Auf dem Weg zu neuen Ufern

  • Liebe Gitta,

    die innere Ruhe kommt nach und nach, der Alkohol betäubt ja nur. Ich finde es gut, dass Du hier ehrlich bist; denn hier ehrlich zu schreiben, bedeutet für mich einen wichtigen Schritt für sich selbst.

    Dich gut zu fühlen, kommt ebenfalls mit der Zeit. Hör auf die "Altvorderen", wenn Du Dein Leben wirklich in die eigenen Hände nehmen willst.

    Deine offenen Antworten in meinem Thread haben mir sehr viel Kraft gegeben, weil sie mir halfen, mein eigenes Denken zu überprüfen.

    Gitta, wenn Du lernst, Dich selber anzunehmen, Dich mindestens genauso wichtig zu nehmen, wie Du es bei anderen tust, wirst Du kleine Wunder wahrnehmen. Hab Dich lieb! trau Dich einfach mal!

    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag und traue mich, Dir eine liebe Umarmung zu schicken.

    Meni

  • Hallo,

    ja, was ist gestern passiert?
    Es war wie ein Gefühl der Ohnmacht.

    Schon als ich einkaufen war, habe ich gespütz, dass ich mich Sch****
    fühle. Da war dieses Schreiben vom Bafög-Amt, dass ich Verzugszinsen zahlen muss (nicht wenig. die berechnen den ganzen Bafög Kredit dabei), da war ein kaputter Drucker, da war...
    Da war aber vor allem mein Ex. Der mich, neben emotionaler Ausbeutung, finanziell so ausgebeutet hat, dass ich jetzt quasi vor dem Nichts stehe.

    @ Meni

    Ich denke an Dich, und das Denken an Dich tut mir gut.


    Liebe Grüße
    Gitta

    P.S. Der simst mich hier schon über eine Stunde an, dass ich ihn krank mache. Das kann doch nicht wahr sein!

  • Das ist natürlich ein großen Haufen, den Du da wegschaufeln musst, Gitta, da möchte man am liebsten die Hände vors Gesicht schlagen und sich wünschen, dass alles einfach verschwindet... Ich kenne das, meine Ehe endete mit schlimmen finaziellen Folgen, noch heute zahle ich einiges ab, kürzlich landete eine Rechnung bei mir, die er zu verantworten hatte (er hatte das und/oder-Girokonto um 4.000 Euro überzogen, um sich ein Motorrad zu kaufen, ist Beamter). Was soll's...

    Und was Deinen Ex betrifft: Wie gut, dass man SMS' löschen kann! :D

    Wenn man vor dem Nichts steht, kann es eigentlich nur noch besser werden, oder?

    LG, Meni

  • Hallo,

    was soll ich sagen?
    Dass es mir beschissen geht, ist glaube ich, keine Frage.
    Ich habe mir fast 2 Monate kaputt gemacht, fühle mich dementsprechend als Versager.
    Ich war stoz auf mich, vielleicht erstmalig in meinem Leben, richtig stolz, und das ist jetzt vorbei.

    Viele Menschen haben mir bisher gesagt, dass ich stolz auf das sein kann, was ich erreicht habe.
    Da war mal eine Psychologin, die ich sehr schätzte, und die mir sagte, dass ich das, was ich erreicht habe, erst in ein paar Jahren wirklich begreifen würde.

    Ich habe im Moment das Gefühl, das Leben rauscht an mir vorbei. Ich möchte Anteil haben an diesem Leben, möchte Spaß und Freude haben. Aber es gelingt mir nicht. Ich empfinde nur Schmerz.

    Liebe Grüße
    Gitta

  • Hallo Gitta,

    wie Fietje schon schrieb, die wenigsten schaffen es beim ersten Versuch. Ich habe mich bei meinen Rückfällen auch geschämt, beim letzten Mal habe ich die Scham allerdings weggedrängt, so gelang es mir, da weiterzumachen, wo ich aufgehört hatte, anstatt dass es mich herunterzog. Wenn es so einfach wäre, mit dieser Krankheit umzugehen, wären wir alle nicht hier, oder?

