die Suche nach dem wahren Selbst

  • Hallo,

    ich möchte mich erst noch mal bei Josu und Whitewolf für die Begrüßung und vor allem für die Aufmunterung zum Weiterschreiben bedanken. Gerade Letzteres fällt mir unglaublich schwer. Zumindest wenn es um meine eigenen Probleme geht.
    Ich habe hier schon einige Parallelen entdeckt, wenn ich jetzt versuchen würde auf alles einzugehen, wäre das Ergebnis sicher sehr chaotisch. Um einigermaßen eine Linie zu finden möchte ich mich nur mal auf das Thema Beziehungen beschränken. Dabei erwarte ich nicht wirklich Lösungen und schon gar keinen Therapie-Ersatz. Wenn sich nur Einer finden würde, der sich auch dermaßen unfähig und dämlich dran stellt, wäre das schon eine Erleichterung. Klingt das böse? Ist nicht so gemeint!
    Nehmen wir mal eine Beziehung die funktioniert, auch so was kenne ich. Meine Reaktion: nichts wie weg! So etwas langweilt mich, ich ertrage den meist banalen Alltag so einer „Allerweltsbeziehung“ nicht. Dass ich mich dabei auch nicht öffne und nichts von mir Preis gebe, muss ich wohl nicht extra erwähnen. Der ganze Schrott (meine Gedanken und Gefühle) ist eben nicht vorzeigbar. Jemand, der sich schon länger mit dem Thema befasst, würde das wohl mit „Angst vor Nähe“ begründen. Wenn es nur so einfach wäre.
    Dann gibt es noch diese anderen Beziehungen. Und die sind der Hammer! Frauen, die selbst in einem Meer eigener Probleme schwimmen. Frauen, die längst vergeben sind. Frauen, die alles suchen, nur nicht so einen wie mich. Das sind meine Favoriten! Im ersten Moment sehe ich noch halbwegs klar und erkenne dass es nicht funktionieren kann. Doch leider kippt diese Erkenntnis dann sehr schnell um in: es muss funktionieren. Oder besser: es kann funktionieren, wenn ich nur nicht wieder alles falsch mache. Und dann beginnt der „Kampf“. Tricksen, Spielchen spielen, Manipulieren. Jedes Mittel ist recht! Sie MUSS sich für mich entscheiden. Stress pur! In dieser Zeit sind sämtliche anderen Probleme vergessen, die innere Leere nicht mehr spürbar. Ich existiere nicht mehr, nur noch diese Frau. Eigentlich eine fantastische Zeit, die Tage vergehen wie im Flug. Es gibt ein Ziel, einen Sinn in meinem Leben. Es ist wie Fieber, wie ein Rausch, wie ein Höllentrip, und wie im Himmel. Alles gleichzeitig! Und ich spüre endlich etwas! Es bewegt mich endlich etwas, es ist nicht mehr alles gleichgültig!
    Wie diese Geschichten ausgehen ist ja wohl klar. Totaler Zusammenbruch, gedemütigt, verachtet, erniedrigt. Wieder mal versagt, wieder mal abgelehnt.
    Mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke.
    Wie ändere ich das? Mich auf die Beziehungen konzentrieren, die eine Zukunft haben? Das kann ich ja eben nicht! Ich will den „Kick“, ich will mich selbst verlieren. Und auch wenn es unverständlich ist, ich glaube ich will sogar den Schmerz danach. Zumindest zieht er mich magisch an.
    So, jetzt warte ich auf den ersten der sagt: „ deine Probleme möchte ich haben, mach es doch einfach anders, wenn du schon weißt was falsch läuft“.
    Macht nichts, wenn ich nicht verstanden werde, ich verstehe es selbst nicht.

    LG,
    Teaser

  • Hallo Teaser,

    „leider“ muß ich Dich enttäuschen. Ich habe Dein Problem und ich weiß auch was in meinem Leben falsch läuft. Aber Du hast Dir selbst den richtigen Rat gegeben, man muß es anders machen, als bisher. Schließlich hat das „bisher“ Dich nicht weiter gebracht, zumindest nicht in die gewünschte Richtung.

    Wenn man alkoholabhängige Eltern oder ein Elternteil hat, hat man selten jemanden, der wirklich für einen da ist, der einem den Rücken stärkt und zwar in der Zeit in der man es wirklich braucht, in der Kindheit und in der Jugend. Es ist sehr schwer, für mich war es unmöglich, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln, wenn einem die Basis fehlt. Das bedingungslose Vertrauen in die/den Menschen der es sich eigentlich zur Aufgabe gemacht hat, gerade in dieser Zeit für einen zu Sorgen, die Eltern bei mir meine Mutter. Die Zeit die so wichtig ist und in der man in der Entwicklung und auf Fürsorge angewiesen ist. Auf der einen Seite war ich die intelligente Tochter und gleichzeitig die, die nie etwas richtig gemacht hat. Meine Mutter hatte Ansprüche an mich, denen ich nie gerecht werden konnte. Vieles von dem was ich heute kann haben mir andere beigebracht, nicht sie. Gut war nie gut genug. So hatte ich immer das Gefühl, nichts was ich tat war wirklich ausreichend. Ich war nicht ausreichend, nicht nur nicht befriedigend oder gut, nein noch nicht mal ausreichend. Meine Mutter hat mich im besoffenen Kopf mal Hasenfuß genannt, weil ich mich nicht traute ihr Paroli zu bieten, ich war 13….. Ein passendes Beispiel für vieles in meiner Kindheit und Jugend. Wenn ich mal, was selten vorkam, gelobt wurde, habe ich dem Braten nicht getraut. Zu Recht, denn das hat ihre Ansprüche an mich und wie ich zu sein hatte nur gesteigert. Ich sollte mich bloß nicht auf meinen Lorbeeren ausruhen. Ich mache ihr keine Vorwürfe, in ihrem Verständnis, hat sie sicherlich, das in ihren Augen Beste für mich getan. Nur war es grundfalsch für mich…..

    Da kann man kein Selbstwertgefühl entwickeln, geschweige denn lernen sich selbst zu lieben. Ich kenn die Gedanken, so wie ich denke, so wie ich ticke, welcher „normale“ Mann, überhaupt Mensch gibt sich damit ab. Bloß nicht zeigen wie ich wirklich bin, es könnte erneut mangelhaft bewertet werden, lieber rausfinden was gewollt wird, dann habe ich eine Chance der Ablehnung zu entgehen. Sich so zu verbiegen heißt sich zu verlieren und dann hat man gar keine andere Chance als erneut auf die Schnauze zu fallen. Wie soll man geliebt und anerkannt werden, wenn man sich selbst versteckt und verleugnet. Aber anstatt daraus zu lernen und zu mir selbst zu stehen, habe ich dann immer noch besser aufgepasst um zu sehen, was gewünscht wird und bin wieder gescheitert. Ich habe schließlich jahrelang gelernt, dass es genauso funktioniert. Mit jedem neuen Versuch, wuchs auch das Gefühl nicht gewollt zu werden, nicht liebenswert zu sein und die Mauer die gebaut habe, um mein verletzliches Innerstes davor zu schützen wurde immer dicker. So dick bis alle, die vielleicht noch ein Interesse an meiner wirklichen Person hatten, daran abprallten.

    Dann blieben nur noch die, die selbst genug Probleme hatten, die waren nämlich mit der Fassade die ich bot zufrieden. Diese Fassade stellte keine Ansprüche, weil sie nicht echt war, keine echten Gefühle und nicht wirklich etwas von meinem wahren ich beinhalteten. Damit war ich nicht zufrieden, wollte ich doch um meiner selbst geliebt werden. Aber wie bitte sollte das gehen, wenn ich mein Selbst nicht gezeigt habe, sondern gut beschützt hinter Mauern versteckt habe. Das kann nicht funktionieren. Außerdem boten diese Problembeladenen mir eine willkommene Möglichkeit, mich von meiner eigenen "Unzulänglichkeit" abzulenken. Ich konnte mich um sie kümmern und damit meinen Wert aufpolieren. Nachdem ich sie dann genug bekümmert hatte und sie wieder auf den Füßen waren, waren sie auch schon weg und ich stand wieder da allein im Hemd und wusste nicht warum. Also lag es nahe zu denken, mir mir stimmt was nicht. Das die ganze Situation von Anfang an nicht gestimmt hat, auf die Idee kam ich nicht. Ich hätte entdecken können, daß ich vielleicht doch liebenswert bin und hätte meinen Turm verlassen müssen. Nein, nein viel zu gefährlich, ich könnte verletzt und abgelehnt werden. Ein "hübscher" Kreislauf. ....

