• Hallo, auch ich möchte mich - nachdem ich schon längere Zeit mitlese, was mir auch hilft - vorstellen:
    Mir geht´s so wie vielen anderen hier, habe schon als Jugendlicher ziemlich regelmäßig alkoholhaltige Getränke (meist: Bier) getrunken. In der Folgezeit habe ich nie davon gelassen, mal mehr, mal weniger, häufig eher Wein, aber auch Schnaps, aber ich hatte mich im großen und ganzen unter Kontrolle. Allerdings ist es in den letzten Jahren (bin jetzt 56J.) eher mehr geworden, und wenn ich angefangen habe, finde ich häufig kein Ende. Ich kann zwischendurch zwar immer wieder aufhören, aber ich kann mir auch so richtig einen brennen, daß ich mich an nichts mehr erinnern kann. Filmrisse habe ich häufiger...
    Egal, wie - allein der Umstand, daß ich seit längerem darüber nachdenke und mir Gedanken mache, zeigt mir, daß es mindestens »5 vor 12« ist, wenn nicht noch etwas später. Ich habe kapiert, daß ich mich von dem Zeug fernhalten muß.
    Das will ich, und das kann ich auch schaffen, weil ich die ganze »Litanei« kenne und weiß, wo und wie es endet (in meiner Firma habe ich mal an einem Seminar über Alkoholismus teilgenommen - diente der allgemeinen Suchtprävention im Rahmen des Gesundheitsprogramms).
    Es tut gut, zwischendurch hier immer einmal hereinzusehen und zu lesen und jetzt auch, einfach mal etwas selbst dazuzuschreiben und so das Gefühl zu bekommen: Du bist nicht allein mit Deinem Problem, und es gibt Leute, die Dich unterstützen im Problemfall.
    Ich war noch in keinem Entzug, und wenn ich 24 Std. nix trinke, schlafe ich zwar nicht so gut und schwitze, aber es geht mir dann sehr viel besser. Ich brauche keinen »Schuß« am Morgen, um in die Gänge zu kommen, aber ich will es auch gar nicht so weit kommen lassen.
    Da ich ein Internet-Freak bin, seid Ihr alle jetzt meine SHG...und das ist gut so.

  • Hallo Blues,

    und Herzlich Willkommen in unserer SHG, schön dass Du mit und den Weg in Nüchternheit gehen willst, wir unterstützten uns hier gegenseitig wie gut es nur geht, und wenn Du nüchtern leben willst dann bist Du hier auch richtig. Ich nehme an dass Du schon über Entzugssymptome und wie gefährlich ein Kaltentzug sein kann, gelesen hast.

    Ich freue mich mehr von Dir zu lesen!!!!

    Liebe grüße
    Maria

  • Hallo Blues,

    schön, das Du hier in unsere SHG gefunden hast, ein Herzliches Willkommen auch von mir !

    Wenn auch Dein Ziel ist, für immer trocken zu werden, dann bist Du hier genau richtig. Wollte Dich auch fragen, wie Du Dir Deinen weiteren Weg vorstellst? Zu einem kalten Entzug können wir nur abraten, da er unkontrollierbar und gefährlich ist. Wärst Du bereit, einen Arzt aufzusuchen? Es gäbe ja auch die Möglichkeit einer ambulanten Entgiftung.

    Lieben Gruß
    Lilly

  • Vielen Dank für Eure Zuschriften.
    Ja, ich habe mir schon allerlei Gedanken gemacht und auch schon allerlei in die Tat umgesetzt:
    - vor einiger Zeit habe ich mir zwei Bücher gekauft, die die Thematik behandeln, und auch gelesen und auch verstanden/akzeptiert (ich bin ein Mensch, der viel und gern liest, TV z.B. ist nicht so mein Ding);
    - dann habe ich erst einmal angefangen, mir aufzuschreiben, wann ich wieviel getrunken habe und wann ich trocken gewesen bin - und siehe da, da gibt es viele Tage, an denen ich zuviel getrunken habe (2 Fl. Wein, manchmal auch mehr, sind einfach zuviel), aber es gibt auch ganze Folgen von Tagen, an denen ich trocken gewesen bin;
    - anschließend habe ich mich gefragt, warum ich eigentlich getrunken habe: manchmal aus Langeweile, manchmal aus Freude über etwas besonders Schönes an dem Tag, manchmal auch, um Frust runterzuschlucken, aber im allgemeinen habe ich dann einfach weitergemacht;
    - durch dieses Forum (und auch andere Internetseiten) bin ich dann darauf gekommen, daß ich ein Probleme habe, worüber ich mir inzwischen bewußt bin;
    - ich habe mit meiner Frau darüber gesprochen, die mir helfen will und »auf die Finger haut«, wenn ich an das Zeug gehe;
    - es gibt in unserer Wohnung keinen Tropfen Alkohol mehr (halt, eine verschlossene Fl. Wein gibt´s noch, aber die bleibt verschlossen - ich kann tagelang neben einer verschlossenen Flasche leben, aber wehe, ich rühre sie an, dann finde ich äußerst schwer halt, vermutlich gar nicht).