    Hast Du die Möglichkeit, Dir heute etwas Gutes zu tun? Vielleicht einen Spaziergang zu machen? Oder das Badezimmer voller Kerzen stellen und einfach mal die Seele baumeln zu lassen? Am besten hilft mir bei schlimmen Gefühlen Bewegung oder Schlaf. Hast Du mal ausprobiert, was Dir gut tut, was Dich von Deinem Schmerz ablenken kann?

    LG, Meni

  • Hallo Meni,

    ich muss jetzt gleich zu meiner Mutter, zum Essen. Ich habe überhaupt keine Lust... aber es ist ein Muß. Sie ist sonst sauer. Mein Neffe, der für mich so eine Art Sohn ist (ich habe ihn mit groß gezogen, weil meine Schwester, die Mutter des Jungen immer auf der Platte war) kommt auch. Auf den freue ich mich.

    Noch mehr freue ich mich allerdings darauf, wieder allein zu sein. Mir vielleicht mal was Gutes zu gönnen, Schaumbad, schöne Musik, Vanillekerzen...
    Mein Ex hat mir gerade eine SMS geschrieben " Fick my ash". Was soll ich dazu sagen?

    Liebe Grüße
    Gitta

  • Zu der armseligen SMS Deines Ex könnte man allerhand sagen, aber besser ist wohl einfach Ignorieren und Löschen, das ist wie beim Klingelstreich, wenn nichts zurückkommt, wird's irgendwann langweilig für ihn.

    Schön, dass Du bei Deinem Pflichtbesuch noch etwas Gutes für Dich rausziehst. Vielleicht kannst Du bei Deiner Mutter ja auch einfach mal aus dem Fenster gucken, mir hilft das manchmal und man kriegt so auch nicht mit, wenn ich mit den Augen rolle... :wink::D

    Viel Spaß mit Deinem Neffen!

    LG, Meni

  • hallo gitta

    lenk dich etwas ab das ist ganz wichtig, kannst du deine misere mit deiner mutter besprechen? hilft ja oft schon sowas auszusprechen das man sich besser fühlt. wenn du da allerdingst nur vorwürfe kriegen würdest hälst du besser die klappe und heulst dich weiter bei uns aus. wir können dich zwar nicht umarmen wir machen dich aber auch nicht nieder.

    du hattest einen rückfall das du dich jetzt mies fühlst ist völlig normal, auch das rückfälle passieren ist völlig normal. die sucht ist sehr stark und so ganz ohne bautz schafft es so gut wie niemand. mach dir jetzt nicht all zu große vorwürfe, sondern überlege dir, wo hier der punkt war an dem du dich entschlossen hast zu trinken, überlege dir wie du solche klippen in zukunft umschiffen kannst. wenn du allein dabei nicht weiterkommst dann frage hier. dem ein oder anderen fällt garantiert was ein was du übernehmen kannst.

    kopf hoch und am ball bleiben.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Gitta,

    Ich glaube nicht das die zwei Monate kaputt sind. Es war es S.... , aber es kommt darauf an wie du damit umgehst.
    Das mit deinen Neffen ist ein guter Gedanke. Vielleicht kannst Du Ihn ja fest halten ( den Gedanken ) für Zeiten an denen es dir nicht so gut geht? :)


    L.G. Frank

  • Hallo,

    zunächst möchte ich mich für eure Unterstützung bedanken.
    Gestern konnte ich nichts schreiben, weil ich mich einfach zu müde und leer fühlte.