    Ich bin seit einem knappen Jahr in Therapie, dort habe ich gelernt, was ich im letzten Absatz geschrieben habe. Ohne diese Hilfe wäre ich heute noch nicht soweit. Allein die Einsicht, dass es nicht daran liegt, dass ich nicht liebenswert bin, sondern an meinen selbstgebauten Schutzwällen, dass keine Beziehung, egal welcher Art, funktioniert, war sehr schmerzhaft. Allein die Vorstellung meine Mauern auch nur durchlässig zu machen, macht mir eine Sch…angst. Aber wenn ich sie nicht aufgebe und selbst einreiße, werde ich den Rest meines Lebens so weiter machen wie die letzten 37 Jahre, eine grausame Vorstellung. Also mache ich etwas anders als bisher, statt die Mauern weiter zu verstärken, baue ich sie Stein für Stein zurück. Ich lerne jetzt, was ich in der Kindheit und Jugend hätte lernen müssen, dass ich ein liebenswerter Mensch bin, genauso gut oder manchmal auch genauso schlecht wie jeder andere auch. Beziehungen welcher Art auch immer, sind nicht nur schön und erfüllend, sondern bergen immer auch das Risiko verletzt zu werden. Man kann es vielleicht etwas begrenzen, aber nie ganz ausschließen. Das eine gibt es nicht ohne das andere, ich bin bereit mein „sicheres“ Netz aufzugeben……


    Mein Rat an Dich ist, lerne Dich selbst zu lieben und wertschätzen. Das ist nichts was Dir in den Schoß fällt, das musst Du Dir erarbeiten. Das geht nicht ohne Angst und auch nicht ohne Schmerzen. Mach Deine Therapie weiter, aber gib auch etwas von Dir, das Risiko musst Du eingehen. Und wenn ein Klinikaufenthalt helfen könnte, mach’ ihn, Du kannst nur gewinnen. Gib die "sichere" Seite auf, es ist normal das man im Leben auch mal scheitert, das nicht alles so klappt wie man es gerne hätte. Vielleicht bringt der Aufenthalt nicht das was Du Dir erhoffst, sondern etwas viel besseres. Voraussetzung ist aber, dass Du bereit bist Menschen wieder wirklich in Dein Leben zu lassen. Du musst ja nicht gleich das Burgtor öffnen, kannst ja mit einem kleinen Fenster ganz oben anfangen……

    Eine gute Nacht wünscht…..

    Skye

  • HAllo Teaser

    ich würde dir gerne etwas dazu schreiben, weil mir zu deinem Text wieder etwas eingefallen ist, weiss aber nicht, ob es dir Recht ist, wenn ich dann wieder so meine spezielle Erkenntnis miteinbringe. (Weil sie ja wirklich eher speziell sind)


    Meiner Erfahrung nach suchen viele Kinder aus kaputten Familien, ebensolche zerstörerischen Beziehungen (kaputte), die von vorne herein zum scheitern verurteilt sind aus zwei Gründen:

    1. Weil sie denken, dass es Liebe ist, wenn man sich für den anderen aufopfert, sich selbst dabei aber völlig aufgibt. Sowie sie es in der Kindheit gelernt haben.

    2. Weil sie den Eltern nicht helfen konnten, sich deshalb immer noch Vorwürfe mache, Schuldgefühle und Versagensängste haben. Diese versuchen sie dadurch zu lindern, dass sie mit ähnlich "schwierigen" Partnern wieder ähnliche Konstellationen durchspielen, in der Hoffnung diesmal nicht zu versagen, bzw. alles richtig zu machen.

    Du drückst es selbst in etwa so aus

    Zitat

    es muss funktionieren. Oder besser: es kann funktionieren, wenn ich nur nicht wieder alles falsch mache.

    Wieso glaubst du eigentlich, dass nur du alles falsch machst? Was ist denn mit der Partnerin?

    Zitat

    Und dann beginnt der „Kampf“. Tricksen, Spielchen spielen, Manipulieren. Jedes Mittel ist recht!

    Welcher Kampf? Der Kampf nach Liebe oder der nach Anerkennung? Und warum kämpfst du diesen mit allen Mitteln? Reliquit aus der Kindheit?

    Ich würde dir raten dein Verständnis von Liebe zu überdenken. Es kann nicht Liebe sein, sich für jemand anderen aufzuopfern, oder gar demütigen zu lassen. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes einfach nur selbstzerstörerisch. (Genau diesen Punkt hat meine Schwester bspw. noch nicht begriffen, sonst würde sie sich nicht einen Alkoholiker nach dem anderen suchen.)


    Schönen Abend noch Josu

  • Habe gerade erst skye's text gelesen. Ich finde sie drückt es sehr gut aus: Die Sache mit der vergeblichen Suche nach Anerkennung wenn man es seinen Elten nie recht machen konnte... So war es bei mir auch, bis ich erkannt habe, dass ich es meinem Vater nie recht machen kann.

  • Alle Eure drei Beiträge finde ich ja sehr interessant. Alle ein bißchen anders und doch gibt es so Berührungspunkte. Erstaunlich doch, was das Aufwachsen in Alkoholikerfamilien doch ausmacht und auch ich könnte jetzt hier meine Variante hinzufügen. Ich habe auch ab und zu solche Phasen, von denen ich allerdings doch imemr schnell wieder abkommeund ich denke, so allmählich verstehe ich auch warum. Ich kann es nachempfinden , doch bin ich wohl schon einen Schritt weiter. Ich finde es aber absolut faszinierend wie das alles hier so schön beschrieben wurde mit allen Zusammenhängen.
    Was ich ncohmal genauer wissen möchte- Du beschreibst es irgendiw als 'Kick' , den Du bei einer soclhen Beziehung erlebst. Kannst Du das genauer beschreiben. Zunächst , als ich den Beitrag gelesen hatte, habe ich nciht so sehr an Alkohol gedacht sondern an Eroberungstrieb. An irgendwetas animalisches , irgendetwas Instinktives. Die Beute, die Du schon erobert hat ist nicht mehr interessant , der Jagdinstinkt treibt Dich wieder aufs Neue hinaus. Du willst Dich messen, an Deine Grenzen stoßen. Da dachte ich, was gehört das hier in dieses Forum? Aber als ich dann die anderen Beiträge gelesen habe , haben mich auch diese irgendwie überzeugt.
    Wirklich ein sehr spannendes Thema, ich hoffe, dass da noch was folgt.