    So schlimm ist das mit dem Entzug bei mir nicht: nach meiner (ordentlich geführten) Liste habe ich jetzt seit 5 Tagen nichts angerührt, ich schlafe gut, es geht mir gut, ich arbeite im Haus und im Garten und vernachlässige meine Schäferhündin auch nicht, habe Energie...

    Ich muß nur von so dummen Gedanken wie z.B. »zu einem schönen Essen gehört auch ein schönes Glas Wein« wegkommen. Ich denke, daß mir mein Wissen um meine Problematik dies sehr erleichtert, nach dem Motto: Laß das, Du weißt, Du kannst damit nicht umgehen. Und daß ich mich getraut habe, hier zu schreiben und mit anderen über mein Problem zu kommunizieren, hilft mir (Reden soll ja bekanntlich der Stuhlgang der Seele sein, und danach ist man erleichtert und fühlt sich gestärkt).
    Liebe Grüße an alle, die mir geschrieben haben.

  • Lieber Blues,

    willkommen in diesem Forum und gut, dass du den Weg hier her gefunden hast. Seit 61 Tagen bin ich jeden Tag in diesem Forum. Seit 61 Tagen trinke ich keinen Alkohol. In dieser kurzen Zeit haben sich hier sehr viele Leute vorgestellt. Einige sind noch hier. Sehr viele sind wieder gegangen.

    Ich kann mich nicht erinnern in der Zeit eine Vorstellung gelesen zu haben, die mich so positiv stimmt wie deine.

    Du hast dir sehr viele Gedanken gemacht. Hast dir ein gutes, theoretisches Wissen angeeignet, dass auf jeden Fall nicht schadet und hast Vorkehrungen getroffen. Alkfreies Zuhause. Familie eingeweiht.

    Viele brauchen für diesen Schritt sehr lange, da es Überwindung kostet und halten sich somit ein Hintertürchen auf. Du hast deine Türchen geschlossen.

    Das Aufschreiben das du betreibst und die ganze Art, wie du es angehst, erinnert mich an einen Menschen, der mich jeden Morgen aus dem Spiegel anlacht. Er hat nicht immer gelacht.

    Du wirst hier in den Beiträgen viele Wege finden, die alle zum Ziel führen. Eingelesen hast du dich schon. Jetzt geht es an die Umsetzung.

    Ich habe das starke Gefühl, dass es dir sehr ernst ist und würde mich sehr freuen, dich mit vielen anderen auf deinem Weg begleiten zu dürfen.

    Ich wünsche dir einen schönen Restsonntag und freue mich, sehr bald von dir zu lesen.

    Viele Grüße Michael

  • Hallo Blues,

    ein herzliches willkommen auch von mir.
    Du hast ja schon einige Beiträge hier in unserer SHG gelesen.
    Ich freue mich dass Du Dich entschlossen hast einen neuen Weg zu gehen.

    Ich freue mich schon einige Beiträge hier lesen zu dürfen.
    Bist Du bereit ganz und gar nicht mehr zu trinken?
    Dann schliesse alle Hintertüren die für Dich in Frage kommen.

    LG Peter Pan

  • Zitat von Peter.Pan


    ...Bist Du bereit ganz und gar nicht mehr zu trinken?
    Dann schliesse alle Hintertüren die für Dich in Frage kommen...
    LG Peter Pan

    Hallo Peter Pan,
    ich will nicht mehr trinken und freue mich über jeden Tag, den ich ohne komischen Kopf und Schuldgefühl (Mist, war doch wieder zu viel gestern, warum hast du dich denn nicht zusammengerissen, HerrGott, kann doch nicht so schwer sein...) aufwache ... und deswegen bin ich auch bereit dazu. Welche Hintertürchen hättest Du für mich noch, die möglichst schnell geschlossen werden können/sollen/müssen? Ich glaube nicht, daß ich jedem erzählen muß, daß ich mit Alk nicht umgehen kann; und wenn ich die Notlüge benutze, meine Leberwerte sind nicht in Ordnung und ich mache mal eine Pause, hilft mir das auf jedem Fall an dem Tag/Abend und gibt mir Mut für die Fortsetzung »ohne«.

