Hallo,
ich möchte von meinem heutigen Erlebnis bei meinem Arzt berichten, was vielleicht dazu beitragen kann, dem einen oder anderen die starke Angst davor zu nehmen, sich mit seiner Alkoholproblematik dem Arzt zu offenbaren.
Vorab muss ich gestehen, dass ich selbst diese wahnsinnige Angst bis zum heutigen Tag hatte.
Aber nun zu heute: es war die Besprechung der Ergebnisse meiner Blutuntersuchung. Mein Arzt führte erst mal ein längeres, sehr nettes und einfühlsames Gespräch mit mir. Irgendwie konnte ich mich ihm Schritt für Schritt öffnen, vermied aber das Thema Alkohol. Irgendwann fragte er dann, "Haben Sie denn zu dem Zeitpunkt schon getrunken?" Tja, da saß ich nun, wusste erst mal nicht, was ich antworten sollte. Irgendwie hatte ich ja die leise Hoffnung, dass nach 7 Wochen Abstinanz meine Werte vielleicht ganz OK wären. Waren sie auch, bis auf einen einzigen, verräterischen Wert. Ich fing dann an zu erzählen, wie alles anfing usw. usw. Ja, ich habe ihm alles erzählt. Und es tat richtig gut. Ich hatte überhaupt nicht mehr das Gefühl, mich für meine Sucht schämen zu müssen. Wir haben dann noch vieles besprochen, bezüglich Therapie ect. und Blutuntersuchungen im Abstand von 4 Wochen vereinbart.
Die Hürde Arzt war endlich genommen, erfolgreich.
Sicherlich hängt es auch vom Arzt ab, ob man sich ihm anvertrauen kann oder nicht. Aber häufig sind es doch auch unbegründete Ängste, die einen davon abhalten.
Hätte ich schon eher den Mut gehabt, mit meinem Arzt zu reden, hätte ich mir sicher Vieles ersparen können, wie z.B. den kalten Entzug.
Liebe Grüße
Gitta