  • Liebe Skye,

    ich habe Deinen Beitrag jetzt mehrfach gelesen und darüber nachgedacht. Viele einzelne Punkte waren mir auch schon bewusst, aber so im Zusammenhang(!) habe ich die Sache noch nicht betrachtet. Da erscheint vieles was mir bekannt war doch auf einmal neu. Ich brauche wohl noch eine ganze Weile um es wirklich zu verstehen und darauf einzugehen. Irgendwie dringt das alles nur ganz langsam zu mir durch.
    Ein paar Fragen hätte ich aber doch. Wusstest Du selbst immer was Du eigentlich hinter Deinen Mauern verbirgst? Ich dachte immer, ich würde nur anderen etwas vormachen, aber genau genommen weiß ich gar nicht was ich verstecke. Meine Geschichte, klar. Aber wie sieht dieses wahre „Ich“ aus, dass ich zeigen könnte. Wenn ich mich selbst aufgebe sind mir eigentlich keine eigenen Bedürfnisse bewusst, die ich verleugne. Ich habe nur ein einziges Bedürfnis, diese Sehnsucht, der Drang nach Zuneigung. Und das lebe ich voll aus. Dem ordnet sich alles unter. Wenn Du mich fragst, was mich sonst ausmacht, finde ich da nichts. Vielleicht wollte ich es auch nie so genau wissen. Was, wenn man mal ehrlich Bilanz zieht und das Ergebnis ist tatsächlich nicht befriedigend? Ich meine mal abgesehen von der Selbstwertproblematik. Ich könnte mir schon vorstellen, dass das hinter meinen Mauern nicht ganz so katastrophal ist, wie ich glaube. Aber was, wenn es objektiv gesehen auch nur für eine 3-, oder gar nur 4+ reicht (um mal bei den Schulnoten zu bleiben). Klingt das sehr doof?
    Ich meine, wenn ich mich in Punkten wie Aussehen, Intelligenz, Mut, Charakter usw. bewerten würde, bekäme ich bestimmt keinen „Spitzenplatz“. Bestenfalls Durchschnitt. Wie kann man das lieben?
    Noch eine Frage, was macht mein Verhalten so „falsch“? Diese Selbstaufgabe wirkt (in der Regel) ausnahmslos positiv. Die Frau denkt: „der ist anders, der beachtet mich wirklich, ich bin ihm wichtig“. Wieso kippt das irgendwann? Wieso sind der Frau diese „egoistischen Arschl…..“ dann doch lieber?


    Hallo Josu,

    Zitat

    1. Weil sie denken, dass es Liebe ist, wenn man sich für den anderen aufopfert, sich selbst dabei aber völlig aufgibt. Sowie sie es in der Kindheit gelernt haben.


    Das denke ich tatsächlich. Wenn ich manchmal anderen zuhöre, mit wie viel Vernunft sie an das Thema Beziehungen herangehen, kommt mir das sehr merkwürdig vor. Die reden vorher schon darüber ob es „passen“ könnte. Mag sein, dass ich Angst habe mich zu zeigen wie ich bin. Aber schützen sich die „Normalen“ nicht viel mehr vor Enttäuschung und Schmerzen? Was haben Verstand, Logik und Vernunft mit Liebe zu tun? Hat nicht jeder Angst vor Zurückweisung bzw. davor, dass seine Gefühle nicht erwidert werden? Wie kann man da noch klar denken? Für mich ist es keine Alternative vorher schon zu denken „ nö, das könnte nicht gut gehen, da lass ich die Finger weg“. Ich stürze mich da blind rein bis es kracht. Vernunft und Leidenschaft schließen sich für mich gegenseitig aus. Ich weiss, das ich mit meiner Art nicht sehr erfolgreich bin, aber das andere geht irgendwie auch nicht…..

    Zitat

    2. Weil sie den Eltern nicht helfen konnten, sich deshalb immer noch Vorwürfe mache, Schuldgefühle und Versagensängste haben. Diese versuchen sie dadurch zu lindern, dass sie mit ähnlich "schwierigen" Partnern wieder ähnliche Konstellationen durchspielen, in der Hoffnung diesmal nicht zu versagen, bzw. alles richtig zu machen.



    Mag sein, wenn es so ist kommt man da aber nicht ohne professionelle Hilfe ran. Wenn überhaupt.

    Zitat

    Wieso glaubst du eigentlich, dass nur du alles falsch machst? Was ist denn mit der Partnerin?

    Interessante Frage? Weil ich glaube, dass sie perfekt ist und ich nicht. Weil sie mir etwas geben kann, ich aber nicht glaube, ich hätte auch etwas wertvolles zu geben.
    O.K. die Antwort war etwas provokativ, aber im Grunde denke ich so.

    Hi Frozen Tears,

    mit Eroberungstrieb hat das leider gar nichts zu tun. Der würde ja mit einem Erfolgserlebnis enden. Ich werde ja erst aktiv, wenn sie mir signalisiert, dass sie nicht will. Nur so funktioniert das „Spiel“. Und ich kann nie gewinnen. Selbst wenn ich kurzfristig Erfolg habe, die ursprüngliche Ablehnung kann ich auf Dauer nicht beseitigen. Meist bleibt selbst der kurzfristige Erfolg aus. Da kann es dann passieren, dass mir die Frau, die in dem Moment alles ist was Bedeutung für mich hat, mir in allen Einzelheiten erzählt, was mit einem anderen Mann im Bett passiert ist. Etwas Grausameres kann es nicht geben. Das ist Selbstzerstörung pur!

    Lg, Teaser

  • Also genau so meinte ich es eigentlcih mit dem Eroberungstrieb. Wenn man versucht etwas zu erobern, dann kann man doch nicht davon ausgehen, dass man es auch schafft. Es ist doch eher eine Art Ehrgeiz. Noch mehr haben wollen. Neues entdecken. Unerforschte Gebiete kennenlernen. Vielleicht macht das den Reiz einer Frau aus, die Du nicht bekommen kannst.
    Mir selber sind übrigens witzigerweise schon mehrere soclcher Männer begegnet. So habe ich mcih also auch schon desöfteren gefragt, was jemanden dazu bewegt weiterzumachen, wenn die Niederlage eigentlcih schon vorprogrammiert ist. Hatte auch diverse Diskussionen über eben dieses Thema. Aus meiner Sicht machen sich Männer irgendwie ab einem bestimmten Punkt zum Affen, begeben sich in eine absolut peinliche Situation. Ich versuche mich dann mit Charme und Mitgefühl aus diesem Schlamassel herauszuwinden. Das klappt aber nciht immer. oft habe ich irgendwie aus Mitleid schonmal dem einen oder anderen den RAt gegeben, dass er mehr auf die Signale einer Frau achten sollte. Wenn sie etwas von einem Mann will, dann läßt sie es ihn auch irgendwie wissen. Sei es durch ein Lächeln, durch Blickkontakt usw.
    Manchmal artet sowas aber auch schon in Belästigung aus und da muß man als Frau auch schonmal schroff werden.
    Auch ich habe schon zu abtörnenden Mitteln greifen müssen und dem unliebsamen Verehrer irgendwelche Schwärmereien von anderen Mänenrn aufgetischt, darum gebeten, ob er mich nicht seinem Freund vorstellen könne usw. Ich erzähle, auch wenns gerade mal net stimmt, dass ich glücklcih verheiratet bin oder gerade frisch verliebt- aber meine Gegenüber gibt nciht auf. Dann kommen Dinge wie: probier michund DU wirst sehen, dass ich besser bin als er ( also jetzt sinngemäß). In diesem Moment denke ich nur: Oh Gott, wie kann man sich nur so herablassen.
    Manchmal, wenn alles so mit Witz pasiert finde ich das eine oder andere Gespräch auch mal amüsant, aber auch das wird falsch verstanden.
    Meine letzte Geschcihte in dieser Hinsicht habe ich vorübergehend abwimmeln können, indem ich ihm gesagt habe, dass ich zwar nen Freund habe, ihn aber auf meine Warteliste setzen könne.
    Sowas klingt doch schon so bescheuert. Wenn mir das jemand sagen würde, würde ich mir niemals die Blöße geben dem noch weiter hinterher zu laufen.
    Mal ne andere Frage: bist du auch jemand, der mit einer Frau Schluß macht, aus Angst dass SIE Schluß machen könnte?
    So, dass nciht SIE dich verletzt sondern DU DICH selber?
    Auch diese Kategorie Mann habe ich kennengelernt und ich sehe da so gewisse Parallelen.

    In Bezug auf Alkohol finde ich die Theorie einleuchtend, dass man sich Menschen mit Problemen sucht, um ihnen zu helfen, da man es bei den eigenen Eltern nciht schaffen konnte schon ein wenig nachvollziebar.

    Auch dass man sich minderwertig vorkommt und sich deswegen Partner sucht, die einen nicht lieben, um dies zu bestätigen. Könnte auch was dran sein.

