Tocken!!! aber die Co-Abhängigkeit bricht mir das Genick???

  • Hallo, ich habe Alkohol über viele (ca. 15) Jahre unter anderem dafür eingesetzt um meine Partnerschaften mit aktiven Alkoholikern aufrecht zu erhalten. Mein 1. Partner starb 1996 elendiglich, mein jetziger Partner trinkt sporadisch munter weiter. Ich bin seit Okttober 2004 trocken und lebe eigentlich ein schönes Leben. Anstrengend aber befriedigend (eigentlich!!).
    Eigentlich heisst dass mir meine Co-Abhängigkeit einen großen Teil meiner Energie und Lebensfreude abgräbt, meine (nicht trinkenden) Freunde vergrätzt....
    Und ich, ich versuche mir das Elend von außen anzugucken und denk mir: die Alte spinnt. Warum mache ich das?? Ich beschäftige mich mit diesem Thema seit Jahren. Lange habe ich mir natürlich eingeredet dass alles gut wird wenn mein Partner sich ändert. Jetzt habe ich das Gefühl dass dieses Co-Verhalten vom "Partner" völlig unabhängig ist. Mir scheints es fast als wäre es mir unerträglich dass ich EIGENTLICH!!! ein sehr schönes Leben habe. Ich will LEIDEN - egal wie! Aber, verdammt noch mal, WARUM!!!
    Würde mich über Rückmeldungen sehr freuen!!!!

  • Ach ja, dank dieser "Suchtverlagerung" starre ich jetzt in meiner knappen Freizeit wehleidig die Wand an und warte. "Wenn ich meine Beziehungskiste geklärt habe, unternehme ich was, nehme ich 5 kg ab, mach mich nett zurecht ... ".
    Es ist wie mit dem saufen, ich schiebe das "LEBEN" vor mir her. Wie lange, ich bin 53.
    Es ging mir noch nie so gut wie jetzt, eigentlich, aber ich tu schon was ich kann um mir das zu vergeigen.
    WARUM!!!

  • Zitat von melody

    Und ich, ich versuche mir das Elend von außen anzugucken und denk mir: die Alte spinnt. Warum mache ich das?? Ich beschäftige mich mit diesem Thema seit Jahren. Lange habe ich mir natürlich eingeredet dass alles gut wird wenn mein Partner sich ändert. Jetzt habe ich das Gefühl dass dieses Co-Verhalten vom "Partner" völlig unabhängig ist. Mir scheints es fast als wäre es mir unerträglich dass ich EIGENTLICH!!! ein sehr schönes Leben habe. Ich will LEIDEN - egal wie! Aber, verdammt noch mal, WARUM!!!
    Würde mich über Rückmeldungen sehr freuen!!!!

  • Hm da fehlte mein Taxt zum Zitat. Hier ist er:

    Das Gefühl kenne ich nur zu gut. Genau DAS ist CO-Abhängigkeit.

    Ein Freund würde jetzt zu mir sagen:"Hab Dich doch mal selber lieb!" Das fiel mir gerade ein, weil Du melody Dich so wenig liebevoll DIE ALTE nennst.

  • Als ich meinen alkoholkranken Partner kennngelernt habe, gin es mit nach langer Zeit mit Problemen im Job (alkoholkranker ungerechter, tobender und schreiender Chef) den ersten schweren Jahren der Selbständigkeit und einer unglücklichen Beziehung mal endlich richtig gut.

    Und was mache ich? Ich verliebe mich in einen Alkoholiker. Scheinbar ging es mir nicht schlecht genug.

  • Vielen Dank, tut gut sich auszuquatschen. Es klärt die Gedanken. Ja, das ist CO. Es ist nicht so dass ich ein trauriges Leben führe. Ich lebe sogar 2.
    Marjel, existiert die Beziehung zu deinem "Alkoholiker" noch? Und wenn, wie?
    Ich komme mit dem Spagat souveräne Geschäftsfrau und Beziehungsvollidiot zur Zeit überhaupt nicht klar. Elke, deine gute Freundin hatte ganz sicher recht. Nachdem sich bei mir schon etliche liebe Menschen die Zunge verbrannt haben lassen sie das Thema "aussen vor". Wirkt sich auf keinen Fall positiv auf Freundschaften aus. Ich versuche auch Kontakten, die mir viel bedeuten, aus dem Wege zu gehen weil ich mich schäme schon wieder rückfällig geworden zu sein. Die Energie die ich in eine "Beziehung" stecke die mir selbst in Zeiten seiner Nüchternheit nicht gut tut fehlt mir beim Aufbau meines Lädchens (meiner Existenz und meiner Freude).
    Vielleicht ist wirklich eine erneute, ambulante, Therapie eine Möglichkeit. Ich habe auch bei Meloidy Beattie gelesen dass sie erst Frei wurde und Lebensqualität fand als sie sich auch, dank der 12 Schritte, aus ihren Beziehungsfallen lösen konnte.
    Liebe Grüße ... melody

