• hallo day4711,
    du schreibst, daß deine Gedanken wieder zu fließen anfangen, das ist doch was schönes oder? also warum da nicht weitermachen und auf den Alkohol ganz verzichten?
    du sagst auch, daß du keinen Entzug in dem Sinne spürst, trotzdem würde ich mal einen Arzt konsultieren, das mit den Panikattacken hatte ich auch und kann auch davon kommen
    gruß

  • Hallo day4711
    Erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum und der SHG,Du schreibst,Du hättest niemanden,hier sind wir!!!Ich kann mich sehr gut in deine Lage hineinversetzen,denn Alkoholabhängigkeit macht einsam,aber Du kannst es ändern,und nur Du!!!Ich habe aus deinem Thread herauslesen können,das Du auf selbstständiger Basis arbeitest dann gehe ich davon aus das Du dir deine Freizeit auch selbst einteilen kannst.Hier ein Ratschlag von mir.Versuche Dich mal einer in deinem Ort befindlichen
    Selbsthilfegruppe anzuschließen,so schlägst Du gleich 2 Fliegen mit einer Klappe.Erstens sind dort Menschen denen Du dich anvertrauen kannst,und zweitens ist es ein sehr gutes Übungsfeld der sozial und zwischen menschlichen Beziehung.Dort wirst Du sicherlich,genauso wie hier einige nützliche Tips erfahren dürfen,und Du bist unter Menschen die Dich verstehen,und Dir sicherlich einen Teil deiner Isolation nehmen werden.


    Viel Glück auf deinem Weg,und herzliche Grüße sendet Dir Andi

  • Interessant und einige Teile des postings könnten von mir sein.

    Ich unterstelle mal, dass die soziale Isolation zunächst selbst gewählt war, weil Kontakte sowohl inhaltlich, sprachlich und von der Schlagzahl eher lästig und ermüdend als bereichernd und bestätigend waren.
    Das persönliche Potential wird auf die Arbeit verlagert, die Kontakte dort sind schon mal automatisch themenzentriert und der Erfolg sichtbar.

    Manchnmal kommt der Verdacht, dass man eventuell ein intellektueller Knaller ist und sich als Mensch ohne diese erworbenen Attribute zwischen Amöbe und Wurst bewegt. Das ist so beunruhigend und beschämend, das kann man nicht zulassen und dann trinkt man. Nicht aus Sorge, sondern weil der Alk hilft die vielen Gedankenebenen auszuschalten und vorübergehend nur eine Dimension zulässt.

    Solange du versuchst auf der theoretischen Ebene eine Erklärung dafür zu finden und dich als jemanden betrachtest, der durch Logik eine neue "Funktionsweise" erhält, klappt das nicht.
    Du musst erkennen dass du dich lieben und gut behandeln darfst, ohne entsprechende Leistung oder Qualifikation, einfach so! Und dazu gehört auch zuzugeben, dass man ganz einfache emotionale Bedürfnisse hat, die durch keinen Grips der Welt zu beeinflussen sind.

    Liebe Grüße

    Fides

    nordisch by nature

  • Hallo Day4711,

    Dein Schreiben hat in mir große Betroffenheit ausgelöst. Als Hochbegabter ist man sowieso wie von einem anderen Stern, wenn ich auch glaube, dass es für ein Kind noch schlimmer ist als für einen Erwachsenen. Kinder können ziemlich grausam sein, wenn jemand "irgendwie anders ist". Aber auch als Erwachsener ist es nicht leicht, jemanden zu finden, mit dem man sich unterhalten kann. Entweder erscheinen die Gespräche einem entsetzlich banal oder die anderen können einem nicht folgen.

    Hast Du schon mal daran gedacht, Dich z.B. bei MENSA einzuschreiben? Ich kann mir vorstellen, dass Du dort auf Menschen triffst, die Dich interessieren.

    LG, Meni

  • hmmm

    Zitat

    Über Jahre hinweg rotierte mein ganzes innerstes Denken um die eine Frage: "Wie werde ich kompatibel zu den anderen.