    Ich habe viel darüber nachgedacht, warum ich am Samstag getrunken habe. Es war eine Aufschaukelung aufgrund verschiedener Ereignisse. Alle diese Ereignisse haben aber eine Gemeinsamkeit: ich fühlte mich in meiner Existenz bedroht. Das ist ein Gefühl, was ich schon seit Ewigkeiten habe, Existenzangst. Deshalb war es für mich auch immer wichtig, eine gewisse finanzielle Absicherung zu haben. Das hat mir immer ein gutes Gefühl gegeben. Diese Sicherheit ist derzeit leider nicht vorhanden.
    Ich habe mich dann am Samstag auch immer mehr in die Wut und den Hass auf meinen Ex hineingesteigert, nur noch gedacht: “Er ist an allem Schuld. Er hat dir alles genommen, was du hattest.“ Diese Gedanken waren so übermächtig, ich konnte sie nicht mehr kontrollieren. Das, was dann folgte, nämlich mir Alkohol zu besorgen, war so, als wäre ich ferngesteuert.
    Erst, als ich hier saß, und getrunken hatte, kam mir der Gedanke: „Was machst du hier eigentlich? Bist du blöd?“

    Ja, diese wahnsinnigen Existenzängste, die ich seit meiner Kindheit kenne... ich möchte sie ausschalten, aber sie gewinnen manchmal Überhand. Inzwischen kann ich mir sagen, dass ich das schon alles irgendwie geregelt bekomme. Am Samstag konnte ich das nicht.

    Ich muss versuchen, Strategien zu entwickeln, mit diesen Ängsten umzugehen, wenn sie in Zukunft auftreten. Das ist ein ganz wichtiger Punkt bei mir, um mich zukünftig davor zu schützen, Alkohol zu trinken.

    Liebe Grüße
    Gitta

  • Hallo,

    ich habe mich jetzt ein paar Tage nicht gemeldet, aber mir geht es einigermaßen gut.

    Vorhin hatte ich ein Erlebnis, was mich richtig stolz gemacht hat.
    Also- nach meinem Rückfall in der letzten Woche hatte ich am Montag beim Bafög-Amt angerufen, um zu fragen, ob das mit den hohen Zinsen so rechtens ist. Dort erklärte man mir, man wolle die Sache prüfen. Tja, und vorhin entdeckte ich einen Brief in meinem Briefkasten, vom Bafög-Amt. Die Prüfung hat ergeben, dass die Zinsen noch viel zu niedrig angesetzt waren. Jetzt muss ich über das Doppelte zahlen, 330 Euro.
    Im ersten Moment war ich so stinksauer, innerlich am zittern. Ähnlich wie im Vorfeld meines Rückfalls in der letzten Woche. Heute dachte ich mir aber: „Nein, mach nicht die gleiche Sch****, wie in der letzten Woche. Ich bin dann längere Zeit durch einen Stadtpark gelaufen, tief Luft holend und habe meine Gedanken sortiert. Die da waren: „ O.K., ist nicht zu ändern, hätte schlimmer kommen können. Du bist stark geblieben und hast nicht getrunken und brauchst auch nicht trinken. Das ist viel mehr Wert, als dieses Geld. Was hast du von Geld, wenn du säufst und dich kaputt machst ? Außerdem bessert sich auch nichts, wenn du jetzt trinkst, im Gegenteil. Du fühlst dich wieder schlecht und zahlen musst du sowieso.“
    Ja, und es hat funktioniert. Ich ärgere mich zwar noch darüber, dass ich mir durch meinen Anruf ein Eigentor geschossen habe, aber es ist halt nicht zu ändern.

