Beiträge von melody

    Hallo und vielen Dank,
    ich habe hier im Forum fast jeden Tag, seit meiner Anmeldung, gelesen. Leider finde ich nicht die richtigen Worte und bin irgendwie innerlich "verstummt".
    Ich möchte mich zurückziehen nicht ohne mich zu bedanken und allen auf ihrem Weg alles gute und viel Kraft zu wünschen ...
    melody

    Hallo!!!!!!
    Ich habe mich lange nicht hier gemeldet aber viel im Forum gelesen. Ich bin seit ein paar Wochen ziemlich merkwürdig drauf. Hatte wunderschöne Ostern in meiner bayrischen Heimat. Gute, innige Gespräche mit meinen Söhnen. Jetzt bin ich wieder völlig lethargisch. Ich mach schon das nötigste aber das reicht natürlich nicht. Ich bin selbständig und meine Leute sind es gewöhnt dass ich ihnen zuhöre. Freunden kann ich schon mal sagen ich bin nicht gut drauf, Ich habe keinen "Saufdruck" "fresse" aber die dollsten Sachen (Fisch, Trockenobst, jede Menge Schokolade ...) und das wo mir gute Ernährung ausgesprochen wichtig ist. Mir kommt es so vor als wollte ich das es mir schlecht geht. Liebe Freundinnen raten dann immer: mach dies oder das - das tut dir gut. Dabei fühle ich mich oft unter Druck gesetzt und möchte einfach nur meine Ruhe. Meinen Hund schnappen und losmarschieren ...
    Ich wüsste was ich tun müsste damit es mir besser ginge aber ich tu's nicht. Es ist wie mit dem Trinken früher.
    Das hängt sicher mit meiner co-abhängigkeit zusammen. Ich mach nichts mehr, fahr nicht mehr hinterher, ruf kaum an aber ich bekomme die Sachen nicht aus dem Kopf und lass dafür meine Dinge schleifen. DAS IST DOCH NICH NORMAL!!!!
    Genug gejammert
    alles liebe melody

    Hallo petter,
    morgen werden es 2 1/2 Jahre. und seither kenne ich auch diesen "funken" freiheit. z. b. wenn ich mit meinem hund am wasser stehe und denke: alleine für diesen augenblick hat es sich gelohnt!" warum nicht früher? warum nicht alle? ich habe ca. 15 Jahre "gekämpft" mit therapien, gruppen, psychologen ... mit trinkpausen von bis zu 1 jahr ...
    damals sagte ein befreundetet therapeut: du willst nicht trocken werden, du willst nur die nachteile des trinkens nicht mehr aushalten. ich wäre ihm fast ins gesicht gesprungen - wie immer wenn ein nerv getroffen wird.
    viele freiheits-funken euch allen
    melody - rosmarie

    Hallo stoffel,
    als ich deinen beitrag gelesen habe fühlte ich mich auf einen schlag um 17 jahre zurückversetzt. damals habe ich mich, nach meiner 1. therapie, von meiner familie getrennt. mittlerweile, seit über 10 jahren, haben mein exmann und ich ein freundschaftlich-entspanntes verhältnis. dazwischen ist sehr viel passiert. vor ein paar jahren haben wir beide bei einem unserer telefonate festgestellt dass wir in unserer ehe (18 Jahre) in vielen wichtigen dingen permanent aneinander vorbeigeredet haben - das machte uns sehr sehr traurig. wir waren sehr jung als wir heirateten, haben auch ein haus gebaut.
    mein exmann und ich leben beide unser leben und das ist OK. er hat eine freundin die super zu ihm passt. ich lebe alleine und habe mich selbständig gemacht. dazwischen ist sehr viel passiert. mir kommt die situation sehr bekannt vor weil auch ich mich in einen mitpatienten verliebt habe (er ist inzwischen verstorben).
    wie gesagt, wir erwachsenen (inzwischen bin ich das. damals war ich meilenweit davon entfernt) haben es hinbekommen. anders unsere beiden söhne. sie haben diese situation bis heute nicht wirklich verarbeitet.
    eine ordentliche trennung hätten sie akzeptieren können aber diese kämpfe, diese unsicherheit ...
    unser fehler war nicht die trennung an sich sondern der ablauf.
    ich habe damals den fehler gemacht mit meiner "liebe" sofort zusammenzuziehen obwohl mir meine innere stimme - und mein sehr guter und vernünftiger therapeut - dringend davor abgeraten hatten. therapie ist nicht das leben.
    als ich damals (mit 36) auf meinen wunsch und voller angst auf therapie ging wollte ich einfach mal zur ruhe kommen. ich war total fertig und fühlte mich überfordert einerseits - andererseits hatte ich immer das gefühl noch mehr tun zu müssen, noch besser sein zu müssen um meine "trinkzeiten" wieder "gutzumachen" ich habe neben kindern, hausbau .... auch noch vollzeit gearbeitet und "nebenbei" eine krebsoperation "weggesteckt".
    ich wünsche dir und deiner familie alles alles gute und viel kraft. und bitte, bitte denkt an eure kinder. ihr berappelt euch hoffentlich wieder aber für die kiddies ist es so oder so einfach nur schlimm!!!!
    alles liebe melody