  • Zitat von Blues


    - ich kann tagelang neben einer verschlossenen Flasche leben, aber wehe, ich rühre sie an, dann finde ich äußerst schwer halt, vermutlich gar nicht).

    .

    Hallo Blues,

    ich würde Dir empfehlen auch diese Flasche noch aus dem Haus zu verbannen.
    Du musst nicht jedem erzählen,dass Du mit Alk nicht umgehen kannst.
    Es ist schön,dass Du nicht mehr trinken willst,aber beseitige mögliche Stolperfallen.

    LG Peter Pan

  • Hallo, Pan,
    habe hin und her überlegt mit der letzten Flasche - solange sie zu ist, ist es ja gut. Und eine kleine Versuchung ist ja auch nicht so schlecht, wenn man ihr widersteht, denn dann kann man sich jedesmal sagen: Ich bin doch der Sieger ! Andererseits heißt es schon an anderer Stelle seit 2000 Jahren und sicherlich aus gutem Grund: und führe uns nicht in Versuchung ! Ich habe die Flasche also aufgemacht, dran geschnuppert, daran gedacht, daß ich nicht mehr trinken will, weil ich einfach nicht will, und das Zeug ins Klo gegossen (mit häßlichem Grinsen: so, das hast du Zeug nun davon...). Und als ich die leere Flasche zum Container brachte, fühlte ich mich gut - wieder ein Meilenstein als Projektmanager meines Projektes »NO ALK« erledigt. Danke.

  • Zitat von maria44

    Hallo Blues,

    na dann hast Du noch Glück gehabt das Du widerstehen konntest, ich möchte nur Allen von solchen Versuchen abraten!!!!!

    Liebe Grüße
    Maria

    Da hast Du ganz bestimmt recht ... sollte wirklich nicht jeder nachmachen. Aber mir ging es darum, mir selbst zu zeigen, daß mein fester Wille stärker ist - wenn ich eben nur will, und ich will. Glaube versetzt Berge...

  • @ Karsten
    Erst war ich ja ein wenig muffelig über Dein Posting (wo ich mich doch so schön zusammengenommen hatte), aber nach einem langen Spaziergang mit meinem Hund und gründlichem Nachdenken bin ich Dir sehr dankbar: Du hast völlig recht, und ich habe unvernünftigerweise quasi Russisch Roulett gespielt. Daß der Alk stärker ist als ich, habe ich doch in der Vergangenheit ausreichend bewiesen bekommen - sonst wäre ich ja nicht hier im Forum. Und ich weiß es ja auch selbst, ließ sich ja vor mir selbst nicht mehr verheimlichen...
    Man muß sich wirklich täglich zusammennehmen, aber auch das weiß ich.
    Jedenfalls habe ich einen schönen Tag ohne Alk gehabt, wofür ich meinem Schutzengel dankbar bin, und es geht mir gut - so soll es bleiben, und ich weiß, was ich dafür tun muß und kann. Die dunkle Seite will ich nicht mehr.

  • @ Lilly
    »..Zu der "Trockenheitsarbeit" kann ich nicht soviel sagen, denn das habe ich eher instinktiv gemacht. Ich wußte nicht, das man nicht auf Partys gehen soll, ich hab das von mir aus so beschlossen, weil mir alles andere als zu gefährlich erschien. Ich hab mich von mir aus von alten Saufbekannten getrennt, weil ich schnell merkte, das die mir nichts mehr geben können. Ich hab von mir aus mein Leben geändert, halt auch durch meinen Sport, den ich betrieb in den Zeiten, wo ich "normalerweise" gesoffen hätte. Ich hab das immer so für mich überlegt, was für mich gut sein kann und was mir schaden würde, dem normalem Menschenverstand nach. Also hab ich wohl eher unbewußt Trockenheitsarbeit betrieben. Mir fehlte aber immer der Austausch mit anderen, sozusagen als Reflektionsfläche, wo stehe ich, mache ich gerade eine gefährliche Gratwanderung etc. Ich konnte mich mit niemanden austauschen, es wollten mich zwar alle verstehen, aber vollständig verstehen können es wirklich nur Betroffene. .... Also hab ich so gemacht, wie ich dachte und bin auch trocken geblieben. Ich habe allerdings einen recht starken Willen, der hat mir in diesem Fall natürlich geholfen..«
    *****************
    Ich habe mal einen Textauszug von Dir hierhin kopiert - danke, das spricht mir so ein bißchen (nee, ziemlich viel) aus der Seele. Mir geht das so ähnlich - ich denke über viele Dinge nach, komme dann endlich zu einem Ergebnis, und siehe da: wenn man nachforscht, stellt man fest, daß andere häufig ebenso denken, ebenso sehen...es geht ihnen ähnlich oder sogar genauso. Manche Dinge macht man auch unbewußt, vielleicht so eine Art (letzter?) Schutzeflex ?! Jedenfalls hat mir Dein Posting den Abend mental angenehm gestaltet; ich gehe jetzt noch etwas spazieren, in der frischen Luft, und freue mich auf morgen Früh...