    Wo ist da der Unterschied zum Heute? Für dich fallen soviele "Menschen" durchs Raster, da sie dumm sind oder ihre Gedankenwelt uninteressant ist, wer kann da noch bestehen?
    Vielleicht versuchst du mal, über deinen Schatten zu springen und tauchst ein in die "eindimensionale" Welt der "Normal-Menschen" (dazu gehört auch die Supermarktkassiererin).
    gruß

  • Hallo B,

    für eine Hochbegabte bzw.Hochintilligente, gibt`s Du ziemlich dumme Bemerkungen von dir.

    Du möchtest nicht eintauchen in die Gedankenwelt einer Supermarktkassierein, Du hast noch nie so viele auf den ersten Blick erkennbar dumme Menschen gesehen, Hallo, geht`s noch ?

    Vielleicht solltest Du dich einmal von deinem hohen Roß runterbegeben, Alkoholismus kennt keine Standesdünkel, und trifft sogar "Hochbegabte".

    Was ich an deinen Beiträgen total vermisse, ist, willst Du überhaupt mit dem Trinken aufhören ?
    Vielleicht kannst Du darüber mal etwas intilligentes schreiben.

    Entschuldige, für meine direkten Worte, aber das hat mich jetzt gerade sehr aufgeregt.

    Gr. Rose

  • Das ist gar nicht so leicht für einen hochbegabten Menschen, Esgehtauchanders, manchmal nahezu unerträglich. Das hat mit Überheblichkeit überhaupt nichts zu tun, sondern mit der Tatsache, dass man anders denkt als andere, dazu meistens viel, viel schneller, und dass es oft eine Qual ist, anderen beim "Langsamdenken" zusehen zu müssen, ihnen gebremst gegenüberzustehen. Auch sich so auszudrücken, dass andere einem folgen können und dass man viel mehr reden muss, damit andere halbwegs nachvollziehen können, was man selbst einfach "weiß", kann einen verrückt machen. Und einem manchmal das Gefühl geben, dass man sehr allein ist.

    Aber es stimmt schon, dass man sich ein bisschen öffnen sollte, wenn man nicht vereinsamen will; denn man kann gar nicht wissen, wer da an der Kasse sitzt. Die Putzfrau bei uns im Büro ist z.B. gelernte Bilanzbuchhalterin, sieh an. :shock:

    Vielleicht findest Du auf die eine oder andere Weise wenigstens einen Menschen, der Dich nicht langweilt, Day, ich wünsche es Dir.

    LG, Meni

  • Hallo B,

    ..."Trotzdem will ich aufhören "

    Entschuldige, habe ich überlesen, und wie ?, Hausarzt, Entgiftung ?


    Hallo Meni,

    der Sohn meiner Nachbarin ist ein sogenanntes Hochbegabtes Kind.
    Er spielt Schach an einer Uni, gibt Klavierkonzerte, schreibt jetzt an einem Computer-Buch, und hilft so ganz nebenbei in einem Altenheim, angagiert sich in einem Kinder-KH für krebskranke Kinder, und ist dabei ein ganz "normaler" liebenswerter junger Mann geblieben, trotz all seiner Intilligenz.

    L.Gr. Rose

  • Annika, Du sprichst mir oft aus der Seele, und ich hoffe sehr, dass Du auch Day damit berührst.

    Rose, der Sohn Deiner Nachbarin hat mit seinen Eltern vermutlich Glück, das ist nicht jedem vergönnt. Die meisten hochintelligenten Menschen in der Geschichte wurden übrigens als Spinner abgetan, z.B. Galileo Galilei. Jemand, der mit diesem Problem herumeiert, entwickelt sich leider zu häufig zum Klapskalli (eigenbrödlerisch, beziehungsunfähig, schrullig uvam.) urteile bitte deshalb nicht ganz hart. Als Mensch kann ich Deine Reaktion ohne wenn und aber respektieren, aber als Betroffene fällt mir das schwer.

    Gefühle sind etwas Schwieriges für einen Menschen, der hochbegabt ist. Gefühle sind nämlich nicht berechenbar. Und sich auf andere Menschen einzulassen, ist für diese Menschen wirklich schwer, weil sie anders funktionieren. Das muss man dann selber wirklich ganz doll wünschen - und zulassen. Hochbegabt zu sein ist meiner Erfahrung nach weniger ein Geschenk der Natur, sondern eher eine Last, mit der man zurecht kommen muss.