  • Vielen Dank, tut gut sich auszuquatschen. Es klärt die Gedanken. Ja, das ist CO. Es ist nicht so dass ich ein trauriges Leben führe. Ich lebe sogar 2.
    Marjel, existiert die Beziehung zu deinem "Alkoholiker" noch? Und wenn, wie?
    Ich komme mit dem Spagat souveräne Geschäftsfrau und Beziehungsvollidiot zur Zeit überhaupt nicht klar. Elke, deine gute Freundin hatte ganz sicher recht. Nachdem sich bei mir schon etliche liebe Menschen die Zunge verbrannt haben lassen sie das Thema "aussen vor". Wirkt sich auf keinen Fall positiv auf Freundschaften aus. Ich versuche auch Kontakten, die mir viel bedeuten, aus dem Wege zu gehen weil ich mich schäme schon wieder rückfällig geworden zu sein. Die Energie die ich in eine "Beziehung" stecke die mir selbst in Zeiten seiner Nüchternheit nicht gut tut fehlt mir beim Aufbau meines Lädchens (meiner Existenz und meiner Freude).
    Vielleicht ist wirklich eine erneute, ambulante, Therapie eine Möglichkeit. Ich habe auch bei Meloidy Beattie gelesen dass sie erst Frei wurde und Lebensqualität fand als sie sich auch, dank der 12 Schritte, aus ihren Beziehungsfallen lösen konnte.
    Liebe Grüße ... melody

  • Hallo melody,

    kannst Du in meinem Thead Standhaft bleiben, wie habt Ihr das geschafft genauer nachlesen.

    Ich hatte gerade einen Rückfall. Habe mich wieder ein Stück weit auf ihn eingelassen, da hat er mich sofort wieder unter Druck gesetzt und wollte wieder das volle Programm, er sei doch so allein, ich könne ihn doch nicht gerade jetzt fallen lassen, er tut doch alles was ich will, jetzt müsse ich aber auch für ihn dasein.....

    Ich habe mich geweigert nachzugeben, mir 2 freie Abende genommen und bin in meine SHG gegangen. Gestern hat er gebettelt, erpresst und gedroht. Wollte mich davon abbringen in die Gruppe zu gehen. Als ich nicht umkippte, hat er gemailt, er wird mich nie wieder sehen, ich hätte sein Leben zerstört und seinen Lebenswillen gebrochen. Er werde auch die Stadt verlassen. ...............

    Mir geht ähnlich wie Dir. Ich verstehe mich selbst nicht, wenn ich mich von außen betrachte. Souveräne Geschäftsfrau und Beziehungsvolltrottel! Das trifft es auf den Punkt.

    Ich hatte meinen Freunden gar nichts davon gesagt, war total isoliert, da er jede freie Minute beansprucht hat. Falsch, weil ich mich so davon abhängig gemacht habe, daß er mich doch jede freie Minute braucht.

    Heute hat sich eine Freundin gemeldet, weil wir uns so lange nichtgesehen haben und gefragt was mein Umzug macht. (Wir wollten eigentlich gestern unsere gemeinsame Wohnung bezogen haben). Habe mich endlich mal wieder für heute Abend verabredet. Da habe ich zum erstenmal darüber gesprochen. Aber ich glaube verstehen, was so in uns vorgeht, tun nur andere Angehörige von Alkoholikern. Die Gruppe tut mir da sehr gut. Jeder kann die Inkonsequenz und den Unsinn den wir so anstellen aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Und es ist dort verboten anderen Ratschläge zu erteilen. Das finde ich hier manchmal sehr schwer zu ertragen. Hier wissen immer alle, was für die anderen gut ist "Du mußt ihn sofort verlassen".... Bei sich selbst sehen sie nicht so klar.