    Jetzt sitze ich hier an meinem PC, trinke Cappuccino und fühle mich recht zufrieden mit mir.
    Nachher werde ich meinen neuen Drucker weiter studieren. Das ist so ein Multigerät (drucken, scannen, kopieren). Hoffentlich steig ich da durch :roll:

    Liebe Grüße
    Gitta

  • Hallo Gitta,

    wie geht es Dir denn heute? Ich finde es gut, dass Du Dich um Deine finanziellen Angelegenheiten gekümmert hat. Das ist etwas, was ich mühsam lernen musste, durch das Trinken habe ich viel Schleifen lassen, aber es ist toll, wenn alles geregelt läuft, die Belastungen werden nicht weniger, aber man schläft besser. Ich habe übrigens mit Hilfe der Schuldnerberatung festgestellt, dass die meisten Gläubiger sich auf Ratenzahlungen einlassen, sogar auf niedrige. Ich hatte dadurch die Möglichkeit, mehrere Sachen recht schnell zu bezahlen und konnte mittlerweile zwei Raten schon soweit erhöhen, dass dort auch schon mal Land in Sicht ist. Ich denke, drei, vier Jahre brauche ich wenigstens noch, um schuldenfrei zu sein, aber auch das geht nur nüchtern und mit Selbstdisziplin. Ich habe mir von dem Vater meines Freundes helfen lassen, er hat mit mir alle Unterlagen soweit durchgesehen und mit mir sortiert, das war auch nochmal ein sehr befreiendes Gefühl, wenn es mich auch ein wenig Stolz kostete.

    Dieses gute Gefühl, dass alles soweit in geregelten Bahnen läuft, auch wenn jeden Monat ein guter Batzen meines geregelten, wenn auch nicht so hohen Einkommens dafür draufgeht, möchte ich nicht mehr missen. Mein Ex-Mann hat einen großen Anteil an diesen Schulden verursacht, von denen ich viele alleine abtragen muss. Aber selbst, wenn ich mich über ihn noch so ärgern würde, würde ich seinetwegen oder wegen dieser Sorgen nicht wieder trinken wollen. Pah! Das Geld kann man dann lieber für den Abtrag der Schulden verwenden.

    ich wünsche Dir weiterhin viel Mut und Kraft für Dich und umarme Dich ganz lieb!

    LG, Meni

  • Hallo,

    heute morgen bin ich mit einem guten Gefühl aufgestanden, was bis jetzt auch noch anhält. Ich fühle mich innerlich ruhig und zufrieden, ein Gefühl, was ich seit langer Zeit nicht mehr hatte. Da sind zwar einige Probleme um mich rum, die ich lösen muss, die mich aber nicht mehr so erdrücken. Ich bin zuversichtlich, dass ich das schaffe.

    Ich habe gestern viel darüber nachgedacht, warum ich in meinem Leben so starke existentielle Ängste entwickelt habe. Die Ursache liegt da wohl in meiner Kindheit, speziell in dem Verhältnis zu meiner Mutter. Ich wollte immer stark für sie sein, sie unterstützen, damit es ihr gut geht. Gestern fiel mir da ein Erlebnis ein: ich war 6 Jahre alt, wir sollten für Ostern ausgepustete Eier mit zur Schule bringen, um die dort zu bemalen. Meine Mutter hatte mir Eier ausgepustet. Ein von mir bemaltes Ei wurde aus Versehen von einer Schulkameradin kaputt gemacht. Das hat mich damals so getroffen, als würde die Welt untergehen, ich war nur am heulen und hatte den Gedanken: „Meine arme Mama, jetzt ist etwas von ihr zerstört. Sie wird bestimmt total traurig sein.“
    Das Verantwortungsgefühl für meine Mutter zog sich über die Jahre hin. Ich habe sie auch finanziell viel unterstützt. Die Tatsache, dass ich das in den letzten Monaten nicht mehr konnte, hat mich oft sehr fertig gemacht.
    Da sind so viele Dinge, die das Verhältnis zu meiner Mutter anbetreffen, die ich allerdings nicht ins www. stellen möchte. Darüber würde ich nur im geschützten Bereich schreiben. Mal sehen.

    Heute Mittag treffe ich mich mit einer ehemaligen Kollegin, worauf ich mich freue. Wir wollen ein wenig durch die Stadt bummeln. Das Wetter ist zwar nicht einladend, grau und nebelig, aber was soll`s.