    Hallo Larissa,
    ich bin sowohl trockene Alkoholikerin als auch Co. Trinken aufzuhören war für mich (2004) wesentlich klarer. Wenn man sich mal entschieden hat gibts nur 2 Möglichkeiten. Diese konsequent durchzuziehen ist ab einem gewissen Punkt "einfach". Co-Abhängigkeit ist ja ein weites Feld. Zumindest bei mir begann sie schon wesentlich früher (in der Kindheit) und hat auch nicht zwingend mit einem trinkenden oder süchtigen Partner zu tun. Weisst du sicher. Lange eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern finde ich sehr schwierig.
    Als Abhängiger gehts ja im Endeffekt nur noch um mich - trink ich (mich tot) oder lass ichs bleiben. Es ist auch keiner da der dich beeinflusst weiterzutrinken (meistens) und du bekommst, wenn du willst, jede Menge Unterstützung.
    Das ist für mich als Co ganz anders. Da ist es für mich am schwierigsten an meine Gefühle heranzukommen. Die mussten ja über ganz lange Zeit weggedrückt werden. Das dauert bis ich mir klar werde was ICH eigentlich will, was gut für MICH ist. Da fehlt mir einfach die Übung. Aber ich lerne und ein Rückfall als Co ist für mich eher ein Umweg - nicht die ganz große Katastrophe wie beim trinken - und kann, sobald ich merke da läuft was schief (hurra, jetzt spüre ich das) ganz schnell wieder korrigiert werden. Mir helfen da die Bücher von Melody Beattie sehr.
    Co-Abhängigkeit ist ein eigenes "Krankheitsbild". Ich sehe meinen Weg jetzt als eine Entwicklung in die richtige Richtung (wo schon mal ein Umweg drin ist). Ich habe mich über viele Jahre in dieser Richtung extrem unter Druck gesetzt. Diese "Miserfolgserlebnisse" haben mir natürlich nicht geholfen mein Selbstwertgefühl zu stabilisieren. Und darum gehts ja in erster Linie.
    Alles Liebe
    melody

