Guten Morgen!
Gestern war ich hier so im Forum, und habe viel gelesen.
Danach gings mir richtig schlecht. Die ganze Nacht hin und her gewälzt und kaum geschlafen. Menis Rückfälle haben mir zu denken gegeben. Auch hat mir zu denken gegeben, daß es hier soviele Ratschläge gibt und es manchmal schwer fällt in Selbstverleumdung diese auch anzunehmen. Wenn ich das richtig verstanden habe sind die meisten Rückfälle die hier so beschrieben werden, dadurch entstanden, daß man nicht erlich zu sich selber und zu den anderen ist. Man sich hier meldet, wenn es gut klappt, aber viel zu wenig, wenn es einem nicht gut geht.
Mir geht es nicht gut. Hab Schmerzen und könnt mir so die Kante geben.
Hab mich gefragt warum ist das so.
Mit diesem ohne Alkohol sich spüren, die Umgebung und seine Mitmenschen wieder wahrzunehen macht mir Angst. Das sich nicht wegtrinken und damit verbunden sich neu zu finden und andere Möglichkeiten mit der Selbstauseinandersetzung zu finden fällt mir schwer. Auch jemanden anzurufen oder hier zu schreiben wie es mir wirklich geht, fällt mir schwer.
Das liegt wohl daran, das meine Mutter mir ganz klar zu verstehen gegeben hat ich bin nichts Wert, geschweige denn irgendwelche Bedürfnisse geltend zu machen. Ich mußte früh lernen auf eigene Füße zu stehen und mir selbst der Nächste zu sein, um zu überleben. Ich war ein Alleinkämpfer. Meine Frau hat mir sooft gesagt, Mäuschen ich bin nicht Dein Feind. Rede mit mir und verschließe Dich nicht. Bei ihr klappt das ja jetzt auch. Sie arbeitet viel und ich bin viel alleine.
Heute ist mein 12. Tag. Es vergeht kein Tag, wo ich nicht an Alkohol denke.
Abhalten tut mir die Gewissheit mein leben und das meiner liebsten zu verspielen. Aber es ist verdammt schwer. Heute ist wieder so ein Tag wo ich nur weinen muß. Ich hoffe das mir die Abstinenz hilft endlich meine Ruhe zu finden. Nun habe ich soviele Therapien gemacht. Analysiert warum ich so bin wie ich bin. Und trotzdem ohne Alkohol kommt der ganze Schmerz hoch. Es gibt Dinge die kann man nicht wegreden. Ich muß lernen damit umzugehen.
Hier wird viel darüber geschrieben wie man trocken bleiben kann.
Sätze wie :
Es gibt kein Patentrezept, individuell, melde dich wenn es dir nicht gut geht, meide Festlichkeiten, wo Alkohol getrunken wird, erste Glas stehen lassen, Alkohol aus dem Haus, meide Freunde die Alkohol trinken oder allgemein dir nicht gut tun. ich tu dies aber trotzdem geht es mir nicht gut.
Gebe mir die Gelassenheit Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann,
Den Mut Dinge zu ändern die ich ändern kann,
Und die Weißheit das eine vom anderen zu unterscheiden.
Das ist der Spruch bei den Meetings. Ich habe diese Weißheit nicht. Bin meilenweit davon entfernt.
Mein Vater war Alkoholiker, er hat meine Mutter brutal geschlagen und vergewaltigt als wir noch im Bauch waren. Hat den letzten Pfennig für Alkohol ausgegeben und wir mußten hungern. Meine Mutter hat sich von ihm getrennt als wir noch klein waren. Ist mit uns aber jede Sommerferien zu ihm gefahren, damit wir unseren Vater sehen. ich habe mich vor diesem Mann geekelt. Als meine Mutter wieder geheiratet hat sind wir ihn nicht mehr besuchen gefahren. Mein Bruder wollte ihn dann nach 20 Jahren wieder sehen. Ob ich den mitwolle. Ich sagte ihm guck du dir den mal alleine an, ich weiß nicht ob ich ihm eine verpasse, wenn ich ihn sehe. das lassen wir mal lieber. jetzt ist er tod.
Meine Mutter war so lange wie wir denken können schwerst depressiv. Sie hat uns das leben zur Hölle gemacht. Sie hat uns psychisch vergewaltigt. Als wir älter wurden, haben wir uns um sie kümmern müßen. Essen ans Bett, immer gucken, daß sie sich nicht das leben nimmt oder abhaut. Ich wollte nie so werden wie meine Eltern. Ich dachte wenn ich Therapie mache werde ich nicht so. Mit meinem Alkoholkonsum bin ich nicht anders.
Mit 14 hatte ich einen Nervenzusammenbruch und bin in die Kinder und Jugenpsychatrie gekommen. Danach bin ich nicht meht nach hause zurück gekommen. Schwerste Vorwürfe habe ich mir gemacht, meine Geschwister insbesondere der Jüngsten zu Hause alleine zu lassen. Mach ich mir immer noch, denn als sie 15 war ist auch sie in die Psychatrie gekommen.
Niemand würde denken das wir so eine schlimme Kindheit hatten. Studiert, beruflich erfolgreich, Familie: alle Vier Kinder. Vorzeigekinder die jeder sich nur wünscht. Und doch 3 davon trinken (alle gerne alleine) und eine hat eine Eßstörung die sich jetzt auch körperlich auswirkt.
Danke fürs zuhören ich kann jetzt nicht mehr weiter schreiben. Tränen halten mich ab.