    Meine Eltern würden mich am liebsten schütteln, damit ich mal endlich aufwache. Sie begreifen nicht, was mit ihrer so selbständigen, selbstbewußten und sonst immer konsequenten Tochter los ist.

    Das kann man ja auch wirklich keinem normal tickenden Menschen nachvollziehbar erklären.

    Nicht mal in der kurzen Zeit der Nüchterheit von 3 Monaten ging es mir gut. Habe mich mit seinem Nichtrinken genauso viel beschäftigt, wie vorher mit seinem Trinken.

    Liebe Grüße

    Marjel

  • Hallo marjel, ich habe deine Sachen gelesen und viel von mir wiedergefunden. Ich lebe seit ca. 6 Jahren alleine und komme damit gut zurecht. Die letzten Tage habe ich mich permanent gefragt was ich eigentlich will. Ubd, warum ich Wahnsinns-Energie darauf verwende einen Zustand beizubehalten der mir nicht guttut und den ich letztendlich auch nicht will. Selbst wenn A. trocken werden wollte (und auch zu Zeiten wo er nicht trinkt) ist er nicht der Mann mit dem ich leben möchte.
    Das ist mir voll bewusst!!!! Trotzdem, wenn er ankommt und sagt: ich hab dich lieb sag ich, wie ein hypnotisiertes Kaninchen: ich dich auch. Was ja irgendwie auch stimmt aber eher wie einen Bruder oder einen guten Freund (theoretisch). Andererseits, wenn er sagt, such dir einen anderen ... oder sich tagelang nicht blicken lässt gibts für mich immer einen Grund den Kontakt nicht einschlafen zu lassen.
    Ich bin nicht sauer auf ihn. Ich weiss dass es ganz alleine an mir liegt was ich aus meinem Leben mache. Kein Mensch zwingt mich mir morgens eine "Beziehungstaktik" zurechtzulegen und Stunden später dann wieder einzuknicken. Oder brauche ich mein "Misserfolgserlebnis"?.
    Kannst du dir vorstellen wie bekloppt ich mich dann fühle. Ich fage mich bei zufrieden wirkenden Paaren: "was hat diese Frau was ich nicht habe?" um mich dann zu erinnern, dass fast jeder meine Ehe für glücklich gehalten hat (nur ich musste mir das zurechttrinken)?!
    Ich will morgen A. mitteilen dass ich 1 Monat Pause brauche um mir klar zu werden was ich will!!!! Das ist, natürlich, eine unpraktische Zeit weil er Mittwock operiert wird (Varizen am Bein, eine kosmetische Operation) und ich in die Hautklinik muss. Aber die Zeit ist immer ungünstig. Eigentlich warte ich seit 10 Jahren auf einen günstigen Moment.
    Alles Liebe und gute 24 Stunden (Du kennst ja das 12 Schritte Programm für CO's?) melody

  • Hallo Peter, hallo Marjel,
    wenn ich diese Co-Berichte lese bin ich immer furchtbar erschrocken wie sehr das Trinkverhalten einems Menschen sein Umfeld belastet. Ich selbst bin ja Alkoholikerin, trocken seit Oktober 2004, und kenne beide Seiten der Medaille.
    Mich hätte vor Jahren nichts und niemand dazubringen können mit dem Trinken aufzuhören. Ich war "Quartalssäuferin" wenn ich garnichtmehr konnte habe ich mich zugedröhnt um dann in der Zwischenzeit wieder super zu funktionieren (zumindest habe ich das so gesehen). Meine Kinder haben wie Hölle darunter gelitten, haben sie mir jetzt, in meiner Trockenheit, gesagt. Sie haben auch, als ich mich 1990 von meiner Familie trennte jeden Kontakt zu mir abgebrochen. Trotzdem war es richtig damals zu gehen. Mittlerweile wissen das die beiden auch.
    Lieber Gott ich bitte DICH sollte ich je im Leben wieder rückfällig werden, bewahre mich vor einem CO!!!
    Das sage ich jetzt um dann munter weiter zu spinnen!!!! Herzlichst und ein schönes Wochenende - melody