    Hallo mannlehen,
    dein beitrag macht mich unheimlich betroffen. ich bin nämlich auch "so eine" mutter. meine beiden söhne sind inzwischen 33 und 34 jahre alt. wir haben uns sehr lieb gehabt aber meine trinkerei machte ihnen ihre jugend kaputt. nach meiner 1. therapie habe ich mich von meiner familien getrennt. nicht wegen meiner kinder - um himmels willen, sie sind und waren mir das liebste - sondern wegen vieler anderer dinge die nicht funktionieren konnten. das haben mir die beiden ganz lange überhaupt nicht verziehen. jetzt bin ich seit 2004 trocken und langsam kommen wirkliche gespräche, auch über "früher" zustande. meine beiden jungs sind zwar sehr fleißig, haben aber, meiner meinung nach, auch beziehungsprobleme. sicher nicht ohne grund.
    Es ist ganz toll dass du dir hilfe suchst. ich wünschte meine beiden hätten das zu dieser zeit auch tun können. nach aussen hin waren wir richtig heile welt. haus gebaut, gute jobs, viel arbeit ... alles für die kinder. irgendwann haben sie mir - zu recht natürlich - um die ohren geknallt dass sie das so überhaupt nie wollten. deine wut, deine ausbrüche ... das alles kenne ich (von meinen jungs) auch. trotz aller liebe war ich damals nicht in der lage zu reagieren. ich konnte ganz einfach nicht. es ist ja leider nicht so, dass, wenn man mal ein paar tage nichts trinkt, dass man dann raus aus der nummer ist. Ich habe dann, aus schlechtem Gewissen, meine beiden mit "Liebe" überhäuft, was ihnen natürlich total auf den nerv ging. das war ein ständiges hin und her. wenn ich dann nüchtern war wollte ich alles so perfekt machen dass sie manchmal ganz angenervt waren und sagten: sauf doch endlich wieder!
    Du siehst, nur mit trinken aufhören ist es nicht getan. da steckt eine menge arbeit hinter.
    Ich wünsche dir so sehr dass du deinen weg findest. ich überlege gerade wie ich mir die beiden damals hätten "helfen" können. im nachhinein wünschte ich mir natürlich sie hätten alles getan um SELBST so wenig schaden wie möglich zu nehmen. es hat bei mir lange gedauert bis ich spüren konnte was ich meinen kindern angetan hatte (ohne es natürlich zu wollen). es war mir auch ganz lange nicht bewusst wie wichtig ich für meine beiden jungs war. obwohl sie es immer wieder sagten konnte ich mir nicht vorstellen dass ich für überhaupt jemanden wichtig hätte sein können. jetzt bin ich ehrlich gesagt froh und dankbar wenn mir wenigstens mein jüngerer sohn manche wahrheit sagt. so weh das tut es ist auf jeden fall besser als damit hintern berg zu halten oder es in sich hineinzufressen. was leider mein älterer sohn macht. er musste viel zu früh erwachsen werden um seine mutter so schützen. ein kind das seine mutter liebt kann wohl nicht anders. es ist furchtbar.
    Jetzt bin ich wie gesagt seit ein paar Jahren trocken und jetzt weiss ich wie wichtig meine trockenheit für meine kinder ist.
    Achte auf DICH lieber Mannlehen, lass die helfen. auch was deine aggressionen betrifft. so verständlich deine wut und hilflosigkeit auch ist. es würde dich noch trauriger machen wenn du da grenzen überschreiten würdest. vielleicht kannst du sport machen (mein jüngerer ging kickboxen). das trinken deiner mutter hat ganz sicher nichts mit dir zu tun.
    Alles alles liebe für dich (für euch) ... melody
    Ich habe übrigens all die jahre (ich habe nicht durchgehend getrunken und nach aussen meist super funktioniert) furchtbar unter meiner "schwäche" gelitten und mich ganz schrecklich geschämt ... und ich habe viel blödes zeug (auch zu meinen kindern) gesagt das ich nie so gemeint habe und von dem ich froh wäre ich könnte es ungeschehen machen. meine söhne sagen heute, sie wissen dass ich sie liebe und immer geliebt habe und sie verzeihen mir auch. aber vergessen können sie nicht - vielleicht irgendwann ...

    @neverfree & speedi,
    ich bin sowohl trockene alkoholikerin als auch co-abhängig.
    solange ich trinken MUSSTE habe ich in einer welt gelebt zu der noch nicht mal meine söhne (die ich sehr liebe) zugang hatten. nach meiner ersten therapie wollte mich meine familie als "ganz die alte aber viel besser" zurück. man erwartete von mir dankbarkeit und wohlverhalten. ich habe mich panisch in eine beziehung zu einem schwer kranken süchtigen (seit 1996 tot) gestürzt. diese erwartungen hätte ich nie erfüllen können. zu der damaligen zeit war es mir aber auch unmöglich zu reden. ich "musste" erstmal noch viele jahre trinken und erleben.
    jetzt lebe ich mein leben ganz anders als vorher. halt MEIN leben. ich muss nicht mehr trinken. die basic stimmt.
    allerdings, die co-abhängigkeit(?) - hat für mich übrigens nicht mit einem partner oder einer bestimmten person zu tun, NUR MIT MIR - macht es mir schwer bis unmöglich menschen an mich heranzulassen. das macht mich oft sehr traurig weil ich auf meinem weg ganz wunderbare menschen kennengelernt habe. trotzdem NÄHE MACHT MIR ANGST. da ist ein süchtiger partner natürlich ideal - da kann nähe nicht passieren!!!!
    das sind jetzt allerdings meine ureigensten erfahrungen zu diesem thema
    herzlichst - melody