    Mit ganz aufgewühlten Grüßen,

    Meni

  • hallo day

    auch ich kann dir nur bestätigen das man auch in der disco leute treffen kann denen man zuhören kann, auch wenn es nicht die mehrheit ist. versuche wenigstens mal zu hören was die leute zu sagen haben, oft sind die gespräche mangels kompetenten gegenüber banal, das kann sich aber schlagartig ändern wenn man es mal versucht. das ist der punkt.
    mein lebensgefährte zb stand in der disco vor der tür mangels besserem job (seine firma war grade den bach runter) ich hatte mit ihm auch kaum gesprochen, vorurteile eben, dann ist es passiert das ich mich mit nem bekannten über quantenphysik unterhalten habe und der irgendwie einstein da mit reinbrachte, von dem türsteher kam dann die bemerkung das einstein die quantenphysik abgelehnt hat, :shock: war mir ja klar, aber der weiß das, wieso steht der dann hier. naja er wurde dann ein bevorzugter gesprächspartner und dann ohne gesprächs-. wir sind sehr glücklich miteinander, und dann ist es auch nicht mehr ganz so schwer sich am arbeitsplatz banalitäten anzuhören. ich habe umständehalber auch einen job der nicht wirklich verstand erfordert und bin oft genervt von der umständlichkeit mit der manche dort probleme angehen.
    das ist aber nicht das problem meiner mitmenschen sondern meins.

    gib deinem umfeld mal eine chance, auch wenn intelligenz dünn gesäht ist, ist sie nicht einmalig. manchmal findet man sie da wo man sie am wenigsten vermutet. zb hier bei uns, hier sind sehr viele menschen die, wie man so schön sagt ihre hose nicht mit der kneifzange zu machen.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Servus day,
    ich klammere das Thema Hochbegabtenprobleme ganz bewusst bis zu einem Punkt aus.
    Die zufriedene Trockenheit eines Alkoholkranken entsteht definitiv nicht duch die Ratio, sondern ausschließlich und zu 100% durch Gefühle.
    Solange Du Dir keine Gefühle zugestehst, auch negative, sondern ausschließlich auf der Verstandesebene zu funktionieren versuchst, wirst Du scheitern. Ich sage das aus eigener, sehr leidvoller und jahrelanger Erfahrung. Mich hat dieses Denken (welches ich sehr gut nachvollziehen kann) an den Rand des Todes gebracht, weil ich auch den dritten und den vierten Rückfall immer noch mit dem Verstand erklären konnte, ich brauchte ihn doch, um mit "minderbegabten / weniger erfolgreichen / nicht auf meinem Niveau stehenden Menschen" überhaupt kommunizieren zu können...
    Ich kann Dir nur wärmstens empfehlen, und zwar in dieser Reihenfolge:
    - trinken aufhören, aber keinen kalten Entzug zu Hause, sondern kontrolliert in einer Facheinrichtung
    - Dir einen qualifizierten Beistand zu suchen, um eine Therapie zu beginnen, die Deine spezifischen Probleme berücksichtigt.

    Bei mir hat es zwar viele Anläufe gebraucht und viel zu viel Zeit in Anspruch genommen, aber ich lebe jetzt immerhin mehr als dreieinhalb Jahre trocken, davon die letzten zweieinhalb Jahre von Tag zu Tag zufriedener. Und siehe da, ich habe auch kein Problem mehr damit, mit jedermann mich wirklich auszutauschen - es macht sogar richtig Laune!

  • Auch wenn es für Dich nicht das Richtige war, Day - es war für mich schön, dass Du da warst.

    LG, Meni

  • day, das glaube ich Dir nicht - es ist vielleicht nur nicht die Reaktion gekommen, die Du gerne gehört hättest. Tu Dir slbst was gutes, nimm Hilfe in Anspruch - sie steht Dir zu, und Du wirst sie bekommen. Nur holen und einfordern musst Du sie schon selber.

  • na dann day verdien dir mal den medezinnobelpreis indem du alkoholsucht rational behandelst.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

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