    Viel hat wohl schon damit zu tun, dass man irgendwie wohl doch Schuldgefühle entwickelt in seienr Kindheit als Kind von alkoholkranken Eltern. Schuld nicht am Saufen, sondern, weil man nciht helfen kann. Ohnmacht. Ich persönlich bin sehr vertraut mit diesem Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht. Nicht wissen was zu tun ist und daraufhin sich zurückziehen. So habe ich beispielsweise lernen müssen mcih mit Menschen in Problemsituationen zu konfrontieren statt mich zurück zu ziehen, was ich leider früher oft gemacht habe.

    Du hast ja auch von einem gewissen 'Kick' gesprochen, den Du brauchst. Ein bißcehn hat es mich auch an Masochsismus erinnert. Domina- Spielchen usw.
    Mag sein, dass da auch ähnliche Hintergründe sind.

    Interessant ist für mcih auf jeden Fall, dass ich wohl irgendwie ein Gegenpol zu Dir bin. Bei mir hat sich dann die alkoholische Vergangenheit meines Vaters in genau das Gegenteil entwickelt.
    Ich werde oftmals von Männern als unnahbar, arrogant , stolz, stark eingestuft.
    Aber ich habe mir sicher auch nur so einen Schutzwall aufgebaut.
    Menschen,die mich kennen beurteilen mich total anders.
    Interessant wäre ja auch mal zu überdenken, ob es geschlechterspezifisch zu irgendwelchen Parallelen kommt.
    Interessantes, aber auch schwieriges thema.
    Dann zu dem punkt 'Liebe'...
    Liebe ist ja sowieso immer schwer zu definieren.
    Aber da stimme ich in vielem mit Dir überein. Liebe und leidenschaft haben für mcih auch ncihts mit Vernunft zu tun. Ich checke auch nie jemanden ab,ober zu mir passen würde. Entweder klappts oder auch nciht. Ich kann ja uch nciht in dei Zukunft sehen. Man lenrt ja jemandnen erst richitg kennen, wenn man eine gewisse zeit mit der Person verbringt. Die zeit nehm ich mir. Und dann kanns auch schonmal schmerzvoll werden. aber acuh das nehme ich genmau wie Du in Kauf. Eine Liebe wird geborenund kann irgnndwie auch wieder sterben. Genau so tut es dannauch weh. Aber nciht lieben weil man verletzt werden könnte? Das wäre wie wenn man lieber nicht leben sollte, nur weil man irgendwann mal wieder sterben muß? Ich denke man sollte es mit der Liebe so sehen wie mit dem Leben an sich- genießen solange es da ist.

  • Also genau so meinte ich es eigentlcih mit dem Eroberungstrieb. Wenn man versucht etwas zu erobern, dann kann man doch nicht davon ausgehen, dass man es auch schafft. Es ist doch eher eine Art Ehrgeiz. Noch mehr haben wollen. Neues entdecken. Unerforschte Gebiete kennenlernen. Vielleicht macht das den Reiz einer Frau aus, die Du nicht bekommen kannst.
    Mir selber sind übrigens witzigerweise schon mehrere soclcher Männer begegnet. So habe ich mcih also auch schon desöfteren gefragt, was jemanden dazu bewegt weiterzumachen, wenn die Niederlage eigentlcih schon vorprogrammiert ist. Hatte auch diverse Diskussionen über eben dieses Thema. Aus meiner Sicht machen sich Männer irgendwie ab einem bestimmten Punkt zum Affen, begeben sich in eine absolut peinliche Situation. Ich versuche mich dann mit Charme und Mitgefühl aus diesem Schlamassel herauszuwinden. Das klappt aber nciht immer. oft habe ich irgendwie aus Mitleid schonmal dem einen oder anderen den RAt gegeben, dass er mehr auf die Signale einer Frau achten sollte. Wenn sie etwas von einem Mann will, dann läßt sie es ihn auch irgendwie wissen. Sei es durch ein Lächeln, durch Blickkontakt usw.
    Manchmal artet sowas aber auch schon in Belästigung aus und da muß man als Frau auch schonmal schroff werden.
    Auch ich habe schon zu abtörnenden Mitteln greifen müssen und dem unliebsamen Verehrer irgendwelche Schwärmereien von anderen Mänenrn aufgetischt, darum gebeten, ob er mich nicht seinem Freund vorstellen könne usw. Ich erzähle, auch wenns gerade mal net stimmt, dass ich glücklcih verheiratet bin oder gerade frisch verliebt- aber meine Gegenüber gibt nciht auf. Dann kommen Dinge wie: probier michund DU wirst sehen, dass ich besser bin als er ( also jetzt sinngemäß). In diesem Moment denke ich nur: Oh Gott, wie kann man sich nur so herablassen.
    Manchmal, wenn alles so mit Witz pasiert finde ich das eine oder andere Gespräch auch mal amüsant, aber auch das wird falsch verstanden.
    Meine letzte Geschcihte in dieser Hinsicht habe ich vorübergehend abwimmeln können, indem ich ihm gesagt habe, dass ich zwar nen Freund habe, ihn aber auf meine Warteliste setzen könne.
    Sowas klingt doch schon so bescheuert. Wenn mir das jemand sagen würde, würde ich mir niemals die Blöße geben dem noch weiter hinterher zu laufen.
    Mal ne andere Frage: bist du auch jemand, der mit einer Frau Schluß macht, aus Angst dass SIE Schluß machen könnte?
    So, dass nciht SIE dich verletzt sondern DU DICH selber?
    Auch diese Kategorie Mann habe ich kennengelernt und ich sehe da so gewisse Parallelen.

    In Bezug auf Alkohol finde ich die Theorie einleuchtend, dass man sich Menschen mit Problemen sucht, um ihnen zu helfen, da man es bei den eigenen Eltern nciht schaffen konnte schon ein wenig nachvollziebar.

    Auch dass man sich minderwertig vorkommt und sich deswegen Partner sucht, die einen nicht lieben, um dies zu bestätigen. Könnte auch was dran sein.

    Viel hat wohl schon damit zu tun, dass man irgendwie wohl doch Schuldgefühle entwickelt in seienr Kindheit als Kind von alkoholkranken Eltern. Schuld nicht am Saufen, sondern, weil man nciht helfen kann. Ohnmacht. Ich persönlich bin sehr vertraut mit diesem Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht. Nicht wissen was zu tun ist und daraufhin sich zurückziehen. So habe ich beispielsweise lernen müssen mcih mit Menschen in Problemsituationen zu konfrontieren statt mich zurück zu ziehen, was ich leider früher oft gemacht habe.

    Du hast ja auch von einem gewissen 'Kick' gesprochen, den Du brauchst. Ein bißcehn hat es mich auch an Masochsismus erinnert. Domina- Spielchen usw.
    Mag sein, dass da auch ähnliche Hintergründe sind.

    Interessant ist für mcih auf jeden Fall, dass ich wohl irgendwie ein Gegenpol zu Dir bin. Bei mir hat sich dann die alkoholische Vergangenheit meines Vaters in genau das Gegenteil entwickelt.
    Ich werde oftmals von Männern als unnahbar, arrogant , stolz, stark eingestuft.
    Aber ich habe mir sicher auch nur so einen Schutzwall aufgebaut.
    Menschen,die mich kennen beurteilen mich total anders.
    Interessant wäre ja auch mal zu überdenken, ob es geschlechterspezifisch zu irgendwelchen Parallelen kommt.
    Interessantes, aber auch schwieriges thema.
    Dann zu dem punkt 'Liebe'...
    Liebe ist ja sowieso immer schwer zu definieren.
    Aber da stimme ich in vielem mit Dir überein. Liebe und leidenschaft haben für mcih auch ncihts mit Vernunft zu tun. Ich checke auch nie jemanden ab,ober zu mir passen würde. Entweder klappts oder auch nciht. Ich kann ja uch nciht in dei Zukunft sehen. Man lenrt ja jemandnen erst richitg kennen, wenn man eine gewisse zeit mit der Person verbringt. Die zeit nehm ich mir. Und dann kanns auch schonmal schmerzvoll werden. aber acuh das nehme ich genmau wie Du in Kauf. Eine Liebe wird geborenund kann irgnndwie auch wieder sterben. Genau so tut es dannauch weh. Aber nciht lieben weil man verletzt werden könnte? Das wäre wie wenn man lieber nicht leben sollte, nur weil man irgendwann mal wieder sterben muß? Ich denke man sollte es mit der Liebe so sehen wie mit dem Leben an sich- genießen solange es da ist.