    Hallo Elke, was das Trinken angeht habe ich etliche Therapien hinter mir. Meine 1. Therapie hat mir geholfen aus meiner Ehe auszusteigen. Mein Ex-Mann ist kein Alkoholiker aber ich wäre in dieser Verbindung kaputtgegangen. Meine Schwägerin, die Frau seines Bruders, hat sich erhängt (war auch keine Alkoholikerin). Ich bin dann mit einem Alkoholiker (ehem. Junkie) zusammengewesen. Ca. 6 Jahre, bis zu seinem Tod. Die große Liebe, Schicksal, oder ganz einfach ein Freibrief um weiter - und sehr viel extremer - zu saufen???? Gleich darauf, auf meiner 3. Therapie, habe ich A. kennengelernt. Ich war so sicher gemeinsam mit ihm ein trockenes Leben aufzubauen. War ich das wirklich???? Alternativ hatte ich auch andere Möglichkeiten!!! Wieder Freibrief!!!!
    In all den Jahren habe ich immer etwas gemacht, Gruppe, Gesprächstherapie ... letztendlich hat mir AA und meine plötzliche innere Bereitschaft (HM) geholfen. DANKE!!!!
    Zur Co-Abhängigkeit, ich weiss nicht, vielleicht Gewohnheit, nicht loslassen können, das Gefühl "es nicht verdient zu haben"... Ich lese viel und vertraue darauf dass mich auch hier die Höhere Macht an die Hand nimmt (wenn ich mich nicht zu doll wehre!!!!)
    Allel Liebe Elke
    melody

    Hallo Heinrich, in einem hast du recht, meine Beziehung (?) zu meinem periodisch trinkenden Freund hält mich noch in der Welt der Nassen. Sonst hatte ich keine Trink-Freunde weil ich immer heimlich getrunken hane. Das heisst zuhause, gewusst hat man das nätürlich. Mein Freundes- und Bekanntenkreis besteht nur aus Leuten die keine Probleme mit Alkohol haben und hatten.
    In der Zeit seit ich nichts mehr trinke hat sich bei mir ganz viel verandert. Das habe ich zu einem ganz grossen Teil meiner SHG zu verdanken. Mein Freund K-H, Gründer der Gruppe vor 3 Jahren (ich war vom 1. Tag mit dabei) ist leider im Januar verstorben. Er fehlt mir sehr. Vor allem seine freche Schnauze - wir konnten ganz klasse streiten. Ich habe vor 1 1/4 Jahren einen kleinen Laden eröfffnet. Kunstgewerbe und Schönes aus aller Welt. Das macht mir super viel Freude. Ich kenne dadurch auch viele interessante Menschen.
    Leider kommen dann schon mal Leute rein die meine Geschichte kennen (oder ahnen) und hoffen das ich ihnen helfen könnte. Kann ich nicht. Viele sehen auch nur das äußere (selbständig, trinkt nicht mehr ...) und nicht die Kraftakte die dahinterstecken. Die Unsicherheit, die finanziellen Abenteuer ... die ARBEIT!!!
    Ich schlage dann vor professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und/oder zur Gruppe zu gehen. Manchmal, vor allem meinem Freund A. gegenüber, habe ich das Gefühl: hast du das verdient, dafst du das ... während andere leiden?
    Ich weiss dass das völlig bescheuert ist.
    Manchmal meine ich mir fehlt der Mut zu einem FREIEN, glücklichen Leben, oder die Erfahrung ...
    Liebe grüße
    melody