  • Wo ich mich sehr stark auch drin wiederfinde ist diese maßlose Energieverschwendung an die Beziehungsproblem, an die immer widerkehrenden Strategien etwas anders machen zu können. Ja , auch mir kommt es vor wie Selbstquälerei. Und wenn ich hier im Co-berich so rumlese finde ich das sehr häufig wieder: 'Eigentlich' ist unser leben schön, der Partner 'lieb', sensibel, ein guter Vater usw. Alles scheint gut zu laufen- nue der Partner trinkt eben und wir sind Co-abhöngig und leiden drunter, verwenden unsere ganze Energie damit, diese Situation oder dieses Leid zu bewältigen anstatt uns selber in unserem Alltag was gutes zu tun. Das kingt schon danach, als würden wir uns nicht selbst lieben,oder achten oder sowas in der Richtung.
    Wir müssen lernen wahrzunehmen was uns gut tut, und es dann auch tun. Das habe ich schon oft gedacht. Aber wie?

  • Ich komme nur nicht dazu mir Freiräume zu schaffen. Ich kann nicht mal einen einzigen Abend bei mir alleine zu Hause verbringen oder zu Al-Anon gehen, ohne daß er bettelt und fleht ich solle bei ihm sein, den Termin absagen und wen all das nicht hilft macht er eben Schluß mit mir.

    Lilly hat mal geschrieben er hat schon eine Freundin, die Flasche. Wie war. Die wird immer die Nr. 1 sein.

    Ich kann gar keine gesunden Anteile unserer Beziehung mehr erkennen. Es ist alles nur noch verrückt und vollkommen krank.

  • @Oscarchen

    :) hübsche Idee. Stelle Dir vor, so geriete er sogar zu AA wo er doch sonst immer einen Riiieeeeeeeeesenbogen drum macht.

    Mußte das erste Mal heute echt lachen als ich deinen Beitrag gelesen habe. Das hat mir gezeigt, wie absurd dasganze ist.

    Manchmal frage ich mich, ob ich noch normal bin.

  • Hallo ihr Lieben,
    ich bin trockene Alkoholikerin und aktive CO. Und im Moment bin ich einfach nur müüüüde!
    Als ich aufhörte zu trinken hatte ich einen klaren Gegner. Ich wusste dass mir Alkohol schadete, dass der Sinn, den er ursprünglich mal ganz ohne Zweifel hatte, längest ins Gegenteil umgeschlagen war. Als ich das - sehr langsam - kapiert hatte gings relativ einfach. Ich hatte also nur zwei Möglichkeiten.
    Co-Abhängigkeit ist, wenigstens für mich, viel komplexer. Aus meiner ursprünglichen Idee, wenn sich mein Partner ändert gehts mir besser bin ich längst aufgewacht. Mein Freund, mit dem ich sechs Jahre zusammen war, ist vor 10 Jahren verstorben. Ich habe mir sofort wieder einen abhängigen Partner gesucht. Jetzt lebe ich alleine, es könnte mir total gut gehen und ich belaste mich mit Problemen die mich nichts angehen, lass mich von "Freundinnen" vereinnahmen, habe für alle Welt Verständnis ... Bin halt einfach lieb während innerlich der Teufel los ist und sehr mir dabei zu wie ich alles was ich mir aufbaue gegen die Wand fahre!!!!
    Dabei bin ich, rein faktisch, nicht bekloppt. Ich weiss ganz genau was zu tun wäre. Ich sehe wie das Leben an mir vorbeizieht, wie ich dabei immer älter werde ....
    Ich habe irgendwann angefangen zu trinken, da war ich schon längst eine Co-abhängige. Verantwortlich für das Leben meiner Mutter (keine Alkoholikerin, Gott bewahre, ein vorbildlicher Mensch der unablässigen Dank verdient hat!). Verantwortlich dafür dass ich nicht der ersehnte Sohn sondern nur eine potthässliche Tochter war. Ich will das nicht mehr analysieren. Meine Mutter hatte genauso ihre Gründe dafür wie ich, die ich meinerseites meine Kinder zu Co-Abhängigen machte.
    Ich rede mit ihnen drüber, wenn sie's zulassen.
    Wie gesagt, es ging mir noch nie so gut wie jetzt, da ich seit 2 1/4 Jahren trocken bin und trrotzdem finde ich es verdammt schwierig aus dieser Kiste rauszukommen und mein Leben zu leben. Ich habe ein ausgesprochen gutes Bauchgefühl, wie die meisten von uns und ich weiss morgens ganz genau was gut für mich ist und wie ich das auch erreichen kann um dann munter wieder (nicht immer aber viel zu oft) in mein altes Muster zu verfallen.
    Beim Alkohol hatte ich eine Menge "Tiefpunkte". Trennung, Verlusst meiner Söhne, finanzielle Abstürze, Unfall mit schwersten Verbrennungen, Tod meines Freundes ... das war alles kein Grund um aufzuhören.
    Irgendwann sagte ich mir: wenn ich aufhöre muss mir das Spass machen, es muss einen Sinn geben, sonst mache ich das nicht. Es kam kein Druck von draussen! Ich habe aufgehört und es gibt Sinn!!!
    Jetzt bete ich zu meiner höheren Macht (und lese fleissig Melody Beattie) um aus dieser Kiste auch rauszukommen! Das Leben kann doch so schön sein - lass es doch einfach zu!!!!!
    Danke fürs lesen - melody