  • Hallo Teaser,

    Du schreibst:

    Zitat

    Hat nicht jeder Angst vor Zurückweisung bzw. davor, dass seine Gefühle nicht erwidert werden?

    Nein, ich denke, dass hat nicht jeder, zumindest nicht die Leute, die als Kind ihrer selbst wegen geliebt wurden, und nicht ihrer Taten wegen. Angst vor Zurückweisung hat man, wenn einem die Selbstverständniskeit von Liebe fehlt. Wenn Liebe immer etwas war, worum man kämpfen musste. Wenn man nicht die Liebe seiner Eltern bekommen hat, sondern maximal die Anerkennung, und diese beiden Sachen nun mit einander verwechselt.

    Du denkst vllt. wenn ich alles für meine Partnerin mache, mich aufgebe, und alle Mittel einsetze, MUSS sie mich einfach lieben. Genau dass ist aber maximal ANerkennung, die du dann bekommst, aber in keinem Fall Liebe oder Zuneigung.

    Das Selbstverständnis von Liebe ist zu akzeptieren, dass man einfach so geliebt wird, seiner selbst willen und nicht weil man so großartiges leistet. Ich denke Skye sagt das ja ähnlich:

    Zitat

    Gut war nie gut genug. So hatte ich immer das Gefühl, nichts was ich tat war wirklich ausreichend. Ich war nicht ausreichend, nicht nur nicht befriedigend oder gut, nein noch nicht mal ausreichend.

    Wir haben keine Liebe bekommen, sondern maximal ANerkennung, UND Anerkennung heisst großes leisten. Und das tust du vllt. immer noch in deinen Beziehungen. Du kannst nicht akzeptieren, dass dich einer liebt ohne dass du dafür großes leisten musstest. Oder was meinst du?

    Josu

  • Hallo TEaser

    mir ist dazu gerade noch ein Beispiel eingefallen. Ich habe schon länger keinen Kontakt mehr zu meinem Vater, doch vor einer Weile habe ich ihn mal wieder getroffen und wir haben uns unterhalten: Wir haben uns mehrere Jahre nicht gesehen, aber er konnte mir nicht sagen, dass er sich freut mich zu sehen, oder dass er mich vermisst hat o.ä. Im nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich aber die ganze Zeit von meinen tollen LEistungen erzählt habe, um ih irgendwe von mir zu beeindrucken, dass er vllt sagt ich bin stolz auf dich...

    Aber er hat alles nur heruntergeredet hat, ich konnte es ihm mal wieder nicht recht machen. Danach habe ich mich schlecht gefühlt, aber jetzt akzeptiere ich halt, dass er mich nicht lieben kann (sich ja nicht einmal selbst liebt) und dass ich auf seine Anerkennung mit Verlaub gesagt: Sch***.

    Grüße

  • Hallo Frozen Tears,

    nein, ich glaube nicht dass das etwas mit Ehrgeiz und Neues entdecken wollen zu tun hat. Diesen Trieb haben wohl alle Männer und das würde wirklich nicht in dieses Forum passen. Ich benehme mich komplett anders als jemand, der nicht aus einer Alkoholikerfamilie stammt. Meine „Spielchen“ gehen auch weit über das Anfangsstadium hinaus. Signale wie Blickkontakt oder ein Lächeln richtig zu interpretieren ist nicht mein Problem. Im Gegenteil. Ich habe mal gelesen, dass Kinder aus Alkoholikerfamilien sehr gute „Antennen“ für das haben, was in anderen vorgeht. Sie mussten schon von klein auf lernen, die Stimmungen und Launen des Alkoholikers früh zu erkennen und ihr Verhalten entsprechend anzupassen. Einfach um Ärger zu entgehen. Und ich glaube darin bin ich echt gut. Ich kann oft aus einem Nein ein Ja machen, nur weil ich weiß auf welche „Knöpfe“ ich drücken muss um die gewünschte Reaktion zu erreichen. Leider funktioniert das nur kurzfristig. Du hast z.B. beschrieben, dass Du manchmal Mitleid mit so einem Verehrer hast. An dem Punkt könnte ich schon ansetzen. Dieses Mitleid verhindert ein klares, hartes Nein. Ich kann also weitermachen und irgendwie schaffe ich es, dass sie sich doch einen winzigen Schritt auf mich zu bewegt. Und so geht es dann weiter. Alles was ich mache geschieht aus Berechnung, ich bin eine „Manipulationsmaschine“, um es mal krass auszudrücken. Während Du mir etwas von „frisch verliebt“ erzählen würdest, wäre ich schon zwei Schritte weiter. Ich würde Dich in dem glauben lassen, dass ich darauf hereingefallen bin und meine darauf folgende „Verzweiflung“ wäre herzzereißend. Ich weiß nicht ob es bei Dir gehen würde, Du bist ja „vom Fach“.

    Hi Josu,

    „um Liebe kämpfen müssen“, damit hat es ganz sicher etwas zu tun. Das fühlt sich „normal“ an für mich. Wenn ich sie „hingeworfen“ bekomme, beginnt die Langeweile, die ich schon beschrieben habe. Irgendetwas stimmt dann nicht. Das gehört aber zu den Dingen, die man im Kopf verstehen kann, die allerdings so tief verwurzelt sind, dass man (ich) trotzdem weiter falsch handelt. Der Verstand sieht was passiert aber die Gefühle machen doch was sie wollen.
    Es ist ähnlich wie das was Du über Deinen Vater geschrieben hast. Ich interessiere mich heute auch nicht mehr für die Anerkennung meiner Eltern. Das Urteil von jemandem der selbst nichts auf die Reihe bekommt ist wertlos. Aber von manchen Dingen, die ich als Kind „eingetrichtert“ bekam, kann ich mich immer noch nicht lösen. „Maßstäbe“, die ich nicht erfülle und nie erfüllen werde, die erdrücken mich heute noch. Ich habe längst mehr erreicht als sie und trotzdem fühle ich mich wertlos.

    LG
    Teaser

  • Hallo Teaser

    ich habe das Gefühl, dass du schon auf einem guten Weg bist, weil du deine "Instiktiven" Handlungen beobachtest und hinterfragst. Genau das tue ich auch bloß, aber alles von heute auf morgen abstellen, geht natürlich nicht. Auch ich habe bei weitem noch nicht alle Relikte (spielchen, wie du es nennst) aus meiner Kindheit abgelegt. Aber ich bin aufmerksamer geworden, gerade in meinen unbewussten Handlungen.

    Eines ist mir bspw. bei deiner ANtwort sofort aufgefallen:

    du schreibst zwar, dass du die Anerkennung deiner Eltern nicht mehr brauchst, aber dann gleich das:

    Zitat

    „Maßstäbe“, die ich nicht erfülle und nie erfüllen werde, die erdrücken mich heute noch. Ich habe längst mehr erreicht als sie und trotzdem fühle ich mich wertlos.