    Hallo ihr Lieben,
    ich bin trockene Alkoholikerin und aktive CO. Und im Moment bin ich einfach nur müüüüde!
    Als ich aufhörte zu trinken hatte ich einen klaren Gegner. Ich wusste dass mir Alkohol schadete, dass der Sinn, den er ursprünglich mal ganz ohne Zweifel hatte, längest ins Gegenteil umgeschlagen war. Als ich das - sehr langsam - kapiert hatte gings relativ einfach. Ich hatte also nur zwei Möglichkeiten.
    Co-Abhängigkeit ist, wenigstens für mich, viel komplexer. Aus meiner ursprünglichen Idee, wenn sich mein Partner ändert gehts mir besser bin ich längst aufgewacht. Mein Freund, mit dem ich sechs Jahre zusammen war, ist vor 10 Jahren verstorben. Ich habe mir sofort wieder einen abhängigen Partner gesucht. Jetzt lebe ich alleine, es könnte mir total gut gehen und ich belaste mich mit Problemen die mich nichts angehen, lass mich von "Freundinnen" vereinnahmen, habe für alle Welt Verständnis ... Bin halt einfach lieb während innerlich der Teufel los ist und sehr mir dabei zu wie ich alles was ich mir aufbaue gegen die Wand fahre!!!!
    Dabei bin ich, rein faktisch, nicht bekloppt. Ich weiss ganz genau was zu tun wäre. Ich sehe wie das Leben an mir vorbeizieht, wie ich dabei immer älter werde ....
    Ich habe irgendwann angefangen zu trinken, da war ich schon längst eine Co-abhängige. Verantwortlich für das Leben meiner Mutter (keine Alkoholikerin, Gott bewahre, ein vorbildlicher Mensch der unablässigen Dank verdient hat!). Verantwortlich dafür dass ich nicht der ersehnte Sohn sondern nur eine potthässliche Tochter war. Ich will das nicht mehr analysieren. Meine Mutter hatte genauso ihre Gründe dafür wie ich, die ich meinerseites meine Kinder zu Co-Abhängigen machte.
    Ich rede mit ihnen drüber, wenn sie's zulassen.
    Wie gesagt, es ging mir noch nie so gut wie jetzt, da ich seit 2 1/4 Jahren trocken bin und trrotzdem finde ich es verdammt schwierig aus dieser Kiste rauszukommen und mein Leben zu leben. Ich habe ein ausgesprochen gutes Bauchgefühl, wie die meisten von uns und ich weiss morgens ganz genau was gut für mich ist und wie ich das auch erreichen kann um dann munter wieder (nicht immer aber viel zu oft) in mein altes Muster zu verfallen.
    Beim Alkohol hatte ich eine Menge "Tiefpunkte". Trennung, Verlusst meiner Söhne, finanzielle Abstürze, Unfall mit schwersten Verbrennungen, Tod meines Freundes ... das war alles kein Grund um aufzuhören.
    Irgendwann sagte ich mir: wenn ich aufhöre muss mir das Spass machen, es muss einen Sinn geben, sonst mache ich das nicht. Es kam kein Druck von draussen! Ich habe aufgehört und es gibt Sinn!!!
    Jetzt bete ich zu meiner höheren Macht (und lese fleissig Melody Beattie) um aus dieser Kiste auch rauszukommen! Das Leben kann doch so schön sein - lass es doch einfach zu!!!!!
    Danke fürs lesen - melody

    Liebe Lara,
    ich finde es auch sehr in Ordnung, dass ihr nicht weggesehen habt. Zivilcourage kostet immer auch Überwindung!
    Ich war selbst eine Alkoholiker-Mutter. Verheiratet, 2 Kinder, eigenes Haus, Vollzeitjob und um das alles zuu schaffen immer wieder "Trinkauszeiten".
    Wie sehr meine Kinder darunter gelitten haben war mir damals nicht klar. Nach aussen schien alles OK und ich habe "aus schlechten Gewissen" alles für meine Kinder getan. War so meine Meinung! Sie haben sich für mich geschämt, haben mich abgeschirmt und beschützt (ich habe sie also zu Co-Abhängigen gemacht). Als mir das klar wurde war ich der Meinung "totsaufen" wäre die einzige gerechte Strafe.
    Mittlerweile bin ich trocken und wir reden wieder. Ich führe das Leben das ich führen muss und meine Söhne, vor allem mein Jüngerer, fasst wieder - oder überhaupt zum ersten Mal - Vertrauen! Das einzige was ich jetzt für sie tun kann ist mein Leben so zu leben dass ich dahinter stehen kann. Das ist den beiden sehr wichtig geworden.
    Sie sind, nicht zuletzt durch mein Verhalten, schwer beziehungsgeschädigt. Es ist für uns alle sehr wichtig klar zu bekommen dass meine Krankheit nicht gegen sie gerichtet war und mit ihnen nichts zu tun hatte. Ausser dass sie die Konsequenzen auszubaden hatten.
    Ich weiss nicht wie ich reagiert hätte wenn mir beizeiten jemand so drastisch klargemacht hätte was Sache ist. ICH LIEBE MEINE KINDER SEHR!. Wobei ich das Gefühl von Liebe, das immer da war, erst jetzt, trochen, wahrnehmen kann. Wie auch, wenn man sich selbst verachtet ist Liebe ganz weit weg!
    Danke fürs zuhören und liebe Grüße melody

