Möchte mich auch vorstellen

  • Hallo liebe Foren-Mitglieder,
    möchte mich auch kurz vorstellen.
    Bin männlich und fast 50 J. alt.
    Meine erste Erinnerung an Alkohol ist die, das ich als 6-7 ? Jahre altes Kind das Eierlickör-Pinnchen meine Patentante ausschlecken durfte. Meine Mutter hat weder im Leben Alkohol getrunken noch geraucht. Bei meinem alten Herrn sah das schon ganz anders aus. Mit 13 meiner erster Rum-Vollrausch (bis zum Wegtreten) während einer Sportfreizeit in Norddeutschland. Dann häufig Bierkonsum mit Freunden. Mit 15 Lehre angefangen (mein liebster Kollege im 3. Lehrjahr war einer der schlimmsten Säufer die ich jemals kennengelernt habe).Nach der Lehre geht es munter weiter. Kontakte zum Rotlicht-Milieau, Anzeigen wegen Körperverletzung, KFZ-Unfall mit Personenschaden, und diverse andere Vergehen unter Alkohol-Einfluss. Das ganze zieht sich bis zu meinem 21. Lebensjahr hin. Dann lerne ich meine heutige Frau kennen und verabschiede mich nach und nach von alten Kumpels. Zu dieser Zeit habe ich jeden Abend mind. 3 Flaschen 0,5 l Pils getrunken. Zusätzlich zur Kneipen- und Party-Sauferei! Dabei habe ich noch Glück im Unglück gehabt: Meine Eltern und meine Frau haben mich nie fallengelassen (wie was ich heute weiß ein Fehler von Ihnen war). Zudem habe ich immer viel gelesen und pünktlich meine Arbeit angetreten. Vielleicht bin ich ja so eine Art Quartals-Säufer (So hat mich mal ein früherer Freund hinter meinem Rücken bezeichnet) Na ja, so zieht sich mein Alkohol-Konsum wie ein roter Faden bis heute durch mein bisheriges Leben. In der Woche trinke ich Tagsüber fast gar nichts (muß oft zu Kunden). Aber sobald der Feierabend da ist führt mich mein erster Weg zum Getränke-Markt, Tankstelle oder Kiosk (hoffentlich sieht mich kein Nachbar) zum Bier holen. Bier mußte immer verfügbar sein.
    Meine Frau weiß natürlich das ich ein Säufer bin, aber das ganze Außmass ist Ihr so noch nicht bewusst geworden (Dazu war ich immer zu gerissen).
    Ich habe Ihr jetzt aber die ganze Wahrheit gesagt, und auch das ich mich in diesem Forum angemeldet habe.
    Tiefpunkte habe ich schon so viele gehabt, das ich gar nicht wüsste wo ich anfangen sollte zu erzählen. Aber eines ist klar:
    Wenn ich so weitermache geht alles was wir uns aufgebaut haben (Familie, Freunde, Firma, Haus) den Bach runter.

    Ich bin Alkoholiker.
    Ich möchte ein trockener Alkoholiker werden.
    Es wäre schön wenn Ihr mir helfen würdet.

    Danke
    Schmusebombe(Tag 6)

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo Schmusebombe,

    herzlich Willkommen hier im Forum!

    Schön, dass Du hier bist und dem Alkohol abschwören möchtest.

    Den 1. Schritt hast Du schon getan!

    Du bist hier gelandet und wirst ganz sicher sehr viel Unterstützung auf Deinem Weg zur Trockenheit finden.

    Ich freue mich, mehr von Dir zu lesen!

    Liebe Grüße
    Speedy53

  • Hallo Schmusebombe,

    und Herzlich Willkommen hier im Forum und unserer SHG.


    Zitat

    Meine Frau weiß natürlich das ich ein Säufer bin, aber das ganze Außmass ist Ihr so noch nicht bewusst geworden (Dazu war ich immer zu gerissen).
    Ich habe Ihr jetzt aber die ganze Wahrheit gesagt, und auch das ich mich in diesem Forum angemeldet habe.

    Aber eines ist klar:
    Wenn ich so weitermache geht alles was wir uns aufgebaut haben (Familie, Freunde, Firma, Haus) den Bach runter.

    Ich bin Alkoholiker.
    Ich möchte ein trockener Alkoholiker werden.
    Es wäre schön wenn Ihr mir helfen würdet.

    Du schreibst, das Deine Frau nicht das ganze Ausmass Deines Saufens bewußt war, das halte ich für einen Irrtum. Die Partner wissen schon sehr genau, was los ist. Aber sie schämen sich auch für den anderen und manchen darum die Augen zu und machen lange so mit. Wie peinlich ist es doch, vor anderen zugeben zu müssen, das der eigene Partner ein nasser Alkoholiker ist. Und wenn alles rauskommt, kommen viele Schwierigkeiten auf beide Partner zu.
    Denn es ist ja nicht so, das alles sofort wieder ins Lot kommt, weil man nicht mehr säuft.
    Die Partner wissen manchmal auch nicht, das es sich um eine Suchterkrankung handelt, die man durch einfache Willensstärke nicht wieder in den Griff bekommt. Dazu hat einen der Alkohol meist schon viel zu sehr im Griff.