    Du misst dich und deine Leistungen also immer noch an unerreichbaren Maßstäben? Aber warum? Meine Schwester macht das auch, und geht daran kaputt. SIe hat bspw. ihre Uni Karriere bei super Leistungen (Zwischenprüfung mit eins) hingeschmissen, angeblich weil niemand ihre tollen Leistungen anerkannt hat. Sie sagte mir dann, "ich hab so viel geschafft, aber ihr habt es nicht anerkennen können." Als sie fühlte keine Anerkennung für ihre Leistung zu bekommen, fehlt ihr der übliche ANtriebsmotor. Keine Anerkennung bedeutete für sie gleichfalls "wertlos" zu sein, egal was sie eigentlich geschafft hat. Sie bewertet ihr Leben nach Anerkennung. Bekommt sie viel wird sie geliebt, bekommt sie keine, wird sie nicht geliebt und fühlt sich wertlos. Genau da liegt aber der Denkfehler. Genau dadurch wird man nie zufrieden mit seinen Leistungen, wenn man alles daran misst, was die anderen sagen. Dann hetzt man sich und hetzt sich und ist am Ende doch nicht glücklich.

    Ich hoffe du kannst mir etwas folgen, es fällt mir manchmal schwer mich bei diesen Dingen klar auszudrücken, weil es auch echt nicht einfach zu erklären ist.

    Grüße Josu

  • Hallo Teaser,

    ich wusste immer was ich hinter den Mauern verstecke oder besser gesagt zu schützen versuchte, mein verletzliches Inneres. Ich habe einem butterweichen Kern eine granitharte Schale verpasst, die kaum noch einer zu knacken im Stande ist. Da bin ich schon lange nicht mehr stolz drauf, denn es ist recht einsam hinter der Schale. Ich wollte mich vor weiteren Zurückweisungen und Verletzungen schützen. Nach außen wirke ich wohl auf viele als könnte mich nichts umhauen, als würde mir so schnell nichts etwas ausmachen, dabei ist eher das Gegenteil der Fall. Ich bin sehr schnell zu verletzen und nehme mir vieles schnell und sehr zu Herzen. Um anderen keine Angriffsfläche zu bieten habe ich die Mauern aufgebaut.
    Wie Dein wahres ich aussieht, dabei kann ich Dir nicht helfen. Das kannst nur Du herausfinden, denn es geht um Dich, nicht um den Vergleich zwischen Dir und anderen.

    Zitat

    Was, wenn man mal ehrlich Bilanz zieht und das Ergebnis ist tatsächlich nicht befriedigend? Ich meine mal abgesehen von der Selbstwertproblematik. Ich könnte mir schon vorstellen, dass das hinter meinen Mauern nicht ganz so katastrophal ist, wie ich glaube. Aber was, wenn es objektiv gesehen auch nur für eine 3-, oder gar nur 4+ reicht (um mal bei den Schulnoten zu bleiben). Klingt das sehr doof?

    Klingt nicht doof, klingt nach mir oder so wie ich zumindest zum Teil geklungen habe. Und ich denke es klingt nach ganz vielen anderen Menschen. Nur Du kannst das Selbstwertgefühl nicht ausklammern, denn genau das ist der Punkt. Wer setzt den Maßstab dafür was befriedigend, gut oder sehr gut ist? Das muß man mit sich selbst ausmachen, für sich selbst festlegen. Wenn man zufrieden ist, ist es gut, wenn nicht versucht man es zu verbessern. Nur wenn man kein Selbstwertgefühl hat, dann braucht man permanent für alles die Bestätigung von außen, wenn die nicht kommt betrachtet man das geleistete als nichts oder nur sehr wenig wert. Dann setzen andere den Maßstab was gut an Dir ist und was nicht. Das meinte ich in einem anderen Beitrag mit von Außen abhängig machen. Es gibt keine objektive Sicht für den Wert eines Menschen, sein Wesen, seine Fähigkeiten, es gibt nur die eigene subjektive Sicht. Man muß das eigene Maß finden und sich daran messen, das ist alles……… aber es ist nicht einfach.

    Ein Beispiel von mir: Ich weiß, daß ich gut in meinem Job bin, dass mir so schnell keiner das Wasser reichen kann. Statt auf diese Leistung stolz zu sein, suche ich immer noch nach Fehlern in meiner Arbeit und wie ich sie erledige. Ich brauche die Bestätigung von anderen gut zu sein, solange ich die nicht bekomme eiere ich rum und zweifele weiter. Wenn mir dagegen jemand sagt, dass ich etwas falsch gemacht habe, nehme ich das nur zu gern an. Statt zu überlegen, ob es richtig ist, stelle ich bereitwillig alles in Frage, was ich kurz zuvor noch gut gefunden habe. Obwohl ich objektiv betrachtet alles gut und richtig gemacht habe, habe ich das subjektive Empfinden mal wieder versagt zu haben.
    Ich weiß das ich gut bin, aber ich bin noch lange nicht von mir überzeugt. Aber ich arbeite dran…….

    Zitat

    Ich meine, wenn ich mich in Punkten wie Aussehen, Intelligenz, Mut, Charakter usw. bewerten würde, bekäme ich bestimmt keinen „Spitzenplatz“. Bestenfalls Durchschnitt. Wie kann man das lieben?

    Wer setzt den Maßstab für Aussehen, Mut, Intelligenz, Charakter, Fähigkeiten? Wer behauptet, das Du „nur“ Durchschnitt bist, doch Du selbst. Du setzt die Maßstäbe, aber nicht aus innerer Überzeug, sondern Du vergleichst mit anderen. Da kann man nur schlecht abschneiden, denn man findet immer jemanden der "besser" ist wenn man nur sucht. Wie kannst Du von anderen erwarten das sie Dich lieben, wenn Du es selbst nicht tust?

    Solange Du davon überzeugt bist, das Du gut aussiehst, intelligent bist, sozial verträglich und nicht ungeschickt, hast Du alles was Du brauchst. Wenn man ständig unsicher ist, auf Bestätigung hofft und wartet, wird man sehr anstrengend für andere und das ist der beste Weg, wieder abgelehnt zu werden. Und schwups hat man die Bestätigung dafür, daß man hässlich und dumm wie Brot ist. Schließlich hat man ja nur drauf gewartet. Dabei ist man dem anderen nur mit seinem ständigen Bestreben nach Anerkennung auf den Keks gegangen. Man selbst macht sich noch ewig Gedanken, wie das nur passieren konnte und der andere hat es schon längst vergessen. Von sich selbst immer das Schlechte oder untere Mittelmaß anzunehmen ist ein eindeutiges Zeichen von viel zuwenig Selbstwertgefühl, ich weiß wovon ich schreibe.

    Zitat

    Noch eine Frage, was macht mein Verhalten so „falsch“? Diese Selbstaufgabe wirkt (in der Regel) ausnahmslos positiv. Die Frau denkt: „der ist anders, der beachtet mich wirklich, ich bin ihm wichtig“. Wieso kippt das irgendwann? Wieso sind der Frau diese „egoistischen Arschl…..“ dann doch lieber?