    Hallo Peter, hallo Marjel,
    wenn ich diese Co-Berichte lese bin ich immer furchtbar erschrocken wie sehr das Trinkverhalten einems Menschen sein Umfeld belastet. Ich selbst bin ja Alkoholikerin, trocken seit Oktober 2004, und kenne beide Seiten der Medaille.
    Mich hätte vor Jahren nichts und niemand dazubringen können mit dem Trinken aufzuhören. Ich war "Quartalssäuferin" wenn ich garnichtmehr konnte habe ich mich zugedröhnt um dann in der Zwischenzeit wieder super zu funktionieren (zumindest habe ich das so gesehen). Meine Kinder haben wie Hölle darunter gelitten, haben sie mir jetzt, in meiner Trockenheit, gesagt. Sie haben auch, als ich mich 1990 von meiner Familie trennte jeden Kontakt zu mir abgebrochen. Trotzdem war es richtig damals zu gehen. Mittlerweile wissen das die beiden auch.
    Lieber Gott ich bitte DICH sollte ich je im Leben wieder rückfällig werden, bewahre mich vor einem CO!!!
    Das sage ich jetzt um dann munter weiter zu spinnen!!!! Herzlichst und ein schönes Wochenende - melody

    Hallo marjel, ich habe deine Sachen gelesen und viel von mir wiedergefunden. Ich lebe seit ca. 6 Jahren alleine und komme damit gut zurecht. Die letzten Tage habe ich mich permanent gefragt was ich eigentlich will. Ubd, warum ich Wahnsinns-Energie darauf verwende einen Zustand beizubehalten der mir nicht guttut und den ich letztendlich auch nicht will. Selbst wenn A. trocken werden wollte (und auch zu Zeiten wo er nicht trinkt) ist er nicht der Mann mit dem ich leben möchte.
    Das ist mir voll bewusst!!!! Trotzdem, wenn er ankommt und sagt: ich hab dich lieb sag ich, wie ein hypnotisiertes Kaninchen: ich dich auch. Was ja irgendwie auch stimmt aber eher wie einen Bruder oder einen guten Freund (theoretisch). Andererseits, wenn er sagt, such dir einen anderen ... oder sich tagelang nicht blicken lässt gibts für mich immer einen Grund den Kontakt nicht einschlafen zu lassen.
    Ich bin nicht sauer auf ihn. Ich weiss dass es ganz alleine an mir liegt was ich aus meinem Leben mache. Kein Mensch zwingt mich mir morgens eine "Beziehungstaktik" zurechtzulegen und Stunden später dann wieder einzuknicken. Oder brauche ich mein "Misserfolgserlebnis"?.
    Kannst du dir vorstellen wie bekloppt ich mich dann fühle. Ich fage mich bei zufrieden wirkenden Paaren: "was hat diese Frau was ich nicht habe?" um mich dann zu erinnern, dass fast jeder meine Ehe für glücklich gehalten hat (nur ich musste mir das zurechttrinken)?!
    Ich will morgen A. mitteilen dass ich 1 Monat Pause brauche um mir klar zu werden was ich will!!!! Das ist, natürlich, eine unpraktische Zeit weil er Mittwock operiert wird (Varizen am Bein, eine kosmetische Operation) und ich in die Hautklinik muss. Aber die Zeit ist immer ungünstig. Eigentlich warte ich seit 10 Jahren auf einen günstigen Moment.
    Alles Liebe und gute 24 Stunden (Du kennst ja das 12 Schritte Programm für CO's?) melody