    @ Meni

    Tja, meine derzeitige finanzielle Misere habe ich leider meinem Ex zu verdanken, der es nicht für nötig hält, das geliehene Geld zurückzuzahlen, statt dessen lieber weiter ein lustiges Leben führt. Aber was soll´s. Selbst unter dem Aspekt, das Geld zurückzubekommen, würde ich ihn nie wieder haben wollen.

    Liebe Grüße
    Gitta

  • Hallo,

    ich fühle mich heute nicht gut. Irgendwie sind da nur trübe Gedanken, sei es die Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft betreffend. Ich frage mich, wie kann das? Gestern war ich optimistisch und zuversichtlich, heute wieder am Boden zerstört. Diese extremen Gefühlsschwankungen verstehe ich nicht. Zwischen gestern und heute ist nichts passiert, was diese Schwankungen erklären könnte.
    Vorhin habe ich über meine berufliche Zukunft nachgedacht. Da kamen mir starke Selbstzweifel. Ob ich überhaupt den Anforderungen eines neuen Jobs gerecht werden könnte. Als ich getrunken habe, konnte ich vieles überspielen, z.B. mangelndes Selbstbewusstsein. Wie soll ich das jetzt machen?

    Ich werde mich jetzt ein wenig ablenken, indem ich weiter an der Umstellung meiner Bewerbungsmappe arbeite. Dann habe ich heute abend zumindest das Gefühl, etwas getan zu haben und fühle mich nicht so nutzlos. Vielleicht sind dann auch die trüben Gedanken wieder verschwunden.
    Nach draußen werde ich heute nicht mehr gehen. Als ich heute morgen einkaufen war, kamen mir ständig die Jecken entgegen. Darauf habe ich keine Lust.

    Liebe Grüße
    Gitta

  • Hallo Gitta,

    Dir ist in der letzten Zeit schon so viel gelungen, die Durchhänger hast Du durch viele Dinge, die Dir gut tun, überwunden, und sei es durch den kritischen Blick in die Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft.

    Auch ich kämpfe derzeit wieder ganz doll mit dem mangelnden Selbstwertgefühl - für mich der dringendste Grund, mich so schnell wie möglich in professionelle Behandlung zu geben.

    Wenn Du magst, lies kurz in meinem Thread , dort haben sich nach einem heftgen Fehler, den ich gemacht habe, Menschen geäußert, die uns an einigen Erfahrungen voraus sind. Sich an ihren Äußerungen zu orientieren, stützt, obwohl ich noch ganz viel Angst habe, vor dem, was auf mich zukommt.

    Es kann aber nun eigentlich alles nur noch besser werden! Und Du bist hier nicht allein, Du wirst gestützt.

    Alles Liebe, Meni

  • Hallo,

    momentan bin ich ein wenig aufgekratzt, nicht negativ, sondern positiv.
    Ich hatte heute einen Termin beim Arbeitsamt und habe dort erfahren, dass ich die Möglichkeit einer beruflichen Weiterbildung habe. Vorschläge wurden mir auch schon gemacht, die sich recht interessant anhörten. Ich habe mich heute auch schon viel darüber im Internet informiert und muss sagen, dass ich mich zunehmend mit dem Gedanken anfreunde.
    Ich gehöre nicht mehr zu den Youngsters und muss jetzt genau überlegen, wie ich meine berufliche Zukunft plane. In meinem letzten Job bin ich von Jahr zu Jahr von meinem beruflichen Ursprung abgedriftet, was die derzeitigen Probleme bei der Stellensuche erheblich begründet.
    Nun, ich muss mich bis zur nächsten Woche entscheiden, da habe ich ja noch ein wenig Zeit, abzuwägen.

    Ansonsten ist der heutige Tag auch recht positiv verlaufen. Ich habe heute mit meiner Schwester telefoniert und dieses Gespräch verlief sehr harmonisch. Meine Schwester ist auch alkoholabhängig, trinkt jetzt seit November nicht mehr. Ich hoffe, sie hält das durch.