  • hallo melody!
    du bist zwar trocken aber was hat sich sonst geändert? du lebst weiter in der welt der trinkenden und versuchst andere von ihrer sauferei wegzubringen in dem du dich ihnen als trockene präsentierst. wenn ich eine zufriedene abstinenz leben will so geht es nur wenn ich in mich hereinhorche in welcher situation ich unzufrieden bin. dein eigendlich ist doch nur augenwischerei. ich bin alk und co und habe gelernt mir grenzen zu setzen. da ich doch nicht mehr saufe,so frage ich mich,warum soll ich mich noch in deren kreisen aufhalten, wo ich doch nicht mehr ihre sprache sprechen will,die ich doch noch gut von meiner nassen zeit kenne.ich fühle mich dann unwohl,was aber nichts mit saufdruck zu tun hat sondern mich stark an meine nasse zeit erinnert wo ich doch,wenn die schallplatte einen riss hatte und die lautstärke sich automatisch erhöhte an erster stelle war.das kann doch heute nicht mehr mein ding sein. genauso unwohl fühlt sich der trinkende da er mit dir auch nichts anfangen kann und du ihn durch deine anwesenheit zeigst das es immer einen weg aus der sucht gibt. ich weiss nicht ob du regelmässig in eine SHG gehst,denn dort sitzen die menschen die den weg aus der sucht kennen und wo man anregungen bekommt, wie man sinnvoll mit der freien zeit,die man nun hat umgehen kann. ich habe viele dinge entdeckt die ich heute gerne mache um meinen leben einen sinn zu geben.wenn ich unzufrieden in manchen situationen bin so muss ich bei mir selbst schauen und nicht andere dafür verantwortlich machen.für meine zufriedenheit bin ich selbst zuständig und kein anderer. ich versuche heute betroffene meine hilfe zu geben,wenn sie den weg aus der sucht gehen wollen,aber ich darf mich nicht vergessen,das es auch noch mich gibt und meine bedürfnisse an erster stelle stehen.meine frau hat mich mal einen egoisten genannt weil ich in das freundesbuch meiner enkelin unter der frage,wen ich am liebsten habe mich selbst geschrieben habe. ich kann doch nur liebe weitergeben wenn ich mich selbst liebe und mich nehme mit all meinen stärken und schwächen.
    cih konnte nicht erwarten,das sich nach meiner sauferei alles von allein regelt sondern musste schon was machen um mich zufrieden zu stellen.