    Vielen Dank, tut gut sich auszuquatschen. Es klärt die Gedanken. Ja, das ist CO. Es ist nicht so dass ich ein trauriges Leben führe. Ich lebe sogar 2.
    Marjel, existiert die Beziehung zu deinem "Alkoholiker" noch? Und wenn, wie?
    Ich komme mit dem Spagat souveräne Geschäftsfrau und Beziehungsvollidiot zur Zeit überhaupt nicht klar. Elke, deine gute Freundin hatte ganz sicher recht. Nachdem sich bei mir schon etliche liebe Menschen die Zunge verbrannt haben lassen sie das Thema "aussen vor". Wirkt sich auf keinen Fall positiv auf Freundschaften aus. Ich versuche auch Kontakten, die mir viel bedeuten, aus dem Wege zu gehen weil ich mich schäme schon wieder rückfällig geworden zu sein. Die Energie die ich in eine "Beziehung" stecke die mir selbst in Zeiten seiner Nüchternheit nicht gut tut fehlt mir beim Aufbau meines Lädchens (meiner Existenz und meiner Freude).
    Vielleicht ist wirklich eine erneute, ambulante, Therapie eine Möglichkeit. Ich habe auch bei Meloidy Beattie gelesen dass sie erst Frei wurde und Lebensqualität fand als sie sich auch, dank der 12 Schritte, aus ihren Beziehungsfallen lösen konnte.
    Liebe Grüße ... melody

    Vielen Dank, tut gut sich auszuquatschen. Es klärt die Gedanken. Ja, das ist CO. Es ist nicht so dass ich ein trauriges Leben führe. Ich lebe sogar 2.
    Marjel, existiert die Beziehung zu deinem "Alkoholiker" noch? Und wenn, wie?
    Ich komme mit dem Spagat souveräne Geschäftsfrau und Beziehungsvollidiot zur Zeit überhaupt nicht klar. Elke, deine gute Freundin hatte ganz sicher recht. Nachdem sich bei mir schon etliche liebe Menschen die Zunge verbrannt haben lassen sie das Thema "aussen vor". Wirkt sich auf keinen Fall positiv auf Freundschaften aus. Ich versuche auch Kontakten, die mir viel bedeuten, aus dem Wege zu gehen weil ich mich schäme schon wieder rückfällig geworden zu sein. Die Energie die ich in eine "Beziehung" stecke die mir selbst in Zeiten seiner Nüchternheit nicht gut tut fehlt mir beim Aufbau meines Lädchens (meiner Existenz und meiner Freude).
    Vielleicht ist wirklich eine erneute, ambulante, Therapie eine Möglichkeit. Ich habe auch bei Meloidy Beattie gelesen dass sie erst Frei wurde und Lebensqualität fand als sie sich auch, dank der 12 Schritte, aus ihren Beziehungsfallen lösen konnte.
    Liebe Grüße ... melody

    Ach ja, dank dieser "Suchtverlagerung" starre ich jetzt in meiner knappen Freizeit wehleidig die Wand an und warte. "Wenn ich meine Beziehungskiste geklärt habe, unternehme ich was, nehme ich 5 kg ab, mach mich nett zurecht ... ".
    Es ist wie mit dem saufen, ich schiebe das "LEBEN" vor mir her. Wie lange, ich bin 53.
    Es ging mir noch nie so gut wie jetzt, eigentlich, aber ich tu schon was ich kann um mir das zu vergeigen.
    WARUM!!!

    Hallo, ich habe Alkohol über viele (ca. 15) Jahre unter anderem dafür eingesetzt um meine Partnerschaften mit aktiven Alkoholikern aufrecht zu erhalten. Mein 1. Partner starb 1996 elendiglich, mein jetziger Partner trinkt sporadisch munter weiter. Ich bin seit Okttober 2004 trocken und lebe eigentlich ein schönes Leben. Anstrengend aber befriedigend (eigentlich!!).
    Eigentlich heisst dass mir meine Co-Abhängigkeit einen großen Teil meiner Energie und Lebensfreude abgräbt, meine (nicht trinkenden) Freunde vergrätzt....
    Und ich, ich versuche mir das Elend von außen anzugucken und denk mir: die Alte spinnt. Warum mache ich das?? Ich beschäftige mich mit diesem Thema seit Jahren. Lange habe ich mir natürlich eingeredet dass alles gut wird wenn mein Partner sich ändert. Jetzt habe ich das Gefühl dass dieses Co-Verhalten vom "Partner" völlig unabhängig ist. Mir scheints es fast als wäre es mir unerträglich dass ich EIGENTLICH!!! ein sehr schönes Leben habe. Ich will LEIDEN - egal wie! Aber, verdammt noch mal, WARUM!!!
    Würde mich über Rückmeldungen sehr freuen!!!!

