ich/wir einen gemütlichen Abend mit Lesen. Die Idee mit dem Bad finde ich nachahmenswert. Tja, und das mit dem langsamen Entwöhnen... scheint so, als ob ich da NOCH nicht von euren Erfahrungen profitieren kann/will und einen Selbstversuch starten will, auch wenn es total blöd ist!!!
    Whitewolf .

    Zitat

    Ich fänds aber besser, wenn Du nicht mit dem Glas in der Hand am PC sitzt.


    Das werde ich auch nicht mehr tun. Wenn ich hier in dieser SHG bin, dann nur völlig nüchtern. Es ist zwar "nur" eine virtuelle Gruppe, aber ich nehme sie genauso ernst wie eine Richtige. Da würde ich schließlich auch nichts trinken. Außerdem benebelt schon ein Glas Sekt meine Gedanken und es ist nicht mehr authenisch, was ich schreibe.

    für Heute möchte ich trocken bleiben!!!

  • Hallo Elfe,

    ich finde dein Bild mit dem Wegweiser gut. Lauf' weiter geradeaus während du weiter nachdenkst ...

    Alles Gute vom Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo Elfe,

    Blödsinn schreibst Du nicht.
    Du merkst doch jetzt schon,wie gut Du Dich fühlst.
    Weiter geht es ,es lohnt sich. Vergiss die Hintertür,werf den Schlüssel weg,Du brauchst ihn nicht.
    Ich wünsch Dir noch einen schönen trockenen Abend

    LG Peter Pan

  • Hallo Elfe,

    du stehst nun wieder an deiner Weggabelung. Wie siehst du heute die Hinweisschilder ?

    Alles Gute wünscht dir Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Das ich gestern getrunken habe, liegt wohl ziemlich sicher an meinen Hintertürchen, das ich mir immer noch offen lasse. Den ganzen Tag über war für mich klar, das ich nichts trinken will. Je näher der Abend rückte, desto größer wurde die "Sehnsucht" nach einem Wein und dem "einfachen" Abschalten mit dem Alkohol. Dann war auch schon die Flasche auf dem Tisch und mein schlechtes Gewissen darüber habe ich schnell runtergespült.
    Ich habe mir sogar noch eingeredet, das es ja nicht so schlimm sein, das ich statt der üblichen 2 flaschen nur eine getrunken habe.
    Ihm Moment sehe ich viele "Achtung"-Schilder auf meinem Weg, aber an den Stopp-Schildern gehe ich noch vorbei.

    Heute lasse ich das 1.Glas stehen!

  • Hallo coraly,
    habe erst jetzt deinen Eintrag bei mir gelesen. Ganz lieben Dank!!!
    aufgeben. Ja - Nein.
    Ich lese regelmäßig hier im forum und freue mich über jeden Tag mit, den ihr schafft. Mir wird dabei immer klarer, das es nur den Weg des Nihct-Mehr-Trinkens gibt und ich mit meinen Einschränkungsversuchen auf dem Holzweg bin.
    Was sich bei mir zum Positiven geändert hat, das ist, das ich offen mit meinem Mann darüber spreche und wir gemeinsam überlegen, was wir tun können.
    Heute will ich es mal schaffen, an einem Freitag nichts zu trinken. Hört sich für euch bestimmt blöd an und der falsche Weg und funktioniert nicht etc. Ich habe aber gemerkt, das ich durch meine trinkfreien Tage an Selbstbewusstsein gewinne und sie mir im nachhinein besser gefallen als die Tage, an denen ich trinke.
    Ich kann mich z.b. nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal an einem freitag nüchtern ins Bett gegangen bin.
    Ich habe meinem Mann vorgeschlagen, ins Hallenbad zu gehen, damit wir auch mal was ganz anderes machen. Ich freue mich drauf!!!
    Noch kann ich es mir leider nicht vorstellen, ganz ohne meinen Wein/Sekt zu sein. Blöd!!!!
    Ich hoffe, das es in Ordnung ist, wenn ich trotzdem hier schreibe.
    Elfe

  • Hallo Elfe,

    als ich eben Deinen Thread hier las, wußte ich schon nach dem Lesen Deines ersten Eintrags, das Du nur wenige Tage trocken bleiben wirst, sorry.
    Du hast Dir Hintertürchen offen gelassen, solange Du das tust, hast Du keine Chance auf Erfolg, trocken zu bleiben.

    Also, Du mußt es anders angehen.
    An ersten Stelle steht ein Arztbesuch, Du kannst vielleicht eine ambulante Entgiftung machen, könnte ich mir jedenfalls bei Dir vorstellen, aber das muß Dein Arzt mit Dir zusammen entscheiden.

    Eine Entgiftung ist nix schlimmes, Du bekommst Medikamente, die Dir helfen, Du mußt keine Angst davor haben.

    Der nächste Schritt ist, alles Alkoholische wegschaffen, sonst ist es zu schwer. Kipp den ganzen Dreck weg, er taugt nix. Solange Alk im Haus ist, hast Du nicht nur ein Hintertürchen offen, sondern ein ganzes Scheunentor.

    Das wichtigste ist aber, das Du den Willen hast, NIE MEHR zu trinken, wir Alkoholiker können nicht kontrolliert trinken, das ist keine Willensschwäche, das gehört zu unserem Krankheitsbild. Du hast gedacht, Du könntet ein oder zwei Glas Wein trinken, Du konntest es aber nicht, ein eindeutiges Zeichen, das Du Alkoholikerin bist. Menschen, die nur zum Genuß mal was trinken, können das, wir werden das aber nie können.

    Also, wie sieht es aus, bist Du bereit, was zu unternehmen? Bist Du bereit, Ratschläge von Dir völlig fremden Menschen anzunehmen, weil sie einfach wissen, wie man trocken werden kann?

    Wenn Du dazu bereit bist, dann können wir Dir auch helfen, eher leider nicht.
    Also los, unternimm was, lass gehen, wer weiß, wieviele Chancen Du noch hast, vom Alk loszukommen...

    Apropos Wege aus der Sucht und Wanderungen, hab ich hier noch einen Link für Dich, ich schrieb es selber im Juni 2006

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ftopic2747.html

    Lieben Gruß an Dich
    Lilly

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