    Wenn Du trocken werden willst, mußt Du das für Dich ganz allein wollen, da sollten weder Familie, Firma, Haus eine Rolle spielen. Das alles den Bach runtergeht, ist allerdings ganz sicher so.

    Da bei Dir gestern Tag 6 war, hast Du heut schon die erste Woche rum und somit wohl die schlimmsten Entzugssymtome hinter Dir. Das war sehr gefährlich, was Du da gemacht hast, einen kalten Entzug. Der kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Ich unterstelle jetzt Dir mal einfach, das Du das nicht wußtest. Ich wußte das damals auch nicht, für mich wäre das allerdings wahrscheinlich schlimm ausgegangen.

    Die stehen jetzt viele Veränderungen bevor, sei es in Deinem Umfeld oder auch in Deiner Freizeit, denn die Zeit, die man früher mit Saufen verbrachte, will nun (möglichst sinnvoll) gefüllt werden. Daran würde ich mich an Deiner Stelle als erstes machen. Ich hoffe, den evtl. restlichen Alk hast Du aus Deinem Haus entsorgt ? Ich mein damit wirklich ALLES, auch Alk, den Du früher nicht getrunken hast. Das muss alles wech. Sonst ist die Rückfallgefahr einfach zu gross. Das ist eine wichtige Regel, kein Alkohol im Haus.

    Lies Dich mal hier bei uns ein bisschen ein und ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem weiteren Weg in die Trockenheit. Unterstützen werden wir Dich sicher gern dabei.

    LG
    Lilly

  • Hallo Schmusebombe,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns im Forum.

    Wenn ich das so richtig rechne hast Du Deine erste Woche ohne Alkohol geschafft.

    Dafür meinen Glückwunsch.

    Lilly hat Dir schon einiges geschrieben was ich auch noch mal bestärken möchte.

    Das alkoholfreie Umfeld wäre so ein Punkt.


    Du solltest Deine Frau schon davon in Kenntnis setzen das Du unheilbar krank geworden bist und es kein Zurück mehr gibt.
    Es besteht die Möglichkeit das Du die Krankheit stopst und zufrieden damit lebst. Gesund wirst Du aber nicht mehr.
    Vor dieser Erkenntnis schrecken viele zurück, manchmal ein Leben lang.
    Die Folge ist ein ausichtsloser Kampf der nicht zu gewinnen ist. Die Sache mit den Windmühlen.

    Die Motivation 'mein Haus, mein Auto, mein Boot' oder so ähnlich ist nur für die Fernsehwerbung tauglich. Natürlich hast Du Angst alles zu verlieren und das wirst Du auch wenn Du weitertrinkst.
    Aber der Entschluss muss von innen kommen.
    Das wird hier leider nicht deutlich:

    Zitat

    Ich möchte ein trockener Alkoholiker werden.

    Wenn ich etwas 'möchte' und nicht bekomme bin ich beleidigt.
    Das ist dann auch nicht so schlimm, dann eben das nächste Mal.

    Es beschreibt nicht die Motivation die nötig ist um zu überleben.
    Denn darum geht es.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo schmusebombe !

    Willkommen im Forum.

    Ich bin etwa gleichen alters wie du, und kann mir vorstellen wie es bei dir aussieht.
    Vor 13 Jahren habe ich den " Absprung " geschaft, leider war da schon alles weg, Familie ,Arbeit und Wohnung.
    Ich kann dir versichern, es lohnt sich was für sich zu tun aber einfach aufhöhren zu trinken wird nicht reichen.
    Den Entzug hast du ja schon fast geschaft, hoffentlich geht es gesundheitlich gut. Du hast ja schon gelesen das es nicht ganz ungefährlich ist.
    Du bist auf dem richtigen Weg. Doch so denke ich solltest du mal über eine Therapie nachdenken denn nach 30 jahren Saufkariere sind deine lebensgewohnheiten sicher " gut " eigefahren. Die musst du aber auch so ändern das ein zufriedenes ,trockenes Leben möglich wird.Für mich war das erreichen der Zufriedenheit sehr wichtig, denn nun brauchte ich nicht mehr mit dem kleinen Mann im Hinterkopf kämpfen. Ich habe ihn loslassen können und er konnte mich auch meinen Weg gehen lassen.

    Bleibe am Ball , das Forum ist eine gute Plattform. Hier kannst du 24 Stunden am tag Leute finden die dir helfen.

    Viele Grüsse von Bernd

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

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