    Liebe Grüße
    Gitta

  • Hallo,

    den gestrigen Tag habe ich fast ausschließlich damit verbracht, im Internet nach einer für mich günstigen DSL Variante zu suchen. Das Surfen über das Modem kommt mir nämlich langsam zu teuer. Bei meiner Sucherei habe ich absolut nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen ist. Plötzlich war es abends. Aber es hat Spaß gemacht, und ich denke, ich habe eine gute Lösung gefunden.

    Heute fühle ich mich allerdings ein wenig gerädert und lustlos. Vorhin wollte ich etwas in mein Tagebuch schreiben, aber selbst darauf hatte ich keine Lust. Vermutlich, weil ich weiß, dass ich beim Schreiben eh wieder bei meinem Ex lande. Ich kann mir zig mal sagen, dass ich nicht an ihn denken möchte, dass mir das nicht gut tut, aber die Gedanken kommen trotz allem immer wieder. Na ja, es ist ja auch schon recht hart, was da in zwei Jahren abgelaufen ist. Das geht nicht so einfach zu vergessen.

    Ich werde gleich noch ein wenig an die frische Luft gehen, das tut sicher gut. Heute abend kommt eine Freundin zu Besuch. Darauf freue ich mich.

    Liebe Grüße
    Gitta

  • Hallo,

    es ist mir ein Bedürfnis, mich hier mal wieder zu melden, weil das Forum sehr stark dazu beigetragen hat, dass ich mich erstmalig intensiv mit mir und meinem Leben auseinandergesetzt habe.
    Ich habe, bis auf den Beitrag, in dem ich mich als Psychologin geoutet habe, nichts mehr geschrieben, weil mir bewusst geworden ist, dass ich außer meinem Alkoholproblem starke psychische Probleme habe, die zumindest mit ursächlich für den Alkoholmissbrauch sind.

    Als ich mich hier im Forum anmeldete, hatte ich 6 Wochen lang nichts getrunken. Ich war stolz auf mich. Dachte auch, wenn ich alle Ratschläge befolge, könnte ich trocken bleiben und das Leben würde wieder schön. Dann kam der Rückfall. Er hielt zwar nur einen Tag, hat mir aber deutlich gemacht, wie viel mir dazu fehlt, trocken zu bleiben und dabei zumindest zufrieden zu sein.
    Seitdem habe ich mit mir gekämpft. Weitermachen, aufhören???... alles Scheiße. Jeder Tag wurde zunehmend zur Qual.
    Ich habe mir dann in Gedanken gerufen, wie es damals war, vor über zehn Jahren, als es mir schon einmal so dreckig ging. Mir hatte damals ein Psychiater, der leider heute seine Praxis nicht mehr führt, gesagt, dass ich unter schweren Depressionen leide. Er hat dann nach langem Experimentieren mit Antidepressiva ein Mittel für mich gefunden, was mir half, aus dem tiefen Loch wieder rauszufinden.
    Daran habe ich mich in der letzten Woche erinnert und einen Termin für heute bei einem Psychiater (den ich auch schon kenne) ausgemacht. Dieser Arzt hat mir schließlich dieses Medikament auch wieder verordnet, weil er meinte, dass es trotz aller gravierenden Nebenwirkungen immer noch besser sei, als wenn ich wieder saufe.

    Ja, das ist der Stand der Dinge. Ich möchte keinen Alkohol mehr trinken. Ohne Alkohol bin ich aber in eine so schwere Depression hineingeraten, dass mir das Leben nur noch als Qual erschien.
    Ich hoffe so sehr, dass ich irgendwann mal wieder so was wie Lebensfreude spüren kann. Ohne Alkohol, oder andere Mittel. Einfach nur deshalb, weil das Leben schön sein kann.

    Gruß
    Gitta

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