  • Hallo Blues,

    Da freue ich mich aber, das ich Dir den Abend mental angenehm gestaltet habe. Das iss immer gut, mental gut drauf sein.

    Ja, es ist so, man macht vieles unbewußt, aber drüber nachgedacht hab ich auch. So ein Zwischending irgendwie. Aber ich bin jetzt froh, mich hier austauschen zu können. Das gibt mir unheimlich viel. Neulich schrieben wir mal im Chat unsere peinlichsten Auftritte unter Alk, wenns nicht so zum Weinen wäre, hätt man drüber lachen müssen. Ich erkannte mich in fast allen wieder und ich denke, die anderen sich auch. Nix an Peinlichkeiten ausgelassen....schäääm :oops::oops:

    Aber damit ist es nun vorbei, ich will das nie wieder erleben und werde auch alles dafür tun, trocken zu bleiben, was in meiner Macht steht.

    Einen lieben Gruß sendet Dir
    Lilly

  • Hallo, heute muß ich einfach mal etwas schreiben ... Das tut, glaube ich, gerade heute meiner Seele ganz gut. Es ist so ein grauer, dunkler Tag, immer nur Regen - da muß ich ganz schön kämpfen. Habe schon eine ganze Teekanne verputzt, das hilft auch etwas.

  • Hallo,
    also eigentlich nichts Besonderes. Ich merke nur, daß es eine ganz schöne Arbeit ist, sich "sauber" zu halten. Neulich habe ich mich mal wieder mit alten Freunden und Bekannten getroffen, und da stellte mir die Bedienung in einem Lokal doch tatsächlich ein richtiges Bier hin. Ich habe einfach zugegriffen, ohne nachzudenken. Gott sei Dank habe ich gleich nach dem ersten Schluck gemerkt, daß es ein richtiges Bier ist; habe sofort gezahlt, bin gegangen und habe mich zu Hause in´s Bett gelegt. Das ist noch einmal gut gegangen, aber ich merke, daß man aufpassen muß wie ein Schießhund. Und die eigenen Reflexe von früher wieder ab-trainieren...

  • Servus Blues,

    was meinst Du damit, "habe ich gemerkt, dass es ein richtiges Bier ist"? Trinkst Du sonst etwa "alkoholfreis Bier" ?!? Ich hoffe doch, dass Du das nicht machst !
    Sag doch mal... mach mir da ziemliche Gedanken...

    LG
    Spedi

  • Hallo Blues,
    Ich denke Du hast Dich von deinen Bekannten wie Du se nennst getrennt?
    Du wolltest Dir doch ein ein alkoholfreies Umfeld schaffen,und Dich von allen loslösen was Dir Schwierigkeiten einbringen könnte,Du hast die guten Vorsätze Deiner Trockenheitsarbeit ja schnell beiseite geschoben,na ja bei so einem richtigen Bier!!!Da hat Dein normaler Menschenverstand aber nicht gegriffen,und Dein starker Wille wie Du ihn von Dir beschrieben hast wohl auch nicht.Lieber Blues bei so einen fatalen Fehler den Du begangen hast,nämlich das erste Glas stehen zu lassen,musst Du diese Kritik aushalten,Du hast nicht auf Dich geachtet,selbst wenn mir jemand ein Glas Bier versehentlich hinstellt,was eigentlich gar nicht vorkommen darf,weil Du dieses im Vorfeld schon hättest verhindern können,dann greife ich doch nicht auch noch dahin und trinke davon!!!Bis Du das Glas zum Mund geführt hast,vergehen auch noch einmal Sekunden in denen Du hättest reagieren können.Also überlege das nächste mal vorher was Du machst,und wo Du hingehst,und vor allem wo Du noch hinmöchtest,denn nirgendwo gibt es falsches Bier!!!

    Liebe Grüße sendet Dir,Andi

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