    Bei der Frage musste ich, mit Verlaub, etwas schmunzeln. Nicht weil ich sie lächerlich finde, sondern mir diese Frage von Männern schön öfter im Leben begegnet ist. Auch betrachte ich mich nicht unbedingt als guten Ratgeber diesbezüglich, kann ich in Beziehungen auf meiner Habenseite doch nicht viel Erfolgreiches verbuchen. Aber ich will es versuchen.
    Nun ich kann nicht für andere Frauen sprechen, sondern nur für mich. Es gibt keine allgemein gültige Gebrauchsanweisung „Frau“ :wink: . Natürlich ist es schön, wenn man beachtet wird, wenn einem jemand zuhört egal in welcher Lebenslage und die Wünsche von den Augen abgelesen werden. Aber es ist ein großer Unterschied, ob sich jemand dafür selbst aufgibt oder ob man umsorgt wird. Irgendwann wird es einfach nur anstrengend, wenn jemand ständig versucht meine Gedanken zu lesen. Außerdem erwartet das Gegenüber für sein selbstloses Handeln etwas, nämlich permanente Anerkennung, schließlich tut er doch alles. Man wird ständig beobachtet, weil der andere ja alles richtig machen will.
    Da hat man irgendwann keine Lust mehr drauf, dass ist nicht entspannend, das ist anspannend. Das ist wie ein Leben auf dem Präsentierteller. Ich will auch mal niesen können, ohne das jemand gleich losrennt, um ein Tempo zu holen. Ich kann jemanden der mir ständig nach dem Mund redet, alles für mich tut ohne selbst etwas zu fordern nicht respektieren. Ich möchte auch etwas für die Partnerschaft tun (dürfen), nur tun lassen ist nicht befriedigend. Eine Partnerschaft braucht für mich Respekt, sie ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Was Du beschreibst ist einseitig. Das ist, als wenn man jeden Tag Süßspeisen bekommt, irgendwann will mein einfach was herzhaftes. Die Mischung macht’s eben.
    Würdest Du eine Frau wollen, die ständig bestrebt ist es Dir Recht zu machen? Die Dich immer genau beobachtet und versucht jede Deiner Stimmungen zu erraten um „passend“ zu reagieren? Die ständig fragt wie es Dir geht, was Du möchtest, was Du denkst, was Du tust, was Du fühlst, wie Du Dich fühlst? Oder noch schlimmer, die versucht das ohne fragen rauszufinden, nur zu erahnen. Nur um darauf Rücksicht zu nehmen, unabhängig von dem was sie vielleicht gerade wollte? Ich glaube nicht. Wie lange würdest Du das mitmachen? Frag’ Dich selbst was Dich an so einem Verhalten stören würde und Du hast wahrscheinlich die Antwort. Und glaub mir bei den wirklich egoistischen Arschl….. bleibt auch keine Frau länger. Es sei denn sie hat ein Helfersyndrom, aber das ist eine andere Geschichte……


    Sich selbst so wie man ist zu lieben und wertzuschätzen ist für mich der Schlüssel zu einem zufriedenen und glücklichen Leben. Ich hoffe, ich konnte Deine Fragen beantworten. Ich kann immer nur von mir ausgehen, daher ist es schwer so konkrete Fragen wie Deine zu beantworten, wenn man das Gegenüber nicht kennt. Zumindest geht es mir so.

    Einen guten Abend wünscht…

    Skye

  • Hallo Skye,

    danke für die ausführliche Antwort.
    Darüber muss ich erstmal wieder viel, viel, viel nachdenken, um antworten zu können.
    Aber schön das ich Dich zum Schmunzeln bringen konnte

    ....und übrigens, dass Tempo würde ich Dir schon geben bevor Du niest! :wink:

    lg
    Teaser

  • Hallo Josu,

    ich kann Dir folgen und Du drückst Dich klar aus.

    Zitat

    Du misst dich und deine Leistungen also immer noch an unerreichbaren Maßstäben? Aber warum?

    Weil sie tief in mir drin festsitzen. Heute kann mir niemand mehr etwas einreden, was ich für Mist halte. Aber das was ich in der Kindheit über Jahre eingetrichtert(!) bekommen habe, scheint anders zu wirken. Ich habe es als "Wahrheit" übernommen. Es ist leider immer noch gültig! Der Verstand und Argumente helfen da nicht. Zumindest noch nicht.
    Es scheint wie ein Naturgesetz, Wasser ist nass, der Himmel blau und ich schlecht. Wenn sich heute so ein Suffkopp für den Größten hält lache ich ihn aus, aber als Kind kommt Dir das real vor und Du fühlst Dich mickrig.
    Ganz frei bist Du davon ja auch nicht. Oder warum hast Du von Deinen tollen Leistungen erzählt um ihn zu beeindrucken? Und anschliessend hast Du Dich schlecht gefühlt. Das selbe Muster. Oder nicht?

    Teaser

  • Ich weiß garnichtmal genau warum, aber ich finde es auch total amüsant diese Beiträge zu lesen. Ich könnte sie immer wieder auf und ab lesen und irgendwie , trotz aller Ernsthaftigkeit und Verzweiflung stimmt mich das alles zum Lachen. :lol:
    Vielleicht der Schreibstil? Vielleicht, weil ich meinen Part da auch drin wieder sehe? Vielleicht die Erkenntnis , dass mein Gegenüber sich plötzlich entblößt hat? Vielleicht , weil ich mich auch selber schon in dieser Rolle ertappt habe, obwohl ich ja meistens in der anderen Rolle bin, wie ich schon geschrieben habe.
    Mein Selbstwertgefühl war auch eine Zeitl ang total im Eimer, aber was hier schon erwähnt wurde ist vollkommen richtig. Alles ist subjektiv und eine Sache des Betrachters.
    Ich habe über Jahre hinweg mächtig an mir gearbeitet. Habe auch ordentliche Erfolge. Aber hin und wieder werde ich 'rückfällig'. Genau wie der Alkoholiker nach langjähriger Trockenheit plötzlich wieder einem Bier nicht wiederstehen kann und total abstürzt, so gibt es bei mir auch hin und wieder die totalen Abstürze.

    Bei Dir finde ich es sehr erstaunlich was Du Dir für eine 'Trickkiste' zugelegt hast. Da muß ich mir ja im Gegenzug jetzt auch ganz neue Zauberkünste einfallen lassen, was? Jaja, ich denke wir sollten da mal einen ganz privaten Austausch machen :wink:
    Also ich könnte einfach mal trainieren mein Niesen zu unterdrücken, damit Du niemals auch nur auf die Idee kommen könntest mir ein Taschentuch zu besorgen.
    Aber mal abggesehn von Deiner Trickkiste- was für Eigeschaften haben denn diese Frauen, die Dich so sehr reizen? Gibt es da auch Parallelen? Haben die irgendwelche Auslöser?
    Wie mies muß denn eine Frau so sein, dass Du sie liebst?
    Achso, war/ist es eigentlich Dein Vater oder Deine Mutter oder beide , die alkoholabhängig waren/sind?

  • Hallo Teaser :)

    Ich habe eine zeitlang jetzt hier die Berichte gelesen, und möchte Dir sagen, dass mir fast alles was Du erzählst mehr als nur bekannt vorkommt. Daher möchte ich mich an dieser Stelle mal mit einklinken.
    Ich habe auch immer gedacht, ich sei krank im Kopf, wäre nicht beziehungsfähig und würde eh nur die Männer anziehen, mit denen man (Frau) sich sowieso kein vernünftiges Leben aufbauen kann.
    Wie Du richtig erkannt hast ziehen Menschen wie Du und ich die Partner praktisch magisch an, die ebensolche Probleme wie die Eltern hatten (zumindest war es bei mir immer so, bei meiner älteren Schwester anfangs auch).
    Ich habe auch Anerkennung und Liebe durcheinander gebracht, denn Liebe habe ich bei meinen Eltern nie wirklich bekommen und Alkoholsucht war bei uns ebenfalls ein Tabuthema. Lange Zeit war ich in dem GLauben, dass es in allen Familien so zugeht wie bei uns...
    Meine Rettung aus dieser Co-Abhängigkeit war erst vor etwa anderthalb Jahren. Mein letzter Partner war zwar trockener Alkoholiker, allerdings fing er dafür ganz anständig das Kiffen an (Suchtverlagerung). Obendrein hat mich seine Art fertig gemacht stets nur an sich und seinen Stolz zu denken, wechselte ständig den Arbeitsplatz, war zwischendurch immer mal wieder arbeitslos. Wenn ich arbeiten ging habe ich in seinen Augen zu wenig verdient, wenn ich zu Hause saß war ihm das auch nicht recht (da habe ich ja noch weniger Geld verdient...), hab in seinen Augen immer auf seine Kosten gelebt. Alleine wenn ich schon darüber schreibe kocht der Hass in mir hoch... Liebe war da schon lange nicht mehr im Spiel.
    Ich hoffte fast fünf Jahre lang täglich nur auf ein Tröpfchen Anerkennung, so wie einst bei meinen Eltern, die ich allerdings nie bekam. Und irgendwann habe ich eingesehen, dass ich mich nicht auf seine Kosten kaputt machen lassen will, und wollte meinen Kindern ein besseres Umfeld ermöglichen.
    Drei Monate habe ich gebraucht um wieder zu fühlen, dass ich ein menschliches Wesen bin, das ich eigene Bedürfnisse habe und meinen Freiraum sogar genießen kann, allerdings hat es mich sogar verängstigt als ich merkte dass ich frei bin. Es fehlte etwas. Meine Kinder wurden zwar auch entspannter, allerdings fehlte ihnen eine männliche Bezugsperson.
    Ich habe auch das Problem, dass ich nicht lange ohne Mann sein kann. Ich bin stets Hals über Kopf von einer Beziehung in die andere gestolpert, nur um nicht allein zu sein, wobei die vorletzte am längsten hielt. Aber auch nur deswegen, weil ICH immer wieder einen Neuanfang gewagt habe (drei, vier, fünfmal bestimmt).
    Das eine Beziehung aus gegenseitigen Kompromissen, regelmäßiger Zuneigung, Verständis für den anderen und natürlich auch LIebe besteht wusste ich zwar schon immer, aber ich habe immer den Fehler gemacht das alles in meinen Beziehungen erschaffen zu wollen (weil es nie wirklich vorhanden war). Das zu soetwas immer ZWEI gehören (und nicht nur ich alleine) wurde mir erst klar, als ich durch Zufall auf die Liebe meines Lebens traf, wo ich das alles erst lernen musste und auch immer noch lerne, denn ich habe soetwas noch nie zuvor erlebt und gefühlt.
    DIe Liebe, die wahre wirkliche Liebe ist noch viel größer, viel unfassbarer und großartiger als das, was ich mir meinen Träumen Jahrelang ausgemalt habe. Es dringt so tief, so weit in einen ein, dass man das Gefühl hat das lodern einer heißen FLamme in seinem Herzen zu tragen... Es ist einfach unbeschreiblich und es hat mich das wichtigste überhaupt gelehrt: Liebe kann man nicht erschaffen oder erzwingen. Man muss sie leben und dann pflegen wie eine zarte, kostbare Blüte...
    Ich freue mich schon auf weitere Beiträge und werde jetzt bestimmt öfter hier bei Euch im Forum sein, denn ich fühle mich hier endlich verstanden.
    Danke dafür.
    Lieben Gruß, Krümelmonster