    Vielen lieben Dank für Eure aufmunterten Antworten. Es ist schön sich nicht so alleine und dumm zu fühlen. Es ist halt im Moment ein ziemlicher Spagat. Einerseits im Laden präsent und offen (und gut gelaunt), dann, alleine, wieder am grübeln und zweifeln.
    Am Sonntag hat A. Geburtstag. Er ist ja eigentlich ein Netter (wie viele Alkis) aber wir würden auch wenn er nicht mehr trinken würde nicht zusammenpassen und ich wünsche mir auch kein gemeinsames Leben. Umso unverständlicher ist es dass er so viel in meinen Gedanken ist.
    Ich bin vor gut 10 Jahren, gegen jeden Rat, aus Bayern zu ihm in den Norden gezogen. Mittlerweile habe ich mich hier gut etabliert. Ich habe einen eigenen Freundeskreis (keine Alkoholiker aber alle wissen Bescheid), die Gruppe (?), meinen geliebten Hund und mein kleines Lädchen. Das möchte ich mir nicht kaputt machen.
    Co-abhängigkeit hat total Ähnlichkeit mit Trinken. Ich weiss das mir etwas nicht gut tut und kann es nicht lassen.
    Du hast Recht Petra, ich werde es angehen wie mit dem Trinken, Tag für Tag, also - der 5. Tag "Abstinenz" ...
    Danke!!!!!
    Es würde mir viel bedeuten wenn ihr mich ein Stück begleiten mögt!
    Liebe Grüße - melody

    Hallo,
    ich bin seit dem 4. Oktober 2004 trocken. In der Zwischenzeit habe ich mir einiges aufgebaut, was mir sehr wichtig ist, meine Söhne nehmen mich wieder an, was mir noch wichtiger ist.
    Trotzdem habe ich furchtbare Angst rückfällig zu werden. Nicht dass ich "saufdruck" hätte. Allerdings schaue ich mir die letzten Tage Trüffel (mit!) ganz nachdenklich an und fresse Süssigkeiten ohne Ende (allerdings "ohne").
    Der Punkt ist dass ich mich zwar räumlich von meinem abhängigen Partner getrennt habe (wir kennen uns über 10 Jahre) aber mich immer noch verantwortlich fühle. Ich hasse es wenn er bei mir (nüchtern oder angetrunken) im Laden aufläuft. Und, ich fühle mich durch diese Co-Abhängigkeit furchtbar blockiert und wütend (auf mich!!). Ich fühle mich überfordert, will meine Ruhe haben. Dinge die ich aus meiner Saufzeit kenne.
    Ich habe mich letzten Sonntag offiziell von ihm getrennt (was er, da es nicht das erste Mal ist nicht sonderlich ernst nimmt).
    Ich muss, trocken, durch die nächsten Wochen!!! Dazu brauche ich jede Hilfe die ich kriegen kann!!!
    Danke ... Melody

    Hallo Marjel, Halle Apfel,
    ich bin trockene Alkoholikerin (gut 2 Jahre) und kämpfe mich jetzt aus einer co-abhängigen Beziehung. Das ist überlebensnotwendig für mich. Und ist doch verdammt schwer (nach 10 Jahren!). Dabei, auch beim Weg aus der Sucht, helfen mir, unter anderem, die Tagesmeditationen von Melody Beattie sehr. Am Anfang "Jeder Tag ein neuer Anfang", jetzt "Kraft zum Loslassen" ... Hat mir eine Freundin empfohlen die selbst keine Sucht- aber Beziehungsprobleme hatte.
    Alles gute und viel Kraft
    melody (daher auch der nick!)