    herzlichen gruss heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Hallo Heinrich, in einem hast du recht, meine Beziehung (?) zu meinem periodisch trinkenden Freund hält mich noch in der Welt der Nassen. Sonst hatte ich keine Trink-Freunde weil ich immer heimlich getrunken hane. Das heisst zuhause, gewusst hat man das nätürlich. Mein Freundes- und Bekanntenkreis besteht nur aus Leuten die keine Probleme mit Alkohol haben und hatten.
    In der Zeit seit ich nichts mehr trinke hat sich bei mir ganz viel verandert. Das habe ich zu einem ganz grossen Teil meiner SHG zu verdanken. Mein Freund K-H, Gründer der Gruppe vor 3 Jahren (ich war vom 1. Tag mit dabei) ist leider im Januar verstorben. Er fehlt mir sehr. Vor allem seine freche Schnauze - wir konnten ganz klasse streiten. Ich habe vor 1 1/4 Jahren einen kleinen Laden eröfffnet. Kunstgewerbe und Schönes aus aller Welt. Das macht mir super viel Freude. Ich kenne dadurch auch viele interessante Menschen.
    Leider kommen dann schon mal Leute rein die meine Geschichte kennen (oder ahnen) und hoffen das ich ihnen helfen könnte. Kann ich nicht. Viele sehen auch nur das äußere (selbständig, trinkt nicht mehr ...) und nicht die Kraftakte die dahinterstecken. Die Unsicherheit, die finanziellen Abenteuer ... die ARBEIT!!!
    Ich schlage dann vor professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und/oder zur Gruppe zu gehen. Manchmal, vor allem meinem Freund A. gegenüber, habe ich das Gefühl: hast du das verdient, dafst du das ... während andere leiden?
    Ich weiss dass das völlig bescheuert ist.
    Manchmal meine ich mir fehlt der Mut zu einem FREIEN, glücklichen Leben, oder die Erfahrung ...
    Liebe grüße
    melody

  • Hallo Elke, was das Trinken angeht habe ich etliche Therapien hinter mir. Meine 1. Therapie hat mir geholfen aus meiner Ehe auszusteigen. Mein Ex-Mann ist kein Alkoholiker aber ich wäre in dieser Verbindung kaputtgegangen. Meine Schwägerin, die Frau seines Bruders, hat sich erhängt (war auch keine Alkoholikerin). Ich bin dann mit einem Alkoholiker (ehem. Junkie) zusammengewesen. Ca. 6 Jahre, bis zu seinem Tod. Die große Liebe, Schicksal, oder ganz einfach ein Freibrief um weiter - und sehr viel extremer - zu saufen???? Gleich darauf, auf meiner 3. Therapie, habe ich A. kennengelernt. Ich war so sicher gemeinsam mit ihm ein trockenes Leben aufzubauen. War ich das wirklich???? Alternativ hatte ich auch andere Möglichkeiten!!! Wieder Freibrief!!!!
    In all den Jahren habe ich immer etwas gemacht, Gruppe, Gesprächstherapie ... letztendlich hat mir AA und meine plötzliche innere Bereitschaft (HM) geholfen. DANKE!!!!
    Zur Co-Abhängigkeit, ich weiss nicht, vielleicht Gewohnheit, nicht loslassen können, das Gefühl "es nicht verdient zu haben"... Ich lese viel und vertraue darauf dass mich auch hier die Höhere Macht an die Hand nimmt (wenn ich mich nicht zu doll wehre!!!!)
    Allel Liebe Elke
    melody

  • Hallo!!!!!!
    Ich habe mich lange nicht hier gemeldet aber viel im Forum gelesen. Ich bin seit ein paar Wochen ziemlich merkwürdig drauf. Hatte wunderschöne Ostern in meiner bayrischen Heimat. Gute, innige Gespräche mit meinen Söhnen. Jetzt bin ich wieder völlig lethargisch. Ich mach schon das nötigste aber das reicht natürlich nicht. Ich bin selbständig und meine Leute sind es gewöhnt dass ich ihnen zuhöre. Freunden kann ich schon mal sagen ich bin nicht gut drauf, Ich habe keinen "Saufdruck" "fresse" aber die dollsten Sachen (Fisch, Trockenobst, jede Menge Schokolade ...) und das wo mir gute Ernährung ausgesprochen wichtig ist. Mir kommt es so vor als wollte ich das es mir schlecht geht. Liebe Freundinnen raten dann immer: mach dies oder das - das tut dir gut. Dabei fühle ich mich oft unter Druck gesetzt und möchte einfach nur meine Ruhe. Meinen Hund schnappen und losmarschieren ...
    Ich wüsste was ich tun müsste damit es mir besser ginge aber ich tu's nicht. Es ist wie mit dem Trinken früher.
    Das hängt sicher mit meiner co-abhängigkeit zusammen. Ich mach nichts mehr, fahr nicht mehr hinterher, ruf kaum an aber ich bekomme die Sachen nicht aus dem Kopf und lass dafür meine Dinge schleifen. DAS IST DOCH NICH NORMAL!!!!
    Genug gejammert
    alles liebe melody

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