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • Hallo Teaser

    du hast natürlich recht, frei bin ich auch bloß nicht davon, aber ich beginne langsam zu verstehen, warum ich bestimmte Sachen mache. Das heisst aber nicht, dass ich automatisch alles richtig mache, es ist eher eine Art Lernprozess.

    Lg Josu

  • Hallo,

    ich glaube ich habe etwas kapiert. Dieses „um Liebe kämpfen müssen“, das ist mein Kick. Ich bin immer davon ausgegangen, dass nur das der richtige Weg ist. Ohne es je zu Hinterfragen. Nur die Liebe, die ich mir erkämpfe hat einen Wert, eine Bedeutung. Logischerweise habe ich harmonische Beziehungen vermieden. Die waren merkwürdig, fast bedrückend. Was gab es da schon für mich zu tun. Es war immer sehr seltsam, wenn alles von alleine funktionierte. Das konnte keine Liebe sein, so ohne Dramatik, Herzrasen, Eifersucht und Verzweiflung. Das Chaos hielt ich für echte Gefühle. Na ja, real war das schon. Aber ging es mir wirklich um die jeweilige Frau? Sie hat mir den Kick geboten den ich wollte, das machte sie perfekt. Ständige Ungewissheit, immer gefordert sein, jede Sekunde war alles möglich, vollkommenes Glück oder totale Verzweiflung. Hätte sie gleich zu Anfang gesagt: „ Jawoll, Du bist es, ohne wenn und aber, Dich will ich, jetzt und für immer“, schrecklich, geradezu ekelhaft. Meine schöne Dramatik wäre weg gewesen. Wahrscheinlich hätte ich mich wieder mit mir selbst beschäftigen müssen. Keine Ablenkung, kein Zwanghaftes Nachdenken rund um die Uhr, was ich noch tun könnte um sie für mich zu gewinnen.
    Jetzt kapiere ich auch den Satz einer Freundin: „ diese Frauen würden mich nicht verletzen, sondern ich mich selbst“. Das hielt ich für totalen Quatsch! Aber hatten die Frauen nicht von Anfang an gesagt sie wollen nicht? Eigentlich sehr fair. Nur weil es mir phasenweise gelungen ist, sie so zu manipulieren, dass sie doch schwach geworden sind, wie kann ich daraus den Anspruch ableiten es müsste so bleiben? Und sie müssten ihre ursprüngliche Meinung ändern. Nur weil sie dann ihre Zeit lieber wieder mit einem „Vollidioten“ verbringen, heißt das nicht, dass ich der letzte Dreck bin. Das etwas mit mir nicht stimmt und ich nicht gut genug bin. Eigentlich wollten sie ja von Anfang an lieber mit einem „Vollidioten“ zusammen sein. Ich Hirni dachte nur ich wüsste besser was gut für sie ist. Warum lasse ich diese Frauen meinen „Wert“ bestimmen? Von sich aus tun sie das noch nicht mal. Was haben die sich bemüht es mir zu erklären. Aber auf dem Ohr war ich taub!
    Wenn ich mit einer Frau keine Beziehung möchte, sagt das doch auch nichts über sie aus. Sie kann ganz große Klasse sein, aber wenn es nicht funkt, dann wird es halt nichts.
    Ach ist das kompliziert! Bin müde-gute Nacht…

    Teaser


    ( Hi Krümelmonster, Du machst mich neidisch mit Deiner wirklichen, wahren Liebe, freue mich trotzdem wenn Du Dich weiter beteiligst… :) )

  • Hallo Teaser...

    Danke, für die Blumen (von wegen neidisch auf die wahre Liebe und so...). Vielleicht war es bei mir nicht ganz so kompliziert wie bei Dir mit den Frauen, aber ich habe auch so einiges an Beziehungsmüll hinter mir. Weißt Du, ich habe nie aufgehört an die wahre Liebe zu glauben, egal wie dreckig es mir ging oder wie mies eine meiner Beziehungen war (und es gibt mit Sicherheit Partnerschaften die noch katastrophaler sind...). Vielleicht ist es doch der Glaube, der er uns Kraft gibt weiter zu machen, weiter zu suchen.
    Heute sehe ich meine derzeitige Beziehung als Art Belohnung für das, was ich alles schon hinter mich gebracht habe in Sachen "Liebe". Und auch wenn mein jetziger Partner wirklich der beste Mann auf der Welt ist (behaupte ich jetzt einfach mal so ;-)...) haben auch wir unsere Reibereien.
    Der UNTERSCHIED allerdings dabei ist, wenn bei uns mal ein Wort das andere gibt wird von beiden Seiten in einem ruhigeren Moment versucht das klärende Gespräch zu finden. Ich habe noch nie einen Mann gekannt, der sich so ausgiebig und auch verständlich ausdrücken kann. Das überhaupt ein Mann so sachlich und ausführlich erzählen kann, auch UND VOR ALLEM über Dinge, die ihm nahe gehen und die ihm persönlich wichtig sind. Niemand kann einem Menschen mehr als bis vor den Kopf gucken, dass musste ich auch erstmal lernen. Wenn man seine Wünsche und Anregungen nicht äußert kann sich auch nichts ändern, denn schließlich kann kein Mensch Gedanken lesen und selbst wenn etwas noch so offensichtlich ist.
    Du sprichst davon, dass Du in einer "harmonischen " Beziehung keine großen Gefühle entwickeln konntest, dass alles viel zu eintönig, langweilig war. Kannst Du Deine Gefühle vielleicht noch konkretisieren? WAS hat Dich genau gelangweilt? Dass die Dame Deiner Wahl vielleicht immer das selbe getan/ gesagt hat? Das ihr nie was zusammen gemacht habt? MIch würde das mal interessieren und vielleicht kann ich Dir dann dazu noch ein paar Dinge sagen. Ich würde mich freuen :)
    Lieben Gruß, Krümelmonster

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

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